almis personal blog

Die neue Ernsthaftigkeit

Heuer gabs kein ausschweifendes Song Contest Gelage bei uns, weil ich noch immer bis zum Hals in Arbeit stecke und deshalb den Bewerb dieses Mal nebenbei gesehen bzw. eher gehört habe.

Aufgefallen ist mir dabei in erster Linie die Rückkehr zur Ernsthaftigkeit. Spaßbeiträge gibt es fast keine mehr, dieser Trend scheint vorbei zu sein – sieht man von Griechenland mit seinem Titel Alcohol is free ab, und da muss man dazu sagen, dass der Song musikalisch durchaus nicht anspruchslos war.

Was war sonst noch los? Dänemark hat einen Favoritensieg eingefahren, der auch ok geht, Song und Performance waren gut, das tut niemandem weh. England hat zum zweiten Mal mit der Nachwuchsarbeit daneben gegriffen (nach Engelbert heuer mit Bonnie Tyler). Ich muss zugeben, ich fand den englischen Song eigentlich ganz gut, aber stimmlich hatte Tyler gestern einen äußerst schlechten Tag. Ich frage mich schon, was etablierte Künstler immer wieder antreibt, sich so zur Schau zu stellen, wenn sie offenbar nicht mehr ganz auf der Höhe ihrer Kunst sind.

Wo wir schon bei nicht ganz auf der Höhe sind: Österreich ist wieder mal im Semifinale ausgeschieden und diesmal sah ich das ziemlich emotionslos. Der Song Shine von Natalia Kelly war irgendwie nichtssagend. So hat unser ösi-italienischer Haushalt wieder mal zu Italien gehalten. Bei dem Song L’Essenziale möchte man sich echt sofort eine Pizza bestellen und einen Chianti einschenken. Echt gute live Performance von Marco Mengoni, der praktisch gar nichts macht, außer singen (eben: L’Essenziale) wenngleich Balladen derzeit beim Song Contest wohl nicht so gefragt sind. Für Platz 7 reichte es aber.

(generell hab ich aber das Gefühl, Italien kann dort hinschicken, wen auch immer es will, irgendwie ist es immer cool, selbst 1991, als sie den Anti-Kandidaten gecastet haben, um den Bewerb nicht nochmal austragen zu müssen, einen 60 plus Cantautore, der einfach irgendwas auf seinem Klavier geklimpert hat, das aber trotzdem super geklungen hat und auch Siebenter wurde)

Doch zurück zum gestrigen Bewerb: nett fand ich auch noch Ungarn und Belgien (beide Länder haben es immerhin in die Top 10 geschafft), ach ja und Irland war dem Sieg wohl doch nicht soo nahe wie selten zuvor (laut Andi Knoll und anderen Experten), es wurde letztendlich Platz 26 von 26. Vielleicht nächstes Mal doch wieder Jedward? (still loving Lipstick)

Original und Fälschung, sieben

Heute möchte ich meine Rubrik etwas abwandeln: es soll hier nicht um einen Song und sein Cover gehen, sondern um die Geschichte eines Videos und das Cover desselben. Nicht verständlich? I will elaborate on the subject.

Im Cardigans Video zu Carnival geht es darum, dass die Band die musikalische Untermalung eines Tanzwettbewerbs bestreiten sollen. Tatsächlich machen sich die Bandmitglieder besonders schick und spielen auch besonders ambitoniert ihr gewollt-Easy Listening Stück mit Indie-Approach, die Tänzer sind eigentlich Nebensache. Schließlich, als sich die Tanzjury berät, verlässt Sängerin Nina Persson die Bühne, um mit den älteren Männern ins Gespräch zu kommen. Was sie ihnen sagt, kann nur erahnt werden, tatsächlich scheint die Jury aber Gefallen an ihr zu finden, da sie den Hauptpreis keinem Tänzerpaar, sondern am Ende der Sängerin überreichen.

Sophie Ellis Bextor nimmt in ihrem Video zu Murder on the Dancefloore diese Motiv wieder auf, allerdings: so wie ihr Song schneller und grooviger ist, so wird sie auch im Video aktiver als Persson. Sie und ihr Partner nehmen selbst an dem Tanzwettbewerb teil, ihre Leistung ist allerdings bescheiden. Um die anderen, sehr guten Kandidaten auszschalten, verstreut Ellis Bextor Butter, manipuliert Kleider und verabreicht in der Pause Abführmittel. Als das alles nichts zu helfen scheint, geht auch sie auf die Jury zu und bezirzt den Hauptjuror. Mit demselben Erfolg wie Persson: die Band bekommt den Pokal. Im Gegensatz zu den Cardigans Tänzern, sind die Tänzer hier aber richtig sauer über die Entscheidung und applaudieren kaum, geschweige denn, dass sie noch tanzen möchten!

Vom feministischen Standpunkt abzulehnen, aber die Fälschung an sich ist sogar noch etwas aufgefeilter, thumbs up!

Elisabeth – das Musical

Wir schreiben das Jahr 1992, ich bin 16 Jahre. In Wien kommt das Musical Elisabeth zur Aufführung.

Dieses Musical – eine Weltpremiere – beendet die sehr erfolgreiche Indendanz von Peter Weck, der Wien in den achtziger Jahren zu einer Musical-Metropole gemacht hat (leider endeten damit auch die großen Erfolge des Genres). Na ja und wir waren Teenager, meine damals beste Freundin war schon vor der Premiere in Uwe Kröger verknallt. Kröger (übrigens einer der Deutschen, die wir eingemeindet haben) verkörperte, für alle, die keine Ahnung von Elisabeth haben, den Tod. Der Tod, der sich in Elisabeth verliebt und sie deshalb als Kind verschont. Der sie aber ihr Leben lang begleitet. Man sieht, so ganz authentisch ist die Geschichte von Elisabeth hierbei nicht erzählt, aber das Musical ist ansonsten schon als Gegenpol zu den kitschigen Sissi-Filmen mit Romy Schneider konzipiert. Es ist ziemlich deprimierend und fokussiert vor allem auf den gescheiterten Lebensentwurf der bekanntesten österreichischen Kaiserin. Und hierbei vor allem auf die tragische Beziehung zu ihrem Sohn Rudolf.

2012 wurde Elisabeth (erneut) im Spielplan wiederaufgenommen und gestern habe ich es mit zwei Freundinnen besucht. Uwe Kröger ist natürlich nicht mehr dabei, und auch inszenatorisch hat sich manches verändert.

Die zwei gravierendsten Dinge: bei einer Szene besteht die Kulisse aus lebensgroßen Zeichnungen von Manfred Deix (der seine Landsleute bekanntlich nicht allzu charmant porträtiert). Etwas später betritt eine (Prä-)Nazi-Truppe die Bühne, inklusive Fake-Hakenkreuzen und Hitlergruß. Die einzige Gesangsnummer, nach der niemand im Publikum klatscht. So recht mag das nicht in die Szenerie um 1870 passen.

Ansonsten aber wie gehabt: Elisabeth erscheint zu Beginn im unschuldsweißen Kleid, legt dazwischen eine Menge opulenter Gewänder an, doch als sie stirbt, zieht der Tod sie aus und sie trägt wieder das Unterhemdchen. Da musste ich kurz an die Kinderbuchfigur Heidi denken, bei der das ebenso passiert, als sie von Frankfurt wieder zurück auf die Alm kommt. Riesengroßen Applaus gibt es vor allem bei der auch post-monarchistisch sehr gut funktionierenden feministisch-selbstbestimmten Ballade Ich gehör nur mir (Gänsehaut!), bei Die Schatten werden länger und beim Song des kleinen Rudolfs an seine Mutter (Mama wo bist du) – DAS fühlt sich aber auch ganz anders an als vor 20 Jahren, als ich noch kein Kind hatte. Gestern tat jedes Wort des kleinen, verlassenen Bubens wirklich weh.

Insgesamt ein unterhaltsamer und auch bewegender Abend – wenn man Musical mag.

Original und Fälschung, sechs

Ich habe meine Rubrik Orginal und Fälschung ja ziemlich vernachlässigt. Daher heute wieder mal eine neue Ausgabe. Diesmal widme ich mich dem Song American pie.

Das Original stammt von Don McLean. Ich hatte im Gynmasium einen Schulkollegen, mit dem ich immer noch sehr gut befreundet bin, der über diesen Song fast zwei Stunden referiert hat. Und zwar zurecht. Nebenbei hat er bei mir die Leidenschaft für diesen Song geweckt. American Pie ist extrem komplex und ergiebig, was die Lyrics betrifft, mit vielen musikhistorischen Anspielungen. Dreh- und Angelpunkt ist im Text dieser gewisse Tag, “the day, the music dies”. Damit war der Flugzeugabsturz von Rock n’ roll Pionier Buddy Holly gemeint, bei dem er 1959 ums Leben kam.

Was folgt, ist so eine Art von freier Assoziationskette, als läge jemand auf der Couch eines Psychiaters. Manches ist noch relativ einfach zu entschlüsseln, wie “I met a girl, who sang the blues and asked her for some happy news, but she just smiled and turned away” wohl eine Anspielung auf Janis Joplin ist, ist man sich beim “jester”, der in einem von James Dean geborgten Mantel für König und Königin singt, nicht mehr so sicher (Bob Dylan?). Und so kann man über jede Zeile grübeln und philosophieren, vieles bezieht sich auch auf Songtitel/lyrics dieser Zeit. McLean selbst sagt dazu kaum etwas, einmal meinte er scherzhaft, American pie bedeutet für ihn, dass er nie wieder arbeiten muss.

Madonna coverte den Song 2000, allerdings eher gezwungenermaßen, weil die Plattenfirma sie dazu genötigt hat. Tatsächlich ist Madonnas Song beträchtlich kürzer und man hat auch nicht das Gefühl, dass sie sich zuviele Gedanken über den Inhalt gemacht hat. Vom Video ganz zu schweigen. Ihr Gesang ist schon in Ordnung, aber es fehlt eben der komplette emotionale Background, den McLean in seiner Version herüberbringt. Es handelt sich aber hierbei auch zugegebenermaßen um einen Song, den man wahrscheinlich gar nicht covern kann, weil er einen so großen Kultstaus besitzt.

Thumbs down!

Numbers, zwei

Wenn wir schon bei Fußball sind, auch die Sportfreunde Stiller haben ihre Hymne geschrieben und die nennt sich 54, 74, 90, 2010 und beschwört den deutschen Weltmeistertitel im Jahr 2010 (hat nicht ganz geklappt).

Hier kommen wir aber gleich zu anderen Songtitel, die sich auf Jahreszahlen beziehen und davon gibts sehr viele und fast alle haben einen sentimentalen Touch. Angefangen bei Bryan Adams und Summer of 1969, bekanntermaßen die besten Tage seines Lebens, über James Blunt, dessen beste Tage 1973 stattgefunden haben. Auch 74/75 war offenbar ein interessanter Jahrgang, denn die Connels besingen eine Klasse, die damals ihren Abschluß machte. Sogar die Smashing Pumpkins schließen sich der allgemeinen Nostalgie mit 1979 an. Ab und an schauen Musiker auch in die Zukunft wie Zager and Evans, die sich fragen, ob es 2525 dann überhaupt noch Menschen gibt (glaubt man dem Maya-Kalender, dann nein).

Manche Songs beschäftigen sich aber auch mit Zeitangaben, zum Beispiel mit Lebensalter: Twentytwo, Siebzehn Jahr, blondes Haar oder When I am 64. Manche hingegen mit Zeitdauer. Hier fällt zuerst 7 Seconds von Neneh Cherry und Youssou N’Dour, der Song beschreibt die ersten sieben Sekunden im Leben eines Menschen.

Brutal finde ich den Song 24 hours from Tulsa von Gene Pitney:

Schlimm genug für seine Geliebte, dass der Protagonist sich fremd verliebt, bevor er sie in Tulsa erreicht, nein, er muss da auch noch detailliert schildern, wie er die Neue kennengelernt hat und wie sie auf einen Kaffee gegangen sind, wie sie miteinander getanzt und wie sich sie geküsst haben – und das alles (als wäre das irgendwie ein Trost) – gerade mal 24 Stunden bevor er Tulsa erreicht hätte. Sein Fazit: “But I love somebody new – what can I do? I can never go home again”. Ja dann bleib halt wo der Pfeffer wächst! Die Ex hätte auch kontern können, sollte der Typ nochmal ihr Haus betreten, dann bräuchte er nur 20 seconds to Mars.

Numbers, eins

Letztens wurde auf die Twitter an eine universal bekannte – wenn auch fiktive –  Telefonnummer erinnert, nämlich an: 32168. Na klingelts? Die Nummer von Rosi aus dem Sperrbezirk. Soweit, sogut. Nun habe ich meinen Kopf voll von sinnlosem Wissen und habe mir mal überlegt, in welchen anderen Songs Nummern oder Zahlenfolgen noch eine Rolle spielen.

Da fällt natürlich erstmals eine weitere Telefonnummer ein, 911 von Wyclef Jean feat Mary J. Blige – der US-Notruf, den Mr. Jean allerdings der Liebe wegen anwählen will (If this is the kind of love that the old folks used to warn me about, man, I’m in trouble I’m in real big trouble….) Mehr Telefonnummernsongs kenne ich nicht, wahrscheinlich auch, weil man verhindern will, dass es die Nummer tatsächlich irgendwo gibt und dann jemand Unschuldiger dauernd angerufen wird.

Über die Nummern 1-3 an sich haben sich viele Songschreiber Gedanken gemacht. Bela B. vereint alle drei Zahlen in seinem schräg-witzigen Song “Erstens… zweitens… drittens…” Ja, etwas sperriger Titel, aber nettes Lied, das ein kurzes Duett mit Charlotte Roche beinhaltet. Aimee Man singt über die Zahl eins (One):  “One is the lonliest number that you’ll ever do, two can be as bad as one, it’s the lonliest number since the number one.” Auch so unterschiedliche Künstler wie U2, Bob Marley, Metallica und Dr. Alban haben sich mit dieser Zahl, oft in Verbindung mit Liebe, Gedanken gemacht.

Die Spice Girls wiederum schlagen die Brücke zur Zahl 2 mit ihrem Song Two become one. Blur haben ihren Song 2, Phil Collins singt von Two hearts, Grover Washington von The two of us – und bei den Spin doctors streiten sich Two Princes um eine Frau, der minder Begütete argumentiert: “Marry him, marry me, I’m the one that loved you baby, can’t you see, I ain’t got no future or family tree, but I know what a prince and lover ought to be”. Den Song mag ich sehr, ebenso wie Three lions on a shirt, die musikalische Aufarbeitung des englischen Fußball Traumas, wo die Lighning Seeds sich und ihre Fans darauf einschwören wollen, dass Fußball wieder nachhause kommt (It’s coming home…), es wäre erstmals seit 1966.

Gefällt mir nicht

Heute habe ich auf fm4 eine Rezension zum neuen Killers Album gelesen und – wie mein Opa zu sagen pflegte – “mich frisst die Gall” (ich ärgere mich).

Der Dame von fm4 bezeichnet Battle Born jedenfalls als “schwere Geburt”. Soll sein, Meinungen sind verschieden und ich bin sicher voreingenommen. In der Rezension ist allerdings so einiges ziemlich unstimmig und das ärgert mich, wie im ersten Absatz angesprochen.

1. Die Rezensentin fragt hämisch, wie man einen Song Miss Atomic Bomb nennen kann. Zitat: “Was haben sich die vier gedacht, als sie in ihrem Studio zusammengesessen sind und sich den Songtitel überlegt haben?” Tja, schade, dass bei fm4 offensichtlich Google gesperrt wurde, wie sonst kann man sich erklären, dass trotz “akribischer Recherche” der tatsächliche Hintergrund des Songs nicht eruriert werden konnte (Google Treffer Nr. 6). Über den Song gäbe es nämlich einiges zu erzählen.

Beispielsweise, dass es in den 50ziger Jahren zu Zeiten der Atomtests in Nevada tatsächlich einen Schönheitswettbewerb gab und am Ende – so unglaublich es klingen mag – eine Miss Atomic bomb gekürt wurde. Ein Foto der Siegerin hat Brandon Flowers inspiriert. Ha! Außerdem – und das ist ebenfalls nicht uninteressant – knüpft der Song inhaltlich und auch Riff-mäßig an Mr. Brightside an (Miss/Mister). Das würde sich einer Rezension eigentlich ganz spannend lesen.

2. Die Rezensentin umreisst die erste Single Runaways inhaltlich so: “Weglaufen, ausreißen, irgendwo ein neues Leben beginnen. Mit der großen Liebe hinten am Motorrad sehnsüchtig durch Amerika cruisen” Tja. da fehlt dann nur leider die ganze andere Hälfte der Songbotschaft, nämlich der Teil, wo die Geliebte schwanger wird und der Protagonist plötzlich eine Familie zu ernähren hat und wie der Alltag unbarmherzig über ihn hereinbricht.

Dieses Balancieren zwischen Traum und Wirklichkeit, macht den Song nämlich wirklich aus. Die beste Zeilen sind vielleicht, wo der Mann jeden Abend zu spät nachhause kommt und reflektiert: “Like a stumbling ghost, I haunt these halls/There’s a picture of us on our wedding day/I recognize the girl but I can’t settle in these wall”. Also nichts mit Liebe und Waschtrog und great american dream.

3. Die Rezensentin wundert sich, dass die Musiker nicht über ihre Musik gesprochen haben. NACHDEM sie ihnen so orginelle Fragen gestellt hat, wann sie zum ersten Mal geknuscht haben oder was bei ihnen gerade im Kühlschrank liegt. Dazu fällt mir dann wirklich gar nichts mehr ein (außer: wären das nicht eher Fragen für Ö3?)

Vielleicht nächstes Mal jemanden die Platte besprechen lassen, der etwas mit der Band anfangen kann. Das kann dann ruhig auch kritisch sein. Nur bitte nicht so ungemein oberflächlich.

Battle Born

Das neue Album der Killers ist nun endlich erschienen, nennt sich wie gesagt Battle born, und ich hänge schon an Song Nummer eins fest, Flesh and Bone.

Das ist irgendwie so wie bei verliebten Teenagern, die kaum erwarten können, sich wieder zu treffen und zu knutschen. Ich muss dieses Lied bei jeder Gelegenheit hören. Und ich bin jetzt noch nicht bereit, mich mit einem anderen Song einzulassen. Wahrscheinlich auch, weil es das unwiderstehliche Riff enthält, das schon im Trailer für die Platte vorkam, dieses hier:

Mehr zum Rest des Albums aber hoffentlich trotzdem bald.

Losing my religion

Was ich sehr witzig finde: im Garten habe ich kürzlich an einem lauen Abend mal Losing my religion von REM im Radio gehört und habe nachgedacht.

1991 – als dieser Song veröffentlich wurde – war ein ganz besonderes Jahr für mich. Ich habe mich in meinem (Jetzt-) Mann verliebt und wir waren auf Schüleraustausch in Trento. Dort haben praktisch alle Italienerinnen diesen Song geliebt und rauf und runter gespielt. Es ist übrigens interessant, wie Italiener den Namen “REM” aussprechen.

Und was daran witzig ist: nun ja, zwei Tage später haben wir mit Freunden gegrillt und im Radio wieder Losing my religion. Freundin K. meinte, das Lied habe sie zwei Tage zuvor gehört, und sie wäre nostalgisch geworden. Habe an 1991 gedacht, es war ihr Maturajahr und dann die kultige Maturareise…zwei Menschen, an unterschiedlichen Orten, mit ähnlichen Gedanken.

Die Lyrics des Liedes sind ja ziemlich rätselhaft. Ich habe gegoogelt: Der Ausdruck “Losing my religion” bedeutet im Süden der USA soviel wie “Die Geduld verlieren”. Das erhellt die Sache jetzt auch nicht so wirklich. Es geht um Liebe, laut Stipe. Ja ok, wenn er es sagt… aber der Song vermittelt für mich ziemlich viel Lebensgefühl. Von damals.

Summertime Sadness

Nachdem der Hochsommer in Wien eingekehrt ist und Adrian noch Kiga-Urlaub hat, bin ich quasi in den Garten gezogen. Der einzige Ort, an dem ich Radio höre. Und täglich mindestens zweimal Lana del Rey (Adrian: “Frauenmusik”), Summertime Sadness:

Irgendwie mag ich den Song. Vielleicht auch, weil es eine bittersüße Zeit des Jahres ist.