almis personal blog

Weekends

Am Samstag war ich auf der Kundgebung gegen die Impfpflicht im Votivpark.

Seht ihr, es wirkt schon, das mit der Wurschtigkeit, was ich im letzten Posting geschrieben habe. Harhar. Andererseits, wenn man so einen Satz in einer Demokratie nicht mehr schreiben kann ohne schief angeschaut zu werden, dann haben wir eh ein ziemlich großes Problem. Jedenfalls hat auf der Kundgebung auch meine Frauenärztin gesprochen (was ich nicht wusste), bei der ich seit Studentenzeiten Patientin bin, weil ich mit der Pille aufhören wollte und Alternativen gesucht habe – und so schließen sich irgendwie dann doch wieder alle Kreise.

Danach sind wir zu Fuß zu Nero gegangen, einem italienischen Lokal gegenüber der Oper, wo wir einen wirklich exzellenten Cappuchino to go getrunken haben – und das sage ich als jemand, der sich für Kaffee jetzt nicht übermäßig begeistern kann – und ein gutes Kipferl gegessen, wie das wahrscheinlich nur die Italiener zusammenbringen. Dann wieder quer durch die Innenstadt zurück zur Gurgelbox Burgtheater (“the new normal”) und dann zu Fuß in den dritten Bezirk mit Maroni-Zwischenstopp. Dann haben wir gelüftet, sind mit Decken in der Küche gesessen, haben Avocados mit Balsamico gegessen und geredet bis zum ins Bett gehen. Ich liebe das.

Der Sonntag besteht im Prinzip nur aus einem laaangen späten Frühstück/Brunch mit weiterreden und Nähe.

Neustart

Normalerweise ist der Jänner ja eher ein ereignisloser Monat, das neue Jahr ist noch nicht so richtig in Schwung und man selber auch nicht. 2022 bildet da für mich eine Ausnahme. Ich habe in diesem Jahr schon einige Dinge gemacht, die mich herausgefordert, die mir Angst gemacht, die mich belastet und dann auch wieder bestärkt haben. Kaum zu glauben, was alles in gerade mal drei Wochen passiert ist.

Jedenfalls weiß ich nicht: liegt es am Alter oder an der Pandemie, an der Politik, an dem, was man mittlerweile täglich in den Medien hört, an den Wechseljahren oder was auch immer, aber erstmals in fast 46 Jahren habe ich einen Zustand einer quasi allumfassenden Wurschtigkeit erreicht. Wo ich mich jahrelang andauernd in Frage gestellt habe, mir alles zu Herzen genommen, mir Sorgen gemacht, die Schuld oft bei mir gesucht und dann auch versucht habe, es allen Recht zu machen, hat mich dieses neue Jahr und Begleitumstände gelehrt: es geht sich nicht mehr aus. Ich höre damit jetzt auf. Es ist mir egal, wer was warum über mich denkt, ich höre auf, mich permanent zu rechtfertigen und zu entschuldigen, ich leb jetzt einfach mein Leben.

Es war natürlich nicht nur dieses neue Jahr, sehr viel habe ich auch bereits im letzten Jahr reflektiert, ich habe beruflich in Access Conciousness hineingeschnuppert, ich habe angefangen aufzuschreiben, was mich glücklich macht, wie ich schnell in einen Zustand innerer Zufriedenheit komme, ich habe Youtube Videos zu Persönlichkeitsentwicklung geschaut und ich habe Menschen kennengelernt, die mir neue Perspektiven gezeigt haben. Gleichzeitig hab ich mit Twitter (das ich mal geliebt habe) und den meisten anderen sozialen Medien aufgehört, ich habe aufgehört ORF (der mich langsam aber sicher wahnsinnig gemacht hat) anzuschauen, meinen generellen Medienkonsum beschränkt und vor allem hab ich einem Menschen geglaubt, der mir sagt, dass ich richtig bin so wie ich bin, und der in der Nacht meine Hand hält, wenn ich unruhig werde.

Fast 46 Jahre hab ich für diese Erkenntnisse gebraucht, das hat so gesehen eh relativ lange gedauert und ich bin mir auch sicher, dass ich in – sagen wir – zehn Jahren noch viel mehr über mich wissen und verstehen werde. Und ich bin sehr gespannt, was das sein wird. Einstweilen mache ich einfach weiter.

Disput

Heute fegte – quasi out of fthe blue – ein Schneesturm über Wien.

Ein Teenie wollte daraufhin mit seinem E-Roller durch die Gegend düsen, weil bei Schönwetter kann ja jeder. Eine Mutter wollte gerade mal fünf Minuten die Augen schließen, stattdessen musste sie eine halbe Stunde diskutieren, warum Rollerfahren bei Schnee und Glätte vielleicht gar keine so gute Idee wäre.

Die Highlights: Es ist so unfair, wieso muss sich ein 14-jähriger was von einer Frau im vorgerückten Alter sagen lassen, es ist doch sein Leben und seine Entscheidungen und eigentlich müsste er gar nicht fragen, sondern könnte einfach gehen bzw fahren. Und nie wird ihm was erlaubt und es ist eigentlich gegen die Menschenrechte. Danach noch Geplänkel darüber, dass man beiderseits den dringenden Wunsch verspürte, der Teenie würde bald 18 werden und könnte sich dann eigenverantwortlich den Hals brechen.

Also immerhin noch einen Konsens erzielt, harhar.

To whom it may concern

Ein ganzes Jahr pauschal als gut oder schlecht zu klassifizieren, das ist mir immer schon schwer gefallen, weil es das Leben in seinen vielfältigen Facetten einfach nicht abbildet. Schwierige Jahre “auf dem Papier” sind für einen persönlich nicht immer (nur) solche.

Ich habe hier am Blog versucht, mich mit anderen Dingen zu beschäftigen als den offensichtlichen, denn ich bin der Meinung, dass die fortwährende Konzentration auf Bedrohungsszenarien die vielleicht, eventuell – man weiß es nicht so genau – eintreffen werden, einen langfristig krank oder zumindest unglücklich macht. Und die Zeit, in der man sich sorgt, die gibt einem niemand wieder. Ich kann das auch deshalb so sagen, weil ich vor vielen Jahren tatsächlich eine Therapie wegen Angstzuständen gemacht habe. Übersteigerte Angst – das sage ich ganz bewusst als jemand, der ganz und gar nicht frei davon war und manchmal auch noch ist – ist niemals ein guter Begleiter oder Ratgeber und sollte auch nicht zum bestimmenden Faktor im eigenen Leben werden.

Desweiteren halte ich es auch und gerade jetzt für wichtig, zu sich und seinen eigenen Werten und Überzeugungen zu stehen, zu seiner persönlichen Freiheit im Denken und im Handeln. Das gilt für jede Meinung, es steht mir nicht zu andere Ansichten zu be- oder gar abzuwerten. Ich habe meinen Medienkonsum stark eingeschränkt, auch den Konsum der sozialen Medien, weil ich das Gefühl hatte, dass wir auf eine gesellschaftliche Entwicklung zusteuern, in der andere uns sagen, was wir zu denken, zu fühlen, wie wir zu handeln haben.Das lässt sich nicht mit meiner Auffassung von Demokratie im großen und Selbstbestimmung im kleineren Sinn vereinbaren. Ich möchte jedem Menschen unvoreingenommen begegnen und Dinge, die mich nichts angehen auch als solche behandeln: als Dinge, die mich nichts angehen. Ich würde mir das auch mir gegenüber erwarten. Niemand sollte in einen Zustand gelangen, in dem er sich permanent rechtfertigen muss, in keine Richtung.

Das gesagt habend, hoffe ich, dass wir 2022 die Monothematik unserer Zeit hinter uns lassen können, und uns auch mal wieder mit anderen Dingen beschäftigen. Das Jahr hat mich persönlich viel gelehrt, was ich alles nicht brauche. Und was mir fehlen würde, wäre es nicht mehr da. Vor allem, dass (für mich) nichts tröstlicher ist, als eine innige Umarmung und dass mich nichts mehr heilt, als die Nähe eines Menschen, dem ich alles sagen kann und der mich so nimmt wie ich bin. Ich wünsche jedem, dass er so einen Menschen hat. Für 2022 und immer.

His birthday

Heute wird mein Papa 80 Jahre alt. Ich bin um halb fünf Uhr aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen. Seitdem sitze ich am PC und versuche, etwas zu schreiben.

Mein Papa ist seit gut 20 Jahren quasi chronisch krank und vor eineinhalb Jahren hat er Morphium bekommen. Ich habe früher immer gedacht, wenn man mal Morphium bekommt, dann geht nichts mehr, aber er hat sich zwischenzeitlich wieder erholt, war sogar in der Steiermark auf Urlaub. Auf einem Auge ist er fast blind, das kommt von seinen Therapien. Gejammert hat er nie. Mein Papa ist ein Kämpfer und ziemlich ehrgeizig.

Zum letzten Mal gesehen habe ich ihn am 25. 12 2020 und da auch nur ganz kurz, auf seinem Balkon stehen, die Kapuze von seinem Pulli über den Kopf gezogen.Seitdem haben wir ein paarmal telefoniert. Warum wir uns kaum sehen und wenig miteinander reden weiß ich nicht. Ich habe es versucht und dann habe ich aufgehört, es zu versuchen. Wahrscheinlich hätte ich ihm noch viel zu sagen, vielleicht aber auch nichts. Mein Papa ist ein politischer Mensch, ein sehr witziger Mensch, aber auch ein ziemlich zynischer Mensch.

Als Kind bin ich bei den Eltern meines Papas aufgewachsen. Mein Opa hat oft davon erzählt, wie meine Eltern mit mir als Neugeborenes aus dem Krankenhaus zu ihnen gekommen sind, und mich ihm in den Arm gedrückt haben mit den Worten: “Da habt ihr euer Kind.” Mein Papa hat mich jeden Abend von meinen Großeltern abgeholt und dann sind wir nachhause gegangen. Bevor ich in die Schule kam, hat er mir erzählt wie schön es ist zu lesen, welche andere Welt sich dabei eröffnet. Als ich dann lesen konnte, hab ich mich oft in diese andere Welt geflüchtet. Vielleicht habe ich deshalb Literaturwissenschaft studiert. Seitdem ich denken kann, habe ich um seine Anerkennung gekämpft. Mein Papa ist ein kritischer Mensch mit genauen Vorstellungen.

Meine Mama sagt öfters ich habe soviel von ihm, vor allem wenn wir miteinander streiten, aber ich bin da nicht sicher. Der Leberfleck an meinem linken Bein erinnert mich an ihn, weil er an genau dergleichen Stelle genau dengleichen Leberfleck hat. Aber ich weiß nicht was er denkt, schon gar nicht über mich. Ich weiß nicht, ob ich seine Erwartungen erfüllt habe, ob er überhaupt Erwartungen an mich hatte. Mit 45 Jahren ist mein größtes Learning wohl gerade, das Loslassen zu lernen, in jeder Beziehung.

Happy birthday.

Königsdramen

Gestern hat mir meine Mama mitgeteiilt, sie schaut jetzt The Social Network, da habe ich mal wieder mitgezogen und – statt Arbeiten – auch geschaut.

Irgendwie gelingt mit der Zugang zur Fincher Story über Mark Zuckerberg und Facebook immer noch nicht so wirklich, auch wenn ich Jesse Eisenberg ganz großartig in der Rolle finde und auch Andrew Garfield als den Mitgründer, ja sogar Justin Timberlake ist toll besetzt. Aber irgendwas fehlt mir an dem Film, Worte sind es eher nicht, ich glaub das Drehbuch ist doppelt so dick wie Drehbücher für so eine Filmlänge normalerweise sind. Aber irgendwie ist alles so steril und keimfrei. Ich kann mich auch noch sehr gut erinnern, dass der Falter beim Erscheinen schrieb, dass sich The Social Network “etwas über Gebühr als Königsdrama aufbläht”, das fand ich toll formuliert und zutreffend. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Zuckerberg in dem Film zu den Gerichstterminen immer mit Badeschlapfen erschien.

Während des Filmschauens wurde bekannt, dass nach Kurz auch Gernot Blümel der Politik den Rücken kehrt, aber das war noch nicht der letzte Rücktritt, auch der Bildungsminister tritt zurück, das ist die vorläufige (!) Bilanz und ja, jetzt weiß ich auch nicht. Ist das vielleicht ein Königsdrama?

LD Nummer fünf (glaub ich)

Ich hab auf Instagram gelesen, dass jemand seit heute mehr Lockdowns erlebt hat als Beziehungen. Na ja auf dem Stand war ich schon Ende des letztes Jahres harhar #bewegtevergangenheit #not

Die Schule probiert gerade das Schrödingers Kind. Das Kind soll also gleichzeitig in der Schule wie auch zuhause sein. Wer das für eine maßlose Übertreibung empfindet, hat die Pressekonferenz unseres Bildungsministers nicht gesehen, an dessen Ende der Teenie mich gefragt hat: “Also ist jetzt Schule oder nicht?”, was ich im Brustton der Überzeugung mit: “Ich habe absolut keine Ahung” beantworten konnte. Schularbeiten und Tests soll es, laut Fassmann, nicht geben. Mein Kind hat morgen einen Test, und kommende Woche auch, äh okaaay.

Ich selbst habe ein ziemliches großes Projekt, das ungefähr bis Februar laufen wird und zwei kleinere “nebenbei”, also beschäftigt werde ich ganz gut sein, in den nächsten Wochen und Monaten, das ist immerhin anders als speziell im Lockdown Nr. 1, als ich fast zu putzen anfangen musste, weil alle Projekte abgesagt wurde. Hab mich dann aber doch fürs Backen entschieden.

Novemberwerktage

Ich schaue jetzt The Affair auf Prime, Jahre zu spät natürlich. Und so ganz weiß ich auch jetzt nicht, was ich davon halten soll. Wie immer hat mich das Thema interessiert – zwei verheiratete Menschen beginnen eine – Nomen est Omen – Affäre miteinander, aber tatsächlich ist The Affair wohl am ehesten eine Adult-soapopera, die sich als psychologische Betrachtung tarnt, mit Perspektivenwechsel und Zeitsprüngen ist sie schon recht sophisticated, dazu eine Sexzene so alle zehn Minuten, aber nicht nur ein bisschen knutschen, sondern schon so richtig. Sonst gehts leider ein bisschen in die Desparte Houswives Richtung, was die Plot Logik und die Kumulation an Katastrophen betrifft, das mag ich ja nicht so gerne, und wirklich sympathisch ist mir auch keine einzige der Hauptfiguren, aber na ja, es ist November, die Abende sind lang.

Die Tage sind leider nicht lange genug, für die lauernde Mathematik Schularbeit. Heute habe ich meinen (eigentlich) Arbeitstag dazu verwendet, um alles über Bruchterme zu erfahren, was ich eigentlich nie wissen wollte. Und alles verstehe ich immer noch nicht, trotz großräumiger Google Recherchen, Lektüre diverser Mathematik-Bücher und Konsulation kundigeren Menschen. Ich kann mich wieder erinnern, was ich an Mathe immer so gehasst wenig gemocht habe, dieses Gefühl auf Zahlen zu schauen und nicht die leiseste Ahnung davon zu haben, was ich mit diesen Zahlen anstellen soll. Dieses watteweiche Gefühl im Kopf, dass mir alles entgleitet, was ich jemals davon gewusst habe. Und das soll ich dann noch einem anderen Menschen erklären? Gottseidank ist dieser andere Mensch etwas schneller von Begriff als ich.

Novembersonntag

Was macht man im November und diese Zeit? Genau, man geht Gansl-Essen. Da waren wir heute zu viert, drei Männer und ich, in Weibels Wirtshaus.

Es war sehr gut. Danach sind wir durch die Innenstadt gebummelt, in Gässchen und Ecken, die ich noch niemals gesehen habe. Aber wie sagt der Salzburger da immer? Du bist ja von hier, das ist ganz normal.

Zum Abschluss waren wir dann noch zu dritt im Cafe Weimar, da hat ein wunderbarer Klavierspieler gespielt, unter anderem Songs von Eric Clapton, Queen und Guns and Roses, es war sehr stimmungsvoll. Ich war irgendwie ein bisschen durch den Wind und die Musik dazu und dann diese Gefühle zwischen es ist alles grad wunderschön, aber das Leben ist auch kompliziert, dass ich fast weinen musste und A. daraufhin: “Bei uns kannst du doch auch weinen!” Das hilft auch nicht gerade, wenn man gerade nicht weinen will. Harhar. Aber ein paar Minuten später wars schon wieder lustig. Manchmal ist es gut, wenn man das, was einen belastet, gleich sagt und es nicht mit nachhause nimmt und tagelang daran kiefelt.

Wunderschöner Sonntag!

Elternabend reloaded

Nachdem es letztes Jahr keinen Elternabend gab, gab es heuer wieder einen (mit 3 G und Masken) und es war dann mein insgesamt achter, wenn ich mich nicht verzählt habe.

Es ändert sich schon sehr viel im Laufe der Jahre. Beim allerersten Elternabend 2014, der im Juni vor Schulbeginn stattfand, hat man ja erst kurz vorher erfahren, wer die Klassenlehrerin und der Freizeitpädagoge sind; und alle Eltern waren komplett aufgeganselt, weil das für Eltern schon ein großer Schritt ist, den die Kinder da machen. Erstmals fühlt man sich so wirklich “erziehungsberechtigt”, gleichzeitig hat man aber auch keine Ahnung, was auf einen zukommt. Die Kinder brauchen noch ganz viel Unterstützung, man versucht die PädagogInnen einzuschätzen etc. Der erste richtige Elternabend dauerte dann auch fast drei Stunden und die Fragen und Anmerkungen waren unendlich und oft auch verstörend. Ich bin damals komplett erschöpft nachhause gekommen.

Im Laufe der Zeit ändert sich das. Oft ist es im September noch schön und mild und den Eltern ist anzumerken, dass sie lieber noch ein bissl am Balkon sitzen oder an der alten Donau spazierengehen, statt Stunden in einem Klassenzimmer zu verweilen. Und alles wird ja auch mehr und mehr Routine, man geht nicht mehr unsicher in die Schule, sondern tratschend mit anderen Müttern und die PädagogInnen kennt man schon recht gut. Überhaupt ich, die sooft auf Exkursionen als Begleitperson dabei war. Das war eine schöne Zeit, weil die Kinder mit dem Alter auch immer einfacher wurden und es richtig lustig war. Am Ende war es eine richtige Gemeinschaft.

Im Gymnasium ist alles wieder anders. Dadurch, dass man insgesamt weniger Zeit in Schulnähe verbringt, weil die Kinder nicht mehr abgeholt werden, lernt man andere Eltern kaum noch kennen. Die Kinder werden selbstständiger und man als Elternteil wird recht überflüssig. Und letztes Jahr, als ein neuer Schulzweig begonnen hat, was bedeutet, dass neue Eltern und Kids dazugekommen sind, war ja kein Kennenlernen möglich. Und heute auch nicht wirklich, weil nicht mal die Gesichter zu sehen waren. Ich kenne keine Namen mehr, ich weiß nicht wer wer ist, usw.

Ich bin dann in der Klasse gesessen und hab mich wieder irgendwie so verloren gefühlt, wie beim allerersten Mal. Da schreibt mir die Mama, mit der ich mich am allerbesten befreundet habe, in der 1. Klasse Volksschule und mit der ich immer noch im regen Kontakt bin, die wir auch immer noch treffen, eine Whatsapp, von ihrem Elternabend, ein paar Klassen weiter: “Es ist so langweilig ohne dich. Daran gewöhn ich mich nicht mehr.” Ist das nicht süss? Same same! Aber es ist der Lauf der Dinge.

Hätte ich mir auch nicht gedacht, dass ich es schaffe, mal einen richtig sentimentalen Post zum Thema Elternabend zu verfassen.