almis personal blog

frommer wunsch, revolutions

habe mich ja erst am samstag über die medien und das mutterthema ausgelassen, allerdings stand der höhepunkt da erst bevor: die diskussionssendung im zentrum zum thema (achtung festhalten) karrierefrauen gegen superglucken – wer sind die besseren mütter?

alleine der titel ist schon eine frechheit sondergleichen. müssen frauen und in diesem fall mütter immer gegeneinander in konkurrenz treten? muss wirklich beurteilt werden, wer die bessere mutter ist und warum? wer setzt hier die maßstäbe und was sind überhaupt superglucken? was sind karrierefrauen? und sind nicht beide begriffe extrem negativ besetzt?  warum kann man nicht eine “normale” mutter sein, die früher oder später wieder berufstätig ist, in dem umfang, den sie selbst bestimmt und gemeinsam mit ihrem partner die jeweilige entscheidung trägt?

die gästeliste war nicht minder ein aufreger, saßen dort versammelt die rechtsaußen politikerin barbara rosenkranz, mutter von 10 kindern, eva herman, die mit ihrem buch das eva prinzip schon vor jahren aufsehen erregt hat (stichwort: zurück an den herd) und eva dichand, herausgeberin der wiener ubahnzeitung heute. jede für sich natürlich nicht die österreichische durchschnittsmutter repräsentierend.

eva dichand, die zu fleisch gewordene personifikation der redensart “sprechen, wie einem der schnabel gewachsen ist”, zum beispiel gab zu protokoll, dass sie zwei vollzeit beschäftigte nannys hat, die sich um ihre drei kinder kümmern, sie ist aber für die wahlfreiheit. also man könne schon auch zuhause bleiben und von den sozialleistungen des staates für mütter leben, dann kauft man sich halt mal kein designerkleid um 200 euro. an abgehobenheit locker mit fiona grasser zu vergleichen. außerdem war sie sich über die länge der allgemeinen schulpflicht nicht sicher, ob das nun 14 oder 15 jahre(schulpflicht, anm. der red.) sind. eines muss man eva dichand aber lassen, sie tut wenigstens nicht so, als wäre ein 50-60 stunden job und drei kinder total easy und gut zu vereinbaren.

namensvetterin eva hermann erschien im auftreten etwas, mit verlaub, gaga. sie vertritt ja die these, dass mütter bei ihren kindern zuhause bleiben sollen, ohne selbst das empirische experiment angetreten zu haben. wenn sie allerdings zitat “früher jemanden getroffen hätte, wie eva hermann” (sic!!!!), dann hätte sie vielleicht anders gehandelt. man muss sich das mal vorstellen, was das für uns alle bedeutet hätte… das beste statement der sendung, zumindest aus humoristischer sicht.

mitdiskutantin jutta hoffritz hat ein buch zum thema babyjoga und early english verfasst. babyjoga bedeutet übrigens nicht, dass sich ein dutzend neugeborene in reih und glied aufstellen, um den sonnengruß zu machen, auch wenn das in der sendung so rübergekommen ist. ob man an babyjoga-kursen teilnehmen soll oder nicht, ist für mich so ziemlich die einzige frage gewesen, die mir als jungmutter keine kopfzerbrechen bereitet hat. weils wirklich wurscht ist. diskutantin hoffitz ist da naturgemäß anderer meinung.

da wars für frau rosenkranz ein leichtes, in dieser runde fast als liberal wahrgenommen zu werden. unglaublich eigentlich. der begriff “vater” tauchte übrigens erstmals in sendeminute 48 auf und wurde dann nicht weiter vertieft. insgesamt eine sendung, die frauen keinen guten dienst erwiesen hat.

 

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