almis personal blog

Fuenf

Seit fünf Jahren vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht darüber grüble, warum das damals alles so kam wie es kommen musste.

Adrian weiß mittlerweile, dass er in Bozen geboren wurde, er hat den Arzt kennengelernt, der ihm das Leben gerettet hat und er spricht auch häufig von ihm, er hat die Intensivstation gesehen, und einen Brutkasten mit einem winzigkleinen Baby drinnen. Er weiß, dass er selbst viel zu früh zur Welt gekommen ist. Gestern hat er mir erklärt, warum denn das der Fall war: er wollte einfach schon zu Mama und Papa. Seufz. Da weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll.

Er macht uns seit fünf Jahren zu den glücklichsten Menschen. Und zu sehr dankbaren obendrein.

Wasserspielplatz Donauinsel

Da der Sommer noch nicht aus ist, haben wieder diese Woche auch nochmal den Wasserspieplatz auf der Donauinsel getestet.

Man soll ja nicht mit dem Auto hinkommen, wird allseits gewarnt, wir waren mit dem Auto und wir können uns dieser Warnung jetzt vollinhaltlich anschließen. Am besten ist, man parkt in der Garage des Cineplexx Palace, nur ist das auch nicht gerade nah und man muss noch einen Fußweg von ca. zehn Minuten u.a. durch die Betonwüste dort einplanen. Mit der U1 kann man an der Station Donauinsel aussteigen und geht dann doch deutlicher kürzer. Der Weg zum Spielplatz führt übrigens an einer Menge großer Ziersteine vorbei, das heißt übersetzt, man kann die Anreisezeit nochmal ungefähr verdoppelt denn Steinchen rauf, Steinchen runter, eh schon wissen.

Der Wasserspielplatz selbst ist dem in Favoriten nicht unähnlich. Es gibt ein Boot, es gibt eine Hängebrücke, Hügel und viel Nass. Außerdem eine eingezäunte Matschzone/Sandkiste. Zusätzlich fertigen die Spielplatzbetreuer von der Donauinsel auf Wunsch auch Luftballon-Dinge an. Allerdings kein “Kriegsspielzeug”. Schwerter zb werden nicht hergestellt, da es ihrer Philosophie widerspricht und auch wegen der Verletzungsgefahr. Unsere Kids haben sich für Schwäne entschieden. Mit den pädagogisch korrekten Tierchen haben sie sich dann gegenseitig auf den Kopf gehauen. Ach ja und das Eis dort kommt von Schöller anstatt von Eskimo.

Fazit: Viel Unterschied gibt es nicht, der Spielplatz auf der Donauinsel fügt sich etwas homogener in seine Umgebung ein, da dort ja alles von Wasser umgehen ist. Dennoch ist der Favoritner Spielplatz irgendwie übersichtlicher, gepflegter und natürlich moderner, er ist eben auch erst ein Jahr alt. Und Eskimo Eis schmeckt mir persönlich ebenfalls besser, harhar.

Beim Rückweg kann man sich den Baufortschritt des gerade im Bau befindlichen in Zukunft größten Gebäudes Österreichs ansehen, den DC Tower 1. Gleich neben unserem Kinderarzt übrigens (obwohl wir ganz woanders wohnen).

Wir san mim Radel do

Nachdem Adrian seit kurzem Radfahren kann und die Temperaturen in Wien gerade wirklich dazu einladen, haben wir uns am Sonntag auf den Weg zur Donauinsel gemacht.

Ich bin kurz zuvor draufgekommen, dass mein Rad einer Generalüberholung bedarf (bin ca. 15 Jahre nicht mehr gefahren) – und so habe ich mir direkt bei der Floridsdorfer Brücke im Radverleih eines ausgeborgt. Ich habe mich für ein Citybike entschieden, das pro Stunde 6 Euro Leihgebühr kostet. Und im übrigen keinen Rücktritt hat, ahhh Hilfe, bin losgefahren und konnten nicht bremsen, bis mir eingefallen ist, dass die Bremse am Lenker ist. Kleine Schrecksekunde im Angesichts eines herannahenden Autos.

Dafür war die Vermieterin von Adrians Fahrkünsten beeindruckt. Sie hat mich gefragt, wie alt er ist und als sie hörte, dass er fünf wird, meinte sie, er wäre aber sehr zart. Es folgte die übliche Frühchen-Erklärung. Dann erzählte sie mir, dass hier oft Kinder mit 7, 8 Jahren Räder ausborgen, und das Fahren erst zu diesem Zeitpunkt lernen.

Adrian dagegen fährt wirklich super und sehr sicher, es gab keinen Sturz und auch keine brenzlige Situation. Er fährt am Rand, achtet auf die anderen Radler und Fußgänger und passt bei Überholmanövern auf. Er brauchte auch wenig Pausen und wir haben an dem Tag 12 Kilometer geschafft, wobei Adrian noch weiter gefahren wäre, die Konditionsprobleme hatte eher ich. Aber die Donauinsel ist echt toll zum Fahren, sehr eben, und eine beeindruckende Aussicht aufs Wasser, die Schiffe und die Donaucity.

Kommenden Sonntag gibts schon das nächste Training.

Ein wütender Vogel auf Reisen

Kennt Ihr das, wenn das Kind sein Schmusetier in Papas Rucksack vergisst, Papa am Abend nicht nachhause kommt und das Kind das Tier zum Kuscheln braucht?

Als Kinderloser wird man sich denken: ja mei, dann bekommt es das Tier eben am nächsten Tag. Als Elter weiß man: das bedeuten L-E-I-D-E-N. Für Kind und Eltern gleichermaßen.

Gottseidank hatte der Papa eine brillianter Idee und hat den Ausflug des Angry Birds (der aber schon vorher angry war, nicht deswegen) per Fototagebuch dokumentiert. So kann das Kind quasi doch irgendwie in Verbindung mit seinem Tier sein und die Tränen trocknen halbwegs schnell.

Wasserspielplatz Favoriten

Heute waren wir mit Adrians Freund K. beim Wasserspielplatz in Favoriten. Dieser Spielplatz wurde vor einem Jahr eröffnet und ich habe ihn trotz der räumlichen Nähe zu unserer Wohnung noch nie getestet, aus dem einfachen Grund, weil mir gesagt wurde, dass es dort praktisch nur pralle Sonne gibt. Es wurden zwar zahlreiche Bäume gepflanzt, die auch sehr süß anzusehen sind, allerdings werden wohl erst meine Enkelkinder in den Genuß ihres Schatten kommen…

Daher haben wir uns einen Tag ausgesucht, der zwar warm, aber nicht extrem heiß ist, damit wir nicht alle miteinander einen Hitzeschlag bekommen. Die Rechnung ging auf.

Der Spielplatz selbst ist wirklich schön angelegt und sehr sauber und gepflegt. Es gibt einen nachgebauten Wasserturm (neben diesem Wahrzeichen des 10. Bezirks ist der Spielplatz gebaut) mit einer eingebauten Rutsche, es gibt jede Menge Sand, eine Art Kneippweg mit Steinen, einen größeren See, wo man auch mit dem Boot drüberfahren kann, eine Hängebrücke, eine Liegewiese und noch einiges mehr. Für das leibliche Wohl sorgt ein Eiswagen.

Die Kids können herumtollen, für die Eltern ist es praktisch, dass das Gelände relativ überschaubar ist und man die Kinder fast immer im Blickfeld hat. Natürlich muss man dort wo kleine Kinder und Wasser zusammenkommen immer doppelt und dreifach achtgeben, aber unsere (fast) fünfjährigen sind immerhin schon in einem Alter, wo sie Gefahren halbwegs einschätzen können, man also auch mal aus etwas Entfernung zusehen kann. Viel los war übrigens auch nicht.

Wir haben viereinhalb kurzweilige Stunden dort verbracht und ich habe auch am 28. August und trotz Vorbräune einen roten Nacken bekommen.

Jünger Kinder kriegen?

Auf Twitter wurde unlängst ein interessanter Artikel gepostet, der sich mit dem richtigen Zeitpunkt für das Kinder-kriegen beschäftigt. Unter dem vielversprechenden Titel “Frauen können alles haben“, wird mit dem Gedanken gespielt, schon früh, mit Anfang 20, für Nachwuchs zu sorgen, um dann in seinen 30er und 40er Zeit dafür zu haben, Karriere zu machen.

Das klingt erstmal gar nicht schlecht, umgeht man doch gewisse Schwierigkeiten, die mit späterer Mutterschaft verbunden sind, beispielsweise Empfängnisprobleme, aber auch das Risiko, als ältere Mutter schon zu sehr festgefahren zu sein, weniger Energie, dafür mehr Ängste zu entwickeln, als Mütter um die zwanzig.

Die Autorin des Artikels führt ins Feld, dass man gerade in der Studentenzeit soviele Freiheiten wie nie hat (also auch viel Zeit fürs Kind) und auch nicht soviele finanzielle Ansprüche hat. Das soziale Netzwerk, ist jünger und auf Mr. Right als zukünftigen Vater bräuchte man auch nicht unbedingt zu warten. Liest sich gut, doch bei nährerem Hinsehen werden einige Probleme dieses Erklärungsversuchs bewusst:

1. Wieso hat man in der Studentenzeit viele Freiheiten: weil man in erster Linie nicht voll im Berufsleben steht und eben “nur” studieren kann. Hat man ein Kind (und keine reichen Eltern bzw. will auf eigenen Beinen stehen), wird mal wohl nicht darum herum kommen, neben dem Studium zu arbeiten. Und das mitunter recht viel, wenn man eine Familie erhalten muss. Schon sieht es mit den zeitlichen Freiräumen um einiges magerer aus.

2. Man mag zwar weniger “luxeriöse” Ansprüche haben und sich mit einer kleineren Wohnung zufrieden geben, allerdings kostet auch diese Geld. Plus den übrigen Lebenserhaltungskosten, die immer höher werden, muss entweder einer sehr viel oder beide zumindest mittelmäßig verdienen. Wohlgemerkt: das alles neben einem Studium. Und einem oder mehreren Kindern.

3. Ist das soziale Netzwerk wie Großeltern zwar jünger und belastbarer, das hat allerdings den Pferdefuß, dass die meisten der nahestehenden Personen wohl noch voll im Berufsleben stehen und die jungen Eltern betreuungstechnisch wenig unterstützen können.

4. Nicht auf Mr. Right zu warten, mag im ersten Augenblick Druck nehmen, stellt einen aber irgendwann (spätestens wenn die Kinder aus dem Haus sind) vor die Frage, ob das alles war. Scheidung. Neuer Mann. Dann ist man vielleicht gerade 40 und es ginge sich noch ein Kind aus… und man ist wieder drinnen im Teufelskreis der “späten Mutterschaft”.

Fazit: mich überzeugt dieser Artikel nicht. Meine Überzeugung ist vielmehr: Es gibt tatsächlich keinen einheitlich richtigen Zeitpunkt zum Kinderkriegen. Commitment für das Kind/die Kinder ist in jeder Lebensphase gefragt. Und einfach ist es nie, wenn man “alles” will. Und ganz ehrlich: alles zu jedem Zeitpunkt ist unmöglich.

fruehe nostalgie

die Frage, ab welchem alter man nostalgisch wird, wurde gestern im naturpark sparbach beantwortet. ich habe dort gestern zwei ungefähr achtjährigen zugehört, die beim schaukeln eine mutter beobachteten, die gerade ihr baby auf einer picknickdecke wickelte.

darauf der eine: “ich finde es so schade, dass wir nicht mehr gewickelt werden”

der andere (seufzt!): “ja… das war super”

ice age tücken

beim billa (achtung schleichwerbung) gibt es jetzt kindergläser mit ice age motiven drauf. man sammelt als vorteilskunde punkte und wenn man quasi 100 euro einkaufssumme erreicht hat, bekommt man ein gratisglas.

wir haben unsere ersten 10 punkte geschafft und adrian hat sich als erstes sid ausgesucht.

adrian: “was ist das für ein tier?”

ich: “äh… ich glaube ein erdmännchen.”

(es ist schon ewig her, seit ich den film gesehen habe, ehrlich)

pause.

adrian: “hm, es sieht eigentlich nicht wie ein erdmännchen aus.”

ich: “äh… ich google das zuhause mal, ja?.”

aufklösung: es ist ein faultier. wie ihr sicher ohnehin alle wisst. aber das ist mal eine ganz nette aktion.

Aha-Erlebnis

Ich weiß nicht, ob andere Mütter das auch so empfinden, aber für mich war die Art und Weise, wie Adrian Fahrrad fahren lernte wie ein Wunder. Und zwar lernte er es so: er setzte sich aufs Rad, wir hielten das Rad hinten etwas fest, tauchten an und dann fuhr er. Das wiederholte sich ungefähr zehnmal und seitdem kann er alleine fahren.

Für mich ist das eigentlich unfassbar: denn bis Adrian alleine atmen konnte, dauerte es fast vier Monate und verlangte den Einsatz von mehreren Ärzteteams. Umdrehen lernen kostete ihn unermessliche Anstrengung, manchmal brauchte er dafür eine halbe bis dreiviertel Stunde, in der es um Millimeter ging. Es war frustrierend, aber er war ehrgeizig, er wollte es schaffen.

Krabbeln, robben und stehen lernen verdanken wir u.a. zwei netten Physiotherapeutinnen. Von den ersten Schritten bis zum tatsächlichen Gehen lagen monate. Festes Essen konnte er erstmals mit 22 Monaten zu sich nehmen (davor nur feinpüriert). Sprechen fing mit 2,5 Jahren (und ganz viel vorheriger anstrengung) an, Frühförderung und Ergotherapie unterstützen ihn. es fiel ihm nichts in den Schoß. Es ist für mich immer ein bisschen unfassbar, wenn andere Mütter erzählen, wie schnell ihre Kinder sich entwickeln oder wenn ich es mit eigenen Augen sehe – aha, so läuft das normalerweise.

Radfahren war erstmals kein Kampf, sondern etwas spielend leichtes. Schön ist das! Vor allem für ihn.