Das erste Halbfinale des Song Contests ist geschlagen und es gibt einen neuen Favoriten. Den Portugiesen Salvador Sobral. Sogar der Standard-Experte Marco Schreuder schreibt ihm jetzt Siegeschancen zu.
Ich bezweifel das ein bisschen. In meinem Umfeld hab ich noch keinen Sobral-Fan gefunden. Die Menschen sind eher mehr oder weniger verstört von ihm. Ich muss sagen, ich finde den Song durchaus interessant, weil er so anders ist als das meiste, was man sonst beim ESC hört. Sobrals Vortrag vermittelt eine große Wahrhaftigkeit und die Attitüde des nicht verbiegen lassens. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der Song wirklich massentauglich im großen Stil ist. Eine Top 3 Platzierung halte ich aber für wahrscheinlich.
Ein bisschen erinnert mich das ja an 1991, als Amina einen ähnlich eigenwilligen Song vorgetragen hat, den viele damals auch furchtbar fanden (ich nicht). Ich verstehe hier wie da den Text nicht, weil ich weder portugiesisch noch französich spreche, aber es ist ein Verdienst der beiden Künstler, dass sie mich auch erreichen, wenn ich keinen Schimmer davon habe, was sie da singen.
Ach ja, Amina wurde 1991 Zweite. Sie hatte die gleiche Punktezahl wie die Schwedin Carola, die vor ihrem Auftritt sicherlich einen Latte Machiatto Einlauf hatte¹ und ein absolutes Kontrastprogramm zum sperrigen französischen Auftritt bildete. Allerdings hatte Carola öfters 12 Punkte bekommen und siegte daher für Schweden.
¹(c) Fight Club.
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