almis personal blog

His birthday

Heute wird mein Papa 80 Jahre alt. Ich bin um halb fünf Uhr aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen. Seitdem sitze ich am PC und versuche, etwas zu schreiben.

Mein Papa ist seit gut 20 Jahren quasi chronisch krank und vor eineinhalb Jahren hat er Morphium bekommen. Ich habe früher immer gedacht, wenn man mal Morphium bekommt, dann geht nichts mehr, aber er hat sich zwischenzeitlich wieder erholt, war sogar in der Steiermark auf Urlaub. Auf einem Auge ist er fast blind, das kommt von seinen Therapien. Gejammert hat er nie. Mein Papa ist ein Kämpfer und ziemlich ehrgeizig.

Zum letzten Mal gesehen habe ich ihn am 25. 12 2020 und da auch nur ganz kurz, auf seinem Balkon stehen, die Kapuze von seinem Pulli über den Kopf gezogen.Seitdem haben wir ein paarmal telefoniert. Warum wir uns kaum sehen und wenig miteinander reden weiß ich nicht. Ich habe es versucht und dann habe ich aufgehört, es zu versuchen. Wahrscheinlich hätte ich ihm noch viel zu sagen, vielleicht aber auch nichts. Mein Papa ist ein politischer Mensch, ein sehr witziger Mensch, aber auch ein ziemlich zynischer Mensch.

Als Kind bin ich bei den Eltern meines Papas aufgewachsen. Mein Opa hat oft davon erzählt, wie meine Eltern mit mir als Neugeborenes aus dem Krankenhaus zu ihnen gekommen sind, und mich ihm in den Arm gedrückt haben mit den Worten: “Da habt ihr euer Kind.” Mein Papa hat mich jeden Abend von meinen Großeltern abgeholt und dann sind wir nachhause gegangen. Bevor ich in die Schule kam, hat er mir erzählt wie schön es ist zu lesen, welche andere Welt sich dabei eröffnet. Als ich dann lesen konnte, hab ich mich oft in diese andere Welt geflüchtet. Vielleicht habe ich deshalb Literaturwissenschaft studiert. Seitdem ich denken kann, habe ich um seine Anerkennung gekämpft. Mein Papa ist ein kritischer Mensch mit genauen Vorstellungen.

Meine Mama sagt öfters ich habe soviel von ihm, vor allem wenn wir miteinander streiten, aber ich bin da nicht sicher. Der Leberfleck an meinem linken Bein erinnert mich an ihn, weil er an genau dergleichen Stelle genau dengleichen Leberfleck hat. Aber ich weiß nicht was er denkt, schon gar nicht über mich. Ich weiß nicht, ob ich seine Erwartungen erfüllt habe, ob er überhaupt Erwartungen an mich hatte. Mit 45 Jahren ist mein größtes Learning wohl gerade, das Loslassen zu lernen, in jeder Beziehung.

Happy birthday.

Königsdramen

Gestern hat mir meine Mama mitgeteiilt, sie schaut jetzt The Social Network, da habe ich mal wieder mitgezogen und – statt Arbeiten – auch geschaut.

Irgendwie gelingt mit der Zugang zur Fincher Story über Mark Zuckerberg und Facebook immer noch nicht so wirklich, auch wenn ich Jesse Eisenberg ganz großartig in der Rolle finde und auch Andrew Garfield als den Mitgründer, ja sogar Justin Timberlake ist toll besetzt. Aber irgendwas fehlt mir an dem Film, Worte sind es eher nicht, ich glaub das Drehbuch ist doppelt so dick wie Drehbücher für so eine Filmlänge normalerweise sind. Aber irgendwie ist alles so steril und keimfrei. Ich kann mich auch noch sehr gut erinnern, dass der Falter beim Erscheinen schrieb, dass sich The Social Network “etwas über Gebühr als Königsdrama aufbläht”, das fand ich toll formuliert und zutreffend. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Zuckerberg in dem Film zu den Gerichstterminen immer mit Badeschlapfen erschien.

Während des Filmschauens wurde bekannt, dass nach Kurz auch Gernot Blümel der Politik den Rücken kehrt, aber das war noch nicht der letzte Rücktritt, auch der Bildungsminister tritt zurück, das ist die vorläufige (!) Bilanz und ja, jetzt weiß ich auch nicht. Ist das vielleicht ein Königsdrama?

LD Nummer fünf (glaub ich)

Ich hab auf Instagram gelesen, dass jemand seit heute mehr Lockdowns erlebt hat als Beziehungen. Na ja auf dem Stand war ich schon Ende des letztes Jahres harhar #bewegtevergangenheit #not

Die Schule probiert gerade das Schrödingers Kind. Das Kind soll also gleichzeitig in der Schule wie auch zuhause sein. Wer das für eine maßlose Übertreibung empfindet, hat die Pressekonferenz unseres Bildungsministers nicht gesehen, an dessen Ende der Teenie mich gefragt hat: “Also ist jetzt Schule oder nicht?”, was ich im Brustton der Überzeugung mit: “Ich habe absolut keine Ahung” beantworten konnte. Schularbeiten und Tests soll es, laut Fassmann, nicht geben. Mein Kind hat morgen einen Test, und kommende Woche auch, äh okaaay.

Ich selbst habe ein ziemliches großes Projekt, das ungefähr bis Februar laufen wird und zwei kleinere “nebenbei”, also beschäftigt werde ich ganz gut sein, in den nächsten Wochen und Monaten, das ist immerhin anders als speziell im Lockdown Nr. 1, als ich fast zu putzen anfangen musste, weil alle Projekte abgesagt wurde. Hab mich dann aber doch fürs Backen entschieden.

Novemberwerktage

Ich schaue jetzt The Affair auf Prime, Jahre zu spät natürlich. Und so ganz weiß ich auch jetzt nicht, was ich davon halten soll. Wie immer hat mich das Thema interessiert – zwei verheiratete Menschen beginnen eine – Nomen est Omen – Affäre miteinander, aber tatsächlich ist The Affair wohl am ehesten eine Adult-soapopera, die sich als psychologische Betrachtung tarnt, mit Perspektivenwechsel und Zeitsprüngen ist sie schon recht sophisticated, dazu eine Sexzene so alle zehn Minuten, aber nicht nur ein bisschen knutschen, sondern schon so richtig. Sonst gehts leider ein bisschen in die Desparte Houswives Richtung, was die Plot Logik und die Kumulation an Katastrophen betrifft, das mag ich ja nicht so gerne, und wirklich sympathisch ist mir auch keine einzige der Hauptfiguren, aber na ja, es ist November, die Abende sind lang.

Die Tage sind leider nicht lange genug, für die lauernde Mathematik Schularbeit. Heute habe ich meinen (eigentlich) Arbeitstag dazu verwendet, um alles über Bruchterme zu erfahren, was ich eigentlich nie wissen wollte. Und alles verstehe ich immer noch nicht, trotz großräumiger Google Recherchen, Lektüre diverser Mathematik-Bücher und Konsulation kundigeren Menschen. Ich kann mich wieder erinnern, was ich an Mathe immer so gehasst wenig gemocht habe, dieses Gefühl auf Zahlen zu schauen und nicht die leiseste Ahnung davon zu haben, was ich mit diesen Zahlen anstellen soll. Dieses watteweiche Gefühl im Kopf, dass mir alles entgleitet, was ich jemals davon gewusst habe. Und das soll ich dann noch einem anderen Menschen erklären? Gottseidank ist dieser andere Mensch etwas schneller von Begriff als ich.

Novembersonntag

Was macht man im November und diese Zeit? Genau, man geht Gansl-Essen. Da waren wir heute zu viert, drei Männer und ich, in Weibels Wirtshaus.

Es war sehr gut. Danach sind wir durch die Innenstadt gebummelt, in Gässchen und Ecken, die ich noch niemals gesehen habe. Aber wie sagt der Salzburger da immer? Du bist ja von hier, das ist ganz normal.

Zum Abschluss waren wir dann noch zu dritt im Cafe Weimar, da hat ein wunderbarer Klavierspieler gespielt, unter anderem Songs von Eric Clapton, Queen und Guns and Roses, es war sehr stimmungsvoll. Ich war irgendwie ein bisschen durch den Wind und die Musik dazu und dann diese Gefühle zwischen es ist alles grad wunderschön, aber das Leben ist auch kompliziert, dass ich fast weinen musste und A. daraufhin: “Bei uns kannst du doch auch weinen!” Das hilft auch nicht gerade, wenn man gerade nicht weinen will. Harhar. Aber ein paar Minuten später wars schon wieder lustig. Manchmal ist es gut, wenn man das, was einen belastet, gleich sagt und es nicht mit nachhause nimmt und tagelang daran kiefelt.

Wunderschöner Sonntag!

Elternabend reloaded

Nachdem es letztes Jahr keinen Elternabend gab, gab es heuer wieder einen (mit 3 G und Masken) und es war dann mein insgesamt achter, wenn ich mich nicht verzählt habe.

Es ändert sich schon sehr viel im Laufe der Jahre. Beim allerersten Elternabend 2014, der im Juni vor Schulbeginn stattfand, hat man ja erst kurz vorher erfahren, wer die Klassenlehrerin und der Freizeitpädagoge sind; und alle Eltern waren komplett aufgeganselt, weil das für Eltern schon ein großer Schritt ist, den die Kinder da machen. Erstmals fühlt man sich so wirklich “erziehungsberechtigt”, gleichzeitig hat man aber auch keine Ahnung, was auf einen zukommt. Die Kinder brauchen noch ganz viel Unterstützung, man versucht die PädagogInnen einzuschätzen etc. Der erste richtige Elternabend dauerte dann auch fast drei Stunden und die Fragen und Anmerkungen waren unendlich und oft auch verstörend. Ich bin damals komplett erschöpft nachhause gekommen.

Im Laufe der Zeit ändert sich das. Oft ist es im September noch schön und mild und den Eltern ist anzumerken, dass sie lieber noch ein bissl am Balkon sitzen oder an der alten Donau spazierengehen, statt Stunden in einem Klassenzimmer zu verweilen. Und alles wird ja auch mehr und mehr Routine, man geht nicht mehr unsicher in die Schule, sondern tratschend mit anderen Müttern und die PädagogInnen kennt man schon recht gut. Überhaupt ich, die sooft auf Exkursionen als Begleitperson dabei war. Das war eine schöne Zeit, weil die Kinder mit dem Alter auch immer einfacher wurden und es richtig lustig war. Am Ende war es eine richtige Gemeinschaft.

Im Gymnasium ist alles wieder anders. Dadurch, dass man insgesamt weniger Zeit in Schulnähe verbringt, weil die Kinder nicht mehr abgeholt werden, lernt man andere Eltern kaum noch kennen. Die Kinder werden selbstständiger und man als Elternteil wird recht überflüssig. Und letztes Jahr, als ein neuer Schulzweig begonnen hat, was bedeutet, dass neue Eltern und Kids dazugekommen sind, war ja kein Kennenlernen möglich. Und heute auch nicht wirklich, weil nicht mal die Gesichter zu sehen waren. Ich kenne keine Namen mehr, ich weiß nicht wer wer ist, usw.

Ich bin dann in der Klasse gesessen und hab mich wieder irgendwie so verloren gefühlt, wie beim allerersten Mal. Da schreibt mir die Mama, mit der ich mich am allerbesten befreundet habe, in der 1. Klasse Volksschule und mit der ich immer noch im regen Kontakt bin, die wir auch immer noch treffen, eine Whatsapp, von ihrem Elternabend, ein paar Klassen weiter: “Es ist so langweilig ohne dich. Daran gewöhn ich mich nicht mehr.” Ist das nicht süss? Same same! Aber es ist der Lauf der Dinge.

Hätte ich mir auch nicht gedacht, dass ich es schaffe, mal einen richtig sentimentalen Post zum Thema Elternabend zu verfassen.

Dreams

In der letzten Zeit träume ich viel und kann mich sehr oft in der Früh auch noch an die Träume erinnern. Oft hat es mit der allgemeinen gesellschaftlichen Situation derzeit zu tun und da brauche ich dann keine Traumdeutung um zu wissen, warum ich das träume.

Letzte Woche allerdings, hab ich mal wieder was abstrakteres geträumt, nämlich, dass im Badezimmer das Wasser übergeht und immer höher steigt. Bei solchen Träumen interessiert mich dann schon die mögliche Deutung dahinter und deshalb hab ich dann am Vormittag danach gegoogelt.

Und was lese ich da? Wenn man von steigendem Wasser in der Wohnung träumt, dann ist das oft der Beginn einer Psychose. Als ich das gelesen habe, musste ich lachen und hab mir gedacht, wenn ich darüber noch lachen kann, dauert es vermutlich noch ein bisschen, mit der Psychose. Oder im Gegenteil: Sie ist schon weiter fortgeschritten als ich denke.

Pillen-müde

Heute hab ich auf dem Instagram Profil einer Influencerin ihr Unbegangen mit der “Pille” gelesen. Sie schreibt, dass sie die Pille abgesetzt hat, weil mit ihre Libido irgendwann nicht mehr existent war. Im nächsten Satz schreibt sie, das wäre natürlich irgendwie schon ein Luxusproblem.

Dem möchte ich doch klar widersprechen! Es ist absolut kein Luxusproblem, wenn wir Frauen denken, Sicherheit zu wählen und dafür als trade off quasi sexuelle Lustlosigkeit in Kauf nehmen (zu müssen). Damit führt sich ja nicht nur die ganze Verhütung ad absurdum (wo kein Sex, da keine Verhütung notwendig), sondern wir verzichten damit auch auf einen wichtigen Teil unseres Lebens und ich würde mal sagen, dass Sex schon ein ziemlich wichtiger Teil des Lebens der meisten Frauen ist.

Ich habe für mich diese Pillen-Sache im Alter von 20 Jahren beendet. Ich wurde dabei von meinem Freund bestärkt bzw dazu ermutigt, und kann sagen, ich war damals eine krasse Außenseiterin und eine einsame Ruferin in der Wüste. Ich habe zwar mit einigen Freundinnen gesprochen, die diese sexuelle Lustlosigkeit (neben anderen Pillen Nebenwirkungen) auch erlebt haben, aber natürlich wäre, so sagten sie, kein anderes Verhütungsmittel so sicher und praktisch wie die Pille. Außerdem stößt man auch bei GynäkologInnen meistens nicht auf große Begeistertung, wenn man sich nach Alternativen erkundigt. Denn die Alternativen, gerade wenn sie hormonfrei sind , sind oft weniger lukrativ für die ÄrztInnen, dafür mühsamer in der “Anpassung”. Wenn man sich beispielsweise für ein Diaphragma entscheidet – mittlerweile gibt es kaum noch klassische, sondern das Caya – dann muss man als Benutzerin die Verwendung desselben erst lernen. Frau muss sich mehr mit ihrem Körper beschäftigen, auch mit ihrem Zyklus, aber das finde ich per se ja keinen Nachteil (im Gegenteil).

Die Influencerin schreibt weiter, sie möchte kein “Pillen-Shaming” betreiben. Das möchte ich auch nicht. Jede, die gut mit der Pille zurecht kommt und damit glücklich ist, fein, da gibts ja keinen Handlungsbedarf. Alle anderen allerdings, die etwas anderes möchten, für die wünsche ich mir mehr Vielfalt abseits des Mainstreams, mehr Informationen durch ÄrztInnen, aber auch mehr Mut, einen vielleicht etwas (zunächst mal) unbequemeren Weg zu gehen. Und ich möchte vor allen Dingen nicht lesen, dass sexuelle Lustlosigkeit ein Luxusproblem für Frauen ist – genauso wenig wie für Männer.

Neustart

Gestern wär ein wunderschöner erster Schultag gewesen, für ganz neu Ankömmlinge, es war sonnig, es war warm, die Luft war angenehm, der ideale Spätsommertag aus dem Bilderbuch.

Da der Sohn einen ganz unspektakulärer ersten Tag hatte – vierte Klasse Gymnasium – war ich mit einer anderen Mama Kaffee trinken. Dann sind wir vor der Schule gestanden, weil sie ihre Kinder abholt, um mit ihnen per Auto nach Niederösterreich zu fahren. Wir haben noch geplaudert und ich hab nicht auf meinen Sohn gewartet. Da kommt ein mir bekannter Teenie und sagt zu mir: “Der A. kommt gleich.” Und ich: “Ich wart gar nicht auf den A., ich quatsche hier nur cool mit jemandem”. Ich will ja nicht, dass der Sohn ein Imageproblem bekommt, harhar.

Und dann kam der A. doch und nachdem ich ihn jetzt zwei Monate quasi rund um die Uhr in seinem natürlichen Habitat gesehen habe, kam er mir jetzt – vor der Schule – richtig groß und gereift vor und auch irgendwie ganz fremd. Aber auf eine gute Art. Als wäre er in den zwei Stunden Schule gerade erwachsen geworden, quasi in meiner Abwesenheit.

Es ist kompliziert

Facebook Beziehungsinformationen – oder ein modernes Märchen.

Ich bin auf Facebook mit einer Frau vernetzt, die ich noch aus Kindertagen, vom Urlaub am Bauernhof, kenne. Richtig befreundet sind wir nicht, das wäre zuviel gesagt, aber als wir beide dann kleine Kinder hatten, haben wir uns ein paarmal getroffen. Es war immer angenehm, sie hatte sowas offenes an sich, und ich habe sie dafür bewundert, wie sie mit den Widrigkeiten, die das Leben ihr auferlegt hat, zurechtgekommen ist, ja wie sie sich dagegen gestemmt hat, ein “Schicksal” zu werden.

Danach haben sich einige Dinge in meinem eigenen Leben geändert und ich habe sie nun schon einige Zeit nicht mehr gesehen. Vor einem guten Jahr hab ich dann auf Facebook mitbekommen, dass sie sich getrennt hat und quasi unmittelbar bei ihrem neuen Freund eingezogen ist. Die nun schon jugendlichen Kinder sind beim Exmann geblieben, sie sind nun Besucher in ihrem neuen Leben. Sie hat sich ein neues Haustier zugelegt und hat eine Art Mutterrolle für die Kinder des neuen Mannes angekommen. Was ich damals beim Lesen spürte, kann ich gar nicht so richtig beschreiben. Einerseits war ich beeindruckt von ihrer Klarheit, wie sicher alles scheint, wie unkompliziert, ein neues Leben, von einem Tag auf den anderen. Der nächste Gedanke galt ihrem Ex, ein ausgesprochen warmherziger Mensch, ich kann es nicht anders beschreiben, der offenbar “zurückbleibt” – über die tatsächlichen Hintergründe wusste ich ja nichts – und jetzt ebenso alles auf Facebook mitlesen konnte, wohl oder übel.

Damit könnte die Geschichte enden, aber das Leben geht ja weiter. Der Ex hat dann irgendwann, noch nicht so lange her, auch wieder eine Beziehung und ich spüre, dass mich das sehr freut, als ich das lese. Irgendwie atme ich auf, alles hat sich weiterentwickelt und das ist gut so. Und dann, wieder ein paar Wochen später, lese ich bei ihr “Suche kleine Wohnung in xy” und stutze. Ich checke ihren Bezieungsstatus, der ist noch unverändert, aber als ich am nächsten Tag nochmal nachsehe, da sind plötzlich “keine Beziehungsinformationen vorhanden”. Damit dürfte wohl klar sein, was passiert ist. Und obwohl etwas in mir sagt: Ich wusste, dass war alles zu schnell und zu perfekt, mit zuwenig Zeit zwischendurch, um sich selbst neu kennenzulernen, um sich zu sortieren, sagt auch etwas in mir: Schade. Schade, dass es nicht geklappt hat, schade, dass es jetzt wohl diesen unendlichen Schmerz gibt, bei möglicherweise vielen Beteiligten. Schade, dass die Liebe nicht mal ein Jahr gehalten hat. Schade.

Ich möchte das nicht als Gossip Beitrag missverstanden wissen, wo ohnehin niemand weiß, von wem die Rede ist. Es ist mehr ein Staunen über menschliche Beziehungen und wie sie verlaufen und meine zunehmende Ratlosigkeit darüber.