almis personal blog

Embrace the change!

Immer wieder erscheinen auf Elternblogs sentimentale Texte, dass die Kinder so schnell groß werden und einem die Zeit quasi durch die Finger rinnt.

Ich habs ja persönlich nicht sehr mit der Sentimentalität an sich, es ist einer dieser Gefühlszustände, die ich nicht sonderlich gut leiden kann, weil sie immer so ins leicht depressive abzugleiten drohen, und ganz nachvollziehen kann ich es auch nicht, wenn (zumeist) Mütter trauern, wenn aus Babys Kleinkinder, aus Kleinkindern Kindergartenkinder, aus Kindergartenkinder Schulkinder usw. werden. Ich hatte auch nie das Gefühl, dass alles zu schnell geht. Mag daran liegen, dass ich drei Jahre quasi rund um die Uhr mein Kind betreut habe und wirklich praktisch alles hautnah miterlebt habe, was es da zu erleben gibt.

Es gibt ja diesen Text, dass man oft nicht weiß, wann alles zum letzten Mal passiert, also beispielsweise, das letzte Mal, dass man sein Kind stillt, es am Arm trägt und so weiter. Ich hab ja nicht wirklich gestillt, abgesehen von zwei, drei eher glücklosen Versuchen, aber ich weiß nicht, wieviele Fläschchen ich gegeben habe und wieviele Windeln gewechselt und wie oft ich nachts wach war und wie oft ich das Kind von da nach dort getragen hab oder einfach im Kreis herum, es war jedenfalls alles wirklich oft genug für mich. Harhar. Ich sehe Veränderung auch nicht als etwas schlechtes an, etwas wovor man sich fürchten muss, auch wenn ich sonst durchaus auch ein Gewohnheitstier sein kann. Aber, dass ein Kind wächst und mehr kann, vor allem mehr versteht und sich differenzierter ausdrückt und man besser mit ihm reden kann, dass man das Gefühl hat, es begreift die Welt langsam und entwickelt eine eigene Perspektive, über die man sich mit ihm austauschen kann, das finde ich absolut großartig und will ich never ever zurücktauschen, nicht für eine Stunde.

Wie kam ich jetzt darauf, aja genau, ich hoffe, ich habe das letzte Mal “Wir haben Läuse in der Klasse, bitte untersuchen sie ihr Kind” bereits hinter mir, ohne es zu wissen. Denn dieses Jahr, oh Wunder, gabs noch gar keinen derartigen Alarm und ich könnte wirklich gut damit leben, wenn das so bliebe.

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