almis personal blog

toskana ausflüge, eins

während der zwei urlaubswochen in der toskana haben wir natürlich auch eine menge ausflüge gemacht. unsere freunde gleich mal am zweiten tag einen nach siena zum legendären palio. da waren wir aber nicht dabei, da siena doch 2,5 stunden entfernt war und adrian einfach noch zu klein für die veranstaltung ist. der palio gilt als eines der härtesten pferderedennen der welt und dauert 100 sekunden. ja richtig, sekunden. ich musste auch nochmal nachfragen. es soll aber beeindruckend gewesen sein.

gemeinsam waren wir dann florenz. als wir das unserem vermieter erzählten (mit dem wir regen kontakt hatten und der sich freute, dass mal ein paar leute vorbeikommen, die halbwegs italienisch sprechen, er selbst sprach kein deutsch oder englisch), meinte der nur, dort wäre es sehr heiß. und damit hatte er auch recht. als wir ankamen, zählte das thermometer 39 grad und das aussteigen aus dem auto war schon eine ziemlich qual. geparkt haben wir übrigens in einem etwas dubios aussehenden parkhaus, wo man seinen schlüssel einem fahrer übergibt, der dann offensichtlich den auftrag hat, die autos möglichst kreuz und quer zu parken und so, dass man es gerade noch schafft, die lokalität durch einen schmalen gang wieder zu verlassen. adrian fand das sehr beeindruckend.

einige von uns haben dann heroisch den dom bestiegen, während wir anderen eis essen waren und anschließend im disney store, was ein kleiner ansporn für den weiteren stadtbummel sein sollte (hat auch geklappt). florenz ist ein liebliches und gesichtsträchtiges städtchen, reich an kunstschätzen diverser art. man kann hier sicher einige tage verbringen und sich richtig vertiefen, wir wollten erstmal nur einen eindruck bekommen und bummelten durch die innenstadt und am fluß arno entlang. dann gab es noch ein leckeres abendessen – spagetthi vongole, jamm.

gegen neun uhr abends brachen wir dann wieder in unser romantisches tal auf.

p.s. adrian hat jetzt das florenzer parkhaus nachgestellt:

finale

es ist ja schon ziemlich super, wenn man zum finale einer fußball europameisterschaft gerade auf urlaub ist und dann zufälligerweise das land, in dem man weilt, finalteilnehmer ist. getoppt wird das nur nochdadurch, dass meine beiden männer die staatsbürgerschaft des landes italien haben.

also nichts wie hin nach castelnouvo di garfgagnana und sich auf dem hauptplatz zum public viewing versammeln. wie man sieht, waren jung und alt dabei, babys und großmütter. und wir touristen waren alle blau-weiß angezogen – ich hab meine weiße blümchenbluse dann wieder ausgezogen, nachdem alle anderen sechs urlaubsteilnehmer sich als azurri gekleidet haben, zwei sogar in einem orginal italia-shirt. muss das spannend sein, an einem orginalschauplatz den jubel der fans mitzuerleben.

na ja. es lief ja dann doch ein bisschen anders. und ganz ehrlich: wir mädels wollten zur pause und beim stand 0:2 für spanien nachhause fahren. die beine taten weh und die hoffnung schwand. aber die männer fanden, wir würden uns sehr ärgern, wenn italien das spiel doch noch mal umdreht. daran glaubten aber nicht mal die tv-moderatoren, die in der pause etwas von “wir spielen gegen die stärkste fußballmanschaft der welt” erzählten. da weiß man dann eh schon, was es geschlagen hat.

nun gut, wir setzten uns in ein straßencafe, adrian spielte mit italienischen buben fußball und acht minuten vor schluß gingen wir nach dem 0:3 dann doch langsam zum auto. hat nicht sollen sein. die anwesenden italiener waren natürlich enttäuscht, es herrschte aber kleiner aggressive oder bedrohliche stimmung. beim 0:4 waren wir dann schon unterwegs in unser dörfchen. vielleicht klappt es ja beim nächsten mal.

p.s. danke für die pics an jtb und cgs.

die garfagnana

es ist ein gutes dreiviertel jahr her, da hatten freunde die idee, uns doch diesen sommer gemeinsam (zu siebent bzw. zu acht) ein ferienhaus in italien zu mieten. nach einiger suche und einem fehlgeschlagenen buchungsversuch im feburar, haben wir uns für ein häuschen in der garfagnana entschieden, ohne das gebiet genau zu kennen. der reiseführer beschreibt es als “überraschend” und relativ unbekannt, da es relativ nördlich liegt und die populären städte der toskana (pisa, siena, florenz) doch deutlich mehr im süden angesiedelt sind.

die anreise gestaltete sich dann schon ganz abenteuerlich, wir starteten von südtirol aus und bis nach modena kann man bequem autobahn fahren, dann allerdings wirds kompliziert, da es keine einfache verbindung in unser verstecktes winkelchen mehr gibt. wenn man länger autobahn fahren will, muss man einen ziemlichen umweg (über lucca) fahren, eine weitere variante ist eine schnellstraße, der kürzeste weg ist allerdings die straße über einen pass (passo di radici). wir haben uns für die pass-straße entschieden, waren letztendlich damit nicht ganz glücklich, da der pass wirklich ziemlich lang ziemlich engkurvig ist und wenn man ein kleines kind auf der rückbank sitzen hat, dann verträgt sich das magentechnisch mitunter nicht so. das bedeutet viele pausen.

endlich waren wir dann aber gegen halb sieben uhr abends in castelnouvo di garfagnana, dem hauptort der gegend, angekommen und dann waren es nur noch mehrere dutzend weitere kurven, bis wir in der absoluten abgeschiedenheit eines kleines dörfchens (oder hausansammelung) ankamen. das dorf an sich ist schon klein, wir lebten in einem dorfteil, der noch dreimal um die (erraten!) kurve lag und praktisch unbewohnt war. aber so idyllisch. und klimatisch einfach ideal, durch die lage quasi im wald war es zwar immer angenehm war, aber nie unerträglich heiß und abends brauchte man manchmal schon eine weste oder eine lange hose.

man hörte ein bächlein plätschern. täglich kam eine ziegenherde vorbei. ab und an ein auto. und ein paar eidechsen. das wars doch schon. und unser haus selbst entsprach genau dem klischeebild eines toskanischen sommerhauses. perfekt.