almis personal blog

muttertag

mein muttertagsgeschenk:

und das kam so: die schwester unserer kindergartenpädagogin ist bildhauerin und war im märz eine woche da, um gipsabdrücke der händer der kinder zu machen. ich habe nur gehört, adrian musste seine hand in einen kübel halten und dann nicht bewegen – sehr mysteriös.

na ja, und jetzt hat sich das rätsel gelöst und ich finde das eine wirklich schöne sache und tolle erinnerung. bekommt einen besonderen platz.

frommer wunsch

was mich als mutter aufregt: das mutterbild, das medial derzeit wieder allzu häufig vermittelt wird bzw. die frage, was mütter leisten sollen/müssen

mütter sollen natürlich stillen und das nicht zu kurz, aber auch nicht zu lange. sie sollen ihren kindern geborgenheit geben, sie aber nicht erdrücken. sie sollen ihre kinder fördern, aber nicht überfordern, sie sollen den kindern etwas zutrauen, aber dabei nicht ihre sicherheit gefährden. sie sollen kindern die privatsphäre lassen, aber genau darauf achten, dass sie nicht in schlechte gesellschaft kommen. sie sollen nach gender-mainstreaming methoden vorgehen, aber die geschlechtsidentitäten nicht verwischen. sie sollen streng, aber nicht autoritär sein. sie sollen nebenbei auch noch ein eigenes leben führen, (erfolgreich) arbeiten (am besten mit dem kind auf der schoß) und dazwischen regelmäßig ihre ehemänner im kleinen schwarzen daten.

was das jeweils richtige maß ist, wird natürlich nicht verraten. aber man hat das gefühl, es ist ein sehr schmaler grad, auf dem man sich als mutter bewegen darf- und wehe, wenns schiefgeht. väter habens übrigens auch nicht besser, sie kommen medial praktisch nur dann vor, wenn sie sich in einem sorgerechtsstreit mit der mittlerweile ex um die kinder befinden, gerade geborenen nachwuchs nicht als den ihren akzeptieren wollen oder in der väterkarenz gekündigt werden.

das muss aufhören. wir brauchen dringend einen unverkrampfteren und normalern zugang zu müttern, vätern und auch kindern. das wäre mein frommer wunsch zum muttertag.

dinowelt

es hat irgendwie etwas bizzares, dinos in perchtoldsdorf bei wien- aber so ist es. die dinoaustellung world of dinosaurs macht in niederösterreich station und wir waren dabei. vorher haben wir uns beim griechen in brunn am gebirge noch ordentlich gestärkt.

gut, ganz billig ist das spektakel nicht, erwachsene zahlen 11 euro, kinder 6 euro, mit einer familienkarte ist man mit 25 euro dabei. es gibt ein kiosk mit kleinen imbissen, eis und getränken, sitzgelegenheiten und einen kleinen kinderspielbereich mit sand. außerdem kann man bei einer art rätselralley teilnehmen und einen fragebogen ausfüllen. prinzipiell handelt es sich aber um dinos, dinos, dinos (und ein paar mammuts, wildpferde und hunde)

im vergleich zur dino-ausstellung im naturhistorischen museum kann das schon einiges, denn es gibt eine menge imposanter exponate, die durch nicht allzu komplizierte erklärende texte vorgestellt werden – wer wusste zum beispiel, dass es einen europasaurus gab? mich wundert, dass das damals beim eu-beitritt österreichs nicht stärker ins marketing eingeflossen ist (wäre positiver gewesen, als die dauernden anmerkungen zur blutschokolade)

man darf auf den ausgestellten dinosaurier nicht reiten oder an ihnen rütteln (was von den besuchern auch fast immer eingehalten wird), “mama, wieso sitzt der auf einem dino, das darf man eigentlich nicht”… aber man darf sie berühren und aus der nähe ansehen. die zähne sind mitunter ziemlich scharf. einen beträchtlichen teil der zeit nimmt mit kind auch die fantasienamen vergabe der urzeitriesen ein.

fazit: ein netter ausflug wenn das wetter passt (alle dinos werden outdoor präsentiert) und auch pädagogisch durchaus wertvoll.

struwwelpeter

letztens bei oma wurde der struwwelpeter vorgelesen. und das ist eigentlich saubrutal, ich konnte kaum zuhören. natürlich kenn ich das buch aus meiner kindheit, jetzt als erwachsene finde ich es aber echt schwer zu ertragen.

da gibts zum beispiel die geschichte vom suppenkaspar, der seine suppe nicht mag: “meine suppe ess ich nicht, nein, meine suppe ess ich nicht” und dann nach fünf tagen an akuter magersucht dahinscheidet. im buch ist wirklich ein grab gezeichnet.

das arme paulinchen verbrennt, weil es zündelt (die lieblingsgeschichte meiner mutter, wow wie süß mama), hans guck in die luft fällt ins wasser, überlebt aber, auch der zappelphilipp kommt glimpflich davon, er reißt nur das ganze essen vom tisch; doofer läuft es für robert, der trotz sturms nicht in der stube bleibt und dann letztendlich fortgetragen wird

die geschichte von den schwarzen buben ist ein vielleicht etwas eigenwilliger anti-rassismus text (sie verspotten den “mohren” und werden deshalb in schwarze farbe getaucht), der böse friedrich quält tiere und wird dann gebissen (ok, das fällt unter selbst schuld), der daumenlutscher schließlich – der adrian am meisten faszinierte (graus!) verliert seine daumen, der schneider bedient sich nämlich seiner schere

ich weiß, der stuwwelpeter ist ein klassiker, aber liebe pädagogen oder psychologen, die ihr hier möglicherweise mitlest, ist das wirklich irgendwie pädagogisch wertvoll? ok, bei einigen texten kann ich mir das vorstellen, aber wie ist das wirklich mit den ganz grausamen? haben die irgendeinen “sinn”?

muttergefühle. gesamtausgabe

ich habe mein erstes ebook direkt auf den kindle bestellt.

es geht wirklich erstaunlich rasch und problemlos. quasi ein klick auf amazon und man hat das buch am kindle. konnte direkt zu lesen beginnen und bin heute bereits mit dem buch fertig geworden.

es handelt sich dabei um muttergefühle.gesamtausgabe von rike drust. ich bin total begeistert von diesem buch und werde nach ostern mehr dazu bloggen. stay tuned.

märchentage

gestern und heute fanden im wiener rathaus die märchentage statt. und heute waren adrian und ich live vor ort und haben uns das ganze selbst angesehen.

da gab es kasperlaufführungen, spiele, märchenerzähler mit musik, menschen, die protagonisten von märchen verkörperten, menschen, die auf stelzen gingen…

…das wichtigste war aber das kinderschminken. adrian wollte sich unbedingt als tiger schminken lassen und auch die 7 kinder, die schon vor uns warteten, konnten ihn von der überzeugung nicht abbringen. es dauerte dann eine gute stunde, bis wir an der reihe waren und – das einzige manko des festes – es war unbeschreiblich heiß. es wurden extra sesseln aufgestellt, damit beim warten niemand umkippen musste. dann wars aber endlich soweit:

adrian war sehr geduldig und die visagistin war äußerst ambitioniert, das ergebnis konnte sich auch absolut sehen lassen und die heimfahrt als tiger mit der u-bahn war dann auch noch ein ereignis.

meister yoda

im kindergarten ist star wars gerade sehr in. und obwohl adrian den film nicht kennt, weiß er doch schon über die handelnden personen bescheid.

deshalb wird folgender dialog derzeit mindestens zwei dutzend mal am tag geführt

adrian: “ich bin meister yoda.”

er: “du noch viel lernen musst, kleiner padawan.”

wie das wohl werden wird, wenn er den film tatsächlich mal gesehen hat?

english playschool, zwei

na bitte, der englisch-kurs im kindergarten zahlt sich schon aus.

am wochenende in laxenburg hat adrian freundschaft mit touristenkindern geschlossen und nach zwei minuten zählten sie gemeinsam irgendwas: “one, two, three, four…”

gestern war eine englische theatervorführung im kindergarten und adrians pädagogin erzählte mir zu mittag ganz stolz, dass er nach dem theaterstück nach vorne zur schauspielerin gegangen ist und gemeint hat: “that was good.”

vielleicht etwas gönnerhaft – aber doch in korrektem englisch.

auditives genie

ich habe interessante dinge gelernt, seit ich ein kind habe. zum beispiel das extreme durch-wände-hindurch hören, wenn irgendwo ein baby weint.

letztens waren wir bei adrians kindergartenfreundin, im wohnzimmer spielten und lärmten drei kids unter fünf, das radio war aufgedreht und wir machten gerade palatschinken, dh am herd brodelte es auch, nebenan bohrte es an der wand (neubau) da hörte ich das baby der familie, das drei zimmer weiter ein schläfchen hielt, weinen. nicht mal seine eigene mutter hatte das wahrgenommen. auf dem weg um nachzusehen, dachte ich, ich hätte mich vielleicht doch geirrt, aber nein, das baby hatte sich schon auf den bauch gedreht und sah mich erwartungsvoll mit diesem “jetzt nimm mich da raus” blick an, den nur babys perfekt draufhaben.

witziges phänomen, wenn man bedenkt, dass ich sonst problemlos auch weghören kann und viele geräusche aus dem alltagsleben nur dann wahrnehme, wenn mich jemand darauf aufmerksam macht.