almis personal blog

Greatest albums of the 90ies

Von den 100 tolltest Alben der 90ier – laut Magazin Q – besitze ich immerhin ein Viertel. Na, was denkt Ihr, ist Platz 1? Das verrate ich jetzt noch nicht.

Die Britpop-Bands stehen jedenfalls hoch im Kurs, sowohl Pulp, als auch Oasis und Blur kommen jeweils zweimal vor, Suede und The Verve immerhin einmal. Über das zweite Oasis Album, das weit hinter dem ersten in der Reihung liegt, schreibt das Magazin “What Morning Glory lacked in Definitely Maybe‘s primal thrust it made up for with some of the biggest and most indelible anthems of the decade, as anoyone who’s ever sat in a park near a bloke with an acoustic guitar will testify.” Über meine liebste Brit Pop Band Pulp und den Frontman schreiben sie “Jarvis Cocker wasn’t Liam Gallagher walking around, all big balls, shouting at people – he was a very differnt frontman and captivating to watch.”

Interessanterweise ist Nirvanas Album In utero besser eingestuft als Nevermind, nämlich auf Platz drei. Auch die Pet Shop Boys haben es mit Very in die Charts geschafft, ebenso wie Madonna mit Ray of Light. Und auch die Smashing Pumpkins, wie Q es beschreibt: “No other band embraced disharmony quite like the Smashing Pumpkins did in the early 90s.” Billy Corgan hatte Panikattaken und eine Schreibblockade, der Schlagzeuger war heroinabhängig, die Beziehung von Bassistin und Gitarrist war zuende. “Out of the chaos came the masterful Siamese dream

Übers Weezer Blue Album schreibt Q: “It was inteligence lightly worn” und über Dog Man Star von Suede: “Both heartfelt and theatrical, it was the zenith of Suede’s vision: art for outsiders, by outsiders.”

Ganz vorne mit dabei (Platz 6) ist Bjork mit Debut. Nachdem sie vorher Sängerin der Band The Sugacubes war, erwartete man sich, dass sie es schaffen würden, ca 50.000 Alben zu verkaufen. Stattdessen verkaufte sie fast eine Million Platten alleine in Großbritannien. Q beschreibt die unheimliche Faszination, die damals von Bjork ausging: “Björk could only capture this dewy freshness once – the spine-tingeling sensation of being surprise by your own talent. On Debut she’s not yet the high priestess of art pop, she’s just all of a sudden, the most interesting pop star in the world.”

Und, wer ist dann auf Platz 1? trommelwirbel*

Radiohead mit OK Computer. Oder wie ich sagen würde: eine durchaus verstörende Platte, aber noch die eingängiste von denen, die später noch folgen sollten. Paranoid Android war schon sehr genial (und hat mir trotzdem irgendwie Angst gemacht, auch das Video!).

 

Sliding into weekend

So beginnen Wochenende doch sehr nett: den ganzen Freitagvormittag zwar arbeitstechnisch abgehetzt, dann noch schnell mit dem Auto einkaufen gefahren und anschließend direkt zur Schule, um die Schulsachen des Kindes in Empfang zu nehmen, weil das nämlich bei der Oma schlief, also am anderen Ende der Stadt. Dann wieder nachhause, noch schnell geputzt und in der Dämmerung dann für einen kleinen Powernap aufs Sofa gesunken.

Später gings dann mit dem Mann essen, auf einen Ausflug in ein Spielzeuggeschäft (was man so macht, wenn das Kind nicht dabei ist) und in eine Vorstellung von Der Marsianer. Dazu werde ich noch seperat etwas schreiben, jedenfalls sollte man sich vom eher doofen deutschen Titel nicht abschrecken lassen, der irgendwie Assoziationen zur Maus auf dem Mars auslöst. Der Film ist, im Gegenteil, sehr spannend, kurzweilig und hat einen tollen Soundtrack (zb: Starman)

Heute dann war der Mann unterwegs und ich selbst habe, bevor ich Oma und Kind treffen sollte, in einem kleinen Blumengeschäft im dritten Bezirk auf Empfehlung einen Adventkranz gekauft, der wirklich schön ist!

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Nachdem Oma und Kind Verspätung hatten, “musste” ich zur Zeitüberbrückung noch zum Thalia Wien Mitte gehen. In der dortigen Zeitschriftenabteilung könnte ich wirklich arm werden. Einerseits, weil ich soviel interessanten Lesestoff finden würde, andererseits weil hochwertige Zeitschriften wirklich nicht billig sind, aber ich hab mir diesem trotzdem zwei gegönnt. Wer könnte schon bei so einem Cover vorbeigehen:

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Danach waren wir im Vapiano mittagessen und jetzt köchelt das Gulasch für morgen vor sich hin, ein Nachbarskind ist da und ich habe sogar schon im Heft geblättert. Auch dazu in Kürze noch mehr.

Dvorak vs. Grieg

Das Kind spielt mir ein Lied vor, dass sie in der Lernstunde immer hören, es ist mir natürlich bekannt, klar, ich glaube, wirklich jeder kennt es, und ich tippe auf Die neue Welt von Antonin Dvorak.

Ich kann mich erinnern, dass ich als Kind irgendeine Melodie sehr schön fand und mein Vater sagte mir, das wäre eben diese, aus der neuen Welt. Daher erscheint mir das als quasi universelle Antwort. Aber das, was der Sohn sucht, das stellen wir nach ausführlichem youtubben fest, ist das nicht, das muss was anderes sein.

Nach langer Sucherei kommen wir drauf, es handelt sich um die Morgenstimmung von Edvard Grieg. Tja, da ist leider ein Moment vorbei gegangen, in dem ich meinen Sohn mit meiner musikalischen Expertise hätte beeindrucken können. Aber man kann nicht alles haben. Immerhin waren Dvorak und Grieg Zeitgenossen, sie haben sich sogar persönlich gekannt, ich meine, ich hätte weiter danebenliegen können, nicht wahr?

Allerdings frage ich mich jetzt die ganze Zeit, wie die Melodie ging, auf die damals als Kind selbst erfragte. Ich glaube, ich muss meinen Vater anrufen.

Dankbarkeit

Das letzte Wochenende hatte ja ziemlich traurig begonnen, wie für wahrscheinlich die meisten Europäer.

Da wollte ich Freitag Abend im Bett endlich den Falter lesen, zu dem ich wegen einer arbeitstechnischer Deadline nicht früher gekommen bin, doch dann las ich auf Twitter von den Anschlägen in Paris, und das war plötzlich nebensächlich. Der ganze Samstag war dementsprechend ein sehr nachdenklicher.

Am Sonntag waren wir in der Kirche beim Kinderwortgottesdienst und da erinnerten wir uns daran, wofür wir dankbar sein sollten. Sehr passend, gerade nach diesen Ereignissen. Die Schwester, die sich u.a. um die Erstkommunionskinder kümmert, sagte zu Adrian, sie wisse, wofür er dankbar sein könnte und das sei sein sonniges Wesen. Das fand ich sehr schön. Draußen schüttete es übrigens.

Danach fuhren wir ins Burgenland um mit Freunden ein Gansl zu essen. Auch dafür sollte man dankbar sein, für Freunde und gutes Essen und dafür, dass es dann zu regnen aufhörte und wir zum Neusiedlersee spazieren gehen und diese Abenstimmung genießen konnten.

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Foo Fighters in Wien

Ich bin ja jetzt nicht direkt Foo Fighters Fan. Aber nachdem es so eine Art Gemeinschaftsevent im Freundeskreis war, hab ich auch eine Karte geordert. Und wurde nicht enttäuscht, gestern in der Stadthalle.

Dave Grohl ist ja im Juni, während eines Konzertes, auf der Bühne gestürzt und hat sich einen Fuß gebrochen (und dann übrigens das Konzert – nach einem Abstecher ins Spital – noch weitergespielt, schon sehr cool!). Der Bruch dürfte komplizierter sein, denn auch gestern in Wien hatte er noch eine Beinschiene und seinen extra für diese Unbeweglichkeit konstruierten “Thron” dabei. Ein Foto sieht man zb in folgendem Review (ja, etwas abenteuerlich, auf die Kronenzeitung zu verweisen, aber das Review ist das zutreffendste, das ich heute gelesen habe)

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Ich war sehr erstaunt, wieviele Songs der FF ich eigentlich kenne. Hätte man mich vorher gefragt, hätt ich gesagt zwei oder drei, letztendlich kamen mir dann aber ca. 80 Prozent der Lieder bekannt vor, Setlist kann man hier anschauen. Es war aber auch schon so ein bisschen ein best-of Abend. Generell, das hat Herr Grohl klargestellt, gibt er keine Zugaben das findet er blöd. Er spielt lieber lange und alle Lieder, die die Fans so hören mögen. Word. Hat er auch so gemacht.

Grohl hat sehr viel mit dem Publikum geredet und das schien ihm keine lästige Pflicht als Pausenfüller zwischen den Songs zu sein, sondern ein echtes Anliegen. Zum Beispiel erzählte er, dass er in Wien erstmals seit Monaten wieder durch eine Stadt gehen konnte, in der sie auftreten. Und er bedankte sich für die 20 jährige Treue der Fans so, als wäre das nichts selbstverständliches für ihn. Für einen Star seines Kalibers schon überraschend, die Band hätte ihre Songs auch einfach runterspielen können und fertig.

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Die Musik der Foo Fighters schließlich ist interessant, eigentlich kann man sich kaum mehr vorstellen, dass Grohl mal in der Band Nirvana gespielt hat. Zu positiv-californiaesk sind ihre Songs, von Abseitigkeit und Depression gar keine Spur. Ab und zu musste ich bei der Performance an die Red Hot Chili Peppers denken, die ich überhaupt nicht kapiert habe, bis zu dem Moment, als ich an die Westküste kam. Von da an mochte ich sie. Und so ähnlich gehts mir mit den FF auch.

Streifzüge durch die Bezirke

Gestern waren wir mit Freunden im 2. Bezirk essen und danach im Augarten. Es war erst mein zweiter Besuch insgesamt im Augarten (der erste erfolgte im Sommer anlässlich eines Kindertheaterstücks) und ich kenne die Gegend – die als “bobo” gilt und den Beinamen Mazzesinsel trägt, ganz ganz schlecht.

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Das ist schon interessant. Am besten aller Bezirke kenne ich natürlich Favoriten (erst kürzlich geschildert). Dann, glaube ich, den dritten Bezirk, zu dem ich immer viel Bezug hatte, da ich viele Jahre lang dort gearbeitet habe und meine Hauptauftraggeber nach wie vor dort ansässig sind. Früher wollte ich auch gerne mal in den 3. ziehen. Auch den 23. Bezirk kenne ich halbwegs gut, zumindest die Ecke, in der unser Garten liegt. Und natürlich kenn ich die Gegend um “meine Uni” und den ersten Bezirk, plus angrenzende Umgebung (4. Bezirk, 8. und 9. Bezirk).

Kaum Bezug hab ich zu den Bezirken 11 bis 19 gesamt, abgesehen vielleicht von Döbling, weil meine Mama ihr Leben lang dort gearbeitet hat, (aber es ist basically upper class). Im 20. waren wir zumindest immer im Kino, und Transdanubien hab ich früher nicht mal ignoriert – hat sich natürlich geändert, seit ich hier lebe. Harhar.

Generell kann man sagen, wenn man in verschiedenen Bezirken auf Spielplätze geht, dann erfährt man einiges über die jeweilige Gegend. Man braucht sich nur die Kleidung ansehen (Jeans versus Hermes Tücher), die Sprache anhören (“Hearst Oida” ja oder nein) und auf vorbeikommende Polizeiwägen (ja/nein) achten

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Na ja, jedenfalls den 2. kenne ich eben sehr oberflächlich (Dianabad eigentlich nur) und es ist eine komplett andere Welt, die wir da gestern betreten haben, ganz andere Leute, ganz andere “Attitude”. Und Lokale haben beispielsweise den Namen “Pizza Mari” (sic!!) und beschreiben sich “als einzigen Sitz seit 2008”. Tja, irgendwann muss Tradtion ja schließlich beginnen.

Erlebnis der anderen Art

Ich habe hier im Blog schon öfter über Erlebnisse mit (qurilligem) Kind in den öffentlichen Verkehrsmitteln erzählt. Eine zeitlang bin ich ja alle Wege zu Fuß gegangen, weil Kinder in Öffis nicht unbedingt sehr viel Toleranz erfahren, ich mein Kind aber auch nicht anbinden oder knebeln kann, und ich oft schweißgebadet ausstieg.

Jedenfalls hatte ich vorgestern ein Erlebnis der anderen Art. Wir trafen bei “unserem” Bus einen Schulfreund des Kindes, großes Hallo und Herumgehampel. Der Bus war voll (bei unserem Bus selten) und spät dran. Jedenfalls machten wir die Kinder, die quasi an den Stangen hingen, darauf aufmerksam, nicht bei jeder Haltestelle zu drücken.

Ich habe mich mit der Mutter des Freundes unterhalten, die noch zwei Kinder dabei hatte, die auch Aufmerksamkeit wollten. Der Bus hielt bei Station 1 (wo er nie stehenbleibt), wir wiederholten unsere Bitte nicht zu drücken, ohne genau gesehen zu haben, ob sie das überhaupt getan hatten. Nachdem der Bus auch bei Station 2 hielt, drehte sich der Busfahrer um und keppelte unsere Jungs deswegen an.

Und dann geschah etwas, was mir in 8 Jahren Kind noch niemals passiert ist. Eine ältere Fahrgästin sagte laut zu ihrem Sitznachbar: “Ja muss der Bus nicht so und so stehen bleiben, bei den Stationen?” Und der sagte – ganz neutral, ohne den geringsten Grant in der Stimme: “Der Bus ist schon ein bisschen spät dran.”

Und ich freute mich sehr. Ja, es mag sein, dass sie gedrückt haben, ja es mag sein, dass der Busfahrer es eilig hat, ja es mag sein, ja, ich verstehe sogar, dass er sauer war (wenn sie denn gedrückt hatten), alles kein Thema, soll sein – aber von anderen Fahrgästen einfach mal nicht angezickt zu werden, was für eine schlechte/lethergische/unfähige Mutter man ist, und wie furchtbar Kinder im allgemeinen und besonderen sind, das war wirklich sehr wohltuend.

Halloween Wochenende

Wir haben ein langes Halloween/Allerheiligen Wochenende, das ganz nach meinem Geschmack ist.

Am Freitagabend habe ich mit dem Mann den Film Zimmer, Küche, Sarg (original What we do in the shadows) gesehen. Ein neuseeländischer Vampirfilm. Ich stehe ja nicht unbedingt auf Horror und musste mir bei Interview mit einem Vampir (der ja nicht extrem schlimm ist) schon nonstop die Augen zuhalten; aber dieser Film ist eher skurill, er schildert das Leben einer Vampir-WG und eröffnet mit einem WG-Meeting, in dem geklärt werden soll, wer das blutverschmierte Geschirr schon seit fünf Jahren nicht abwäscht. Dennoch zieht er nicht alles ins Lächerliche, die Figuren sind sehr interessant gezeichnet – am besten hat mir der Dandy Viago gefallen, der leichtes hochnäsiges Wienerisch spricht. Der Film hat auch einen nicht unspannenden Plot und zeigt wieder mal (nach Jarmuschs’ Only lovers left alive), dass das Dasein als Vampir nicht unbedingt ein sehr erstrebenswertes ist, auch, oder gerade wenn man unsterblich ist.

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Am Samstag hatte das Kind seine erste Erstkommunions-Stunde, also mit dem Auto hinbringen, dann Halloweensüßigkeiten kaufen, bisschen arbeiten, dann Kind wieder abholen, Mittagessen und dann schon bald für den Abend und damit den tradtionellen Halloween-Umzug im Haus vorbeiten. Der Sohn war ein Vampir ganz in schwarz, ich habe versucht ihn zu schminken, seiner Meinung nach mittelmäßig begabt. Jedenfalls wurde es dann um fünf dunkel und zwanzig Kinder versammelten sich samt Eltern im Hof. Dann wurde die Hausparteien rausgeklingelt, die selber Kinder haben, und bald hatten alle Kids eine ansehnliche Menge an Süßigkeiten abgesammelt.

Anschließend gab es noch Punschtrinken im Hof, mit und ohne Alkohol, und gottseidank wars halbwegs “mild”, sodass wir fast bis acht Uhr aushielten. Adrian lief ungefähr eine Stunde nur mit T-Shirt und Umhang bekleidet herum, ihm war “sehr heiß”, während ich daheim dann doch etwas brauchte, bis ich mich – trotz Jacke – wieder aufgewärmt hatte. Zum Abschluß des Tages schauten wir uns Paranorman an.

Am Sonntag dann Kindermesse in der Kirche, anschließend Essen in einer Pizzeria nahe dem Garten, dort gingen wir dann auf den Friedhof (ja, unser Garten liegt quasi direkt daneben) und es herrschte so gar kein Allerheiligenwetter, sondern strahlender Sonnenschein. Auf dem Friedhof war es auch unerwartet lustig, weil ich zuerst in eine durch herbstliche Blätter getarnte Schmutzlacke stieg (Ich hätte die neuen Schuhe doch schon imprägnieren sollen…), und wir danach herumirrten, um ein bestimmtes Grab zu suchen. Die Anordnung der Gräber auf Wiener Friedhöfen in Gruppen und Reihen ist manchmal etwas verwirrend, hier fehlt vielleicht noch eine Orientierungs-App. Jedenfalls war die Stimmung eher fröhlich, und ich finde das gar nicht mal schlecht. Ich war auch nicht traurig, als wir das Grab meiner Großeltern besuchten, weil ich mich einfach immer an die schöne Zeiten mit ihnen erinnere und dankbar bin, dass ich einen Großteil meiner Kindheit bei ihnen verbringen konnte.

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Danach ging es noch in den Garten nach dem Rechten sehen. Es ist alles eingewintert, wir sind fertig. Wunderschön herbstlich war es auch dort. Am Abend las ich Adrian Die feuerrote Friederike vor, also gleich das ganze Buch.

Heute ist er in Fenstertag-Kinderbetreuung, ich habe den ganzen Tag zum Arbeiten, was sehr praktisch ist, da bald Projektdeadline. Und morgen – da hat er auch noch frei – gehen wir ins Kino.