heute ist der erste internationale weltfrühchentag.
in wien ließ man gestern 500 weiße ballons steigen, als symbol für die an die fünfhundert frühgeborenen, die jährlich alleine in wien zur welt kommen.
my little place on the web…
heute ist der erste internationale weltfrühchentag.
in wien ließ man gestern 500 weiße ballons steigen, als symbol für die an die fünfhundert frühgeborenen, die jährlich alleine in wien zur welt kommen.
jetzt höre ich seit tagen simon and garfunkel – angefixt vom angesprochenen simon and garfunkel gag in how i met your mother.
simon and garfunkel sind irgendwie kultig. meine eltern hatten daheim alle platten. und mit platten meine ich wirklich diese schwarzen scheiben mit dem loch in der mitte. na gut, sonderlich produktiv waren sie vielleicht nicht, was die quantität betrifft, von 1963-1970 gerade fünf alben. vor allem wenn man sie mit künstler vergleicht, die zur gleichen zeit aktiv waren (beatles: 13 alben, die rolling stones im vergleichszeitraum immerhin neun). dennoch sind viele songs der beiden kult geworden. das liegt meines erachtens vor allem an zwei dingen: zum einen haben sie beinahe den ganzen soundtrack zum film the graduate gestaltet (mrs. robinson!), zum anderen ist ihre letzte platte, bridge over troubled water, etwas, das man getrost als hitalbum bezeichnen kann.
was kann man simon and garfunkel vorwerfen? art garfunkels engelsgleiche tenorstimme vielleicht, die sentimentalität, die über den meisten ihrer songs schwebt eventuell, plumpe metaphern und weisheiten in manchen lyrics ("a rock does not feel pain, an island never crys" aus i am a rock). simon and garfunkel sind aber um einiges vielschichtiger als man das auf den ersten blick erkennen mag. in cecila besingen ein etwas wankelmütiges mädchen, man könnte auch sagen eine nyphomanin, auf sehr witzige und unverblümte art. keep the customers satisfied – ebenfalls eine uptempo nummer – erzählt von einem dubiosen geschäftsmann, der bei seiner tätigkeit (offenbar einer art haustürgeschäft) keine sehr guten erfahrungen macht: "everywhere i go, i get slanderd, libeled, i hear words i never heard in the bible".
dass sich simon and garfunkel songs auch im neuen jahrtausend noch sehr gut als filmsongs eignen, beweist zach braffs film garden state. the only living boy in new york untermalt eine für den film entscheidende szene. und diese songlyrics sind sowohl charmant – "i’ve got nothing to do today but smile" – wie auch geheimnisvoll: the only living boy in new york? was tut er? "getting all the news i need on the weather report". the boxer letztendlich, ein song, für den hundert stunden aufnahmearbeiten nötig waren, erwischt einen emotional, auch wenn man es nicht unbedingt zulassen möchte. ja, hier herrscht eine gewisse house of the rising sun-aura und der ich-erzähler ist wahrscheinlich etwas selbstmitleidig, dennoch beeindruckt es den zuhörer, dass der offenbar verwundete boxer (mit dem sich der erzähler identifiziert) im ring bleibt: "the fighter still remains."
nachdem der besuch in der milchbar nun schon ein weilchen her ist – endlich der bericht.
k. und ich und söhne machten uns also auf, die lokalität speziell für kleinkinder bis 5 jahre zu erkunden. die milchbar liegt am unterem ende der meidlinger hauptstraße, bei der schönbrunner straße, in einem kleinen innenhof. gleich gegenüber ist ein spielplatz. das lokal ist ebenerdig zu erreichen und hat eine türe, die sich von innen nicht allzuleicht öffnen lässt. der aufmerksame leser wird hier schon drei pluspunkte an kinderfreundlichkeit entdeckt haben.
das lokal selbst ist relativ klein, daher aber auch gemütlich, sauber (mamas und kinders sitzen ja des öfteren am boden) und heimelig beheizt; man muss gleich am eingang die schuhe ausziehen, denn die kinder dürfen hier überall krabbeln und robben. die speisekare setzt sich aus gesunden drinks und ein paar imbissen zusammen. ich habe mich für einen bananenshake und einen nusskuchen entschieden und habe es nicht bereut. außerdem wird ein spielbetrag von zwei euro pro kind eingehoben. hat man mehrere kinder, wird dieser beitrag gestaffelt, näheres verrät die speisekarte.
die spielmöglichkeiten – rutsche, bällebad (findet noch jemand diese bezeichnung genial?), lümmelecke, kleines häuschen – begeistert die kinder und mütter gleichermaßen; denn die mütter können sich tatsächlich fast zwei stunden lang unterhalten, kein kind muss dazu überredet werden, jetzt doch mal fünf minuten am tisch sitzen zu bleiben und gleichzeitig muss man nicht dauernd aufpassen, dass sich das kind verletzt oder etwas "anstellt" – denn in der milchbar ist per definitionem nix verboten. man kommt relativ leicht mit anderen ins gespräch (besucher als wir dort waren: mamas, omas, schwangere – es klingt wie ein klischee, aber es entspricht den tatsachen) und die kids knüpfen auch schnell kontakte.
fazit: ein wirklich kinderfreundliches lokal, dass auch für erwachsene attraktiv ist. und man ist gerade im winter – wie schon die kaffeehausliteraten sagten – nicht daheim und doch nicht an der frischen luft.
jetzt habe ich mir den besetzten audimax auch mal live angesehen.
am anfang meines studiums habe ich doch relativ häufig vorlesungen dort besucht und hatte immer das gefühl eine unter vielen in einem riesigen raum zu sein. heute geht es mir mit dem audimax so wie mit dem turnsaal meiner volkshochschule, den ich anlässlich einer wahl mal wieder sah: was, so klein…?
schon ein interessantes phänomen.
letztens in willkommen österreich – ÖBB bashing.
grissemann: "es wird winter, oder wie die österreichischen bundesbahnen sagen – eine nicht vorhersehbare naturkatastrophe. ich bin von wien nach wiener neustadt gefahren…12 stunden verspätung. und in den abteilen hat es entweder plus 60 grad oder minus dreißig, weil die klimaanlage nicht funktioniert. außerdem sind die schaffner immer alkoholisiert und die klos verstopft…"
grissemann empfiehlt sich damit wohl nicht gerade als testimonial, hat aber schon irgendwie einen punkt…
wenn ganze elf jahre zwischen zwei konzertbesuchen liegen (so lange bestehen die meisten bands gar nicht), kann man gar nicht anders als vergleiche zu ziehen oder unterschiede dingfest zu machen.
früher wurden feuerzeuge ausgepackt, wenn es an die balladen ging, heute schaltet man auf seinem handy die "leuchte"-funktion ein. im vierundreißig grad heißen wien war man froh, wenn billie joe armstrong mit einem gigantischen gartenschlauch in die menge spritze, im fünf grad frischen wien vielleicht weniger. 1998 gabs bush noch nicht als us-präsident, 2009 gibt es ihn nicht mehr, doch green day stehen damals wie heute für protest, für einen kritischen blick auf amerika, aber auch für amerikanische tugenden. gleich geblieben ist der umgang mit den fans: "let’s sing, let’s drink, let’s have fun." sympathisch und offen. armstrong setzt sich alles auf und zieht alles an, was auf die bühne geschossen wird, er selbst feuert t-shirts in die menge, immer wieder werden zuseher in die show involviert (u.a. in einer art bandcasting). da ist nichts arrogantes oder abgehobenes in der attitüde der mittlerweile superstars. gleich geblieben auch armstrongs energie und auftreten.
zu hören sind (siehe setlist) natürlich die hits aus dem aktuellen album 21century breakdown wie der titeltrack, 21 guns oder know your enemy. dazu relativ viel vom vorgängeralbum american idiot. 2004 erschienen bedeutet mir die platte viel, da sie uns im legendären usa-urlaub 2005 begleitete. alleine das video zu boulevard of broken dreams habe ich im flugzeug fünfmal gesehen. in l.a. dann riesige plakate der band. ähnlich wie bei den red hot chilli peppers verstehe ich green day erst so richtig, seitdem ich die usa betreten habe. und einer meiner lieblingssongs der band ist auch auf der platte: give me novacaine. gespielt wird aber auch "old stuff" wie basket case, king for a day (nur echt mit der federboa um den hals) und when i come around. und einige bizarre coverversionen, just for fun: satisfaction zum beispiel, hey jude und highway to hell. dazwischen intoniert armstrong auch ein paar takte aus der kleinen nachtmusik – das publikum stimmt begeistert ein.
am ende – wie auch schon anno 98 – das kleine armstrong solo. ein paar ruhige und besinnliche stücke, in denen er zeigt wie gut er singen kann (da ist nix mit punk-nur-rumgegröhle): wake me up when september ends und, natürlich: good riddance (time of your life). fazit: wie eine rollercoaster-fahrt, alles drinnen. spaß, spannung und drama, baby, drama. bis in elf jahren dann!
es gibt bands, deren songs ich liebe, die auf live-konzerten aber ihr potential nicht ganz ausspielen können. bei denen man den eindruck hat, dass sie lieber an den lyrics tüfteln, am sound herumwerken und im stillen kämmerlei ein kleines gesamtkunstwerk erschaffen, das oft nicht in seiner ganzen schönheit auf die bühne transferiert werden kann. beispiel hierfür: the killers.
und dann gibt es bands, deren songs auf platte ganz gut klingen, bei denen aber doch ein kleines bisschen fehlt, an emotion, intensität oder "nachhaltigkeit", was gerade im rahmen einer live-performance so richtig zur geltung kommen kann. beispiel dafür: green day. eine wirklich hervorragende bühnen-band, die man in concert gesehen haben sollte, um sie richtig kennenzulernen.
mein erstes green day-konzert besuchte ich am 12. august 1998 (ja, ich habe im kalender nachgesehen, denn ich bin nicht heinz prüller). ein sehr heißer sommerabend war das damals in der wiener arena, ich kam direkt von meinem damaligen arbeitsplatz, dem schloß schönbrunn. man saß zuerst auf der wiese und hörte vermutlich einer vorgruppe zu (ich kann mich an sie nicht mehr erinnern); später hüpfte man und tanzte und bangte head (also nicht ich, aber generell); billie joe armstrong erzählte, er würde bald zum zweiten mal vater werden, er trug einen leopardenslip, demolierte ein paar instrumente, wurden fallweise von zwei musikern flankiert, die als enten verkleidet waren und hatte auf der bühne eine schier unerschöpfliche energie.
mein zweites green-day konzert besuchte ich am 6. november 2009. kurz vorher hatte der babysitter mein kind abgeholt, es war grau und trüb und nieselte und es ging diesmal in die ausverkaufte stadthalle, auf rang eins, also hoch rauf. die vorgruppe (primadonna) wird man sich wohl nicht merken müssen, aber die hälfte ihrer performance haben wir ohnehin versäumt. vor der hauptband ein rosa hase, der zu ymca von den village people über die bühne torkelt. und die volle aufmerksamkeit aller 12.000 menschen bekommt. was ganz typisch für die sich bereits ankündigende hauptband ist: das hier wird laut und schrill und alle in den bann ziehen, ob sie wollen oder nicht; mehr eine perfekte show, ein unterhaltungsprogramm, eine große party als eine herkömmliche musikalische werkschau.
…
it’s something unpredictable, but in the end it’s right…
…i hope you had the time of your life…
mehr vom gestrigen green day konzert in wien bald.
so, fortsetzung zu: hier.
bei der psychologin geht es eigentlich um adrian, ein bisschen aber auch um mich. sie fragt mich, wie ich das ganze verarbeitet habe. ich sage: mit schreiben. das gefällt ihr, das rät sie selbst auch anderen betroffenen eltern, die um rat fragen. wie ich darauf gekommen bin? ich kann gar nicht anders. seit ich schreiben kann, schreibe ich. worum auch immer es geht. sie sagt mir, dass es ok wäre zu weinen, wenn mir danach ist. manchmal kommt mir das absurd vor, alles ist so weit weg, warum sollte mich das noch belasten. aber es gibt auch andere tage. die psychologin findet es wichtig, dass ich die zeit für mich aufarbeite, nicht zuletzt weil adrian irgendwann danach fragen wird. alle kinder wollen wissen, wo sie geboren sind und wie das alles war, damals…
die frühförderung haben wir jetzt einmal pro woche bei uns zuhause. das ist ein von der stadt wien gefördertes programm, unter anderem für frühgeborene. jede einheit dauert eineinhalb stunden, es ist eine art geführtes spielen. bisher hatten wir schon drei termine und adrian macht es riesigen spaß. bisher ging es darum, formen zu erkennen, zusammenhänge zu verstehen und neue erfahrungen zu machen – die frühförderin hatte etwa eine art zusammenklappbaren tunnel mit, durch den er klettern und hindernisse überwinden sollte. außerdem wird gesungen und getanzt. später werden sowohl sie als auch ich fragebögen ausfüllen, die mit adrians fähigkeiten zu tun haben, um festzustellen, wo es noch defizite geben kann. ich bin natürlich gespannt, ob sich mein blick als laie und ihr doch professioneller ansatz sehr spießen werden. eine spannende sache und mir gefällt die art, wie sie sich mit adrian auseinandersetzt.
und noch was zum abschluß: facebook sei dank habe ich nach zwei jahren meine
hebamme aus bozen wieder gefunden. ich freue mich so darüber. sie und
auch die 2. hebamme haben mich so toll unterstützt. vor der geburt,
dabei und auch nachher. und sie war es auch, über die ich schon mal berichtet habe.