almis personal blog

Dressed for success

Vor ca. 8 Jahren war ich das letzte Mal auf einer Hochzeit eingeladen. Ich habe offenbar einen nicht sehr heiratsaffinen Freundeskreis. Nun ist es diesen April allerdings wieder soweit und ich habe echt ein Outfitproblem.

Denn: April. Anfang April. Der Monat, bei dem wettermäßig ja bekanntlich alles möglich ist. Es gibt wechselende Locations, dh man muss auch mal nach draußen. Es könnte schneien, regnen, stürmen, frühlingshaft oder sogar schon warm sein… alles möglich. Und nix fix.

Das alles wäre noch nicht so schwieirg, wenn es auf einer Hochzeit erlaubt wäre, schwarz zu tragen. Ich kann locker innerhalb von ca. fünf Minuten ein halbes dutzend schwarzer Kleider auf Zalando finden, die ich mir jederzeit bestellen würde. Aber tja, schwarz ist ein no go auf Hochzeiten habe ich mir sagen lassen. Daher hab ich mich bereits insgesamt sicher zwei bis drei Stunden durch Kleidervorschläge auf diversen Onlineshopseiten geklickt.

Abgesehen vom Kleid braucht man natürlich auch Schuhe. Ok, die hab ich schon. Mary Janes. Es gibt im Internet extra Tutorials, wozu diese Schuhe passen… SEUFZ!!! Dann braucht man noch: Einen Blazer oder Cardigan. Einen (Trench)coat. Strümpfe. Eine passende Tasche… und irgendwie muss das auch mit dem zusammenpassen, was die Männer anziehen werden.

Oder kurz gesagt: es wird mir wieder sehr klar, wieso ich 2005 in einem gestreifen 29 Euro Sommerkleid von H&M geheiratet habe.

P.S: Tipps nehme ich gerne entgegen.

Pralles Leben, zwei

Ja, bin immer noch im Stress.

Diese Woche war ich allerdings mal sehr nett mit einigen Frauen essen, und eine davon – Leserin von Geboren in Bozen – meinte: “Der Dr. Meraner ist so sympathisch”. Das fand ich eine bemerkenswerte Aussage. Weil sie sich auf eine fiktive Person bezog, eine Person, die quasi ich erschaffen hatte. Weird.

Das war quasi der Startschuss für sehr ehrliche Gespräche über Kinder, Beziehungen, Krisen und als ich am Abend zu Mr. Almi sagte, dass es erstaunlich wäre, dass die anderen so offen waren, obwohl wir uns zum Teil gar nicht so gut kennen, da meinte er: “Wer dein Buch gelesen hat, weiß ja auch alles von dir. “Harhar.

Aber ich schätze so unverstellte Begegnungen eigentlich immer mehr.  Beispielsweise die Erkenntnis, dass eine Hochzeit eine Beziehung kaum ändert, ein Kind aber grundlegend. Ein Zitat: “Und alleine der Gedanke, mit einem Kind eine Beziehung zu retten…!” Schallendes Gelächter. Wie es das vielleicht nur bei Müttern gibt, die ihre Kinder über alles lieben. Und trotzdem realistisch bleiben.

Wir befinden uns, so denke ich, in einem spannenden Lebensalter. Bis ich ca. 35 Jahre alt war, dachte ich, dass alles fix ist, dass ich Bescheid weiß, Meinungen habe. Und jetzt, wo sich die 40 nähert, werden die Fragen wieder deutlich mehr als die Antworten, die ich habe.

Pralles Leben

Jetzt habe ich meinen Blog ja ganz schön vernachlässigt. Gründe gibt es gleich mehrere:

Erhöhtes Arbeitsaufkommen, wie eigentlich jedes Jahr im Jänner, Februar. Neben den Vormittagen muss ich derzeit auch abends was tun, oft bis zum Schlafengehen. Das ist recht anstrengend, aber es gibt einem auch ein gutes Gefühl, gefragt zu sein. Zudem bin ich seit kurzem Gewerbescheinbesitzerin. Geht ganz schnell und komplikationslos online und wurde von einem Auftraggeber erbeten.

Der Verkauf unserer alten Wohnung ist vergangene Woche über die Bühne gegangen, damit ist ein Lebensabschnitt endgültig zuende und wie es bei mir üblich ist, hält sich die Sentimentalität darüber in Grenzen. Zumal das letzte Jahr mit Umzug und alte Wohnung räumen/renovieren zeitintensiv und auch mühsam  war. Ich bin froh, dass diese “Baustelle” nun Geschichte ist und wir hier weiter einrichten und gestalten können.

Und: wir waren wieder mal als Paar aus. Nur zu zweit. Ich weiß nicht, wann das letzte Mal das letzte Mal der Fall war, im verrückten Jahr 2013 jedenfalls nicht… Ich habe keine Neujahrsvorsätze, außer den, das möglichst monatlich beizubehalten. Denn es war fabelhaft. Wir haben Rush im Kino gesehen (empfehlenswert!) und waren dann fast drei Stunden abendessen. Ganz in Ruhe, in einem Lokal, das wir beide sehr mögen. Ohne Zeit- oder sonstigen Druck.

2014 mag ich bisher gerne!

So muss Freitag

Gestern war ein normaler Freitag, der sich dann aber letztendlich als sehr erfreulicher, ja glücklicher Tag entpuppt hat.

Es fing damit an, dass ich es heuer erstmals schaffte, mich in der Bibliothek mit meinem Notebook erfolgreich ins Internet einzuwählen. Ja brauch ich echt zum Arbeiten. Und auch sonst. Harhar.

Zu Mittag traf ich mich mit L. zum Essen, das machen wir jetzt öfters, bevor wir die Kids abholen, auch Mamas müssen esssen – es schmeckte ausgesprochen lecker, wir gönnten uns noch einen Cappuchino danach und überraschenderweise lud mich L. auf das Essen ein. Hab mich sehr gefreut. Dann holten wir die Kids vom Kindergarten ab und in Floridsdorf führte mich der erste Weg zur Post. Dort erwartete mich ein Paket von einem sehr lieben Freund aus Deutschland. Ein Geschenk. Einfach so. Wie schön!

Daheim angekommen, schaffte Adrian es nicht, die Wohnung zu betreten, sondern wurde sofort von K. abgefangen. Er würde jetzt auf den Spielplatz gehen und Adrian sollte doch gleich mitkommen. K. ist 7,5 Jahre alt. Er ist verlässlich und geht auch schon alleine in die Schule. K. sagte zu mir: “Ich pass auf Adrian schon auf.” In Favoriten undenkbar, aber hier in Flodo ist es ländlich. Ich ließ die beiden also schon mal vorgehen. Ein komisches Gefühl war das schon. Aber jeder Tag bedeutet mehr, sein Kind loszulassen. Und ich war froh, dass ich das geschafft habe.

Dann waren wir also alle am Spielplatz, die Kinder hüpften ins Wasser, also mit den Füßen (es ist recht mild in Wien) und die Sonne tanzte auf der alten Donau. Herrlich war das. Danach kam K. mit zu uns nachhause zum Spielen und nach einer guten Stunde rief seine Mama an und lud mich zum Abendessen ein. Ähm… geht es mir gut oder was? Haben dann also oben gegessen und danach machte K’s Papa noch einen Tee für uns alle (siehe Hausgemeinschaftsplüsch).

Ich bin dankbar, für die Menschen, rund um mich herum! Und wie.

Challenge Garage

Nachweihnachtliches Einkaufenfahren mit dem Sohn. Erstmals aus der Garage raus. Die verwinkelte Garage. Unser Parkplatz ist ganz hinten. Die Säule hab ich nicht touchiert. Aber hab unterschätzt, dass ich die Kurve doch irgendwie ganz anders nehmen muss. Also herumrangieren.

Beim Zurückfahren vom Supermarkt frage ich Adrian: “Sollen wir in der Garage parken?”.

Adrian: “Ja.”

Ich: “Denkst du, ich schaffe das?”

Adrian: “Wahrscheinlich nicht ganz, aber ein kleiner Unfall macht doch nix.”

Ehrlich währt am längsten. Harhar. Ich habs dann doch ohne geschafft.

New hood, sechszehn

Letztens hab ich mir übrigens Mein Floridsdorf angesehen, das ist ein Teil dieser Dokureihe des ORF, über die verschiedenen Wiener Bezirke.

Und die Folge war eigentlich ziemlich fad. Zumindest im Gegensatz zur Folge Mein Favoriten, mein (früherer) Heimatbezirk. Das spannendste war, dass Brigitte Ederer ihre frühere Schule in der Franklinstraße englisch aussprach, während Hannes Androsch, Erika Pluhar und Co. die eingedeutsche Version bevorzugten.

oberealtedonau3

Es ist auch klar: Favoriten ist ein sehr polarisierender Bezirk. Jeder Wiener hat zu Favoriten eine Meinung, und die ist öfter mal nicht so positiv – obwohl der Bezirk sehr inhomogen ist (siehe ländliche Ausläufer am Laaerberg) und der Bezirk eigentlich schon alleine aufgrund der Größe differenziert betrachtet werden müsste. Aber er gilt halt als “wild”, habe zb. im aktuellen Falter gelesen, dass Leute vom Land fallweise meinen, man würde zwangsläufig von Türkenbanden zusammengeschlagen, wenn man den Reumannplatz quert. Das ist natürlich der Fall, ich weiß das, ich habe 8 Jahre am Reumannplatz gewohnt, aber ja, es weht dort ein anderer Wind als hier.

Das kam auch in der Doku raus, Floridsdorf sollte eigentlich zu Niederösterreich gehören, es war sogar mal angedacht, es zur Hauptstadt zu machen. Die Floridsdorfer sagen, wenn sie am Kahlenberg stehen, da drüben ist Wien und da ist Floridsdorf. Und drüben leben “die Pülcher“, wobei Androsch dann meinte, die Leute auf der anderen Seite der Donau sagen das auch über die Floridsdorfer und Donaustädter.

oberealtedonau4

Gelernt habe ich zb., dass Floridsdorf sieben Gemeinden hat (Androsch verglich das gewagterweise mit Rom), nämlich Donaufeld, Floridsdorf, Jedlsee, Strebersdorf, Großjedlersdorf und Stammersdorf. Wir wohnen in Donaufeld.

Möhre versus Karotte, zwei

Also bei Männern ist das mit dem Vorlesen offenbar anders, weil gestern hat der Mann vorgelesen und da hieß es dann “Sahne” und Adrian: “Schlagobers” und der Mann: “Hier steht Sahne” und Adrian: “Schlag-Ob-ers!!!” Bin schon auf den nächsten Lesedurchgang gespannt.

Jedenfalls ist das betreffende Buch derzeit ein Hit bei Adrian. Das hat uns übrigens die Nachbarin geliehen. Wenn sie morgens das Haus verlässt, dann ruft Adrian ihr manchmal vom Balkon aus nach: “Lesen wir heute Abend wieder die Zilly?”

20131022_145304

Zilly ist übrigens eine Hexe und ihr Kater heißt Zingaro. Ein paar Weltraumkaninchen spielen auch eine Rolle.

Möhre versus Karotte

Wenn man dem kranken Kind aus (von den Nachbarskindern netterweise vorbeigebrachten) Büchern vorliest, so muss man zahlreiche Wörter “verösterreichischen”. Heute wären das gewesen:

  • Möhren = Karotten
  • Sahne = Schlagobers
  • Schubkaren = Scheibtruhe
  • Eimer = Kübel
  • Schippe = Schaufel
  • Bordstein = Gehsteig
  • Bollerwagen = ähm Leiterwagerl?

Nicht, dass Ihr denkt, ich bin da so ein Sprachpolizist, es ist mir schon bei drei anderen Freundinnen aufgefallen, denen ich beim Geschichten vorlesen zuhörte und mitlas, dass sie das ebenso machen wie ich. Die “deutschen” Wörter sind einfach so ungewohnt.

New hood, vierzehn

Gestern Nacht ist ein neuer Panik-Traum zu meinen bisherigen hinzugekommen.

Die bisherigen waren ua. Panik, nochmal die Matura machen zu müssen, Panik vor Flugzeugabstürzen, Panik, mein Baby zu zerquetschen, Panik, auf der Intensivstation etwas umzuwerfen, Panik meine Doktorarbeit nochmal schreiben zu müssen. Und natürlich Panik, bei der Kindergeburtstagsparty zu versagen.

Neu: Panik, woanders hinzuziehen?! Das ist wirklich noch nie da gewesen. Doch letzte Nacht zogen wir im Traum also in eine andere Gegend, in eine andere Wohnung. Die Gegend war gar nicht mal schlecht, eigentlich sogar hübsch und die Wohnung war auch völlig in Ordnung, aber ich wollte da nicht leben. Ich war entsetzt, wie man mich dazu überreden konnte, aus Floridsdorf wegzuziehen.

Hm. Ich glaube, ich bin eingelebt.