almis personal blog

Kurios

Derzeit stellt sich bei uns irgendwie kein richtiger Alltag ein, dauernd ist etwas außertourliches, viele to do’s, viele Gespräche, viele Krankheiten… die Erwerbsarbeit wird nachts oder zwischendurch erledigt. Gottseidank ist bald Ostern.

Gestern gabs dann auch noch einen großen Schreck für mich. Auf dem Heimweg vom Kinderarzt rollerte Adrian mir davon, was er oft macht, hier ist wie gesagt wenig los, er kann sich schon viel alleine bewegen und er soll ja auch selbstständig werden. In der Regel wartet er vor der Haustüre auf mich. In besonderen Fällen lässt ihn jemand in die Anlage, dann ist er im Hof. Gestern erwartete ich das auch, doch fand ihn weder vor der Haustüre noch im Hof.

Da machte sich doch leichte Panik breit. Zumal die Hausanlage neben unserer Anlage, durch die er gefahren ist, sehr verwinkelt ist. Ich lief also den ganzen Weg zurück und rief nach ihm. Vielleicht hatte er sich ja irgendwo versteckt. Aber das Gefühl, minutenlang nicht zu wissen, wo er ist… das ist nicht schön. Bei der Suche traf ich – wie das in Flodo so ist – eine Bekannte mit Tochter, die mich gleich unterstützen wollte. Ich hatte schon schlimme Bilder im Kopf, was man halt so denkt, in solchen Momenten, wenn das Kind vom Erdboden verschluckt schein…

…und was war, da fährt er plötzlich um die Ecke. “Wo warst du???” “Ich bin mit einer Frau mitgegangen, die war sehr freundlich und zu uns in den ersten stock gefahren.” “???” “Dann bin ich wieder zurück gekommen”. Ich habe mir vorgenommen, laut zu werden, aber dann wurde ich doch eher eindringlich. Das wäre gefährlich, soweit weg zu fahren, dass ich ihn nicht mehr sehen und rufen könne. Und, dass es Menschen gäbe, die würden Kinder entführen, mit dem Auto.

Adrians Anmerkung dazu: “Die müssen dann aber einen Kindersitz dabei haben”.

Erfrischende Ansichten

Im Magazin first habe ich ein paar erfrischende Aussagen der Schauspielerin Nina Proll zu Mutterschaft und Familienleben gelesen. Nämlich mal abseits von “es ist alles eine Frage der Organisation” und “man muss es nur wollen”.

Auf die Frage, ob sie und ihr Mann Gregor Bloeb halbe/halbe machen, antwortet sie: “Ich würde sagen, wir machen dreißig/dreißig. Den Rest lassen wir liegen.” Yes! Sowas liest man doch mal gerne, dass auch “Promis” strampeln bzw. auch schon irgendwie resigniert haben.

Auf die Frage, wie wichtig ihr die Arbeit ist, gibt sie auch eine sehr erfrischende Antwort, nämlich:

proll

Ja super, das ist genau der Spirit, den wir Mütter von Kindergartenkindern doch kennen: Du bist ein Kakafurz. Herrlich!

Lesen

Vorigen Freitag steht mein Kind also neben mir an der Bushaltestelle und als der Bus herankommt, liest er mir den Namen der Endstation vor, der vorne am Bus in großen Lettern geschrieben steht. Und dann ein Werbeplakat. Die Aufschrift eines LKWs.

Mein Vorschulkind. Das eigentlich noch nicht lesen müsste. Die Schule startet erst in fünf Monaten. Creepy. Und nein, ich bin keine Tigermutter, auch keine Helikopter-Mum. Ich bin überhaupt kein ehrgeiziger Mensch, der meint, mit seinem Kind schon alle Buchstaben vor Schulstart üben zu müssen (im Gegenteil). Das geht alles von ihm aus. Insofern ist es auch in Ordnung.

Wenn ich in 6,5 Jahren Mutterschaft etwas gelernt habe, dann, dass zuviel “warum” und “wieso” verlorene Liebesmühe sind. Das Kind krampfhaft von etwas abzubringen sowieso. Das war mit dem Abwickeln von Klorollen so oder mit dem Willen, genau das anzuziehen, was alle anderen Kinder im Hof anhaben, oder dem Beschluß, sicher nicht in den Schwimmkurs gehen zu wollen. Manches nimmt man am besten so wie es ist. Wahrscheinlich ist das diese Gelassenheit, die man irgendwann kriegt, wenn man Kinder hat. Nein, das funktioniert nicht immer, aber immer häufiger. Wahrscheinlich wird man einfach älter und müder. Harhar.

Jetzt also das Lesen. Ok. Ich freue mich jetzt einfach mal, dass er Spaß daran hat.

Selbstgeboren

Im Zuge der Hebammenproteste in Deutschland wurde von einer Hebamme die Idee geboren (sic!), Geburtstsberichte zu sammeln, in denen Frauen darüber schreiben, wie ihr Kind zur Welt gekommen ist. Allerdings nur dann, wenn es wirklich selbstgeboren ist, dh. ohne Kaiserschnitt, PDA, Dammschnitt, Wehenmittel usw.

Das ist ja gut und schön und ich kann mir vorstellen, was die Idee dahinter ist, nämlich die Gesellschaft ein stückweit wachzurütteln, den Geburtsvorgang an sich nicht zu pathologisieren. Soweit ok. Hier liegt sicherlich einiges im Argen.  Allerdings ist das Leben nun mal leider kein Wunschkonzert. Genausowenig wie man eine Schwangerschaft erzwingen kann (auch wenn man sich eine solche sehnlichst wünscht), so kann man sich die Wunschgeburt für sich wählen.

Die meisten Frauen, die ich näher kenne, wünsch(t)en sich eine spontane Geburt und viele wollen das auch ohne Schmerzmittel hinkriegen. Das ist klarerweise die Idealvorstellung. Oft verläuft eben alles anders als “geplant”. Das Baby liegt falsch rum, die Geburt dauert zu lange, die Wehen sind nicht effektiv, man hält nach Stunden die Schmerzen nicht mehr aus etc. Wenn ich scharf nachdenke, fällt mir nur eine Freundin ein, die vermutlich ihre Geschichte posten würde können, weil ihr Kind es so eilig hatte, dass es fast im Rettungsauto zur Welt gekommen ist.

Ich selbst falle auch raus. Ich bekam Wehenverstärker (trotz vorhandener Wehen, weil es schnell gehen musste) und einen Dammschnitt. Auf beides hätte ich durchaus gerne verzichtet, aber… es ist wie es ist. Und deshalb haben wir unsere Kinder nicht selbstgeboren? Oh doch, das haben wir. Im übrigens sind auch Kaiserschnittgeburten nicht ohne. Ich habe von mehr als einer Frau gehört, dass sie in den folgenden Tagen vor Schmerzen geweint haben. Nein, das ist alles kein Spaziergang und niemand macht es sich “leicht”.

Davon abgesehen: die Geburt ist zwar ein Erlebnis, das eine Frau wohl ihr Leben lang nicht vergisst, es ist aber auch “nur” ein Anfangspunkt. Eine gute Mutter macht viel mehr aus als die Umstände der Geburt, auf die sie nicht in allen Punken Einfluss hat. Und eine Aktion wie selbstgeboren, so nobel die Motive auch sein mögen, trennt mehr als sie uns Frauen und Mütter eint. Leider.

Sleepover

Dieses Wochenende hat Adrian erstmals bei einem Freund/Nachbarn/unseren Vormietern, die innerhalb des Hauses übersiedelt sind, geschlafen. Das kam so, dass K’s Mama sich dafür revanchieren wollte, dass K. sooft bei uns ist (was für mich ja eher ein Segen ist, weil die beiden echt super miteinander auskommen und gerne Zeit verbringen) und ihn zur Übernachtung eingeladen hat. Adrian hat begeistert zugesagt.

Ich habe also Mittwochabend bereits Kinokarten mit Kreditkarte gekauft, denn es war ja fixiert. Oder ich wollte, dass es unbedingt stattfindet. Sollte man nicht, zumal mit Kindern immer etwas dazwischenkommen kann, aber ich freute mich so. Jedenfalls sagte Mama A. mir dann am Donnerstag, dass wir es vielleicht verschieben müssen, da sie vergessen hat, dass sie sich ein Abendessen mit einer Freundin ausgemacht hat. Ooops. Aber sie ruft jetzt gleich C. an, ihren Mann und fragt den, ob es ihm was ausmacht, drei Kinder zu beaufsichtigen.

Mir wurde etwas blümerant. Das “rausgeschmissene” Geld konnte ich verschmerzen, aber ich hatte einen freien Abend mit Mann so dringend notwendig, wir beide hatten das. Mein Herz pochte ziemlich laut, als sie mit C. sprach. Und oh großes Glück: C. sagte am Telefon, dass wisse er eh, dass sie nicht da ist, wo das Problem sei, drei Kinder (als 3. im Bunde K’s kleine Schwester) zu managen. Ich verspürte eine enorm große Dankbarkeit. C. ist mein Held des Alltags. Harhar.

Abgesehen von einem kurzen Moment des Zögerns bei Adrian, klappte das auch alles super, die vier gingen Eisessen und dann spielten sie noch etwas und, wie ich später erfuhr, schlief C. dann mit Tochter um halb neun ein und die Jungs haben dann noch lange ein Buch angeschaut, irgendwann wohl geschlafen und schlichen sich morgens um sieben oben davon, läuteten dann bei uns (ich habs gar nicht gehört), um ein Auto zu holen. Wofür sich A. später entschuldigte. Aber da war mein Seelenheil schon lange gerettet.

Morgen: The Grand Budapest Hotel according to me.

Humor ist, wenn man trotzdem lacht

Über ein Gespräch haben L. und ich erfahren, dass wir als Mütter gelten, die unsere Kinder so früh aus dem Kindergarten abholen (13.30, bis wir tatsächlich draußen sind, 14 Uhr)

Auch wenn ich nicht weiß, von wem die Aussage stammt und wie genau das gemeint war, aber ich gebs ehrlich zu: ich war sehr “pissed” darüber. Auch wenn ich natürlich drüberstehen sollte. Trotzdem: es spiegelt wider, was unter Müttern und gesellschaftlich wieder und wieder abläuft. Das Urteilen darüber, was andere tun und warum. Es sollte einem ja egal sein, aber…ich hab mich geärgert. Hatte wohl auch nicht gerade die beste Phase.

Jedenfalls haben L. und ich dann mal F. – eine andere Mutter aus dem Kiga – im Park getroffen und haben ihr davon erzählt. Und einige Tage später, L. und ich stehen gerade mit unseren gesamt 4 Kindern vorm Kindergarten und stopfen Arme in Jacken und Strohhalme in Trinkbecher, da kommt F. und sagt: “Ah, da sind ja wieder die Mütter, die ihre Kinder so früh abholen….”

Und ich musste wirklich so lachen. Plötzlich war meine Wut total verraucht. Und ich dachte mir: was solls. Danke F.!

The kids are alright

Lustig, wenn man so nah mit vielen anderen Müttern/Vätern und anderen Kindern zusammenwohnt.

Ich kann mich noch erinnern, als ich erstmals Adrians Freund aus dem Kindergarten mitgenommen habe und er den Nachmittag bei uns verbracht hat. Da war ich richtig nervös und wusste nicht genau, was auf mich zukommt. Ich habe ja ein Kind (nicht “nur” ein Kind), denke aber, dass es auch Mehrfachmüttern mit “fremden” Kindern nicht ganz anders ergeht, wenn sie Besuch haben. Sie sind zwar mehr Gewusel gewöhnt, aber der eigene Nachwuchs gehorcht eben auch den bekannten Gesetztmäßigkeiten.

Seit wir hier in Floridsdorf leben, habe ich fast jeden Nachmittag mit Kindern unterschiedlichen Alters, unterschiedlichen Charakters, unterschiedlichen Backgrounds zu tun. Und mit deren Müttern/Vätern. Das ist wirklich sehr bereichernd und interessant. Auch hier war es anfangs nicht ganz leicht, die Kinder erstmals zu Besuch bei sich zu haben (einzeln und im Rudel). Man weiß noch nicht genau, was man ihnen zutrauen kann, wo man Grenzen setzen muss, wo man sich ausklinken und einmal eine halbe Stunde am Laptop sitzen kann. Es war anfangs schon ziemlich anstrengend und schweißtreibend.

Aber man kriegt wirklich Übung darin, fast täglich ein anderes Kind hier zu haben, man wird sicherer und bestimmter, gleichzeitig aber auch gelassener, weil man einschätzen kann, wie die Stunden mit diesem oder jenem Kind verlaufen und wo die Schwierigkeiten liegen. Wenn der Kontakt zu anderen Familien so eng ist, dann darf und kann man andere Kinder auch mal “in die Schranken weisen”, was bei manchen Kinder praktisch nie, bei anderen aber schon notwendig ist, bevor sie dazu übergehen, einem die Bude auseinander zu nehmen. Auch wenn das sicher ein Punkt ist, wo ich noch nicht perfekt bin. In gewisser Weise autoritär agieren zu müssen, darin liegt sicher mein Schwachpunkt. Und wie man sich denken kann, merken das die Kinder auch und handeln danach… (harhar)

Spannend finde ich es, wie andere Mütter Konflikte und Unstimmigkeiten lösen, und ich schaue mir Dinge ab, die ich aufgreife, weil sie mir hilfreich erscheinen und merke auch, wie ich gar nicht handeln möchte, weil es mir einfach nicht entspricht. Im praktischen Alltag lernt man da mitunter mehr als aus einem Ratgeber.

Stroh-Almi zwei

Tja und dann kam der Mann nachhause und mein mühsam aufrecht erhaltenes Selbst brach zusammen.

Weil ich endlich konnte, wurde ich irrsinnig müde. Dh jetlagiger Mann und erschöpfte Mama, plus absolut glücklichem, nicht müdem Kind. Nach ausführlicher Begrüßung ging es noch drei Stunden in den Hof.

Und dann endlich konnten wir um halb neun ins Bett gehen und schliefen dann zu dritt ein. Ich für meinen Teil stand dann auch nicht mehr auf, bis zur Tagwache um 6.30. Immerhin.

Stroh-Almi

Jetzt war ich eine Woche Strohalmi und Mann, was bin ich müde.

Ich bin gerade so gesund gewesen, als Mr. Almi abgeflogen ist, aber gefröstelt hab ich noch leicht und die folgenden Nächte waren echt so mies (Veränderung weil Papa nicht da ist?), ich hatte zudem dauernd Nasenbluten (und hab gehofft, dass ich nicht irgendwann in einer Blutlache erwache harhar) und war schließlich so fertig, dass ich am Dienstag schon freiwillig um 21 Uhr ins Bett gegangen bin. Dazu das frühere Aufstehen, weil wir morgens dann nicht mit dem Auto fahren, sondern eben auch mit der Schnellbahn und wenn wir die Schnellbahn zum Kindergarten erreichen wollen, dann müssen wir in der Früh einen bestimmten Bus kriegen und ja. Ist etwas mühsam.

Dafür haben wir dann in der Früh schon die halbe Nachbarschaft im Stiegenhaus und auf dem Weg getroffen und heute zum Beispiel K. von oben, der in die Schule ging und Adrian erzählte, dass er am Vortag ein russisches Ballett gesehen hatten und das war “so geil”. Das fand ich ja sehr amüsant. Richtig Büllerbü-mäßig war das, als die beiden um viertel acht nebeneinander hertrotteten.

Außerdem war Adrian mit K. und dessen Papa joggen (“Wo ward ihr?” “Keine Ahnung, es war dunkel”), wir waren bei den Großeltern und bei Adrians Kindergartenfreundin eingeladen und bei unser Vormietern zum Abendessen und wir waren am alte Donauspielplatz, wie der Rest des Hauses und unser Lift war wieder mal kaputt, was unsere Nachbarn und wir nicht mitgekriegt hätten, wenn nicht alle bei uns vorbeilatschen würden, dann 1. Stock und so. Wir fahren eigentlich nie.

Wie immer nach einer Stroh-Woche bin ich recht ausgelaugt, weil die Freiräume neben Arbeiten, Kind und Haushalt mikroskopisch sind, aber auch ein bisschen stolz, dass niemand verletzt wurde und alles doch ganz gut geklappt hat. Und morgen kommt der Mann zurück. Yeah.

Krank

Mit 39 Grad Fieber aufwachen, weil das auch kranke, aber nicht so kranke Kind durch die Wohnung läuft und wach ist. BAM. BAM. BAM.

Ok, kein Ding, nur ca 15 Stunden in diesem Zustand mit dem auch kranken, aber nicht so kranken Kind durchstehen. BAM. BAM. BAM.

Das ist das Grund, weshalb ich es normalerweise als Mutter bevorzuge, gesund zu bleiben. Harhar.