almis personal blog

in memoriam: franz antel

am samstag ist franz antel gestorben. seitdem laufend reflexionen darüber, ob antel eher kunst oder kommerz gemacht hat, und ob seine filmischen perlen wie spionage und der bockerer die eher seichten "machwerke" vergessen lassen werden.

ein antel klassiker ist jedenfalls auch hallo dienstmann aus dem jahr 1952 (sieht aber viel älter aus) mit paul hörbiger und hans moser in den hauptrollen. manche erinnern sich vielleicht noch an den gleichnamigen "hit" daraus, der das beschwerliche schaffen dieser zunft prägnant zusammenfasst: "hallo dienstmann, nehmen sie hier diese dahlie/gehen sie damit zur amalie/aber wirft man sie dort raus/trag’n sie hundertmal die dahlie zur amalie ins haus/bis man ihnen dort ein trinkgeld gibt und amalie mich liebt." eine paraderolle von hans moser, in der er sich grantelnd überlegt, wie man koffer und anderes gepäck am besten transportiert: "wie nemman denn?" und der deutsche tourist: "herrgott, ich verstehe sie nicht"

die figur des karl bockerer wiederum ist weniger ein widerstandskämpfer aus überzeugung als vielmehr ein mann mit gesundem menschenverstand, der sich gegen ungerechtig- und, in seinen augen, sinnlosigkeiten vehement zur wehr setzt. ohne rücksicht darauf, was in den jahren nach 1938 besser nicht laut gesagt werden sollte, zum eigenen schutz. gerade seine ausstrahlung als anti-held, als "einer von uns", der rückgrat und charakter beweist, macht ihn für das publikum möglicherweise so liebenswert und seine handlungsweisen nachvollziehbar. auf der straße wird er von einem ss-mann nach auffälligem verhalten befragt: "sagen sie, kennen sie nicht mein kampf?" bockerer: "ihnan kampf? hearns, i kenn ned amoi sie söba, was soll ich ihnan kampf kennen?"

aufgrund antels ableben ändert der orf in den nächsten tagen sein programm.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

seven − seven =