almis personal blog

dialog auf der uni wien

a: ich glaube, mein achtjähriger ist in der schule ein außenseiter. ich habe ihm früher janosch vorgelesen und die funke. heute besorge ich ihm bücher aus den städtischen bibliotheken. ich halte nichts von shrek, den wilden kerlen oder den sachen, die seine mitschüler lesen. irgendwie tut er mir leid, aber andererseits…ich will aus ihm nicht um jeden preis einen mitläufer machen.

b: sind wir als geisteswissenschafter nicht generell außenseiter der gesellschaft? angesehen ist wirtschaft und technik…und jus. wir werden bestensfalls geduldet, aber nicht geschätzt. wir gelten für die gesellschaft als wertlos.

c: heutzutage ist es ja sogar schon an den universitäten verpönt, intellektuell zu sein.

schlapp gemacht

heute hat mein pc schlapp gemacht. er wollte einfach nicht mehr. technische details kann ich (natürlich) keine liefern, aber ich habe das glück, einen fachmann im haus zu haben.

daher trete ich mit diesem eintrag quasi eine faszinierende zeitreise in die jüngere vergangenheit an. heute ist eigentlich morgen. oder auch jetzt gerade. wenn der geneigte leser noch folgen kann?

einen ganzen tag kein internet, kein mailen, keine foren, kein bloggen, kein arbeiten – ok, das ist zu verschmerzen. kein aktueller eintrag über die olympia entscheidung in guatemala, die ja wahnsinnig aufregend anzusehen war (gähn), da hat sich jemand mal so richtig gedanken über einen dramatischen spannungsbogen gemacht: tisch mit ioc mitgliedern, geschäftiges schreiben, bedächtiges kopfnicken, rascheln in den unterlagen. kein grüß gott oder was weiß ich, sondern nur die meldung aus dem nichts heraus: "salzburg will not be able to participate in the second round". oh nein, dieser unglaubliche schock, so ohne vorwarnung. dabei war unser bundeskanzler im lodenjopperl doch so zuversichtlich gewesen, zumindest vor den kameras.

almi also unvernetzt an einem unschuldigen, frischen juli donnerstag. morgen oder eigentlich heute oder auch jetzt melde ich mich dann vorerst mal vom notebook aus.

timbaland und seine homies

ist timbaland eigentlich die coolere, amerikanische, qualitativ hochstehender ausgabe von dieter bohlen bzw. stock/aitken/waterman? irgendwie ist der mann derzeit so omnipräsent wie vor ihm höchstens peter ustinov oder sienna miller. kaum dreht man musik-tv auf, rappt und/oder shakt er gerade mit justin timberlake und/oder nelly furtado durch ein meist ästhetisch sehr ansprechendes musikvideo.

ist er "schuld" daran, dass justin timberlake den absprung vom lockigen teenager star geschafft hat und nun als gewinner des ex-boygroup-mitglieder und jetzt-ernstzunehmende künstler rankings gilt? mittlerweile vor robbie williams. sein my love habe ich rauf und runter gehört, als ich letzten winter nächtelang wegen pharyngitis nicht schlafen könnte. erstaunlicherweise war das einer der wenigen songs zu der zeit, der mich nicht vollkommen wahnsinnig gemacht hat. was nicht unbedingt für jeden im haushalt gegolten hat.

nelly furtado war eigentlich immer schon ok. sympathisch, tolle stimme. aber der imagewechsel von der harmlosen pop prinzessin und em-hit interpretin gelang erst mit timbaland. nun sieht sie aus, als ob sie in south central l.a. schon öfters augenzeugin von drive-by shootings geworden wäre. und trotzdem hat sie immer noch etwas unschuldiges. neutralisiert wird das wiederum sofort von neuesten meldungen, dass timbaland sich mit irgendwem, irgendwo an einer amerikanischen küste geprügelt hat. wahrscheinlich wieder so ein old school/new school ding. oder doch eine east/westcoast sache?

ratatouille

der rattencartoon ratatouille (achtung: ratten/rat wortspiel) ist im moment platz eins der charts in den us-kinos. weit vor michael moores neuem werk sicko. ich bin jetzt nicht unbedingt der größte animationsfilm fan wo gibt, aber die vorschau war schon sehr witzig.

der plot konzentriert sich auf die ratte remy, die sich nicht mit herkömmlichen abfallprodukten der menschen als nahrungsquelle abgeben möchte "i don’t want to eat garbage, dad", sondern nach höherem strebt. als feinschmecker frequentiert sie mit vorliebe ein französisches bistro. ihr großer traum ist sogar, einmal koch zu werden. dabei stößt remy innerhalb seiner familie auf größere skepsis, denn es geht, bitteschön, doch auch anders. man kann sich durchaus auch von essensreste in mülltonnen ernähren, es genügt, seinen natürlichen würgereflex zu unterdrücken. remys bruder handelt nach dieser devise und ist durchaus als wohlgenährt zu bezeichnen.

die ratten sind toll animiert und wirken einfach liebenswert.

feiner abend

gestern fand quasi der 2. teil der hier beschriebenen sponsionsparty statt. diesmal in ottakring im keller eines relaxten beisels. wo könnte man seinen abschluss an der wirtschaftsuniversität besser feiern als in dem klassischen arbeiterbezirk wiens?

anfang mai, als die runde sich erstmals in dieser kombination traf, war ich ganz besonders glücklich. das bin ich immer noch. und gestern, auf heurigenbänken, neben einem leckeren kalten buffet, fühlte ich mich sofort wieder wohl. es ist so angenehm, wenn man unter menschen ist, bei denen man sich nicht verstellen muss. die das leben nicht ganz so tierisch ernst nehmen. die einen nicht auf den prüfstand stellen. und die einen unheimlich guten schmäh haben.

gestern unter anderem über beziehungen gequatscht, über mehlspeisen und über die htl favoriten, die als einzugsgebiet die bronx von wien hat. dazu vornehmlich musik aus den achtzigern gehört. ein paar waren so lieb und haben nette sachen über meinen blog gesagt. was mich verlegen gemacht hat. und sehr gefreut. gegen halb 2 wegen hundemüdigkeit aufgebrochen. es war aber sicher noch viel länger sehr lustig.