almis personal blog

bond again

diskussion über bond-filme. 

er: "es gibt ja auch leute, die meinen, george lazenby wäre der beste bond gewesen."

ich: "das sind sicher die, die franz buchrieser für den besten kottan halten."

ist es eigentlich ein ungeschriebenes gesetz, dass keine us-amerikanern bond spielen dürfen? so wie es gesetz zu sein scheint, dass alle orf-sportreporter rapidler sind? oder, dass in der 1989er version von ferry cross the mersey nur liverpooler mitsingen durften?

european sunbathing

heute beim zappen zufällig den stratosphere tower von las vegas gesehen. wir haben damals ja im dazugehörigen hotel gewohnt. 

es gab dort ja zwei pools. einen "normalen" und einen, der mit dem feature "european sunbathing" warb. als ich damals diesen hinweis im lift des hotels gelesen habe, fragte ich meine mitreisenden naiv was das denn sei, european sunbathing. als europäerin konnte ich mir darunter nichts vorstellen.

ok, mittlerweile weiß ich bescheid. das vermittelt zwar den irreführenden eindruck, als würden alle europäerinnen das praktizieren, andererseits klingt es ja auch irgendwie nobler als "topless sunbathing".

herr regener aus delmenhorst

in willkommen österreich war gestern sven regener zu gast. obwohl grissemann ihm nur "ein quantum trost" bieten konnte. 

sven regener ist vielleicht jetzt nicht exakt der charismatische typ, für den man ihn im vorfeld halten könnte, aber andererseits macht seine etwas umständliche und kuriose art zu erzählen ihn auch wiederum ziemlich sympathisch. regener ist nicht nur sänger und autor, er schafft es auch, ein gewisses norddeutsches lebensfühl zu vermitteln. alleine schon der name. keine ahnung ob norddeutsche das auch so sehen, ich spreche jetzt von mir als ostösterreicherin und was ich mir so darunter vorstelle. harhar. ich wusste beispielsweise nicht, dass man den ort delmenhorst auf der letzten silbe betont. das ist für mich als österreicherin auch total schwierig. grissemann kriegt es auch kaum hin.

regener ist also beruflich erstens sänger, zweitens buchautor, drittens drehbuchautor für die verfilmung eines seiner bücher. das ist natürlich ziemlich cool. element of crime, seine band, ist nicht gerade die klassische feelgood truppe, die ballermann stimmung verbreiten kann. textprobe: "in meiner kehle wohnt ein tier, das beißt die klugen worte tot. die ich mir abgerungen hab, für einen lieben langen tag." oder: "ich will doch immer soviel erleben und verschlafe doch nur die zeit. und kaum, dass ich einmal nicht müde bin, ist der sommer schon wieder vorbei".

herr lehmann (und vermutlich die beiden anderen romane der trilogie ebenfalls) ist kein feelgood roman. im grunde passiert auch rein gar nichts. leichte depression tropft von jeder seite, wie gut, dass ich das buch auf kos gelesen habe. christian ulmen (als herr lehmann im film), leander haußmann (auch ein guter name) und eben sven regener erscheinen mir als hochinteressantes triumvirat, auch wenn ich den film nach 20 minuten einfach nicht mehr "durchgedrückt" habe.

alles ist so unspektakulär. regener beschreibt herr lehmann als den klassischen anti-bestseller stoff: "da ist so ein typ, der arbeitet in berlin in einer kneipe, mit frauen läuft es nicht so und sein freund kommt in die klapse." stermann: "da muss man erst mal drauf kommen." regener: "total orignell".

nächste woche btw. wieder mal eine bizarre gästekonstellation: campino von den toten hosen (nicht gerade für seine selbstironie berühmt) und "österreichs lustiger schifahrer" rainer schönfelder.

here we go

ein schöner morgen, heute. gerade rechtzeitig zum erscheinen obamas im grant park den fernseher aufgedreht.

ein kleiner wermutstropfen aus humoristischer sicht, dass sie nun wieder von der bildfläche verschwinden wird. 

aber was hat sich der orf – der sonst eine solide bis amüsante wahlberichterstattung abliefert – dabei gedacht, einen früheren us-auslandskorrespondenten (sic!) einzuladen, dessen erste wortmeldung darin besteht, darauf zu beharren, dass "die amerikaner rassisten sind"? gehts, gerade an so einem tag, noch pauschaler und platter?

turn a thriller to a tragedy

im neuen james bond a quantum of solace kommt die tagline "my name is bond, james bond" nicht vor. irgendwie, war in den medien als aussage seitens der verantwortlichen zu lesen, passte der satz nirgends hinein. hallo? das ist die simple vorstellung einer person. hier geht es nicht darum, beispielsweise den schrei "help, i need a bloodtransfusion…. now!" unterzubringen. aber egal. nach casino royale erwartet man sich für den 2. craig-bond jedenfalls so einiges.

der intro song another way to die wird diesmal von alicia keys und jack white (the white stripes) intoniert. in der literatur würde man das, was die zwei da aufführen, wohl experimentelle lyrik nennen. aber ich bin für sowas durchaus zu haben. jack white sieht im video ein bisschen wie johnny depp aus (was ja nie schaden kann) und ist auch sonst eine interessant-undurchsichtige person. seine ex-ehefrau meg war ja in anfangszeiten der band noch seine schwester.

die bond-intros geben immer einen kleinen hinweis auf die jeweilige stimmung, auf die zusammenhänge, in denen der film steht. mal sind sie leise (nobody does it better), mal pompös (goldeneye). manchmal passen sie vielleicht besser auf eine kuschelrock-cd als zu james bond (for your eyes only). huch, all time high ist ja toll. ok, auch kitschig natürlich. bis zur recherche eben war mir nicht klar, dass das ein bond-theme war. dann gibts noch die achtziger-fönfrisur hymnen (living daylights, a view to a kill). zur jahrtausendwende wurde bond alternativer (garbage, madonna, die kurz zuvor wahrscheinlich ein effektgerät geschenkt bekommen hat, chris cornell).

daniel craig macht die zwei, drei nächsten bonds. und dann? kommt dann der erste schwarze james bond?

joaquin hört auf…

wenn man so drüber nachdenkt, welche schauspieler gefühlsmäßig kurz vorm karriereende stehen, fällt einem da nicht unbedingt joaquin phoenix ein. dennoch tut er das nun offenbar aus freien stücken.

eine mutige entscheidung, war er für den oscar quasi schon runtergezählt. das zu tun, was einen glücklich macht, auch wenn es ein unsicherer und für andere unverständlicher weg ist, finde ich bewunderswert.

joaquin war schon immer unkonventionell, auch wenn der den vergleichsweise "normalsten" vornamen seiner familie trägt (siehe: river, summer, rain, liberty).