almis personal blog

spassige vorhölle

am montag haben adrian und ich das erste mal das eltern-kind turnen in der volkshochschule besucht und kurz zusammengefasst kann man sagen: es ist eine mischung aus spaß und vorhölle.

zuerst ist da nichts als reizüberflutung. man betritt eine umkleidekabine, in der sich schon ungefähr fünfzehn andere mütter mit ihren kids (keines davon älter als drei jahre alt) tummeln. es ist eng, es ist unheimlich laut, man muss sich selbst und sein kind umziehen und seine sachen verstauen, man muss dabei darauf achten, dass das eigene kind nicht entwischt, dass man anderen kindern nicht den weg versperrt und dabei weder sich selbst, noch eigene oder fremde kinder verletzt und überhaupt. dabei wird gehustet, geweint, gekreischt und gelacht. kurz habe ich überlegt, ob ich meine 60 euro wohl wieder zurückkriegen würde, würde ich sofort gehen. 

eine freundin, die diesen kurs vor zwei jahren besucht hat, hat mir geschildert, dass ihr sohn ein semester brauchte, um sich von ihr zu lösen und auch beim turnen mal etwas alleine zu machen. bei adrian werde ich wahrscheinlich ein semester brauchen, um ihn zu überzeugen, dass die übungen auch mit mama gemeinsam spaß machen können. wie immer stürmte er schnurstracks davon und eroberte den turnsaal im flug. spazierte auf andere kinder zu und nahm blickkontakt auf. schleppte turnmatten durch die gegend und schoß bälle hin und her. bekam dann auch einen kuss von einem etwas älteren buben. die mutter entschuldige sich bei mir dafür, aber dafür gabs keinen grund. adrian reagierte wie immer wenn er geküsst wird. mit huldvoller duldung.

trotzdem war es doch irgendwie nett. und am schluß gabs sogar noch musik und einen lustigen tanz, für den man sich genieren kann, aber nicht muss. außerdem beruhigte mich die tatsache, dass auch andere jungmütter ihre problemzonen haben. und nicht nur die netrebko und ich.

chuzpe

die redewendung frechheit siegt wurde am vergangenen sonntag am runden tisch zur oberösterreich-wahl fabelhaft von spö-clubchef josef cap illustriert.

die oberösterreichische spö hatte bei der gemeinderatswahl kurz vorher 13,4 prozent ihrer wählerstimmen verloren, damit noch etwas mehr als die spd bei der bundestagswahl.

aber sowas kann cap nicht beirren; er wisse ganz genau, setzte er an, wieso die deutschen sozialdemokraten bei der am gleichen tag geschlagenen wahl stimmen eingebüßt hatten. und hätte das auch noch näher erläutert, hätten nicht alle anderen gesprächsteilnehmer protestiert. chuzpe!

andererseits: vielleicht können frank-walter steinmeier und co. bei der ursachenforschung in oberösterreich behilflich sein.

nach dem geburtstag

adrian bekam geschenkt: bilderbücher und autos. ein dreirad und autos. herbstschuhe. und autos.

es ist ja nicht so, dass ich gender mainstreaming nicht aufgeschlossen gegenüberstehe. aber fakt ist, dass adrian sich einfach vor allem für autos interessiert. jeder personenkraftwagen, jedes müllauto, jeder bus und jedes lastauto wird auf der straße mit ausgestrecktem zeigefinger und geräuschen des entzückens kommentiert. autos sind einfach wahnsinnig super.

sehr interessant finde ich, dass kinderbücher heutzutage durchaus modern gestaltet werden. das buch geschichten vom kleinen könig, das adrian bekommen hat, erzählt u.a. davon, dass der große könig dem kleinen könig den krieg erklärt. daraufhin setzt der kleine könig zu einer antwort an – er möchte dem großen könig den frieden erklären. "soll ich es mailen", fragt er die königin, "oder hat er ein faxgerät?".

zum leckeren schokokuchen gabs schilcher frizzante (roter sektartiger wein, so würde ich es als wein nicht-auskenner beschreiben).

und aus deutschland wurde auch was geschickt:

harhar.

remembering…

in einigen tagen wird adrian zwei jahre alt. 

vieles erinnert mich im moment an den september 2007. die angenehm frühherbstlichen tage. die frische luft. die gerüche, die nicht mehr zum sommer gehören. das licht der sonne am nachmittag. an das zu denken, was vor zwei jahren passiert ist, ist eine ziemlich ambivalente sache. ich habe sehr schöne und sehr schlimme erinnerungen an diese zeit. dieses jahr gab es tage, an denen ich kein einziges mal daran zurückgedacht habe. aber im moment ist alles wieder sehr präsent. 

bevor ich ins krankenhaus eingeliefert wurde, waren wir eis essen in sterzing. wir saßen an der etsch in meran. spazierten durch die mittelalterliche altstadt von klausen. es waren scheinbar ganz normale freie tage, unspektakulär und ruhig. es war als letzter urlaub zu zweit geplant. und oft sprachen wir von unserem sohn, machten zukunftspläne. wir waren sehr glücklich, aber wenn ich heute daran zurückdenke, dann denke ich daran, wie naiv das alles war, so als hätten wir damals schon wissen müssen, dass es ganz anders kommen würde.

kurz bevor alles losging regnete es stark in brixen. denn ganzen tag über wurde es nicht richtig hell, es war aber warm. wir saßen am balkon und ich fühlte mich unruhig und erschöpft. am nächsten morgen war es wieder sonnig, aber mir ging es immer noch nicht besser. und dann der augenblick, in dem ich entdeckte, dass da etwas nicht stimmt. die fahrt ins krankenhaus und das gefühl, die kontrolle über alles zu verlieren. der moment, an dem der arzt bestätigte, was ich vermutete und der ganz kurze moment, in dem er die fassung verlor, für sekundenbruchteile, ich sah es nur in seinen augen. 

es jagt mir immer noch ziemliche angst ein, daran zu denken. ganz losgelassen hat es mich noch nicht.

wieder da

wilkommen österreich ist wieder da. das ist schön, wobei die gäste der ersten sendung – heino und vor allem alf poier – eher mühsam waren. aber ok ich gebe zu, ich bin alles andere als ein alf poier fan. der ist mir einfach zu bemüht "anders".

der standup war hingegen sehr cool. es ging um die faust-premiere (grissemann als gert voss, stermann als textunsicherer tobias moretti), ums jackson tribute und auch um wiens bürgermeister häupl.

grissemann: "präsident sarkozy hat angeordnet, er möchte bei öffentlichen auftritten nur noch menschen um sich haben, die wesentlich kleiner sind als er, damit er nicht auffällt. das hat schule gemacht, das gibt es jetzt auch in österreich – bürgermeister häupl hat angeordnet, dass bei öffentlichen auftritten neben ihm ausschließlich menschen sind, die viel betrunkener sind als er. das problem ist nur, man findet keine".

nächste woche übrigens zu gast: sarah kuttner!

erdnussbutter

vorhin bei two and a half man – charlie, alan und alans 12 jähriger sohn jake sitzen auf dem sofa. jake will am nächsten tag die erste "mit mädchen"-party seines lebens besuchen und will sich dafür neu einkleiden.

charlie: "wieso neue klamotten?"

jake: "meine klamotten kennen ja schon alle."

charlie: "aber nicht mit den flecken der speisen, die die heute noch essen wirst. erdnussbutter ist das neue schwarz."

vielleicht gehts nur mir so, aber ich bin fast vom sofa gefallen, bei dem gag.

im tiergarten

gestern waren die oma, adrian und ich im tiergarten. für adrian wars der
erste besuch und das beobachten der tiere war sehr aufregend für ihn. er
mag tiere generell sehr gerne.

zuerst ging es zu den lieblingstieren von mama – giraffen (mit sch).
nicht aus rein egoistischen motiven, sondern weil die gleich beim
eingang ihr gehege haben. das gehege ist übrigens eines der größten,
trotzdem stehen die giraffen jedesmal in ihrem häuschen. so auch dieses
mal. so sehr ich sie mag – ihnen ist einfach nicht zu helfen.

bei den elefanten wurde die aufmerksamkeit kurzfristig von den
dickhäutern abgewendet, hin zu dreharbeiten zur orf-satiresendung wir
sind kaiser
mit robert palfrader. falls der geneigte leser also in nächster zeit mal
den tiergarten in der sendung sieht: da war ich quasi dabei! gleich da unten
links stehe ich. als beweis: palfrader wirft irgendwas (einen knochen
oder so) gen elefantengehege.

der tiergarten wurde auch von zahlreichen schülergruppen besucht. adrian
wollte sich unbedingt mit 4 teenager-mädels fotografieren lassen und
drängte sich gewinnend lächelnd mit auf ein foto. ich möchte wirklich
wissen von wem er diese kontaktfreudigkeit hat (von mir jedenfalls
nicht! harhar). die mädels waren hin und weg von seinen "ur schönen
blauen augen" und fanden ihn generell "ur lieb". das war irgendwie sehr süß.

was gabs noch, ah ja – generell waren die tiere am dienstag äußerst
lebhaft (abgesehen von den giraffen): die pinguine reckten die köpfe aus dem wasser, die geparden
liefen um die wette und der eisbär sprang mehrmals in seinen pool. das
traf sich natürlich hervorragend.

nach einer stärkung im tirolerhof gings wieder zur ubahn. man ist
jedenfalls viel mobiler ohne buggy oder kinderwagen. und adrian läuft unheimlich gerne.
außerdem ist er dann am abend richtig schön müde. ich übrigens auch.