almis personal blog

Dirk Stermann in Baden

Am Montag war ich im Rahmen des Stadtkulturfestivals in Baden.

An sich hatte ich geplant, gechillt zu arbeiten und dann gechillt nach Baden zu fahren. Letztendlich war es dann aber doch sehr stressig, ich hab erst um halb vier mittaggegessen und bin dann in einem sehr langsamen, stickigen Zug (Kreislaufkollapsalarm) Richtung Süden gezuckelt. Dort angekommen war aber alles super. Ein lauer Sommerabend ohne Gewitterwarnung. Biozitronen-Limonade, Lachsbrötchen und lustige Gespräche mit S. und dann startete Zusammengebraut – das Soloprogramm von Dirk Stermann.

Wie der Standard richtig schreibt, über den “unnötig verklausulierten” Titel des Stückes hätte Stermann noch ein paar Nächte schlafen sollen – es geht um die Hochzeit seiner Tochter (daher Braut – zusammengebraut, doppelter Boden, you see), wo Stermann eine lange Rede hält, obwohl die Tochter gar nicht anwesend ist, denn sie feiert ohne ihn. Wie man an dieser Prämisse schon erkennt, ist das alles nicht nur komisch, sondern über weite Strecken auch recht melancholisch. Der Vater/Protagonist geht hart mit sich selbst ins Gericht, was seine Vater-Qualitäten anbelangt.

Kurpark Baden, Dirk Sterman, 3. Juli 2023

Das Ganze ist eine Mischung aus Standup-Comedy in der Tradition von Grissemann-Stermann – also nicht “herkömmliches Kabarett”, sondern eben das Zelebrieren von schlechten Witzen, freier Narration und – was am überraschendesten war – auch (Sprech-)Gesang von Herrn Stermann (das wiederum in der Tradition von Harald Juhnke) eine selbstvertextete deutsche Version von Leonhard Cohens Hallelujah. Außerdem spielt A Whiter Shade of Pale ebenfalls eine Rolle. Man hätte ein paar Sachen anders ordnen bzw. auch etwas weglassen können, aber prinzipiell war das schon sehr unterhaltsam und gerade die zweite Hälfte auch sehr tiefgründig.

Da es einen Teich gab (siehe Foto) begann dann auch ein Frosch ziemlich laut und beständig zu quaken, was für einen Entertainer sicher gar nicht mal so leicht ist, aber Stermann hat den Frosch recht schlüssig in sein Programm miteingebaut.

Es endete wie alle Salon Helga Folgen in den 1990er Jahren endeten, mit dem modernen Gute Nacht-Dialog (statt mit Grissemann eben mit der Stimme der Tochter) und Tornero von I Santo California, da kann man schon nostalgisch werden. Außerdem weiß man gleichzeitig, dass es gleich aus sein wird. Harhar.

Ein schöner Abend.

Schulschluss und koksende Mütter

Und wieder ein Schulschluss – es ist immer ein ganz besonderer, bittersüßer Tag im Jahr, an dem ich immer irgendwie Rückschau halte. Letztes Jahr war ich so komplett traurig und niedergeschlagen, heute war ich schön melancholisch, diese Art der Melancholie, wo man nichts will als einfach seine Ruhe mit gutem Essen und Trinken und Literatur und Film und Notizbüchern.

Ich hatte heute keine Arbeitsdeadlines, ich halte mir solche Tage gern frei, für alles was so kommt, was das Kind vor hat. In der Früh hab ich einen langen Spaziergang gemacht und eingekauft (u.a. ein neues Notizbuch), als ich heimkam war das Kind schon zuhause. Er hat wieder mal einen guten Erfolg, ich weiß nicht wie er das schafft. Nach dem gemeinsamen Mittagessen auf dem Balkon hab ich den Bachmannpreis laufen lassen, und die Texte, auf die man quasi so nebenbei aufmerksam wird, wo man sich dann hinsetzt und genau zuhört, die haben eine besondere Qualität. Zwar sagt das per se noch nichts über besondere Literarizität aus, es sagt aber, dass der Text etwas mit einem macht.

Ich spreche von dem Text “Zeitmaschine” von Jacinta Nandi. Die Protaogonstin, Mutter eines kleinen Sohnes und in einer schrecklichen Ehe, sagt so Dinge wie: “So lang kein Sperma im Spiel ist, ist sie nicht fremdgegangen, das weiß sie” oder “Es kann keine Gewaltbeziehung sein, denn ich respektiere ihn gar nicht.” Es geht um eine toxische Ehe und das Mutterbild der Deutschen und es hat sehr, sehr viel bösen Witz. Die Stelle, die mich am Sofa echt lachen ließ, war Folgende: da treffen sich mehrere Mütter zum Playdate und als die Kinder schlafen, bestellen sie sich Koks. Als die Protagonistin fragt, ob es nicht verwerflich sei, zu koksen, wenn die Kinder in der Nähe sind, sagen die anderen: “Das hier ist Me-Time. Das ist Self-Care” und “Ich bin so eine gute Mutter, wenn ich auf Koks bin. Ich bin wie Heidi Klum, aber Heidi Klum in Amerika.” Das muss einem erst mal einfallen. Dann geht es noch um anzügliche Chatnachrichten an Karl Lauterbach und Johnny Depp und Amber Heard, was den Text natürlich verdächtig nahe an die Kategorie Popliteratur schiebt, aber das muss ja nicht Schlechtes sein und ich habe mich – wie gesagt – sehr amüsiert dabei.

Am Abend saß ich dann bei strömendem Regen am Balkon, erschöpft von der recht anstrengenden Arbeitswoche, aber doch zufrieden. Auch wenn Mamas keinen 9-wöchigen Urlaub haben, ein bisschen fühlt es sich doch wie Ferien an. Und morgen schau ich wieder Bachmann-Preis.

Mittagspausengossip

In der Mittagspause habe ich mit N. über die Instagram Accounts von Fernando Alonso und Andrea Schlager whatsapp-gegossipt. Der Formel 1-Altstar und die Servus TV-Moderatorin waren ja ein knappes Jahr ein Paar, bis sie sich im März getrennt haben.

Jedenfalls hab ich – die die Trennung schon vorhergesehen hat, weil sie ihre Fotos gegenseitig nicht mehr regelmäßig gelikt haben – recherchiert, dass Alonso nun überhaupt alle Likes bei ihr auf Insta entfernt hat, auch unter den gemeinsamen Fotos. Folgen tun sie sich aber noch gegenseitig. Das musste natürlich mit N. besprochen werden.

Das ist alles schon recht hart. Aber ich hab schon voriges Jahr gesagt, das wird schwieirg werden, wenn sie mal nicht mehr zusammen sind, weil sie sich ja trotzdem permanent begegnen, zwangsläufig. Seufz.

Erkenntnisgewinn

Kind kommt vom Kino nachhause, sie haben sich in Französisch einen Film angesehen.

Mutter: Welcher Film war es?

Kind: Es ging um eine Jugendliche aus einer gehörlosen Familie, die singen will.

Mutter: Coda? Das hat 2022 den Oscar als bester Film gewonnen

Kind: Kann sein

Mutter: Aber das ist ja ein amerikanischer Film – haben sie französisch geredet?

Kind: Neeeee, weißt?!!!!

Mutter: Dann muss es ein anderer Film sein (googelt). Ah Verstehen Sie die Béliers?

Kind: Ja, das war es.

Und somit hat die Mutter jetzt gelernt, dass Coda das Remake von Verstehen Sie die Béliers ist. Irgendwie hatte ich das schon mal gehört, aber war eher (sehr) passives Wissen. Während mein (sinnloses) Oscarwissen natürlich immer on point ist.

Und noch was

Damals, als The Royal Tenenbaums in die Kinos kam, gab es sehr viele gute Kritiken, vor allem für Gene Hackman. Harald Schmidt hat in seiner Late Night Show aus manchen zitiert, eine hat ihn besonders amüsiert, nämlich als der “berühmte Komiker” Hackman gelobt wurde. Schmidt damals zu Andrack: “Ja, der Komiker Gene Hackman. Was haben wir nicht über ihn gelacht in French Connection und Missisippi Burning

Harhar, ja das war ein Überraschungsmoment, dass Hackman in einer seiner tatsächlich letzten Rollen – er lebt noch, aber dreht nicht mehr – eine ganz neue Facette seiner Schauspielkunst zeigt, nichts hartes, unerbittliches, sondern etwas bittersüßes.

Auf Twitter wird gerade diskutiert, was diese Performance so besonders macht und ich bin bei Kyle Le Roy

Hackman war halt schon 70 und Regieanweisungen von Anderson waren ihm wohl im Zweifel egal, deshalb ist seine Darstellung wirklich besonders (selbstbestimmt) im Anderson Universum. Vielleicht empfinde ich The Royal Tenenbaums deshalb als um einiges emotionaler als die anderen fraglos auch sehr guten Werke von Anderson?

Frei, Teil eins

Dieses Wochenende ist das erste seit zahlreichen Wochen, wo ich keinen dringenden Auftrag bis Montag zu erledigen habe. Ich habe einen neuen Auftaggeber und war in der letzten Zeit sehr damit beschäftigt, mich in neue Materie einzulesen. Sehr interessant, aber auch anstrengend, weil ja die anderen Projekte auch weiterlaufen.

Es ist ein langes Wochenende, viele sind weggefahren und die Stadt war schon Mittwochabend sehr ruhig. Ich mag das, wenn gefühlt niemand mehr da und nichts los ist. Mich stört auch das wechselhafte Wetter nicht, ich war einfach erschöpft und froh, irgendwie nichts tun zu müssen. Oder fast nichts.

Am Donnerstag war ich nach dem Regenguss im Kino. Es findet derzeit eine Wes Anderson Werkschau im De France (!!!) statt. Ich habe es zum wiederholten Mal geschafft, im Votivkino festzustellen (oder gesagt zu bekommen harhar), dass ich falsch bin. Habe es aber trotzdem noch rechtzeitig zu The Grand Budapest Hotel geschafft (im nonstop Kinoabo inbegriffen/unbezahlte Werbung), der Saal war voll.

Ich habe The Grand Budapest Hotel schon damals 2014 gesehen und war gar nicht mal soo begeistert davon. Ja, ich fand den Film visuell stark – das tolle alte Hotel und den fiktiven Staat Zubrowka mit den ganzen liebevoll gestalteten Details natürlich, und auch Ralph Fiennes fand ich super in der Rolle des liebenswerten und schlauen Gustave H. So hatte man Fiennes bis dato noch nie gesehen, man kannte ihn sonst eher in epischen Schinken wie Der englische Patient oder als Antagonist von Harry Potter. Richtig gehasst (in a good way) habe ich ihn als Amon Göth in Schindlers Liste. Aber als Gustave H. ist er ein humorvoller Humanist, vor dem Hintergrund des Niedergangs des alten Europa, wenn man so will. Aber irgendwie erschloss sich mir das alles nicht so ganz. Diesmal wurde ich viel mehr in die Handlung hineingezogen, warum auch immer und auch die geniale Musik von Alexandre Desplat fiel mir viel mehr auf. Die Inspirationen für The Grand Budapest Hotel holte sich Anderson übrigens bei Stefan Zweig – das wird extra im Nachspann erwähnt. Hier der Trailer.

Ich plane, The Royal Tennenbaums, The Life Aquatic und The French Dispatch (nochmal) anzusehen. Und vorige Woche durfte ich in der Pressevorstellung bereits Asteroid City sehen. Wie es mir gefallen hat, kann man dann bald auf Uncut lesen.

Uni Wien bei Nacht am 8. Juni 2023

War schön, in der lauen Nacht dann heimzugehen/zu fahren.

Das war der ESC 2023

Um Teya und Salena in ihrem Song zu zitieren. Ugh!

Die Top 5 des Jahres

  1. Schweden
  2. Finnland
  3. Israel
  4. Italien
  5. Norwegen

Der diesjährige ESC hat etwas zustandegebracht, was relativ erstaunlich ist. Es war ein Start-Ziel Sieg von Loreen und deshalb eigentlich unspannend, andererseits waren viele andere Platzierungen denkbar überraschend. Natürlich einmal angefangen bei Österreich. Bei den Wettquoten immer in den Top 10, das Semifinale – wie wir jetzt wissen – hinter Australien auf Platz 2 beendet. Nach der Jurywertung gestern auf Platz 8. Und dann 16 Punke vom Publikum? Ich mein 16, echt? Ein Punkt mehr als Deutschland vom Publikum bekommen hat, die insgesamt Letzter geworden sind? Ich hätte mein Hab und Gut darauf verwettert, dass Who the hell is Edgar auf alle Fälle mehr Publikums- als Jurystimmen bekommt. Ist der Startplatz 1, wie vorher schon bei vielen befürchtet, wirklich so hinderlich für einen Erfolg?

Die zweite Überraschung für mich – diesmal positiv – gestern eindeutig Italien. Ich mag Due Vite, es handelt sich aber um einen ziemlich konventionellen italienischen Song, der in den Quoten immer eher so im hinteren Top 10 Bereich lag. Und dann kommt Marco Mengoni mit jeder Menge Pathos und einem Trampolin daher und wird nicht nur Dritter bei der Jury, was aufgrund der starken gesanglichen Performance recht verständlich ist, nein, er wird auch beim Publikum erstaunlicherweise Sechster. Wobei es wiederum interessant ist, dass Noa Kirel bei der Jury auf dem zweiten Platz gelandet ist, obwohl ihr Beitrag zu einem Gutteil aus “Workout” besteht, wie Andi Knoll es genannt hat, und beim Publikum “nur” auf Platz 5 liegt.

Eines kann man aber mit Sicherheit sagen: Ein wirklicher Publkumsliebling ist Kärriijä, der mit Cha Cha Cha den Saal in Liverpool ebenso erobert hat wie die Nerdbubble, als auch die Jugend in Österreich und in meinem Wohnzimmer. Harhar. Cha Cha Cha wäre natürlich der um Welten innovativere Sieger gewesen als Loreen, dafür ist sie nun die erste zweifache Gewinnerin, neben dem zweifachen Sieger Johnny Logan. Welche Learnings man aus dem ESC 2023 für die Zukunft ziehen kann, auch aus österreicherischer Sicht, ist wirklich schwer zu sagen. Wir hatten diesmal IMO einen wirklich eingängigen coolen Song, mit toller Message, gut performt, der relativ gehypt wurde, dann aber doch ziemlich unter Wert geschlagen wurde.

Na ja, wie so oft beim ESC: Der Vorhang zu und alle Fragen offen. Lustig wars jedenfalls wieder, wir hatten hier selbstgemachte Pizza und Aperol Spritz. Die Jugendlichen haben übers Ergebnis gemeckert, ich zum Kind: “Bitte was willst, du bist eh Italiener” Harhar. Ich befürchte einen post-ESC Blues wie auch jedes Jahr bei mir, aber bei mir ist sowieso immer ESC. Enden will ich mit dem Tweet von ESC Aficiondo Marcel Stober:

ESC vorm Finale

So – wie erwartet und erhofft – ist der Einzug ins Finale gelungen.

Das Staging fand sogar das Kind fresh, in Rot, Schwarz und Weiß gehalten und der kritische Ansatz kam mit der Visualisierung der Summe 0,003 (nämlich Dollar, die man als Künstler pro Stream bekommt, sofern mindestens 30 Sekunden zugehört wird, ich mein, kein Wunder, dass man davon nicht leben kann) gut rüber. Das Publikum hat – wie schon beim Finnen und Cha Cha Cha – mitgesungen, was ja nie ein schlechtes Zeichen ist.

Ansonsten bin ich froh, dass Slowenien weitergekommen ist, da wurden ja als 10. bekanntgegeben und das war schon ein bisschen fies. Bei Slowenien ist es ja so, dass alle Bandmitglieder irgendwie lieb und sympathisch erscheinen – im krassen Gegensatz zu Lettland voriges Jahr, wo alle unsympathisch waren. Harhar, sorry, aber ich bin nicht alleine mit der Meinung.

Und richtig amüsiert hab ich mich gestern bei Australien, was wieder einmal besagt, dass eine gute Bühnenshow wirklich noch einiges bei einem “middle of the road” Song herausholen kann (und vice versa). Ich mein, da leben einfach die 1980er Jahre wieder auf und wer liebt die nicht? Und das Auto auf der Bühne hat Voyager buchstäblich um zwei Ränge bei den Wettquoten nach oben befördert. Ich hab mich wirklich gut amüsiert.

Überraschend hat es Albanien doch auch ins Finale geschafft und das wirklich verdient. Weil die alte Johnny Cash Weisheit berücksichtigt wurde: Singe jeden Song so als würdet du sterbend auf der Straße liegen und kannst nur noch diesen einen Song quasi als Vermächtnis an die Nachwelt hinterlassen. Das wird nicht jedermans Genre sein, aber Albina gibt wirklich alles. Das war auf seine Weise auch sehr unterhaltsam. Ich glaub, im Finale weint sie dann. Außerdem muss ich sagen, dass ich es faszinierend finde, das sie mit ihrer Familie auftritt und da wirklich alle, Eltern und drei Geschwister, super singen können. Aus einer Familie kommend, in der überhaupt niemand singen kann, inklusive mir selbst, finde ich das erstaunlich. Harhar.

Morgen also Finale.

ESC Semi 2

Heute steht als das – für Österreich spannendere, insgesam aber deutlich schwächere Semi 2 des ESC auf dem Programm. Aber who cares: Poe Poe Poe Poe Poe!

Ok, Österreich steht bei den Wettquoten dieses Semifinales seit Anbeginn auf Platz 1. Sollte nichts unvorhergesehenes passieren, werden wir wohl endlich wieder an einem Finale teilnehmen können. Mein zweitliebster Song des heutigen Abends stammt aus Slowenien. Die Boyband Joker Out hab ich hier am Blog schon näher vorgestellt. Ansonsten wird es eher recht unspektakulär werden. Australien – mein Lieblingsland in Europa – wird auch weiterkommen; der Vertrag mit der EBU läuft allerdings heuer aus, und ich hoffe, er wird erneuert. Australien ist ja nicht nur eine Nation von glühenden ESC-Fans, sondern auch Garant für (meist) sehr gute Beiträge. 2016 haben sie mit Dami Im und Sound of Silence beinahe gewonnen, 2019 für eines der ikonischten Stagings des ESC gesorgt und zwar als Kate Miller-Heidke und Konsorten an irgendwelchen Stecken herumgebounct sind, bei Zero Gravity– ich mein, so geht WTF-Staging, da bleibt einem doch der Mund offen. Heuer treten Voyager mit Promise an. Eine okaye Daddy-Rock Hymne, extrem ungefährlich harhar, der Sänger ist Anwalt und kommt ursprünglich aus Buchholz an der Nordheide. Damit werden sie weiterkommen.

Ansonsten wird da sehr viel plätschern, im zweiten Semi. Manches wird vielleicht auch ein bisschen wehtun. Polen tritt zum Beispiel mit Blanka und Solo an, bei der Vorentscheidung gab es Korruptionsvorwürfe und die Nation steht nicht so wirklich hinter ihr. Unter ihrem Video hat jemand geschrieben: “We understand your pain, Polish people” und das haben 30.000 Menschen gelikt. Aber wenn man Interpretinnen gerne mit Stringtanga anschaut, ist man mit dem Video zumindest ganz gut bedient. San Marino tritt mit Piqued Jacks und Like an animal an, und man fragt sich, wieso San Marino einen fünftägigen Vorentscheid mit ich-weiß-nicht-wieviel-Teilnehmern veranstaltet und dann so ein Kinderverzahrer-Beitrag (ich kann dich wie ein Tier riechen, Baby) herauskommt. Und die Zeilen: “You have, you have a snake eyes. And I get, I get butterflies”. Okaaay.

Beim albanischen big-drama Video frag ich mich jedesmal, wieso die Protagonistin so fertig ist, wenn sie nachhause kommt, und alle Möbel mit weißen Tüchern abgedeckt sind – ok, hier wird also offenbar ausgemalt, was ist die Tragödie dahinter? Albanien mit Duje ist aber dieses Jahr einer der wenigen sehr folkloristischen Beiträge, wird es damit aber wohl auch nicht ins Finale schaffen.

Wie auch immer: Happy second semi! Es wird spannend.