almis personal blog

Review 1. Semi

Gestern ging also das erste ESC Semifinale über die Bühne und es war wieder interessant zu sehen, dass die Songs auf so einer riesigen Bühne mitunter dann ganz anders wirken als wenn man die reine Studioversion hört.

Beispiel Russland: Ich fand den Auftritt von Manizha sehr beeindruckend, obwohl ich nicht der allergrößte Fan des Songs bin. Sehr sehr gut fand ich die Ukraine gestern, die ihren durchaus sperrigen Song Shum wirklich hervorragend in Szene gesetzt haben, visuell ganz stark! Langsam gewöhne ich mich auch an den Schreigesang. Und Belgien ist erfreulicherweise tatsächlich weiter, mit einer überzeugenden stimmlichen Leistung der Hooverphonic Sängerin, einem intimen Setting mit Blair Witch Projekt artigen Einspielungen im Hintergrund.

Etwas verhungert ist m.E. Litauen mit Discoteque. Ich mag den Song wirklich gern, aber er verliert sich leider etwas auf der großen Bühne. Aber Gott sei Dank trotzdem weiter.

Australien hat eindrucksvoll bewiesen, dass an der Live on Tape Performance im Nachhinein wirklich nichts mehr verändert werden darf. Das waren wirklich sehr viele schiefe Töne. Auch bei Irland und was sollte diese überladende hektische Bühnenshow? Da hat man den Pfad des Videos leider komplett verlassen. Somit auch Irland raus. Ebenso wie das angebliche Dark Horse Rumänien, wobei ich nie verstanden habe, was daran so sensationell ist, mir hat Roxens Song letztes Jahr wesentlich besser gefallen.

Fazit: Die Wertung geht für mich in Ordnung.

Stand in

Heute ist das 1. ESC Semifinale – ich freue mich schon sehr.

Auch die Ukraine wird teilnehmen und mit ihrer weißer Gesang/ Rave / Apokalypse Nummer ganz sicher weiterkommen. Letzte Woche musste die Sängerin allerdings im 2. Rehearsal wegen Unpässlichkeit pausieren und in den Niederlanden wurde eine Sängerin gesucht, die einspringen kann – sonst gibts keine Probe. Das war nicht so leicht denn es musste eine Sängerin sein die a) ukrainisch kann, b) singen kann, c) weißen Gesang beherrscht, d) Zeit hatte. Diese wurde gefunden und hat die Sache ganz großartig gemacht, meiner Meinung nach. Ihre Stimme finde ich sogar angenehmer als die der Originalinterpretin ähm.

Marco Schreuder hat auf seinem Standard Blog seine Tipps für heute Abend gegeben. Ich hoffe sehr, dass Belgien weiterkommt, das wird aber nicht einfach.

Rehearsal Italy

Italien beweist ein großes Talent darin, ihre wirklich praktisch immer gelungenen ESC Songs, die oft zum engsten Favoritenkreis zählen, auf den letzten Metern selbst zu sabotieren. Meistens geschieht das durch eine unausgegorene Bühnenshow.

Bestes Beispiel Francesco Gabbani, der fast schon sichere Sieger 2017 mit einem Kraut und Rüben Staging, das sich nicht entscheiden konnten, wohin es die Aufmerksamkeit der ZuseherInnen lenken möchte. Aber auch Mahmood, der 2019 immerhin Zweiter wurde, hat nicht wegen, sondern trotz des konfusen Stagings diesen guten Platz eingefahren. Bei il Volo wurden in Wien überhaupt nur ein paar Versatzstücke aus dem Kolosseum eingeblendet. Von Ermal Meta und Fabrizio Moro, die einen kraftvollen Protestsong performten, wurde relativ erfolgreich durch Schriftzeichen Einblendung abgelenkt usw. Keiner dieser Songs hat schlechter als auf dem 6. Platz abgeschnitten. Also was wäre da alles sonst noch möglich gewesen…

Heuer könnte es anders sein, denn die Kandidaten Maneskin sind quasi ein Gesamtkunstwerk, die auch auf Styling und Glamour wertlegen. Es gibt ein paar Impressionen von den Proben, wo man schon sieht: hier werden wirklich schwere Geschütze aufgefahren, um zu beeindrucken:

Und wie es aussieht, verspricht das Erfolg. Italien hat sich binnen der letzten Tage auf den 2. Platz bei den Buchmachern hochgearbeitet. Und ich muss das jetzt sehr schnell posten, denn der Abstand zu Platz 1 beträgt nur noch ein Prozent.

Postskriptum: FWAAF

Was mir noch aufgefallen ist bei Vier Hochzeiten und ein Todesfall.

SPOILERALARM

Also im Freundeskreis von Charles gibt es auch ein homosexuelles Paar, zwei Männer. Da denkt man sich einerseits ok, recht gut für 1994 diese Beziehungsform in einer Mainstream Komödie abzubilden, aber wenn man sich den Film dann anschaut fragt man sich, ob das nicht eher Tokenism ist. Den Begriff hab ich vor kurzem kennengelernt (harhar) und ich finde, er passt hier. Denn: einerseits wird das Paar ziemlich klischeehaft dargestellt, sie sind sehr kultiviert und modebewusst und eloquent, aber ok, soll sein, andererseits – und das fand ich wirklich schlimm – wird beim Begräbnis des einen der Lebenspartner als “sehr guter Freund” bezeichnet. Schon klar, dass 1994 von einer Heirat eines homosexuellen Paares noch keine Rede war (leider), aber den anderen nicht als das zu bezeichnen was er war, nämlich sein Lebensgefährte und nicht einfach nur ein “sehr guter Freund”, das ist eine Chance, die der Film ganz klar verpasst. Auch wenn Charles später sagt, dass die beiden die ganze Zeit als einzige im Freundeskreis wirklich eine Art Ehe geführt haben. Das ist in seiner Mutlosigkeit schade.

Und was ich noch schlecht fand, dass die Exfreundin von Charles, die er dann später fast heiratet, natürlich extrem unsympathisch dargestellt wird, sogar noch auf dem Weg zum Altar. So auf die Art: es ist irgendwie ok, jemanden so unguten und auch hässlichen (sie wird als “Duckface” bezeichnet) dann im Endeffekt vorm Altar sitzen zu lassen, weil man ja tatsächlich jemand anderen liebt. Der Film schiebt ein bisschen ihr den schwarzen Peter zu. Aber, liebe Regie, liebe Drehbuchschreiber: Charles hat sich entschieden, ihr einen Antrag zu machen, aus dem reichlich kindischen Motiv, jetzt aber auch endlich mal heiraten zu müssen. Er hat genau über ihren Charakter Bescheid gewusst – deshalb ging die Partnerschaft ja ursprünglich zu Ende – und trotzdem entschieden, sie zu heiraten. Ihr müsst sie nicht ungünstig darstellen, um seine Handlungen zu rechtfertigen. In Wahrheit war das eine Arschlochaktion von ihm und das bleibt sie auch.

Fazit: Der Film ist an vielen Punkten wirklich uerträglich in der Retrospetive. Bei den vielen guten Dialogen und der Situationskomik, wäre es sicher möglich gewesen, den Plot insgesamt differenzierer zu gestalten. Das ist zumindest meine Ansicht.

Four Weddings & a Funeral revisited

Nachdem ich auf Facebook zufällig einen Ausschnitt gesehen habe, hab ich mir Four Weddings & a Funeral wieder mal angesehen. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich den zuletzt gesehen habe, es ist aber sicher schon 20 Jahre her.

Wir erinnern uns, der Film stammt aus dem Jahr 1994 und bedeutete, soweit ich mich erinnern kann, den Durchbruch von Hugh Grant. Na ja, abgesehen von diesem Polizeifoto in Hollywood, harhar. Sein Co Star war Andie McDowell, einer Ikone der romantischen Komödie der 1990er Jahre, hervorragend gecastet in Und täglich grüßt das Murmeltier, noch besser in Green Card und Sex, Lügen und Video (keine romantische Komödie, aber immerhin ein Beziehungsfilm und zwar ein ziemlich guter). In Vier Hochzeiten… wurde sie ja komplett gegen ihren Typ besetzt. Während sie sonst ziemlich glaubwürdig die verhuschte und eher prüde Intellektuelle gab, war sie hier plötzlich eine Frau mit reichlich sexuellen Erfahrungen (ich glaub 33 Liebhaber zählt sie auf), die eben mal so auf einer Hochzeit Charles (Hugh Grant) abschleppt. Gut, im Film ist er der leicht Verhuschte. Na ja, wie auch immer, bin ich schockiert, was für ein ganz und gar problematisches Beziehungsbild dieser Film transportiert.

SPOILERALERT. Also ja natürlich, der Film ist witzig, die Dialoge funktionieren auch noch fast dreißig Jahre später, gutes Comedytiming, alles chic. Aber das Bild, das hier von Hochzeiten oder Beziehungen im allgemeinen vermittelt wird, ist einfach ganz, ganz furchtbar. Zunächst einmal wird viel zu schnell geheiratet. Da knutscht man ein bisschen herum und drei Monate später steht man schon vorm Altar. Da lernt man sich eben kennen und im nächsten Moment ist man Braut. Und man ist nicht nur Braut, man lädt den One Night Stand, der offensichtlich in einen verliebt ist, dann auch gleich auf die Hochzeit ein. Und schläft nochmal mit ihm. Und geht mit ihm Brautkleid shoppen. Also ich weiß nicht, da könnte man ihm auch gleich das Herz rausreißen und darauf herumtrampeln. Und auch nachdem dieser Mensch einem die Liebe gestanden hat, heiratet man einen anderen, aber die Ehe hält natürlich nicht. Und der One Night Stand beschließt dann seinerseits, eine Ex-Freundin zu heiraten, ausgerechnet die, die noch nicht über ihn hinweg war natürlich, und versetzt sie dann vorm Altar, weil seine große Liebe endlich doch den Weg zu ihm gefunden hat. Wahhhhhhhhhhh…..sorry, geht gleich wieder. Ok.

Also was ich sagen will ist: Niemand muss heiraten in den 1990er Jahren. Niemand. Aus der Zeit sind wir raus. Auch in England. Jeder kann selbstverständlich heiraten, aber der Grund sollte Liebe sein, und nichts anderes, weil: es sind die 1990er. Was aber nicht geht, in den 90er oder auch generell, jede Menge toxische Scheiße durchzuziehen, nur weil man verheiratet sein will, um des Heiratens Willen. Und das verstehe ich nicht und habe ich auch noch nie verstanden und das hat mit Liebe weniger als nichts zu tun. So.

LIZVC 91

Mir gefällt das Homeschooling ja manchmal schon ganz gut, beispielsweise, wenn die Musik-Aufgabe lautet, man soll sich eine Doku über die Staatsoper anschauen und ich das mit dem Teenie schaue und es ist tatsächlich total interessant und spannend. Also zumindest für mich harhar.

Man erfährt sehr viel über die Berufe, die es so in der Staatsoper gibt, vom Portier bis zum Dramaturgen, von den Kostümbildnern bis zu den Beleuchtungsmenschen und den Presseleuten, der Inspizienz und ja SängerInnen gibt es natürlich auch noch. Ich weiß jetzt, wieviele Schließtage die Staatsoper hat – also wenn nicht gerade Lockdown ist – nämlich zwei, und was auf den Dächern der Oper zu finden ist (Bienenstöcke! Das wäre auch eine super Millionenshow Frage) und wie oft das Bühnenbild geändert wird (täglich, oft auch zweimal) auch sonst kann man ganz viel Atmosphäre schnuppern, beim Anschauen der Doku. Ich bin ja auch ein Fan der Hemdsärmeligkeit von Bogdan Roščić, aber zur Zeit der Doku war noch Dominique Meyer Chef. Und ich frag mich dann immer, steht der tatsächlich beim Bühnenaufgang und schüttelt den MusikerInnen die Hand oder macht er das nur, weil er gerade gefilmt wird. Diese Frage beantwortete die Doku dann leider nicht.

Beim Merci Cherie Podcast wurde diese Woche die Ergebnisse des Publikumsvotings bekanntgegeben. 141 Menschen haben ihre Wertungen geschickt und das ist schon ziemlich viel, wie auch Marco und Alkis angemerkt haben, sie haben so mit 30, 40 Wertungen gerechnet. Sehr lustig war, als Marco es spannend machen wollte und vor den Top3 sagte, vielleicht sei dieser oder jener Favorit nur auf dem 12. Platz gelandet, man weiß es nicht.” Und Alkis: “Ich weiß es, ich habe die Tabelle gesehen.” Und Marco: “Ja, aber die ZuhörerInnen wissen es nicht – das nennt man Spannungsbogen Alkis, du musst ein bisschen Dramaturgie lernen, du bist doch Theatermensch.” Aber gut, für mich brauchen sie die Spannung nicht aufbauen, weil ich habe vor dem Hören der gesamten Folge gleich zum Ende gescrollt und geschaut, wer Erste(r) geworden ist. Das ist ungefähr so, als wenn man die letzte Seite von einem Buch zuerst liest. Aber ich war einfach zu neugierig. Es ist jedenfalls eine Nummer, die auch ich in meinen Top 10 hatte, mehr verrate ich aber nicht.

LIZVC 90

Am Samstag war das Begräbnis von Prinz Philip. Ich habe zufällig gelesen, dass ORF ab 13.15 Uhr berichtet, und nachdem ich eh gerade beim Kochen, Aufräumen war, hab ich mir gedacht, ich lasse es nebenbei rennen. Leider war mir nicht bewusst, dass um 13.15 die VORberichterstattung begonnen hat und das Begräbnis selbst erst um 15.45 startete, was bedeutet, dass ich in Summe vier Stunden britisches Begräbnis geschaut habe, und am Ende komplett gaga von den vielen Informationen über Prinz Philip und sein Leben, der heiligen Messe und den Spekulationen über Harry und William war. Aber das Wetter war ja recht schön, am Samstag und britische Schlösse nehmen sich schon recht gut aus, neben einem strahlend blauen Himmel.

Was war noch diese Woche. Mich erheitert die Hochzeit von Billa und Billa plus und die gelben Sneakers, die die Braut in der Werbung trägt. Weniger erheitert mich, dass bei meinem Billa plus wesentlich mehr los ist als früher bei Merkur. Ich gehe immer Samstag über Donaufeld hin, wegen dem frisch aufgeschnitten Obst, dass es Sonntag zum Frühstück gibt, aber jetzt ist immer eine ewig lange Schlange an allen sechs Kassen und das um die Mittagszeit, wo die Leute doch normalerweise essen, oder? Aber an sich ist es ein schönes Ritual, das Einkaufen mit einem Spaziergang zu verbinden, es sind hin und zurück 5000 Schritte.

Außerdem gab es einen formidablen Pinky Gloves induzierten Shitstorm, wo es um Menstruation etcetera geht, und ich bin einerseits froh, dass es doch auch noch oder endlich wieder Shitstorms gibt, die nicht mit Corona zusammenhängen, andererseits aber mittlerweile auch überfordert von Shitstorms per se; wenn ich schon etwas erfinden will, was mit der Menstruation zu tun hat, dann würde mir in Zeiten von Mooncups usw. andere Dinge einfallen, derer Frauen bedürfen, aber dazu müsste man halt etwas genauer nachdenken als das die Pinky Gloves Macher eventuell getan haben, aber nun gut. Wir sind uns, denke ich, alle einig, dass die Menstruation etwas Enttabuisierung gut gebrauchen kann, wenn auch niemand wirklich die Königsidee dazu hat, wie selbige wirklich besser oder angenehmer für Frauen ablaufen kann, weil sie ist einfach nur mühsam und störend, im Grunde genommen würde man sich am liebsten zwei Tage verkriechen und fertig. Mehr sinnvolles fällt mir jetzt zu dem Thema auch nicht ein.

LIZVC 89

Im Moment ist hier nicht viel los, weil ich immer noch an drei Projekten gleichzeitig oder eher abwechselnd arbeite. Nachdem aber auch Osterferien sind, hab ich mir meinen ersten beinahe-Sonnenbrand des Jahres geholt und zwar auf der Donauinsel, an einem Tag wo ich und der Teenie sieben Stunden lang draußen waren. Leider wird das Wetter jetzt ja wieder schlechter, aber siehe erster Satz: ich habe eh genug Arbeit auf Lager.

Außerdem wollte ich mir für Uncut Die Kinder vom Bahnhof Zoo anschauen. Wir erinnern uns alle an den Kultfilm von 1981, der allerdings die Hintergrundgeschichte von Christine F., wie es überhaupt zu ihrer Drogenabhängigkeit kam, ziemlich außer acht lässt. Nachdem die neue Produktion eine achtteilige Serie ist, hatte ich mir erwartet, dass hier mehr Zeit und Raum dafür sein würde, die Vorgeschichte zu beleuchten. Aber leider hab ich nur eine knappe halbe Stunde ausgehalten. Sorry, aber das war einerseits so steril, andererseits narrativ so verwirrend, dass ich sehr früh w.o gegeben habe.

Als ich dann auf Netflix wechselte, und so ziellos nach einer Alternative herumscrollte, fiel mit Unorthodox auf. Von der Serie hatte ich schon einiges Gutes gehört und nachdem ich selbst auf der Uni das Wahlfach Jiddisch für Anfänger belegte, trifft die Geschichte des Ausbruches einer jungen Frau aus einer ultaorthodoxen jüdischen Religionsgemeinschaft in Williamsburg auch total mein Interesse. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich hab die Miniserie in einem durchgeschaut, weil sie so faszinierend, gut produziert und gespielt ist, dass ich nur staunend davor sitzenbleiben konnte. Und ich weiß jetzt auch, dass ein Smartphone ein unkoscheres Handy ist. Jetzt werde ich mir wohl die Buchvorlage von Deborah Feldman auch noch kaufen.

Und einen Menschen, den man bittet, einen ganz nah bei sich zu halten und der dann fragt: “Ist das so nah genug?”, den braucht man, zumindest ich, in solchen Zeiten.

ESC: Misc

Schwedischer Pop beim ESC ist ja so eine Sache. Eh ganz lieb und nett, aber oft sehr glattgebügelt und poliert, ist allerdings auch ein Erfolgsrezept, in den letzten zehn Jahren zwei Siege (Loreeen und Mans) und bis auf einmal jedesmal in den Top 10. Trotzdem hab ich mein Herz selten an schwedische Songs verloren. Und auch heuer könnte man Tusse vorwerfen, dass er nicht recht viel anders macht als die Kandidaten vor ihm. Trotzdem catcht mich sein Song Voices mehr als er das eigentlich sollte, harhar. Ich mag seine Stimme und seine Performance/Ausstrahlung.

Frankreichs Bilanz bei ESC ist recht durchwachsen. Früher sehr erfolgreich, in den letzten Jahren eher Ebbe. Heuer tritt Barbara Pravia mit Voila an und man möchte sagen: Edith Piaf hat angerufen, sie möchte ihren Song zurück. Das ist halt ganz typisch französisch mit allen Klischees, die man sich vorstellen kann. Deshalb wird das heuer vielleicht gar nicht schlecht ankommen. Aktuell Platz 3 bei den Buchmachern. Ich bin leider so gar nicht frankophil, aber es ist schon ganz ok.

Finnland erinnert sich an seinen einzigen ESC Sieg 2006 mit Lordi, der sich Hard Rock Hallelujah nannte und sie schicken Blind Channel mit einem Song namens Dark Side ins Rennen. Sie werden damit vermutlich ihre beste Platzierung seit damals erreichen, was aber zugegebenermaßen auch nicht sonderlich schwierig ist…. im Vergleich zu den Genrekollegen von Maneskin klingt Dark Side für mich aber wesentlich mainstreamiger, irgendwie wie Limp Bizkit. Das ist nicht meines. Während Zitti e buoni ein “Grower” ist, wird es sich bei Dark Side wohl gegenteilig verhalten. Zumindest bei mir. Wirkt auf mich nicht so, als hätte dieser Song viele Geheimnisse, die man erst nach mehrmaligem Hören erkundet.