almis personal blog

talk, talk, talk

in letzter zeit singe ich adrian gerne folgendes vor: "und die sonne geht auf und die erde geht unter, ganz oben steht der mond, und er schaut jeden tag auf die erde hinunter, von seinem blick bleibt nichts verschont." dieser kleine bezaubernde song ist von rocko schamoni, der kürzlich bei willkommen österreich zu gast war.

wohnhaft in hamburg, gibt er an, in seiner heimat als musiker gar nicht richtig wahrgenommen zu werden. er ist schlagfertig auf eine zurückhaltende art und weise. beruflicher tausendsassa. groß, schlaksig. offen und ehrlich, ohne kokett zu sein.

ein bisschen flirtet er mit dem zweiten gast dieser sendung, christine kaufmann. auch sie ist ein lichtblick. es ist schon eine kunst, auf jede frage in einer talkrunde – oftmals ja ein tummelplatz von platitüden – etwas zu sagen, was den zuschauer überrascht. und in meinem fall sogar eine bemerkung fallen zu lassen, über die ich immer noch grüble. sie erzählt vom dreh für den film stadt ohne mitleid. drehort war, laut kaufmann, passenderweise, wien.

selbst gästin lady bitch ray, die kaum nachdenkenswertes zu bemerken hat, wird von grissemann aus ihrer "vagina-style rulez" selbstvermarktungs-masche gerissen, als er sie auffordert, einfach mal die fresse zu halten. das wäre an sich eine sehr derbe, unhöfliche bemerkung, liegt aber genau auf ihrem kommunikationsniveau. und bringt sie tatsächlich aus dem konzept.

4 comments

  1. Schamoni kommt übrigens aus derselben “Stadt” wie ich. “Dorfpunks” ist quasi ein Reiseführer durch mein Heimatkaff. Auf jeder zweiten Seite erkenne ich Lehrer, mit denen ich auch -allerdings viel später und bedeutend weniger- Ärger hatte.

    Schmalenstedter sind überall!

  2. echt? das muss ja witzig/interessant zu lesen sein.

    kennst du schamoni persönlich?

    über den roman wurde eh in der sendung gesprochen, hat sich 130.000 mal verkauft.

  3. Echt.

    Ne, dazu bin ich zu jung. Ich war erst acht, als er seine erste Platte rausbrachte. Da war er m. W. aber schon in Hamburg.

    Aber ich kenn’ ein paar Leute, die ihn kannten zu seinen wilden Zeiten. Und die Epigonen der von ihm begründeten Dorfpunk-Szene, die den Marktplatz dann noch in den späten 1980iger Jahren bevölkerten.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

ten − four =