almis personal blog

zweiunddreissig

heute vor genau sechs monaten, am 19. september 2007, dachte ich, dass mir nie wieder nach feiern zumute sein würde.

ich verwandelte mich praktisch binnen weniger minuten von einer bilderbuch-schwangeren in der 25. woche, gerade im urlaub, zu einem medizinischen notfall, der mit einem hubschrauber ins nächste perinatalzentrum, bozen, gebracht werden musste.

es ist immer noch schwer für mich, über die tage, die darauf folgten, zu sprechen. manchmal ist es auch schwer, darüber nachzudenken. aber ich glaube, dass ich viel darüber nachdenken muss oder sollte. es ist zwar vergangen, aber nicht vergessen. und man muss da auch differenzieren. ja, ich bin an meine grenzen gestoßen. ja, es gab tage, da wusste ich nicht mehr weiter. da war nur noch angst und verzweiflung.

aber: dass ich adrian spontan zur welt bringen konnte, war wunderschön. das ist bei einer frühgeburt nicht selbstverständlich. es musste allerdings schnell gehen und es kamen eine menge leute im kreissaal vorbei. ärzte, hebammen, kinderkrankenschwestern, neonatologen. es war hektisch und laut und anfangs war ich überfordert. aber irgendwann hörte ich nur noch seine stimme und plötzlich klappte es. plötzlich wusste ich, was ich tun musste. und ich konnte es für adrian tun. ich konnte ihn zwar danach nicht berühren, nicht ansehen und auch erst sechs wochen später erstmals in den arm nehmen. aber diese stunden, so denke ich, waren für uns drei enorm wichtig.

heute ist mir doch nach feiern.

the squid and the whale

es gibt eine szene in the squid and the whale, die mir unglaubwürdig erscheint: der protagonist ist mit seinem sohn auf parkplatzsuche und sieht seine frau vor ihrem wohnhaus auf der straße stehen. er sagt zu seinem sohn: "hat deine mutter da etwas neues an?" abgesehen davon ist er film äußerst realistisch.

warum ist das leben oft so? da lernen sich ein mann und eine frau kennen, sie verbringen gerne zeit zusammen, sie beginnen sich zu lieben, sie beschließen zu heiraten, sie bekommen nachwuchs. und jahre später stehen sie vor den scherben ihrer beziehung. und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, nun müssen sie überlegen: wie sage ich es meinem kinde? in noah baumbachs film handelt es sich um zwei söhne, einer im teenager alter, einer noch etwas jünger, die von ihren eltern vor diese vollendete tatsache gestellt werden. der film handelt davon, wie alle familienmitglieder mit dieser situation umgehen.

jeff bridges…äh ich meine jeff daniels (die beiden sind wirklich zum verwechseln) als vater ist besonders ambivalent gezeichnet. autor, wie auch seine frau, leidet er unter einer schreibblockade. und an eifersucht, weil sie plötzlich besser im geschäft ist. gerne präsentiert er sich seinen söhnen als intellektueller schöngeist – und ist doch in seiner bemühung, seinen kindern die welt zu erklären, extrem engstirnig und selbstverliebt. dazu geizig, sowohl in finanziellen als auch in emotionalen belangen. seine frau sucht abwechslung bei anderen männern (schön dodelig william baldwin). ein sohn klammert sich an sie, der andere betet seinen vater wie ein idol an. das ist beklemmend, stellenweise witzig, fallweise lakonisch, manchmal tragisch.

baumbachs film ist stark autobiografisch. wes anderson fungiert als produzent. regie wollte er nicht führen, weil der plot nicht seiner ist, sondern eben baumbachs. andersons familienfilm ist the royal tenenbaums. the squid and the whale ist keine vollkommen andere baustelle. doch fehlt die extreme skurillität, die heftige überzeichnung. leider ist the squid and the whale viel zu unbekannt geblieben. unbedingt sehenswert!

im tragetuch

im tragetuch, märz 2008

eltern tragen ihre babys in tragetüchern. wahrscheinlich schon immer. trotzdem bekommt man, wenn man im jahr 2008 ein solches tragetuch bestellt, eine 45-seitige anleitung mitgeliefert. und das beste: diese anleitung ist alles andere als überflüssig. das tuch ist unendlich lang und beim hantieren damit kommt man sich vor wie ein kandidat der the next uri geller show. man muss üben, üben, üben. grins.

mit der post

gestern in meinem postkastel wieder einige nette dinge gefunden:

– zwei georderte dvds: the squid and the whale (2006 für den drehbuch oscar nominiert) und little children (2007 für den drehbuch oscar nominiert).

– 6 stück neue monats-kontaktlinsen. ich hab es endgültig aufgegeben, mir teure jahreslinsen zu kaufen, weil ich sie dauernd verliere, vorzugsweise unbemerkt beim rausnehmen vorm schlafengehen.

– den neuen h&m katalog. da wird jemand wieder nicht die finger stillhalten können. btw. schön, dass auch dieses jahr scheinbar der walle-look in ist, wie schon 2007, als ich schwanger war, das war sehr praktisch. so spart man sich auch gleich die diät.

gelati, gelati

heute sperrt der tichy auf. gestern hat es beim vorbeigehen schon so typisch eis-mäßig gerochen.

für alle nicht-wiener, die meinen blog lesen: der tichy ist das beste eisgeschäft wiens.

huuu, da höre ich schon das raunen aller derer schon-wiener, die nicht in favoriten wohnen und natürlich ein viel besseres eisgeschäft in ihrem jeweiligen bezirk kennen. na dann her mit euren gegenvorschlägen, wozu gibt es hier die kommentar funktion. grins.

jedenfalls hat der tichy das beste haselnuss-eis, wo gibt. das würde ich als fakt bezeichnen.

saturn-return

kürzlich in einem forum gelesen: "die endzwanziger sind ein schwieriges alter. vor allem wegen dem saturn-return." hä? was ist los?

gut, ich weiß, es gibt ein album von no doubt, das return of saturn heißt. netter titel, aber ich kannte den scheinbar größeren zusammehang dahinter nicht. dann habe ich mal gegoogelt. der saturn return bezeichnet in der astrologie eine zeitspanne von 27-30 jahren, in denen der saturn die sonne einmal umkreist. wenn ein mensch also in diesem alter ist (es gibt in einem menschenleben maximal 3 saturn-returns), dann ist dieses alter gekennzeichnet von starken veränderungen positiver wie negativer art. nach dem ersten saturn-return sei man – vielleicht, wahrscheinlich, eventuell – erwachsen.

hm. das ist ja bei mir noch nicht so lange her. bin ich tatsächlich erwachsen geworden? mit 29 hatte ich eine wirklich gute zeit. ich habe die tollste reise meines lebens gemacht: von vancouver die westküste runter bis los angeles, dazu las vegas und die canyons. ich habe dort an einem montag vormittag geheiratet, auf dem standesamt. und am nachmittag waren wir bei 42 grad im pool auf dem hoteldach. wie geil! ich habe in diesem jahr besondere menschen näher kennengelernt. auch über die grenzen österreichs hinaus. 2005 war als jahr ein einziger rausch. der 30er im jahr darauf war kein schock. und jetzt bin ich ohnedies alt. prust.

wobei: in bozen hat mir eine ärztin auf der geburtshilfe-station nicht glauben wollen, dass ich 31 bin. ich sehe "piu giovane" (=viel jünger) aus. obwohl ich dort einfach nur schlimm ausgeschaut habe, ganz ehrlich. na ja, jedenfalls habe ich meinen ersten saturn-return ganz gut bewältigt, denke ich.

abbruch-haus, zwei

und weiter gehts, märz 2008

angeblich sollen ja die grundmauern stehen bleiben und das haus saniert werden. auch wenns nicht unbedingt danach aussieht.

das erinnert mich an den witz, wo ein bildhauer, der einem interessierten publikum die figur eines pferdes präsentiert, gefragt wird, wie er das macht, dass aus einem stück stein ein pferd entsteht. worauf der bildhauer sagt, er nimmt den stein und schlägt einfach alles weg, was nicht wie ein pferd aussieht.

in vino veritas

gestern wieder mal, nach langer zeit, wein getrunken. natürlich aus südtirol.

wir konnten darauf trinken, dass adrian fünf kilo wiegt. ansonsten bin ich alles andere als eine weinkennerin. auch wenns nicht en vogue ist, ich weiss über wein absolut nichts und kann nur sagen, dass mir roter besser schmeckt als weißer. und was für ein roter? keine ahnung. süß oder bitter? kann ich nicht beschreiben. na ja, vielleicht kommt das irgendwann noch, zumindest wird mir das immer gesagt, "ja in deinem alter, da habe ich auch noch keinen wein getrunken…" ich vertrage auch nix. pasta, dazu ein paar schlucke und schon torkel ich aufs sofa.

ach ja, doch, etwas fällt mir noch ein. eine geniale stermann/grissemann weinfachsimpelei-parodie. grins.