almis personal blog

all weekend long

hach, was für ein schönes langes wochenende.

gut, am donnerstag war das wetter nicht so berauschend, also haben wir uns einen gemütlichen tag indoor gemacht und unseren neuen vorzimmerkasten befüllt. wir haben einen pax von ikea gekauft, der wirklich chic aussieht und extrem viel platz hat. wir haben bereits alle schuhe, fast alle jacken rucksäche, trolley, handtücher und bettzeug und ich weiß nicht was noch alles verstaut und es ist immer noch platz vorhanden. eine sehr gute investition.

am freitag war ich mit adrian, einem kindergartenfreund und dessen mama im tiergarten. die idee war so gut, dass sie sehr viele leute hatten… es war also schon um zehn uhr vormittags ziemlich voll, was dem spaß aber keinen abbruch getan hat. zu mittag waren wir ausgesprochen lecker im kaiserpavillion dort essen. ich hätte eher damit gerechnet, vom essen an so einem typischen touristen hotspot enttäuscht zu werden, aber es war wider erwarten sehr gut und auch nicht überteuert. wir sind dann noch mit der tiergartenbahn gefahren, waren lange am spielplatz und ja, ein paar tiere haben wir auch gesehen. schiraffen natürlich.

gestern dann haben wir den pool geputzt und angefangen, ihn zu befüllen. am abend waren wir bei freunden zum grillen outdoor-championsleague schauen eingeladen. der gastgeber ist ein großer bayern fan und wir sollten uns in den typischen farben rot/weiß/blau anziehen. ich fands nicht so schlimm, dass ich nur ein blau weißes shirt anhatte, bis ich dann feststellte, dass ich damit die chelsea-farben trug. hm…war echt keine absicht! jedenfalls wurde es ein sehr lustiger (bis kurz vor schluß) und lauer abend.

die kids haben brav gespielt und nachdem adrians spielgefährte eingeschlafen war, hat er sich die 2. halbzeit mit uns angeschaut und wir mussten ihm aus gegebenem anlaß die abseits-regel erklären. kurz vor dem eigentlichen schluß ist adrian dann an ihn gelehnt eingeschlafen, das sind mit die allerbesten momente, wenn man eine familie hat, finde ich. so selbstverständlich und schön und geborgen. der weitere spielverlauf war allerdings weniger positiv, bekanntlich kam es ja zum elferschießen. bayern war ganz objektiv gesagt natürlich viel besser, aber vollkommen glücklos.

aber neues jahr, neues glück. wir kommen gerne wieder, falls es aber zur begegnung deutschland/italien kommt, müssen wir leider zu ITA halten. harhar.  sind um mitternacht dann noch in den garten gefahren und haben gleich dort geschlafen, weil frühstück im garten toll ist.

heute haben wir es uns dann gutgehen lassen und relaxt. pool ist jetzt voll und gechlort (nach zehn jahren biologische poolkonservierung versuchen wir es heuer traditionell). werde dann berichten, wie es klappt.

guido tartarotti

ich bin ja eigentlich kein kabarett-fan, in dem sinn. ich bekomme irgendwie beklemmungen, wenn ich wohin gehen muss, wo ich weiß, ich muss lachen, egal was kommt. nicht zu lachen finde ich unhöflich. deshalb kommen mir “comedians” wie harald schmidt oder auch stermann und grissemann entgegen, die sich vorne hinstellen und sagen, also eigentlich sind wir gar nicht lustig und so. das entlastet mich irgendwie.

letztens waren mit mit freunden bei einem anderen kabarettisten unter anführungszeichen. guido tartarotti. tartarotti ist eigentlich kolumnist im kurier und als solcher ein besonders guter beobachter, der dinge pointiert auf den punkt bringen kann. außerdem hat er humanistische ansichten und ist kulturaffin. garantiert immer interessanten lesestoff. das heißt natürlich nicht, dass er auch auf der bühne überzeugen muss. aber wir waren neugierig. und wie gesagt, wenn schon kabarett, dann eher etwas anders.

es war alles in allem ein netter abend. guido tartarotti ist ausgesprochen sympathisch und wenn er sich auf seine kernkompetenzen wie medienbeobachtung und analyse, auf das aufstöbern von kuriositäten konzentriert, dann ist er wirklich gut. weniger gelungen fand ich das programm heini hemmi immer dann, wenn tartarotti eine große dramarturgische klammer drum herum festmachen wollte. davon bin ich generell kein fan und in diesem fall war es auch schwer, den handlungssprüngen zu folgen. ein bisschen lehnte tartarotti sich an josef hader und seine skurille reise mit dem ast an (aus dem programm privat, mag ich auch gar nicht, obwohl ich hader schätze).

also: bitte gerne weitermachen mit der selbstironie und den kurzen, auf den punkt gebrachten gedankenspielereien wie weltuntergang 2012, wie berichten die österreichischen medien. oder sowas wie: mars – was assoziiert man damit, a) den sänger bruno – man ist unter 30 jahre alt, b) den schokoriegel – man ist unter 60, c) den planet – man ist 60 plus oder d) einen römischen kriegsgott – man weilt nicht mehr auf der erde.

sehr nett war auch, dass tartarotti eine österreichische kultwerbung für joka betten ausgegraben hat (manche menschen im publikum kannte auch den text noch), die ich ganz vergessen hatte. aktuell in meiner volksschulzeit und das beste, ich besitze dieses bett immer noch!

jetzt erst knecht

um das muttertags-thema versöhnlich abzuschließen, möchte ich auf die dazupassende kolumne von doris knecht, brauchen wir nicht, den brauch hinweisen.

genau solche kolumnen möchte ich persönlich zum muttertag lesen. ob man den muttertag abschaffen muss, ich weiß nicht. theoretisch braucht man ihn nicht, vor allem nicht den dazugehörigen konsumwahnsinn, aber ich würde meinen gerade gewordenen und bald mama werdenden freundinnen sehr gönnen, in zwei, drei jahren auch selbstgebasteltes und gezeichnetes zu bekommen. weil es einfach schön ist.

alles das was dahintersteht, die anforderungen an eltern und kindern und ihr zusammenleben, dieses glück, das man sich vorher nicht annähernd vorstellen kann und ja auch diese wahnsinnige angst (auch die erwartet man in diesem ausmaß ganz und gar nicht), sich dessen bewusst zu werden und die vielen kostbaren augenblicke aus vollem herzen genießen, das finde ich gut und richtig und das beschreibt doris knecht ganz fabelhaft.

frommer wunsch, revolutions

habe mich ja erst am samstag über die medien und das mutterthema ausgelassen, allerdings stand der höhepunkt da erst bevor: die diskussionssendung im zentrum zum thema (achtung festhalten) karrierefrauen gegen superglucken – wer sind die besseren mütter?

alleine der titel ist schon eine frechheit sondergleichen. müssen frauen und in diesem fall mütter immer gegeneinander in konkurrenz treten? muss wirklich beurteilt werden, wer die bessere mutter ist und warum? wer setzt hier die maßstäbe und was sind überhaupt superglucken? was sind karrierefrauen? und sind nicht beide begriffe extrem negativ besetzt?  warum kann man nicht eine “normale” mutter sein, die früher oder später wieder berufstätig ist, in dem umfang, den sie selbst bestimmt und gemeinsam mit ihrem partner die jeweilige entscheidung trägt?

die gästeliste war nicht minder ein aufreger, saßen dort versammelt die rechtsaußen politikerin barbara rosenkranz, mutter von 10 kindern, eva herman, die mit ihrem buch das eva prinzip schon vor jahren aufsehen erregt hat (stichwort: zurück an den herd) und eva dichand, herausgeberin der wiener ubahnzeitung heute. jede für sich natürlich nicht die österreichische durchschnittsmutter repräsentierend.

eva dichand, die zu fleisch gewordene personifikation der redensart “sprechen, wie einem der schnabel gewachsen ist”, zum beispiel gab zu protokoll, dass sie zwei vollzeit beschäftigte nannys hat, die sich um ihre drei kinder kümmern, sie ist aber für die wahlfreiheit. also man könne schon auch zuhause bleiben und von den sozialleistungen des staates für mütter leben, dann kauft man sich halt mal kein designerkleid um 200 euro. an abgehobenheit locker mit fiona grasser zu vergleichen. außerdem war sie sich über die länge der allgemeinen schulpflicht nicht sicher, ob das nun 14 oder 15 jahre(schulpflicht, anm. der red.) sind. eines muss man eva dichand aber lassen, sie tut wenigstens nicht so, als wäre ein 50-60 stunden job und drei kinder total easy und gut zu vereinbaren.

namensvetterin eva hermann erschien im auftreten etwas, mit verlaub, gaga. sie vertritt ja die these, dass mütter bei ihren kindern zuhause bleiben sollen, ohne selbst das empirische experiment angetreten zu haben. wenn sie allerdings zitat “früher jemanden getroffen hätte, wie eva hermann” (sic!!!!), dann hätte sie vielleicht anders gehandelt. man muss sich das mal vorstellen, was das für uns alle bedeutet hätte… das beste statement der sendung, zumindest aus humoristischer sicht.

mitdiskutantin jutta hoffritz hat ein buch zum thema babyjoga und early english verfasst. babyjoga bedeutet übrigens nicht, dass sich ein dutzend neugeborene in reih und glied aufstellen, um den sonnengruß zu machen, auch wenn das in der sendung so rübergekommen ist. ob man an babyjoga-kursen teilnehmen soll oder nicht, ist für mich so ziemlich die einzige frage gewesen, die mir als jungmutter keine kopfzerbrechen bereitet hat. weils wirklich wurscht ist. diskutantin hoffitz ist da naturgemäß anderer meinung.

da wars für frau rosenkranz ein leichtes, in dieser runde fast als liberal wahrgenommen zu werden. unglaublich eigentlich. der begriff “vater” tauchte übrigens erstmals in sendeminute 48 auf und wurde dann nicht weiter vertieft. insgesamt eine sendung, die frauen keinen guten dienst erwiesen hat.

 

muttertag

mein muttertagsgeschenk:

und das kam so: die schwester unserer kindergartenpädagogin ist bildhauerin und war im märz eine woche da, um gipsabdrücke der händer der kinder zu machen. ich habe nur gehört, adrian musste seine hand in einen kübel halten und dann nicht bewegen – sehr mysteriös.

na ja, und jetzt hat sich das rätsel gelöst und ich finde das eine wirklich schöne sache und tolle erinnerung. bekommt einen besonderen platz.

frommer wunsch

was mich als mutter aufregt: das mutterbild, das medial derzeit wieder allzu häufig vermittelt wird bzw. die frage, was mütter leisten sollen/müssen

mütter sollen natürlich stillen und das nicht zu kurz, aber auch nicht zu lange. sie sollen ihren kindern geborgenheit geben, sie aber nicht erdrücken. sie sollen ihre kinder fördern, aber nicht überfordern, sie sollen den kindern etwas zutrauen, aber dabei nicht ihre sicherheit gefährden. sie sollen kindern die privatsphäre lassen, aber genau darauf achten, dass sie nicht in schlechte gesellschaft kommen. sie sollen nach gender-mainstreaming methoden vorgehen, aber die geschlechtsidentitäten nicht verwischen. sie sollen streng, aber nicht autoritär sein. sie sollen nebenbei auch noch ein eigenes leben führen, (erfolgreich) arbeiten (am besten mit dem kind auf der schoß) und dazwischen regelmäßig ihre ehemänner im kleinen schwarzen daten.

was das jeweils richtige maß ist, wird natürlich nicht verraten. aber man hat das gefühl, es ist ein sehr schmaler grad, auf dem man sich als mutter bewegen darf- und wehe, wenns schiefgeht. väter habens übrigens auch nicht besser, sie kommen medial praktisch nur dann vor, wenn sie sich in einem sorgerechtsstreit mit der mittlerweile ex um die kinder befinden, gerade geborenen nachwuchs nicht als den ihren akzeptieren wollen oder in der väterkarenz gekündigt werden.

das muss aufhören. wir brauchen dringend einen unverkrampfteren und normalern zugang zu müttern, vätern und auch kindern. das wäre mein frommer wunsch zum muttertag.

cats revival

gestern waren wir im musical cats, das derzeit in neu marx in wien gastiert und eine lange geschichte in dieser stadt hat. schließlich fand hier im september 1983 die deutschsprachige erstaufführung statt. das musical lief hier sieben jahre.

das war auch der startschuß der goldenen wiener-musicaljahre, peter weck brachte u.a. phantom der oper, les miserables und a chorus line in die stadt, am ende seiner disbezüglichen karriere stand die welturaufführung von elisabeth. danach wurde es um den musicalstandort wien wieder ruhiger. wecks nachfolger konnten an die großen erfolge nicht anschließen.

derzeit gastiert das musical wie erwähnt in einem theaterzelt im 3. bezirk und wir haben nach reiflicher überlegung eine nachmittagsvorstellung gewählt und adrian mitgenommen.

wie sich herausstellte, war das die richtige entscheidung. das musical dauert zwar insgesamt drei stunden (mit pause), allerdings ist es gut auch für kleinere kinder geeignet, denn die geschichte ist einfach und revueartig gestaltet, es gibt sehr viel lichtshow, es wird ordentlich getanzt (sowas liebe ich persönlich ja beim musical, nur kommt es selten vor) und natürlich gibt es jedenmenge ohrwürmer zu hören.auf der bühne ist immer was los, die kinder können der handlung folgen.

am besten hat adrian übrigens mr. mistoffeles gefallen, der magische kater, der auch gezaubert hat.

the descendants

george clooney hat in dem film the descendants eine schwierige, sogar eine sehr schwierige aufgabe zu bewältigen – er muss das publikum davon überzeugen, dass seine im koma liegende frau gute gründe hatte, ihn zu betrügen und keiner im saal sollte nacher sagen, das sei unrealistisch, wer würde schon george clooney betrügen. kurzum: er muss in diesem fall alles mögliche sein – nur nicht george clooney. die übung gelingt.

clooney ist als matt king ein ganz normaler mann um die fünfzig. er sieht durchschnittlich aus (oh ja, das tut er hier), ist ein workoholic und kümmert sich zuwenig um seine familie. obwohl er im urlaubsparadies hawai lebt und zudem noch erbe eines unberührten stücks natur ist, verschiebt er sein leben auf später und später, es ist soviel zu tun, bis das leben ihn vor vollendete tatsachen stellt. nun muss matt – ein backup-parent, wie er sich selbst nennt – plötzlich für seine töchter da sein und sich eine menge unbequemer fragen stellen.

am besten ist clooney, wenn er nachdenkt, dieses zucken um die augen, die ratlosigkeit im blick, die gesten, die falten… ein clooney-genuß der anderen art. unterstützt wird er von einem fabelhaften ensemble, allen voran newcomerin shailene woodley, die seine ältere tochter spielt, aber jeder einzelne bringt hier eine überzeugende leistung.

alexander payne ist als regisseur und drehbuchautor von u.a. sideways und about schmidt bekannt. ein mann, der sich den themen des lebens annimmt, und dabei einen klaren, unsentimentalen blickwinkel einnimmt. er erzählt gerne von einsamkeit und den schwierigkeiten der liebe, vom herbeifantasieren und scheitern eines lebensentwurfs. dabei kippt die stimmung aber nie in illusionslosigkeit und nihilismus, vielmehr transportiert payne eine humanistische botschaft: wir sind alle fehlbar, verletzlich und verwundet, doch jeder tag bietet eine neue chance, unser tatsächliches potential auszuschöpfen.

paynes filme sind nicht so flapsig, beiläufig, wie sie oberflächlich betrachtet scheinen mögen (und wie die trailer fälschlicherweise vermitteln), sie sind aber auch völlig frei von pathos und larmoyanz. er setzt seine schauspieler so ein, das jede kleinste rolle gewicht hat, dass handlungen nachvollziehbar werden, ohne vorzuspiegeln, dass es für jedes problem eine lösung gibt. und auch, ohne selbst stellung zu beziehen.

the descendants ist ein wirklich starker und wichtiger film.

original und fälschung, fünf

heute einer meiner lieblingssongs, dem gegenüber eine meiner lieblingscoverversionen, gesungen von einem meiner lieblingsschauspieler in einem meiner lieblingsfilme – noch fragen?:

 

 

auf der einen seite der roxy music-hit von 1982, einer der songs, der die frage beantwortet, was an liedern der achtziger eigentlich so toll ist. ich habe ihn damals als ähm sechsjährige gefühlt dreimal täglich aus dem radio meiner mutter kommen gehört. auf der anderen seite bill murrays version aus lost in translation.

ok, gesanglich liegt bryan ferry natürlich vorne, aber hier gehts weniger um sangeskunst, denn um die stimmung. die situation im film, in der murray diesen song singt – übrigens in einer karaokebar in tokio – ist unheimlich sinnlich und intim – die beziehung zwischen murray und johansson aufregend undefiniert, irgendwie zwischen engen platonischen freundschaftsgefühlen und dem bisschen mehr, was darüber hinausgeht und sehr gefährlich ist, wenn beide gebunden sind und ein halbes leben sie trennt. dieses tänzeln auf dem schmalen grad macht übrigens den ganzen film aus.

thumbs up (natürlich)!