ich hatte ja vor anlässlich der em, die wir gemeinsam mit der schweiz ausrichten, einen kleinen schweiz schwerpunkt hier im blog zu machen. irgendwie ist der juni so schnell und vollgepackt mit to-do’s vorbeigegangen, dass ich es gerade noch mal so zum em-finale hin schaffe.
ende august 2006 sind wir in die schweiz gefahren. unser letzter urlaub vor meiner schwangerschaft und so ironisch (oder zukunftsweisend?) es klingen mag – zuerst mal ging es nach bozen bzw. an bozen vorbei. haben wir damals, auf der autobahn, das ospedale di bolzano mit einem seitenblick wahrgenommen? damals war bozen einfach eine stadt in südtirol, die wir zum shoppen und eis essen besucht haben. heute verbinde ich damit soviele erinnerungen, meine perspektive hat sich total gewandelt, aber dazu bald wieder mehr. nun geht es ja erstmal in die schweiz.
übers stilfser joch – passstraßen be-beifahre ich ängstlich, aber fasziniert – direkt in die schweiz. bei einem ein-mann grenzposten vorbei, in eine gegend, in der sich fuchs und hase gute nacht sagen bzw. in der schafe einfach mal so, ohne auf autos zu achten, über die straße laufen.
ein road trip durch die schweiz ist abwechslungsreich, handelt es sich doch auch hier um ein mehrsprachiges land, das kulturell sehr unterschiedlich geprägt ist. einerseits ländlich, waldreich, almambiente, wie hier (in der schweiz gibt es ja auch das heidi-land!):
…andererseits mondän – st.moritz, genfer see, chur.
was bleibt in erinnerung? leckeres essen in urigen lokalen oder draußen an der frischen luft, etwa beim vierwaldstättersee. die speisekarte führt "äs päärli hüüswirtschli". auf einer gasthaus-toilette eine, beidseitig, erschreckte begegnung mit einer katze. spartanisch "eingerichtete" kirchen – im zuge der reformation ließ man jegliches beiwerk weg. das gegenteil von überladenem prunk also. wenig möglichkeiten, um ins internet einzusteigen. ein grün-graues bern an einem regnerischen tag. vielleicht auch deswegen und es ist sonst bunter dort. ein bezaubernd-malerisches luzern. mit schwänen, die permanent mit ihrem kopf auf tauchgang gehen. ich zu ihm: "knips das schnell, wer weiß, wie oft der das noch macht". na ja, noch weitere gefühlte fünfzig mal dann.
lausanne, im vergleich laut und unordentlich, eine stadt, mit der man nicht sofort warm wird. obwohl sie eigentlich sehr fotogen ist. den breakdancern haben wir auch gerne und lange zugeschaut, dort:
nach zürich möchte ich auch nochmal extra. es gibt dort ja ein hotel, zürich, zum storchen, dem paul celan in einem gedicht für nelly sachs ein denkmal gesetzt hat:
vom zuviel war die rede, vom/zuwenig. von du/ und aber-du, von/der trübung durch helles, von/ jüdischem, von/ deinem gott.
ich habe mal ein semester ein seminar über celan besucht, er ist sehr schwer zu interpretieren, aber ich mag den rhytmus seiner sprache und die stimmungen, die er erzeugt.