almis personal blog

Numbers, zwei

Wenn wir schon bei Fußball sind, auch die Sportfreunde Stiller haben ihre Hymne geschrieben und die nennt sich 54, 74, 90, 2010 und beschwört den deutschen Weltmeistertitel im Jahr 2010 (hat nicht ganz geklappt).

Hier kommen wir aber gleich zu anderen Songtitel, die sich auf Jahreszahlen beziehen und davon gibts sehr viele und fast alle haben einen sentimentalen Touch. Angefangen bei Bryan Adams und Summer of 1969, bekanntermaßen die besten Tage seines Lebens, über James Blunt, dessen beste Tage 1973 stattgefunden haben. Auch 74/75 war offenbar ein interessanter Jahrgang, denn die Connels besingen eine Klasse, die damals ihren Abschluß machte. Sogar die Smashing Pumpkins schließen sich der allgemeinen Nostalgie mit 1979 an. Ab und an schauen Musiker auch in die Zukunft wie Zager and Evans, die sich fragen, ob es 2525 dann überhaupt noch Menschen gibt (glaubt man dem Maya-Kalender, dann nein).

Manche Songs beschäftigen sich aber auch mit Zeitangaben, zum Beispiel mit Lebensalter: Twentytwo, Siebzehn Jahr, blondes Haar oder When I am 64. Manche hingegen mit Zeitdauer. Hier fällt zuerst 7 Seconds von Neneh Cherry und Youssou N’Dour, der Song beschreibt die ersten sieben Sekunden im Leben eines Menschen.

Brutal finde ich den Song 24 hours from Tulsa von Gene Pitney:

Schlimm genug für seine Geliebte, dass der Protagonist sich fremd verliebt, bevor er sie in Tulsa erreicht, nein, er muss da auch noch detailliert schildern, wie er die Neue kennengelernt hat und wie sie auf einen Kaffee gegangen sind, wie sie miteinander getanzt und wie sich sie geküsst haben – und das alles (als wäre das irgendwie ein Trost) – gerade mal 24 Stunden bevor er Tulsa erreicht hätte. Sein Fazit: “But I love somebody new – what can I do? I can never go home again”. Ja dann bleib halt wo der Pfeffer wächst! Die Ex hätte auch kontern können, sollte der Typ nochmal ihr Haus betreten, dann bräuchte er nur 20 seconds to Mars.

Numbers, eins

Letztens wurde auf die Twitter an eine universal bekannte – wenn auch fiktive –  Telefonnummer erinnert, nämlich an: 32168. Na klingelts? Die Nummer von Rosi aus dem Sperrbezirk. Soweit, sogut. Nun habe ich meinen Kopf voll von sinnlosem Wissen und habe mir mal überlegt, in welchen anderen Songs Nummern oder Zahlenfolgen noch eine Rolle spielen.

Da fällt natürlich erstmals eine weitere Telefonnummer ein, 911 von Wyclef Jean feat Mary J. Blige – der US-Notruf, den Mr. Jean allerdings der Liebe wegen anwählen will (If this is the kind of love that the old folks used to warn me about, man, I’m in trouble I’m in real big trouble….) Mehr Telefonnummernsongs kenne ich nicht, wahrscheinlich auch, weil man verhindern will, dass es die Nummer tatsächlich irgendwo gibt und dann jemand Unschuldiger dauernd angerufen wird.

Über die Nummern 1-3 an sich haben sich viele Songschreiber Gedanken gemacht. Bela B. vereint alle drei Zahlen in seinem schräg-witzigen Song “Erstens… zweitens… drittens…” Ja, etwas sperriger Titel, aber nettes Lied, das ein kurzes Duett mit Charlotte Roche beinhaltet. Aimee Man singt über die Zahl eins (One):  “One is the lonliest number that you’ll ever do, two can be as bad as one, it’s the lonliest number since the number one.” Auch so unterschiedliche Künstler wie U2, Bob Marley, Metallica und Dr. Alban haben sich mit dieser Zahl, oft in Verbindung mit Liebe, Gedanken gemacht.

Die Spice Girls wiederum schlagen die Brücke zur Zahl 2 mit ihrem Song Two become one. Blur haben ihren Song 2, Phil Collins singt von Two hearts, Grover Washington von The two of us – und bei den Spin doctors streiten sich Two Princes um eine Frau, der minder Begütete argumentiert: “Marry him, marry me, I’m the one that loved you baby, can’t you see, I ain’t got no future or family tree, but I know what a prince and lover ought to be”. Den Song mag ich sehr, ebenso wie Three lions on a shirt, die musikalische Aufarbeitung des englischen Fußball Traumas, wo die Lighning Seeds sich und ihre Fans darauf einschwören wollen, dass Fußball wieder nachhause kommt (It’s coming home…), es wäre erstmals seit 1966.

Gefällt mir nicht

Heute habe ich auf fm4 eine Rezension zum neuen Killers Album gelesen und – wie mein Opa zu sagen pflegte – “mich frisst die Gall” (ich ärgere mich).

Der Dame von fm4 bezeichnet Battle Born jedenfalls als “schwere Geburt”. Soll sein, Meinungen sind verschieden und ich bin sicher voreingenommen. In der Rezension ist allerdings so einiges ziemlich unstimmig und das ärgert mich, wie im ersten Absatz angesprochen.

1. Die Rezensentin fragt hämisch, wie man einen Song Miss Atomic Bomb nennen kann. Zitat: “Was haben sich die vier gedacht, als sie in ihrem Studio zusammengesessen sind und sich den Songtitel überlegt haben?” Tja, schade, dass bei fm4 offensichtlich Google gesperrt wurde, wie sonst kann man sich erklären, dass trotz “akribischer Recherche” der tatsächliche Hintergrund des Songs nicht eruriert werden konnte (Google Treffer Nr. 6). Über den Song gäbe es nämlich einiges zu erzählen.

Beispielsweise, dass es in den 50ziger Jahren zu Zeiten der Atomtests in Nevada tatsächlich einen Schönheitswettbewerb gab und am Ende – so unglaublich es klingen mag – eine Miss Atomic bomb gekürt wurde. Ein Foto der Siegerin hat Brandon Flowers inspiriert. Ha! Außerdem – und das ist ebenfalls nicht uninteressant – knüpft der Song inhaltlich und auch Riff-mäßig an Mr. Brightside an (Miss/Mister). Das würde sich einer Rezension eigentlich ganz spannend lesen.

2. Die Rezensentin umreisst die erste Single Runaways inhaltlich so: “Weglaufen, ausreißen, irgendwo ein neues Leben beginnen. Mit der großen Liebe hinten am Motorrad sehnsüchtig durch Amerika cruisen” Tja. da fehlt dann nur leider die ganze andere Hälfte der Songbotschaft, nämlich der Teil, wo die Geliebte schwanger wird und der Protagonist plötzlich eine Familie zu ernähren hat und wie der Alltag unbarmherzig über ihn hereinbricht.

Dieses Balancieren zwischen Traum und Wirklichkeit, macht den Song nämlich wirklich aus. Die beste Zeilen sind vielleicht, wo der Mann jeden Abend zu spät nachhause kommt und reflektiert: “Like a stumbling ghost, I haunt these halls/There’s a picture of us on our wedding day/I recognize the girl but I can’t settle in these wall”. Also nichts mit Liebe und Waschtrog und great american dream.

3. Die Rezensentin wundert sich, dass die Musiker nicht über ihre Musik gesprochen haben. NACHDEM sie ihnen so orginelle Fragen gestellt hat, wann sie zum ersten Mal geknuscht haben oder was bei ihnen gerade im Kühlschrank liegt. Dazu fällt mir dann wirklich gar nichts mehr ein (außer: wären das nicht eher Fragen für Ö3?)

Vielleicht nächstes Mal jemanden die Platte besprechen lassen, der etwas mit der Band anfangen kann. Das kann dann ruhig auch kritisch sein. Nur bitte nicht so ungemein oberflächlich.

Battle Born

Das neue Album der Killers ist nun endlich erschienen, nennt sich wie gesagt Battle born, und ich hänge schon an Song Nummer eins fest, Flesh and Bone.

Das ist irgendwie so wie bei verliebten Teenagern, die kaum erwarten können, sich wieder zu treffen und zu knutschen. Ich muss dieses Lied bei jeder Gelegenheit hören. Und ich bin jetzt noch nicht bereit, mich mit einem anderen Song einzulassen. Wahrscheinlich auch, weil es das unwiderstehliche Riff enthält, das schon im Trailer für die Platte vorkam, dieses hier:

Mehr zum Rest des Albums aber hoffentlich trotzdem bald.

Losing my religion

Was ich sehr witzig finde: im Garten habe ich kürzlich an einem lauen Abend mal Losing my religion von REM im Radio gehört und habe nachgedacht.

1991 – als dieser Song veröffentlich wurde – war ein ganz besonderes Jahr für mich. Ich habe mich in meinem (Jetzt-) Mann verliebt und wir waren auf Schüleraustausch in Trento. Dort haben praktisch alle Italienerinnen diesen Song geliebt und rauf und runter gespielt. Es ist übrigens interessant, wie Italiener den Namen “REM” aussprechen.

Und was daran witzig ist: nun ja, zwei Tage später haben wir mit Freunden gegrillt und im Radio wieder Losing my religion. Freundin K. meinte, das Lied habe sie zwei Tage zuvor gehört, und sie wäre nostalgisch geworden. Habe an 1991 gedacht, es war ihr Maturajahr und dann die kultige Maturareise…zwei Menschen, an unterschiedlichen Orten, mit ähnlichen Gedanken.

Die Lyrics des Liedes sind ja ziemlich rätselhaft. Ich habe gegoogelt: Der Ausdruck “Losing my religion” bedeutet im Süden der USA soviel wie “Die Geduld verlieren”. Das erhellt die Sache jetzt auch nicht so wirklich. Es geht um Liebe, laut Stipe. Ja ok, wenn er es sagt… aber der Song vermittelt für mich ziemlich viel Lebensgefühl. Von damals.

Summertime Sadness

Nachdem der Hochsommer in Wien eingekehrt ist und Adrian noch Kiga-Urlaub hat, bin ich quasi in den Garten gezogen. Der einzige Ort, an dem ich Radio höre. Und täglich mindestens zweimal Lana del Rey (Adrian: “Frauenmusik”), Summertime Sadness:

Irgendwie mag ich den Song. Vielleicht auch, weil es eine bittersüße Zeit des Jahres ist.

runaways

nach drei wochen akkordarbeit habe ich nun wieder urlaub, ohne, dass ich mit dem italien-urlaubsbericht und den buchrezensionen fertig bin. das wird dann bald nachgeholt.

einstweilen viel spaß mit meinem sommerhit 2012 – runaways von den killers.

so schön. auch das video (vegas bei nacht)

muse vs. killers, zwei

hahar, super, dieser gleichklang.

muse haben am 6. juni ihren promo-trailer für das neue 6. album präsentiert, das the 2nd law heißen soll.

the killers haben zwei tage später, am 8. juni, den trailer für ihr 4. album battle born vorgestellt.

was soll man sagen, bei muse kenn ich mich gar nicht aus. das wird wohl sehr spannend und eventuell sehr elektrisch und hart – wenn ich auch hoffe nicht zu hart-  was da auf uns zukommt. die killers klingen genauso sentimental wie ich es mag, allerdings wird auch hier wenig verraten.

die titel der alben finde ich beide recht gut. schlimm wird es immer, wenn bands ihren alben plötzlich ganz furchtbare titel geben, wie zb. suedes letztes album a new morning genannt wurde. das wird nur noch von we love life von pulp getoppt. bitte das vorletzte album von pulp hieß this is hardcore. das nenne ich mal rasanten abstieg in die normalität. suede und pulp waren für uns sowas wie vorgänger von muse und killers in den 90zigern.

ganz ehrlich, wenn bands plötzlich die schönheit der welt entdecken, dann wirds leider oft total belanglos.

muse vs. killers

heuer haben er und ich glück. unsere jeweilige lieblingsband werden im herbst beide neue alben herausbringen. ich sehe leichte vorteile für die killers.

leider, so sage ich ihm seit längerem, wird das neue muse-album wohl nichts werden. mastermind und leadsänger matt bellamy lebt seit einiger zeit in hollywood und ist mit kate hudson liiert. ich finde los angeles als stadt äußerst interessant (viele finden sie ja nichtssagend und hässlich, ich nicht, ich finde sie verstörend und deshalb reizvoll) – aber l.a. passt nicht zu muse. das sind südengländer bitteschön. völlig andere lebensart. er glaubt mir nicht. ich hoffe, dass er recht hat. denn muse ist natürlich eine wunderbare band.

und – das muss ich ehrlich zugeben – eine wesentlich bessere live-band als die killers, die aus las vegas stammen. die killers will ich mir zuhause im bett anhören, beim cruisen, in der bibliothek oder im park. muse hört sich am besten auf einer großen bühne. alleine wegen dem song hysteria. der song ist zu massiv für einen tonträger. muse schreiben solche sachen wie “everything about you is so easy to love” oder “i’ve had recurring nightmares that i was loved for who i am. and missed the opportunity to be a better man.” und die killers: “he doesn’t look a thing like jesus, but he talks like a gentleman like you imagined when you were young”

muse haben tolle intros (map of the problematique!), the killers fabelhaftes bridges (sam’s town!). bei den massenwirksamen hits liegen muse wieder vorne. starlight ist für mich eine bessere hymne als human dafür gefällt mir das killers-trash video zu spaceman besser als knights of cydonia. na ja und zu muse ist der bezug vielleicht noch eine spur persönlicher. erstmals haben wir sie im auto gehört, als ich furchtbare zahnschmerzen hatte. und zwei tage vor adrians geburt hat er auf der heimfahrt aus dem spital invincible gehört. und mir gesagt, das wäre auch so. das war tröstlich.

ich hoffe, dass wir im herbst die zwei neuen alben parallel hören werden. und das natürlich mit wohlgefallen.

nachträgliches

einmal blogge ich noch über den songcontest, die gegner mögen verzeihen:

also österreich ist beim halbfinal voting allerallerletzter geworden. und das mit abstand. ähm. wir österreicher finden das voll ungerechtfertigt, nur, dass ihr es wisst. nichts destotrotz haben wir mit unserem song contest besuch am samstag überlegt, wie österreich es jemals wieder in ein finale schaffen könnte und kamen dabei zu zwei schlüssen: entweder wir schicken andreas gabalier oder etwas, was richtig qualität hat. harhar. aber tatsächlich kann österreich doch noch gewinnen, zb. die goldene palme, aber das nur nebenbei.

mein siegertipp auf litauen, den ich auf twitter abgegeben habe, stellte sich als falsch heraus. litauen wurden 14. ABER: im halbfinale wurde litauen dritter hinter dem späteren sieger schweden und dem späteren drittplatzierten serbien. der auftritt von donny mortell im halbfinale war leider um einiges besser als am samstag abend. trotzdem ein erfolg für ihn, bei den buchmachern war er ganz weit hinten.

und: mein sohn ist – trotz besuch und rummel hier – beim bosnischen beitrag um ca. 21.30 eingeschlafen. bei bayern gegen chelsea hat er bis 23 uhr durchgehalten. schlüsse über das lied zu ziehen, überlasse ich meinen lesern.

und letztendlich noch der song, der es auf jedenfall hätte ins finale schaffen müssen und den ich auch drei tage nach dem bewerb noch höre, zum einen, weil ich hebräisch gerne mag, zum anderen, weil mir das lied gefällt, der austin powers (c) miss xoxolat aus israel:

p.s. marco schreuder twitterte mir, dass nina zilli wohl aus gründen der internationalen karriere englisch gesungen hat. ein fehler, m.e.