almis personal blog

Semesterferien, zwei

Die Ferien gingen ereignisreich weiter, mit einem Burgeressen anlässlich des Superbowls (den haben wir allerdings nicht geschaut) und mit dem Besuch des Stückes Das kleine Ich bin ich, am Spielort Volkshochschule Floridsdorf. Fast so interessant wie das Stück war für Adrian die Anfahrt dorthin, denn wir haben eine (für uns) neue Buslinie, den 31 A, ausprobiert.

Am Dienstag haben wir den ganzen Tag im Familiy Fun in Wien 22 verbracht. Ich kenne in Wien schon diverse Indoorspielplätze (Bogi Park, Monki Park, Fun 4 Kids) aber sieben Stunden nonstop war ich noch in keinem. Da ist der Familiy fun anscheinend etwas ganz besonderes. Es gibt tatsächlich viele sehr unterschiedliche Stationen, die teilweise an das Angebot im Prater erinnern – Bootfahren zb oder das schiefe Zimmer:

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Das war übrigens wirklich nicht ganz ohne, vor allem um halb zehn Uhr Vormittags, wenn der eigene Kreislauf noch brach liegt. Am Nachmittag ist dann das Problem, dass schon sehr viele Menschen in diesem Dunkellabyrinth waren, und das Zimmer dann schon etwas geruchsintensiv ist.

Man kann im familiy fun Klettern, Trampolin springen mit Seilsicherung und ohne, Softbälle durch eine Art Kanone schießen, Mega-Lego bauen, natürlich auch Kartfahren, rutschen, wutzeln, Airhockey spielen, und ähm, da musste ich jetzt auf der Homepage nachschauen, wie Adrians Lieblingsattraktion heißt, auf der er ungefähr vier der sieben Stunden verbrachte: Wabbelberg. Das hat ihm wieder und wieder soviel Freude gemacht, es war echt schön zu sehen. Ich bin auch draufgeklettert und es ist gar nicht so leicht, sich da auf den Beinen zu halten.

Den Family Fun hat Adrian übrigens durch einen Schulausflug kennengelernt und da er relativ nahe zu unserer Wohnung liegt, nehme ich an, dass es nicht unser letzter Besuch gewesen sein wird.

P.S. Auch das Essen ist durchaus empfehlenswert und wird frisch gekocht. Die Auswahl ist sehr gut (Pizza, Pasta, Spare Ribs). Nein, das ist kein sponsered post. Harhar.

Semesterferien, eins

Die Ferien haben wir Samstag mit einem Essen in der Pizzeria eröffnet.

Danach habe ich mir endlich Eislaufschuhe gekauft. Nachdem wir in der letzten Zeit öfters gehen, zahlte es sich aus, in einem Sport-Outlet in ein eigenes Paar zu investieren, als jedesmal 6,7 Euro fürs Ausleihen zu bezahlen. Zudem ist es auch immer mehr oder weniger umständlich, je nachdem wie man hingeht. Am Samstag waren wir nicht in Klosterneuburg, wie sonst meistens, sondern auf dem Rathausplatz beim Eistraum.

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Samstag in den Ferien Rathausplatz, das hört sich nach einem Wagnis an. Es war tatsächlich auch ziemlich viel los, aber es war auch sehr nett, die Kulisse ist halt schon einmalig und zudem war es ein recht milder Nachmittag, ideal, um sich mehere Stunden im Freien aufhalten zu können.

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Zum Abschluß wollten “wir” (ich ja weniger) den neuen speziellen Aussichtsturm neben dem Rathaus befahren. City Skyliner nennt sich das. Man hat tatsächlich einen besonderen Blick über Wien und vor allem auch aufs Rathaus und auf die bunt beleuchtenden Eisflächen drumherum. Das ganze Gefährt dreht sich sanft (!) und ist etwas spooky, wenn man nicht ganz schwindelfrei ist, ich hab es aber trotzdem nicht bereut, das “Risiko” eingegangen zu sein.

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Wie der Eistraum wird auch der City Sklyliner bis 8. März für eine Fahrt geöffnet sein.

Zeitmangel

Ich hätte soviel zu bloggen, allein: ich komme nicht dazu. Das Kind hat Semesterferien (die ersten) und in der Zeit, wo ich nicht mit ihm beschäftigt bin ist sehr limitiert, und dann versuche ich meist ein bisschen zu arbeiten. Eine anstrengende, aber schöne Woche.

Zum Semesterende ist zu sagen, dass es sich so dargestellt hat, wie der Semesteranfang. Nämlich mit strömenden Regen! Kind kommt also mit seinem Zeugnis aus der Schule und draussen ist es nass, nass, nass. Nun soll man als Elternteil das Zeugnis natürlich gebührend inspizieren, und will das klarerweise auch, weil man sehr neugierig ist, nur leider sind die Zeiten vorbei, in denen man ein paar Noten zu begutachten hatte. Jetzt gibt es die verbale Beurteilung (zumindest bei uns) und das bedeutet, einen doch recht umfangreichen Langtext. Also: umfangreicher Langtext (das ist eigentlich ein Pleonasmus, komm ich grad drauf), Regen, Mitschüler, der auch vorgelesen bekommen will, dessen Vater seine weiteren Kinder (einjährige Zwillinge) in Schach halten muss, Regenschirme, Schultaschen, Gedränge. Uff!

Aber: das Zeugnis war sehr erfreulich. So erfreulich, dass sich die Prognose meiner Freundin P. bewahrheitete, und ich fast eine Träne verdrücken musste. Ich wollte es ihr nicht glauben!

I`ll call thee Hamlet

Was passiert, wenn Kindergeburtstag im Haus gefeiert wird, an der 20 Kinder teilnehmen und jemand offenbar einen MD-Virus in sich trug? Ja richtig. Glücklicherweise wars schnell wieder vorbei.

Aber wir blieben heute noch zuhause, wie so einige Nachbarskinder. Und hatten es eigentlich sehr gemütlich. Weil wir beide sehr müde von der Nacht waren, haben wie viel Musik gehört, unter anderem ca. dreißig Mal den von Adrian sehr geschätzten Song I call thee Hamlet von der (wie ich seit heute weiß deutschen) Band Woods of Birnam.

Der Song wurde eigentlich für eine Shakespeare Theater-Produktion geschrieben, was ja auch total schlüssig ist. Leider hab ich dann auch gelesen, dass er das Titellied für den neuen Till Schweiger Film ist. Das würde ich lieber wieder vergessen, weil ich dann beim Hören immer an Dieter Hallervorden denken muss. Harhar. Nix gegen ihn, aber es passt nicht wirklich zu dem, was der Song transportiert, der Text ist immerhin von Mr. Shakespeare persönlich.

Überlegungen zu den Oscars Noms

Hm, die heurigen Oscar Nominierung sind etwas außer der Reihe.

Zunächst einmal wurden mit Birdman und The Grand Budapest Hotel gleich zwei Filme am häufigsten nominiert (9x), die beide Komödien sind. Komödien werden bei den Oscars tradtionsgemäß eher selten als bester Film ausgezeichnet, das passierte in den letzten 25 Jahren nur dreimal, nämlich: Shakespeare in love 1999, Chicago 2003 und The Artist 2012. Außerdem markiert die große Präsenz von The GBH augenscheinlich Wes Andersons Durchbruch – bisher galt der schräge Regisseur, trotz zweier Drehbuch-Oscar Nominierungen – eher als Indie-Filmemacher.

Überraschend auch die sechs Nominierungen für das jüngste Clint Eastwood Opus American Sniper. Ein Film, der ein bisschen als dark horse galt, bei den Golden Globes beispielsweise kein einziges Mal in der Nominierungsliste auftauchte. Und sehr überraschend, dass dessen Hauptdarsteller Bradley Cooper es in die Riege der fünf Hauptdarsteller schaffte, und damit den mit-favorisierten Jake Gyllenhaal rauskickte. Auch für The GBH Hotel Hauptdarsteller Ralph Fiennes, der m.E. einen wesentlichen Anteil an dem Erfolg des Filmes hat – war kein Platz mehr. Cooper gelingt übrigens mit American Sniper nach Silver Linings Playbook und American Huustle die dritte Oscar-Nominierung in Folge

Bei den Damen konnte sich Marion Cotillard, die bei den Globes nicht berücksichtig wurde, gegen die zuletzt als Fixstarterin geltende Jennifer Aniston durchsetzen. Ob sie der hoch favorisierten Julianne Moore die Auszeichnung noch streitig machen kann? Auch bei den Nebendarstellerinnen gab es eine kleine Überraschung: Laura Dern, die bei den GG nicht gesetzt war, kickte Jessica Chastain raus. Lediglich bei den männlichen Nebendarstellern blieb alles beim alten.

Weitere große Aufreger waren dieses Jahr die Tatsache, dass kaum Frauen als Filmschaffende (abseits der Schauspielerkategorien) nominiert wurden. Die als fix geltende Nominierung von Gillian Flynn, die ihren Bestseller Gone Girl als Drehbuch adaptierte, fand nicht statt. Und die Tatsache, dass schwarze Darsteller bei den nominierten komplett fehlten, obwohl mit Selma ein Martin Luther-King Film im Rennen ist. Auch das Fehlen von The Lego Movie in der Kategorie bester animierter Film löste Befremden aus (v.a. da Everything is awesome in der Songkategorie berücksichtig wurde).

Ich persönlich finde schade, dass David Finchers Gone Girl von der Jury fast komplett “übersehen” wurde. Ein Film, der meines Erachtens gekonnt aus dem “herkömlichen Erzählduktus” ausbricht und starke Emotionen auslöst. Allerdings finde ich es gut, dass die Oscars dieses Jahr so offen sind, und man nicht genau sagen kann, welcher Film heuer das Rennen machen wird. Das Momentum von Boyhood, der die Globes dominierte, ist jedenfalls vorbei, auch wenn dem Film natürlich viel zuzutrauen ist.

Golden Globes Quotes

Neil Patrick Harris, der diesjährige Host der Oscars, wird sich warm anziehen müssen, denn Tina Fey und Amy Poehler haben die Globes am Sonntag souverän eröffnet, übrigens mit den Worten: “We are so glad to host den 72nd and final Golden Globe awards”

Und weiter: “Tonight we celebrate all the great television shows we know and love, as well as all the movies that North Korea was O.K. with.” Weil eben der Film The Interview gehackt wurde, sind wir jetzt alle, so Fey unter Zugzwang: “North Korea threatened an attack if Sony Pictures released The Interview, forcing us all to pretend we wanted to see it”

Über Patricia Arquette, die später als beste Nebendarstellerin im Film Boyhood ausgezeichnet wurde, der ja bekanntlich über eine Zeitspanne von 12 Jahren gedreht wurde, sagten sie: “Boyhood proves that there are still great roles for women over 40 as long as you get hired when you’re under 40.”

Die größten Lacher, v.a. von George Clooney, hatten die beiden auf ihrer Seite, als Tina Fey sich direkt an Amal Clooney wendete: “George Clooney married Amal Alamuddin this year. Amal is a human-rights lawyer, who worked on the Enron case, was an advisor to Kofi Annan regarding Syria, and was selected for a three-person U.N. commission investigating rules of war violations in the Gaza Strip. So tonight, her husband is getting a lifetime-achievement award.”

Ob man lachen durfte oder eher schockiert sein sollte, darüber war sich das Publikum nicht ganz einig, als Amy Poehler, ausgehend von dem Märchen Into the Woods einen gewagten Seitenhieb losließ:  “In Into the Woods, Cinderella runs from her prince, Rapunzel is thrown from a tower for her prince, and Sleeping Beauty just thought she was getting coffee with Bill Cosby.”

Ich denke, das NPH sein Opening ganz anders, wahrscheinlich sehr musikalisch, wie etwa Hugh Jackman anlegen wird. Darauf kann man auch gespannt sein. Morgen aber erstmal die Nominierungen!

Nice weekend

Nach den anstrengenden letzten Tagen hatten wir ein entspanntes und gelungenes Wochenende.

Das begann schon Freitag Nachmittag mit dem Erwerb des Spiels Triominos. Das haben wir bei Freunden entdeckt und es macht wirklich süchtig. Es ist quasi ein Domino nur mit dreieckigen Steinen. Teilweise schon sehr kniffelig. Die Nachbarsjungs waren jedenfalls auch begeistert davon.

Am Samstag haben wir uns mit Oma zu Mittag beim Vapiano getroffen. Danach gings ins Kino und wir haben uns – trotz des verheerenden Trailers – Paddington angesehen, nachdem ich doch einiges gutes drüber gehört habe. Und wir haben es auch nicht bereut. Ein berührender, doch zugleich auch sehr britisch-witziger Film, was bedeutet, dass die Geschichte um einen kleinen Bären, der ein Zuhause sucht, nie ins Kitschige abgleitet. Eher hat es manchmal sogar eine skurille Schlagseite, als etwa die Familie vorgestellt wird, da spürt man Wes Andersons’ Atem… jedenfalls ein witziges und kurzweiliges Vergnügen.

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Gestern waren wir zu Mittag Pizza essen und anschließend haben wir das im Herbst neueröffnete Verkehrsmuseum in Wien Erdberg besucht, das in einer alten Straßenbahn Remise untergebracht ist.

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Sowas interessiert Adrian sehr, weil er einen Faible für öffentliche Verkehrsmittel hat, und dort sieht man sehr viele alte Straßenbahnen, Busse und sogar einen U-Bahn Waggon gibt es. Doch nicht nur einen U-Bahn Wagon, man darf auch selbst in einem Simulator die U-Bahn lenken und entweder auf der U1 Strecke oder auf der U2 fahren – und das Richtung Seestadt. Dort sammeln sich die kleinen Besucher und manche möchten am liebsten ununterbrochen dort selbst fahren.

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Aber auch sonst bietet das Museum sehr viel für Kinder. An jeder thematischen Station gilt es, eine Frage zum städtischen Verkehr zu beantworten und zwar mittels Fahrschein-Stanzgerät. Wenn man alles richtig hat, bekommt man am Ende eine kleine Straßenbahn aus Karton zum zusammenbauen. Die Informationen zum Straßenbahn- und Ubahnbau, sowie zum Ausbau der Busverbindungen, werden sehr kompakt und ansprechend zusammengefasst, dh keine elendslangen Texte, sondern griffige Infos, mit vielen Fotos und Grafiken, sowie kleinen Filmen versehen. Ich wusste beispielsweise gar nicht, dass es früher vor dem Bahnhof Flordisdorf eine Schnellbahn-Station “Strandbäder” gab. das klingt fast, als würde Wien am Meer liegen. Die Strandbäder gibt es noch (in Gehweite von unserem Zuhause), aber die Station gibt es seit dem Ausbau der U6 nach Flodo nicht mehr.

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Mein persönliches Highlight der Ausstellung war übrigens jener Bus, der im August 1976 im Zuge des Einsturz der Reichsbrücke eben mitstürzte. Ich wusste zwar, dass der Busfahrer damals überlebt hatte, aber ich wusste nicht, dass der Bus es relativ unbeschadet überstanden und später sogar wieder normal im Stadtverkehr eingesetzt wurde (!). Wahnsinn. Jedenfalls hat er seinen Dienst nun getan, und verbringt sein Altenteil jetzt im Museum. Er sieht aber, für seine bewegte Vergangenheit, ziemlich gut erhalten aus.

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Das Verkehrsmuseum ist jedenfalls m.E. einen Besuch wert, allerdings sollte man sich v.a. im Winter bewusst sein, dass die Remise als große Halle kein kuschelig-warmes Plätzchen ist, sondern halt doch eher frisch, dh so anziehen wie wenn man eine zeitlang draußen spazieren ist, sollte man sich schon, auch wenns natürlich schon etwas wärmer ist als outdoor. Aber man bleibt mitunter ja auch mehrere Stunden dort. Dann kann man den Aufenthalt richtig genießen.

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Das Jahr bis jetzt

Ich weiß, das Jahr ist erst 9 Tage alt, aber: oh my.

Es hat traurig begonnen, ging dann tragisch weiter und die jüngsten Ereignisse in Paris rauben einem ohnehin die Sprache. Meine Freundin hat hierzu sehr mutig gebloggt, wie ich finde.

Auch für uns privat hat das Jahr schon seine erste Herausforderung bereitgestellt. Das inkludierte einen Aufenhalt in der Kinderabteilung des SMZ Ost, ein MRT und diverse andere Untersuchungen. Es gab gottseidank völlige Entwarnung, nur etwas ganz harmloses steckte dahinter. Das übrigens auch wieder mit der Frühgeburt zu tun haben könnte. Dieses Thema kommt doch immer wieder durch die Hintertür herein. Erst vor wenigen Tagen hab ich geschrieben, dass ich dankbar bin, für jeden Tag mit unserem Kind. In so einer Situation wird einem das noch viel intensiver bewusst.

Ich war beim MRT nicht dabei, dass der Sohn ohne Narkose bewältigte. Ich eignete mich in dieser Stunde nicht zur Begleitperson, sondern der Mann ging mit. Ich war selber ziemlich bestürzt, wie schwach ich in dieser Zeit war, wo ich damals, nach der Frühgeburt, für sehr stark gehalten habe. Am liebsten wäre ich weggelaufen. Ich wollte nicht in einem küheln Gang sitzen, wieder auf ein Untersuchungsergebnis warten. Und ich wollte diesen Montor nicht, den wohlbekannten, der Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung abfragte. Wobei diesmal die Werte, die er anzeigte, top waren. Ich wollte auch nicht im Krankenhaus bleiben, aber wir mussten eine Nacht zur Beobachtung ausharren.

In dieser Nacht habe ich fast nichts geschlafen. Einerseits, weil es hektisch zuging, am Gang, und mitten in der Nacht eine neue kleine Patientin eingeliefert wurde. Andererseits weil der Schreck, der mir in die Knochen gefahren war, dann nachdem die Anspannung nachließ, auch wirklich körperlich schmerzte. Beim wach liegen hab ich die Hälfte der Zeit mein Kind angesehen, mit dem ich mir das unbequeme und zu kurze Krankenbett teilte, und da war dieses warme, beruhigende Gefühl, dass alles gut war.

Umso mehr: carpe diem, und so durchs ganze Jahr.