almis personal blog

Möhre versus Karotte, zwei

Also bei Männern ist das mit dem Vorlesen offenbar anders, weil gestern hat der Mann vorgelesen und da hieß es dann “Sahne” und Adrian: “Schlagobers” und der Mann: “Hier steht Sahne” und Adrian: “Schlag-Ob-ers!!!” Bin schon auf den nächsten Lesedurchgang gespannt.

Jedenfalls ist das betreffende Buch derzeit ein Hit bei Adrian. Das hat uns übrigens die Nachbarin geliehen. Wenn sie morgens das Haus verlässt, dann ruft Adrian ihr manchmal vom Balkon aus nach: “Lesen wir heute Abend wieder die Zilly?”

20131022_145304

Zilly ist übrigens eine Hexe und ihr Kater heißt Zingaro. Ein paar Weltraumkaninchen spielen auch eine Rolle.

Möhre versus Karotte

Wenn man dem kranken Kind aus (von den Nachbarskindern netterweise vorbeigebrachten) Büchern vorliest, so muss man zahlreiche Wörter “verösterreichischen”. Heute wären das gewesen:

  • Möhren = Karotten
  • Sahne = Schlagobers
  • Schubkaren = Scheibtruhe
  • Eimer = Kübel
  • Schippe = Schaufel
  • Bordstein = Gehsteig
  • Bollerwagen = ähm Leiterwagerl?

Nicht, dass Ihr denkt, ich bin da so ein Sprachpolizist, es ist mir schon bei drei anderen Freundinnen aufgefallen, denen ich beim Geschichten vorlesen zuhörte und mitlas, dass sie das ebenso machen wie ich. Die “deutschen” Wörter sind einfach so ungewohnt.

New hood, vierzehn

Gestern Nacht ist ein neuer Panik-Traum zu meinen bisherigen hinzugekommen.

Die bisherigen waren ua. Panik, nochmal die Matura machen zu müssen, Panik vor Flugzeugabstürzen, Panik, mein Baby zu zerquetschen, Panik, auf der Intensivstation etwas umzuwerfen, Panik meine Doktorarbeit nochmal schreiben zu müssen. Und natürlich Panik, bei der Kindergeburtstagsparty zu versagen.

Neu: Panik, woanders hinzuziehen?! Das ist wirklich noch nie da gewesen. Doch letzte Nacht zogen wir im Traum also in eine andere Gegend, in eine andere Wohnung. Die Gegend war gar nicht mal schlecht, eigentlich sogar hübsch und die Wohnung war auch völlig in Ordnung, aber ich wollte da nicht leben. Ich war entsetzt, wie man mich dazu überreden konnte, aus Floridsdorf wegzuziehen.

Hm. Ich glaube, ich bin eingelebt.

Das Rauchen an sich

Wir haben unseren Großeltern noch Fragen zum Krieg gestellt, die heutige Kindergeneration (oder zumindest mein Sohn) erkundigt sich nach Raucherlokalen. Ähnlich weit weg, ähnlich mystifiziert offenbar.

Wie waren die und war es da wirklich so verraucht und musste man da husten und war das schlecht für die Gesundheit und sind da viele gestorben und wieviele tausend Zigaretten wurden da geraucht und wieso rauchen die Leute überhaupt (kurzer Abriss des Fragenkatalogs)…

Und dann heute im Bett, beim x-ten Einschlafversuch (ich zähle nicht mehr mit, wieoft ich demonstrativ “Gute Nacht” sage), bereits weit nach 21 Uhr: “Mama können wir noch kurz übers Rauchen reden?”

New hood, elf

Gestern habe wir nun erstmals am Biobauernhof eingekauft. Die Verkäuferin hat mich gleich wieder erkrannt und sehr freundlich begrüßt. Es war auch ziemlich viel los (anscheinend kauft auch ein Großteil unseres Wohnhauses dort ein).

Wir haben die letzten Cherrytomaten, einen schönen Kürbis, Karotten und Erdäpfel gekauft.

 20130920_171929

 Ich freue mich schon aufs Suppe kochen und auf die mit Karotten veredelte Pastasauce.

New hood, zehn

Am Freitag Nachmittag hat es geregnet und ich hatte drei Kinder bei mir zu Gast. Sie haben wirklich superschön miteinander gespielt, die Brio-Eisenbahn wurde reaktiviert.

Gegen Abend kam dann die Mutter zweier vorbei, um die Kids abzuholen und in der Nähe bei einem Biobauern einzukaufen. Nachdem Adrian natürlich mitwollte, entschloss ich mich, auch mitzugehen und mir das Angebot mal aus der Nähe anzusehen. E. und Adrian holten ihre Räder aus dem Fahrradraum und fetzten natürlich gleich davon. Gottseidank ist die Straße kaum befahren und mehr ein Feldweg. Die Autos dürfen maximal 30 km/h fahren.

Beim Biobauern angekommen war ich überrascht über das reichhaltige Angebot. Es gab Kartoffeln und Paradeiser, Cherrytomaten, diverse Salate, Zuchini, Zwiebel, Karotten, wirklich bildschöne Kürbisse und noch allerlei anderes. Die Mutter von E. erzählte mir, dass sie ihren gesamten Gemüsebedarf beim wöchentlichen Einkauf dort deckt und ich habe mir jetzt vorgenommen, das auch so zu machen. Wenn man schon die Chance hat, ab Hof zu kaufen und der Hof in walking distance zur Wohnung liegt…

Beim zurückgehen schüttete es noch mehr, was die Kinder nicht davon abhielt, noch eine halbe Stunde im Hof herumzufahren. Total durchnässt durften sie dann bei E. noch zwei Thomas-Folgen ansehen und dann musste Adrian sich in eine warme Decke auf die Couch kuscheln. Was wird er und wir alle abgehärtet werden!

New hood, neun

So, ich hoffe, Ihr lieben Leser lauft nicht bald in Scharen davon, weil ich derzeit nur von Floridsdorf blogge. Im Moment steht die neue (und auch noch die alte Wohnung, aber nicht mehr lange!) im Mittelpunkt unseres Interesses und Beschäftigung.

Heute gabs in der neuen Wohnung besondere Action. Unser Aufzug ist steckengeblieben, gottseidank waren keine Kinder drinnen. Die Aufzugfirma wurde zwar gerufen, kam aber nicht. Also kam die Feuerwehr. Und das fanden die Kids des Hauses natürlich hochspannend. Denn sie kamen mit dem riesigen Wagen und zu sechst. Sehr aufregend.

12.09.13 - 1

Ein Kind schilderte den Sachverhalt – der Lift wäre steckengeblieben – und da meinte einer der Feuerwehrleute, sie würden dann gleich mal das Seil durchschneiden, das würde das Problem lösen, ähem. Das ist wohl der Charme der Wiener Berufsfeuerwehr. Aber die Männer waren sehr nett, haben die Kinder bei der Arbeit zusehen lassen und haben dann auch noch zum Abschied gewunken.

Der Lift geht zwar immer noch nicht, aber die Gefangenen wurden befreit.

New hood, sieben

Beginnt mit einer kleinen Erinnerung an old hood. Favoriten (der 10. Bezirk) ist in Wien berühmt-berüchtigt.

Im Falter von dieser Woche sagt der Kurier-Sportjournalist Wolfgang Winheim was eine guten Zeitungsmacher ausmacht, er kennt sich überall aus:

20130907_231749

Im zehnten Bezirk bin ich öfters in Wirtshäusern gesessen und nun gilt es den 21. Bezirk zu erforschen. Auf Twitter wird er Gelnägel-Hochburg genannt. Floridsdorf ist also auch keiner der elitären, bürgerlichen Bezirke Wiens, und darüber bin ich froh. Ich möchte nicht unbedingt mit Hermes Tuch zum Billa gehen oder mit Bourbourjacke am Spielplatz stehen. Ich besitze beides auch gar nicht.

Dennoch ist die Stimmung hier eine andere. Es ist hier dörflicher, die Menschen grüßen mich teilweise auf der Straße, ohne mich zu kennen, gerade hier in unserem Grätzel ist alles auf Freizeitkultur ausgelegt, es gibt eine Menge Tennisplätze, einen Fußballplatz, viele Lokale am Strand der oberen alten Donau, Wasserparks und Bademöglichkeiten, Schwäne, Segelboote, Radfahrer. Das Tempo ist gemächlicher, Autos fahren seltener. Es gibt verkehrsberuhigte Zonen. Felder und viel Grün.

Und letztens ruft mich der Mann aus dem Auto an und sagt, was wohl endgültig der Beweis ist, dass wir am Land leben? Er fährt gerade hinter einem Traktor her.