almis personal blog

Freie Tage

Schön ist das, so ein schulfreier Tag in der Woche. Es ist nebelig und nieselig und man muss nicht schon um 6.30 Uhr aufstehen. Man kann entspannt arbeiten, während des Kind noch schläft, sehr lange schläft, schließlich ist es ein Teenager. Teenager bleiben ewig auf, dann schlafen sie und dann wollen sie große Mengen essen und mittlerweile auch selbst kochen. Aber es ist auch nicht ganz wahr, dass Teenager nichts mehr mit ihren Müttern zu tun haben wollen.

In den Herbstferien bespielsweise, die ja auch noch nicht so lange her sind, waren das Kind und ich mit dessen Freundin (einer Freundin, nicht seiner Freundin, wie sie betont) und deren Mutter und Bruder im Made by You und haben Sachen bemalt. Auf Wunsch der Teenies, also das geht nicht nur im Volksschulalter. Es war sehr gemütlich. Lustig war, dass eine ältere Dame am Nebentisch, die offenbar noch niemals im Made by You gewesen ist, uns ausführlich gefragt hat, wie das Ganze funktionert, sie kenne sich ja nicht aus. Und dann hat sie quasi Breughels Bauernhochzeit auf eine Tasse gezeichnet. Und das ist wirklich nur leicht übertrieben. Sie konnte unglaublich schön zeichnen, während wir oder zumindest ich vor sich hin stumperten. Danach waren wir noch asiatisch Essen.

Dreckige Künstlerschürze im made by you

Für den nächsten Tag hatte die Freundin Schwimmen in Aqua Nova in Wiener Neustadt vorgeschlagen, weil da vielleicht weniger los sein würde als in der Therme Wien. Das war zutreffend, allerdings befindet sich das Aqua Nova nicht gerade unmittelbar neben Floridsdorf, die Anreise war also etwas länger. Dafür gab es dort eine riesige Rutsche. Es hätte auch einen Sprungturm gegeben, aber halt draußen. Und es gab ein Sportbecken, in dem sich ungefähr vier Personen befanden, dort konnte ich mit der Mutter der Freundin ein paar Längen ziehen. Also wir waren motiviert zu schwimmen, weil sonst war das Wasser doch etwas frisch. Aber generell hat das Aqua Nova noch nicht auf Energiespar-Notbetrieb umgestellt. Und recht günstig war der Eintritt auch (Disclaimer: not a sponsored post)

Fancy Rutsche im Aqua Nova

Den Tag darauf verbrachten Kind und Freundin damit, sechs Stunden quasi alle Thalias in Wien abzufahren, weil es war Manga Day. Und dazwischen mir zu schreiben, ob ich sagen könne, wohin der 11 a führe. Ich meinte dann, die Zeit, mich das via whatsapp zu fragen, wäre auch in einer Google Recherche gut investiert gewesen, aber ok.

Jedenfalls waren es schöne Tage.

Neues Leben, 22

In den Medien war zu lesen, dass es heuer nicht so ideal sei, die Perseiden zu beobachten, die ja jedes Jahr so Mitte August zu sehen sind, wegen Bewölkung und so. Und ich dachte an letztes Jahr und was ich mir da gewünscht hatte und es ist nicht nur nicht eingetreten, was ich mir gewünscht hatte, es ist gleich alles komplett den Bach runtergegangen und deshalb denke ich mir dazu einfach nur: Ach Scheiß auf die Perseiden, ehrlich. Harhar.

Meine Schreibwoche ist bald zuende und heute war ich ganz zufrieden mit mir und musste das auch, zwecks weiterer Eigenmotivation, gleich mit der Instagram Welt teilen (danke für die lieben Kommentare!):

Und weil ich gerade eine Woche in Atzgersdorf verbracht habe, hat mir dieser Tweet auch sehr gut gefallen:

Easter Break

Mit einem Teenager im Haus gestalten sich die Ferien folgendermaßen: 12 Uhr Mittags – 1. Weckversuch. 12.30: Zweiter Weckversuch. 13: Tagwaaaache! Aber bevor jetzt jemand neidisch wird: dafür ist der Teenager ja auch bis ichschlafedaschonlängst auf.

Aber halt: einmal in diesen Ferien sind wir doch schon um 9 Uhr außer Haus gegangen, um Freundin des Teenies samt Anhang – aka die Partie, mit denen wir seit acht Jahren ausgehen – zu treffen und den Ostermarkt Schönbrunn zu besuchen, das Motto scheint zu sein: Same Eggs, different year.

Es war ein herrlicher Tag, der wärmste und sonnigste der Woche. Wir sind dann noch durch den Schlosspark spaziert und kamen auf ziemlich viele Schritte. Dabei wurden so unsterbliche Dialoge geführt, wie über diesen einen Vater einer Mitschülerin, der jetzt eine 25-jährige Freundin hat. Und mein Sohn zu mir: “Und wie alt ist der Vater?” Und ich so: “Na ja, zwei, drei Jahre jünger als ich ungefähr.” Und der Sohn: “Boah, der gönnt sich” Und ich so: “?!!!???” Also wer noch keine Teenagerkinder hat, bitte bereitet euch auf solche wahrlich erbaulichen Kommentare vor. Harhar.

Hier das Schloss Schönbrunn, in dem ich vor 24 Jahren (uff!) gearbeitet habe. Das habe auch auf Insta unter “Mein Ex Arbeitsplatz” gepostet, worauf eine Arbeitskollegin aus Deutschland reagiert hat, das ist ja schön, wenn man noch nach soviele Jahren und über Landesgrenzen hinweg verbunden ist.

Bahnhof zwischen den Tagen

Schön ist es, Menschen von Bahnhöfen abzuholen, vor allem, wenn man diesen Menschen vermisst hat, weil er Weihnachten anderswo war.

Und dann regnet es auch noch und es ist so ein richtiges Schmuddelwetter, wo man sich noch mehr freut, den anderen zu umarmen und festzuhalten.

Und wenn der Zug dann verspätet ist, ist selbst das romantisch.

Weihnachtsreflexionen

Im Zuge der Feiertage und der Unterhaltungen mit anderen bin ich draufgekommen, dass Weihnachten wirklich sehr individuell gefeiert wird.

Manchen ist es wichtig, dass die Kinder den Weihnachtsbaum vorher nicht sehen, andere lassen ihre Kinder den Baum aussuchen und/ oder mitschmücken. Bei manchen wird gesungen, bei anderen nicht. Manche essen vor der Bescherung, andere danach und was gegessen wird, ist auch so eine Sache Fisch oder Würstel, Schinkenrollen oder Gans. Manche Speisen gehen für manche Menschen zu Weihnachten offenbar überhaupt nicht. Tatsächlich gibt es auch Menschen, die explizit keine Geschenke haben möchten und verletzt sind, dass der (Nicht-) Wunsch nicht respektiert wird. Anderen sind wiederum große Geschenke ziemlich wichtig. Manche (oder gar alle?) sind froh, wenn Weihnachten dann auch wieder vorbei ist. Obwohl sie es schon mögen.

Ich selbst hab schon alles gehabt: tradtionelle Weihnachten mit Gesang und Kirche. Versteckte Bäume, gar keine Bäume und solche, die ich aus dem Baumarkt rausgeschleppt habe bzw. Bäume von denen wir uns bewusst verabschiedet haben – “Bis nächstes Jahr” *wink* *wink* ja, das Kind war damals vier. Viele Geschenke und auch gar keine Geschenke, Gans, Fisch, Steak, Braten. Zweimal Weihnachten im Krankenhaus im Jahr 2000 bei meiner Oma (die am 2. 1. 2001 gestorben ist), und 2007 im SMZ Ost auf der Intensivstation beim Kind. Mir ist alles recht, nur im Spital muss ich Weihnachten eher nicht mehr haben, wenn ich es mir aussuchen kann.

Nach Halloween

Ich kann Halloween nicht leiden.

Ich war zwar aus, aber das, um einen 55. Geburtstag zu feiern, weil es auch Menschen, gibt, die am 31. einfach nur geboren wurden. Und deshalb war meine Mama hier, damit der Teenie nicht allein schlafen muss (bzw. eher, damit er irgendwann überhaupt schläft….) und sie war so begeistert, dass ungefähr zehn verschiedende Kindergruppen bei ihr geläutet haben, und sie Süßigkeiten austeilen konnte. Leider habe ich das Kinder-Aufkommen krass unterschätzt, so dass sich die Kleinen dann um die coolen Gruselaugen streiten mussten, weil nicht sooviele da waren. Der Teenie ging auch herum und hatte auch eine ziemlich große Ausbeue zu verzeichnen, darunter auch zehn Euro, weil manche Leute kein Süßzeug daheim hatten und dafür die Geldbörse zückten. Sowas gibts übrigens auch mal in einer Friends-Folge. Das Geld hätte er mit seinem Freund teilen sollen, aber er hat dem Freund dann alles überlassen und ich trotzdem gefreut.

Ich kann Halloween nicht leiden.

Ich habe den Abend also bei einem Geburtstagsessen im kleinen Kreis verbracht, für das ich Saftfleisch gekocht habe, dass ich in den Öffis transportiert habe, und wo ich auf dem Weg zum Feierort schon in der U-Bahn neben lauter (Fake)Blut-verschmirten Menschen saß, und solche, die schwarze Augen hatten und Spinnennetze im Haar, und Engelsflügeln am Rücken, ich find das irgendwie wirklich beängstigend. Dann musste ich allerdings lachen, weil mir ein Pädagoge geschildert hat wie er mit seinen Schulkindern Halloween gefeiert hat, nämlich mit Langhaarperücke und Knochenkette und ihnen erzählt hat, dass er jetzt da ist, statt ihrem Betreuer, der läge im Hof im Sarg. Die Kinder fanden das sehr lustig und haben begeistert mitgespielt. Wir haben dann lange gegessen und getratscht und als wir kurz vor Mitternacht heimgefahren sind, waren immer noch blutverschmierte, schwarz gekleidete Menschen in der Straßenbahn, mit dem Unterschied, dass diese jetzt bereits nach Alkohol rochen und herumgröhlten.

Ich kann Halloween nicht leiden.

Aber ich mag es, die ganze Nacht im Arm gehalten zu werden und ich mag die Stimmung am 1. November, wie ich den ganzen November in seiner Tristesse und Unspektakulärheit mag – und damit vermutlich eine Ausnahme bin; der Monat, wo man gefühlt wirklich gar nichts versäumt, wenn man zuhause ist, der Monat, der wirklich absolut nichts zu bieten hat und mir deswegen schon wieder sympathisch ist. Und ich mag es auch, wenn andere begeistert von Halloween sind und mir davon erzählen, sich darüber freuen und feiern und Spaß haben. Solang ich mein Saftfleisch essen kann und damit nix zu tun hab harhar.

Ferien, Ende

Im Laufe (m)eines Lebens werden die Abschiede schmerzhafter – sogar die banalen, wie das Ende der Ferien. Altweibersommer ist so eine bittersüße Zeit im Jahr, eine Zeit, die für einen Neuanfang steht, aber auch die Melancholie des Loslassens in sich trägt.

Den Samstag des letzten Ferienwochenendes habe ich auf der Vollversammlung der Initiative Denkmalschutz im Schloss Vösendorf verbracht. Ich wusste bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht, dass es ein Schloss Vösendorf überhaupt gibt. Aber das tut es und so sieht es aus:

Die Versammlung fand in der Sala terrana statt, auch hier hatte ich keine Ahnung, was das ist, aber jetzt weiß ich, dass es sich hierbei um einen Raum im Erdgeschoß handelt, meist an der Hauptachse seines Schlosses, der einen fließenden Übergang zum Garten schaffen soll. Die Sala terrena des Schlosses Vösendorf ist wirklich wunderschön:

Dekorative Details in der Sala Terrena

Abgesehen von der Sitzung hörten wir eine ausgesproche interessanten Vortrag vom ORF-Journalisten Rupert Reiter-Kluger, der die Sendereihe Verlorenes Erbe verantwortet, machten eine Führung durchs Schloss und besichtigten das Museum. Dazwischen waren wir Essen, ich wurde gefragt ob ich abgenommen hätte (nein, leider überhaupt nicht harhar, aber schwarz macht ja bekanntlich schlank), Kaffee trinken, ich durfte auf einen Hund (Alma) aufpassen, der während des Aufpassens eine halbe Stunde laut schnarchend schlief, also keine besonders herausfordernde Tätigkeit – oder anders gesagt: der Tag war gut ausgefüllt.

Glaskuppel im “Innenhof”
Blick aus dem Fenser auf den Schloßpark

Kur vor 21 Uhr waren wir dann im Garten und wie immer gabs Aperol bei Kerzenschein. Im Bett musste ich an den Aerosmith Song I don’t want to miss a thing denken, der irrsinnig cheesy und kitschig und eigentlich ganz fürchterlich ist, aber so fühlte ich mich in dem Moment, ich wollte gar nicht einschlafen. Deshalb gabs am Sonntag ein recht spätes Frühstück oder eher Brunch.

Wenn man schon die Ferien verabschiedet, dann so, bei herrlichem Wetter und Sonnenschein.

Ferien, zehn

Meine tatsächliche Urlaubswoche hat letzten Donnerstag mit Sternschnuppen-Schauen angefangen. Und ich habe mir gedacht, ich hätte das grad nötig, mir etwas zu wünschen. Und dann hab ich eine gesehen.

Am Freitag bin ich in den Garten übersiedelt. Ich habe mir überlegt, wie ich was dort gestalten werde. Ich war im Pool, ich habe meine drei Bücher gelesen. Ich war in einigen Gastgärten, bin quer durch Wien zu Fuß gegangen, ich war im Kino und abends sind wir lang beim Aperol und Kerzenschein draußen gesessen. Einmal war ein Fuchs (sic!) da, der den Marillenbaum beschnuppert hat und dann ist er weiter spaziert. Ein paar Kröten sind durch die Botanik gekrochen und einmal war ein Vogel beim Frühstück, der für uns gesungen hat. Ich hab gesprochen, ich hab zugehört, ich habe manches verstanden.

Gut, dass ich die Sternschnuppe gesehen habe.

Ferien, neun

Damals ist das viereinhalbjährige mit meiner Freundin auf diesem “Gerät” gefahren. Ich traue mich das ja nicht.

…2012…

Und heute, mit fast 14 Jahren, alleine im Waggon, ich trau mich das noch immer nicht

…2021…

…im Familypark Burgenland

Ferien, sieben

Am Samstag war ich wieder auf Exkursion mit der Initiative Denkmalschutz. Diesmal ging es nach Wiener Neustadt.

Ich war jetzt schon zum dritten Mal in Sachen Denkmalschutz in Wiener Neustadt, langsam kenne ich aus, also zumindest was die Orientierung in der Stadt betrifft. Jedenfalls erzählte am Vormittag Prof. Erwin Reidinger – seines Zeichens Archäoastrom – was es mit der Stadtplanung in Wiener Neustadt auf sich hat. Er hat auch herausgefunden, dass die Stadt 1192 errichtet wurde, und nicht wie oft fälschlicherweise behauptet 1194, und er hat auch eine Menge Beweise dafür. Langsam setzt sich diesen Wissen auch bei den offziellen Stellen durch. Obwohl jetzt Vermessungstechnik nicht gerade mein Spezialgebiet ist, war es sehr interessant, Reidingers Ausführungen zu lauschen, weil es so schön ist, Menschen zuzuhören, die für eine Sache brennen.

Wiener Neustädter Dom

Danach waren wir gleich neben dem Dom in einem schönen Gastgarten Mittagessen. Das ist heuer schon fast eine Sensation, einfach so essen zu gehen – zumindest für mich – ein Ereignis das mittlerweile nur noch recht selten stattfindet. Ich hatte Eierschwammergulasch mit Knödel und Topfenknödel mit Erdbeersauce (für zwei).

Am Nachmittag gings weiter zum Reckturm, wo Familie Karlik ein privat geführtes Museum betreibt. Dieses zu besuchen, ist ein besonderes Erlebnis, werden doch hauptsächlich Schuss-, Hieb- und Stichwaffen ausgestellt und im Kontrast dazu jede Menge altertümliches Spielzeug. Die Art des Vortrags von Herrn Karlik ist ziemlich interessant, auch jemand, der für etwas brennt, wenn auch auf einem ganz anderem Gebiet als Prof Reidinger einige Stunden zuvor. Uns wurde beispielsweise sehr anschaulich erklärt, dass man keine Bomben, Granaten und anderes “Sprengmaterial” einfach so berühren, aufschrauben oder auf andere Art manipulieren soll. Man könnte sonst seinen Arm zum Beispiel 50 Meter entfernt wiederfinden. Und weil ihm das offenbar noch zu wenig eindrücklich erschienen ist, nahm er irgendwann ein schmales A4 Bändchen zur Hand, das den schönen Titel “Schlimme Unfälle” trug. Das war dann der Moment, in dem ich von der ersten Zuseherreihe in das am weitesten entfernte Eck des Zimmers wechselte, harhar. Ich mein, alles muss ich auch nicht sehen.

Reckturm

Danach gings mit dem Zug wieder zurück nach Wien, direkt in den Garten, wo es quasi ein kleines Familientreffen gab und dann wieder einen ziemlich lazy sunday.