Wien rüstet sich für den #ESC. Am Hauptbahnhof wird man standesgemäß begrüßt…
…und die Sonntagsmedien haben ebenfalls ein etwas eingeschänktes Themenangebot:
Leider hab ich noch keines der Ampelmännchen persönlich angetroffen.
my little place on the web…
Wien rüstet sich für den #ESC. Am Hauptbahnhof wird man standesgemäß begrüßt…
…und die Sonntagsmedien haben ebenfalls ein etwas eingeschänktes Themenangebot:
Leider hab ich noch keines der Ampelmännchen persönlich angetroffen.
Mir ist noch was zu Common People eingefallen, das lief eine zeitlang recht oft auf Dial MTV und der Moderator Hugo de Campos (Kennt den noch wer? Ein Spanier mit starkem Akzent) erklärte, worum es in dem Song ging. “She was this girl from Greece, who was very rich and wanted to know, how the other half lived. Well, I am sure, I find better things to do, if I was rich…” Harhar.
Und Herr Varoufakis ist gar nicht sauer, wegen dieser ganzen Enttarnungssache. Im Gegenteil, er ist sehr stolz auf seine Frau, wie man hier lesen kann. Sie sei außerdem die einzige Griechin gewesen, die zu dieser Zeit am St. Martin College studierte.
Wir werdens wohl nicht restlos klären, trotzdem eine nette Geschichte.
Gestern war eine witzige Meldung auf orf. on zu lesen. Nämlich, dass die Frau des griechischen Finanzministers das Vorbild der Protagonistin des Pulp Songs Common People war. In dem Text heißt es:
She came from Greece she had a thirst for knowledge, she studied sculpture at Saint Martin’s College, that’s where I caught her eye. She told me that her dad was loaded, I said in that case I’ll have a Rum and Coca-Cola. She said fine and in thirty seconds time she said, I want to live like common people, I wanna do, what common people do. I want to sleep with common people like you. And I said: I see what I can do.
Ich glaube allerdings nicht, dass Common People der größte Hit von Pulp war, wie orf.on behauptet – auch wenn William Shatner (sic!) ihn gecover hat. Das war wohl eher Disco 2000, oder? (Wikipedia widerspricht mir hier. OK! Fine!) Mit Pulp kenn ich mich aus, Pulp war eine zeitlang, Ende der Schule, Anfang des Studiums meine Lieblingsband. Die Frage nach der liebsten Brit Pop-Band, “Oasis oder Blur?” muss daher für mich mit “Pulp” beantwortet werden. Oder mit “Suede” (würde der Mann sagen). Aber dazu ein anderes Mal.
Jarvis Cocker war jedenfalls nicht Liam Gallagher oder Damon Albarn, klar. Und für mich: Gottseidank. Für mich war er der nerdige Intellektuelle. Das fand ich wesentlich attraktiver. Beide oben erwähnten Songs waren jedenfalls auf dem Konzeptalbum Different Class enthalten.
Noch besser, in seiner etwas jämmerlichen Coming of age-Attitüde, fand ich allerdings dessen Vorgängeralbum His and Hers. Und ich quälte Mr. Almi mit dem Gitarrensolo zum Song Lipgloss, das er, als Gitarrist, einfach furchtbar schlecht fand und ich erklärte ihm, dass das so sein muss, es muss einfach furchtbar sein, im Zusammenhang mit den Lyrics des Songs. Es macht keinen Sinn, hier ein schönes oder kreatives Solo zu spielen. Form follows function. Ich glaube nicht, dass ich ihn überzeugen konnte.
Das wunderbarste Lied überhaupt von Pulp ist natürlich Do you remember the first time? aus dem Jahr 1994. Ich weiß nicht, wie oft ich das gehört habe, es war für mich damals der perfekte Indie-Popsong. Etwas anzügliche, aber auch augenzwinkernde Lyrics. Und ein sehr eingängiger Beat, und diesmal wirklich eine schöne E-Gitarren-Sequenz (kein Solo, sondern begleitend). Ich bin keine Musikerin. Ich hoffe, ich schreibe keinen allzu großen Schwachsinn.
Jedenfalls: Pulp haben mir viel bedeutet. Schön, auf diese Weise wieder an sie erinnert worden zu sein. Ob das Frau Varoufakis auch findet, weiß ich allerdings nicht, harhar.
Meine Leser abseits von Wien werden es nicht wissen, wir stimmen uns schon mal mittels Aktionen zur Abfallbeseitigung auf den nahenden Song Contest ein!
Kreativerweise nennt sich das Ganze: Eurowischn Putz Contest und hat Slogans wie “Shit, des is ka Hit”, “Dafür gibts kan Applaus” oder auch (in Anspielung auf Tauben, die Abfall fressen): “Ka tolles Publikum”.
Die Aktion gibts aber nicht speziell wegen des Songcontests, sondern schon einige Jahre, aber man nimmt sich dieses Jahr eben den Bewerb als Motivationsmotor.
Seit vergangenem Freitag haben “wir” Österreicher nun einen offziellen Songcontest Starter für Wien im Mai.
Nachdem halb Österreich wohl damit gerechnet hat, dass es bestensfalls für einen halbgaren mittelmäßig peinlichen Act reichen wird (Wien will sicher nicht nochmal hosten und vor dem Sieg der Wurst voriges Jahr haben wir uns beim Bewerb ja nicht gerade mit Ruhm bekleckert), muss ich doch nun sagen, ja, wir haben eine gute Band mit einer guten Nummer gefunden. Es gab zur Ermittlung des Starters einige Shows, ich habe keine einzige gesehen, aber was ich so gehört habe, waren die Makemakes (was soll das eigentlich übersetzt bedeuten? Ah ok, wer Wikipedia lesen kann, ist im Vorteil) nicht die einzigen, die mit Qualität überrascht haben. Ich denke also, wir können guten Mutes zumindest mit einem Achtungserfolg in Wien am 23. Mai rechnen.
Apropos wiederholte Siege in Folge: das gab es in der Songcontest schon ein paar Mal, von 1992-1994 hat es Irland sogar geschafft, dreimal hintereinander zu gewinnen und es war kein Mal mit Johnny Logan als Performer (allerdings hat er einen der Siegersongs geschrieben). Irland würde ein neuerlicher Sieg langsam gut zu Gesicht stehen, liegt der letzte Gewinn doch fast 20 Jahre zurück. Und Irene in Irland würde dann sicher auch darüber berichten, nicht wahr??? Gut, für österreichische Verhältnisse eine relativ kurze Zeitspanne, aber für die erfolgsverwöhnten Iren doch eine lange Durststrecke.
Lustig war, als damals Italien mit Toto Cotugno und Insieme sehr ambitionslos gewonnen hat (der Song ist sehr gut gealtert, finde ich), waren die Italiener offenbar so panisch, dass sie den Bewerb nochmal austragen müssen, dass sie im nächsten Jahr einen 50 plus Cantautore am Klavier einen scheinbar chancenlosen Song vortragen ließen, der es dann doch auf Platz sieben schaffte. Als die Band Jalisse 1997 den vierten Platz belegten, setzen sie überhaupt erschrocken bis 2011 aus. Um dann aus dem Stand gleich Zweiter zu werden. Das liegt auch daran, weil sie meist Interpreten zum Bewerb entsenden, die vorher das landesinterne Sanremo Festival gewonnen haben.
Was passiert, wenn Kindergeburtstag im Haus gefeiert wird, an der 20 Kinder teilnehmen und jemand offenbar einen MD-Virus in sich trug? Ja richtig. Glücklicherweise wars schnell wieder vorbei.
Aber wir blieben heute noch zuhause, wie so einige Nachbarskinder. Und hatten es eigentlich sehr gemütlich. Weil wir beide sehr müde von der Nacht waren, haben wie viel Musik gehört, unter anderem ca. dreißig Mal den von Adrian sehr geschätzten Song I call thee Hamlet von der (wie ich seit heute weiß deutschen) Band Woods of Birnam.
Der Song wurde eigentlich für eine Shakespeare Theater-Produktion geschrieben, was ja auch total schlüssig ist. Leider hab ich dann auch gelesen, dass er das Titellied für den neuen Till Schweiger Film ist. Das würde ich lieber wieder vergessen, weil ich dann beim Hören immer an Dieter Hallervorden denken muss. Harhar. Nix gegen ihn, aber es passt nicht wirklich zu dem, was der Song transportiert, der Text ist immerhin von Mr. Shakespeare persönlich.
Als Jugendliche hab mit einigen Freunden bei einem Freund übernachtet. Nach sehr wenig Stunden Schlaf fragte der Gastgeber, was wir denn zum Frühstück trinken wollten, “Tee oder Kakao” und ein Freund, der besonders übernächtigt war, und sich wohl einen starken Kaffee wünschte, meinte: “Oder.”
Daran muss ich immer denken, wenn ich die Frage: “Beatles oder Stones” höre. Die manche ja auch ganz gerne mit “The Who” oder ähnlichem beantworten. Für mich gilt allerdings nicht “oder”, ich mag die Stones nämlich gar nicht. Daher hier eindeutig und immer Beatles. Wie ich darauf komme? Am Samstag waren wir bei einer Geburtstagsparty, es wurde gegrillt (ja draußen!) und gegessen (drinnen) und sehr unterhaltsame Gespräche geführt. Unter anderem über Musik. Da waren dann doch manche für die Stones. Und dann kam noch Queen ins Spiel. Da schwenkten dann wieder einige um. Oder Stairway to heaven jetzt im Vergleich zu Satisfaction. Na ja, darüber muss man eh nicht mehr reden. Mögen selbst Stones Fans diesen Song?
Später meinte eine Gästin, jedesmal wenn Maggie May von Rod Stewart im Radio kommt, dann muss sie kotzen. Ich sagte nichts dazu, weil ich Rod Stewart erstens mag (was vielleicht eh schon peinlich ist, war das irgendwann mal irgendwie cool Stewart-Fan zu sein?), und zweitens Maggie May fast als sein besten besten Song empfinde. Er hat diese gewisse The Graduate-Attitüde. Also bester Song, abgesehen von Downtown Train vielleicht, den ich übrigens erstmals bei Wetten,dass… gehört habe (hätten wir dieses Wochenend-Thema also auch abgehandelt)
Diese Gespräche wurden alle um halb acht Uhr abends geführt, an einem Samstag, der für mich um 4.30 begonnen hat, nachdem das Übernachtungskind, das um 22.30 eingeschlafen war, meinte, die Nacht wäre zuende und sich nicht vom Gegenteil überzeugen ließ. Der perfekte Tag eigentlich, für solche Gespräche! Oder?
VORSICHT KLEINER, NICHT PLOT-TECHNISCHER SPOILER ZU BOYHOOD
In Boyhood schenkt Ethan Hawke seinem zu dem Zeitpunkt schon pubertierendem Sohn Mason eine Compilation mit den Songs, die die Beatles in ihren Solokarrieren veröffentlich haben. Er nennt es, The Black Album. Und er hat lange darüber getüftelt, wie er die Songs arrangieren soll, damit sie quasi einen perfekten Sinn ergeben und über das Leben erzählen.
Er hat Band on the run vor My Sweet Lord gereiht, dahinter Jealous Guy und Photograph. Seine Erklärung dazu:
“Paul gives you the Dixie to party, George talks about God, John about love and pain and Ringo says enjoy it, while you have it.”
Treffend.
Derzeit geht das Frequency Festival in St. Pölten über die Bühne – leider bei bescheidenem Wetter. Dafür mit Biffy Clyro, die erstaunlicherweise aber keineswegs Headliner sind.
Versteh ich nicht. Ok, ich kenne sie auch erst seit vorigem Sommer, als der Mann sie vom Nova Rock Festival “mitgebracht” hat, aber in diesem einen Jahr haben sie sich zu meiner absoluten Lieblingsband entwickelt. Wobei ich immer noch nicht genau weiß, wie sie sich aussprechen – der Mann sagt “Slei-ro” und ich sage “Klei-ro”, vermutlich hat er recht.
Ihre Platte vom letzten Jahr, Opposites, ist in seiner Gesamtheit genial, hier der Trailer dazu:
Die Single Opposite ist das schönste traurige Lied der jüngeren Musikvergangenheit. Dieses Jahr brachten sie ein weiteres Album, die B-Seiten Singles, unter dem Titel Similarities heraus und obwohl es “nur” die Songs aus dem Hintergrund sind, würden sich sehr viele Bands alle zehn Finger abschlecken, wenn sie so ein A-Seiten Album zu bieten hätten.
Ich hoffe (und das, obwohl ich nicht so der Konzertgeher bin), dass ich es einmal auf ein Biffy Konzert schaffen werde.
Bei den Smashing Pumpkins ist es so: der Mann mag sie gern und ich kann mich irgendwie nicht so richtig entscheiden, ob ich Billy Corgans Stimme leiden kann oder ihm einen Besuch beim HNO empfehlen soll.
Letztendlich hat die Band aber einige wirklich gute Songs geschrieben, wie Disarm (sollten sie selber wohl ab und zu hören, gab ja einige Querelen innerhalb der Band, disarm you with a smile!), Tonight, Tonight, 1979 oder Eye (Lost Highway Soundtrack).
Jetzt (also genaugenommen schon 2012) haben sie das Album Oceania herausgebracht, und der Song One Diamond, one heart hat es mir angetan. Es ist definitiv ein Song, den ich wegen und nicht trotz seines Gesangs mag. Irgendwie klingt Corgans Stimme da (oder jetzt allgemein) sanfter und angenehmer.
Auch die Lyrics sprechen mich an. Man kann dabei sehr gut nachdenken. Über Liebe und was sie bedeutet. Über das, was man sich gegenseitig sein kann und was auch nicht. Über freiheit. Beautifully spoken.