almis personal blog

oscarwatch und filmtipp

für cineasten wahrscheinlich nicht unbekannt, trotzdem ist die seite hier mal eine extra erwähnung wert: oscarwatch.com bzw. wie sie nun heißt awards daily

die page beschäftigt sich von oscarverleihung zu oscarverleihung (ja, der aufmerksame leser merkt, ich würde sehr gerne einen kleinen oscarschwerpunkt hier im blog starten, aber irgendwie ist gerade nicht die richtige zeit dafür, immerhin haben wir erst august) mit möglichen kandidaten für den jeweils nächsten academy award. das ist nicht nur insofern interessant, als man schon sehr früh tendenzen und trends in hollywood nachvollziehen kann, sondern auch für seine persönliche filmauswahl, wenn man ins kino möchte. die vorgestellten filme bürgen immer für qualität und auch wenn sie letztendlich doch nicht zu den favoriten zählen, entdeckt man dort manchmal kleine juwele, die man sonst vielleicht übersehen hätte.

so geschehen bei the door in the floor, der filmadaption des john irving klassikers witwe für ein jahr. jeff bridges und kim basinger wurden damals zum favoritenkreis für einen academy award gezählt. rückblickend betrachtet zwar zu unrecht, hat es mich aber bewogen, den film im kino anzusehen. und der film ist wirklich gut. teilweise etwas schwer verdaulich, schafft er es auf dem schmalen pfad zu tänzeln, bei dem ich gerade noch bereit bin, mich auf filmische trauer und leid einzulassen. wahrscheinlich weil er auch sehr positive und humorvolle züge hat, verkörpert in erster linie durch jeff bridges, ein generell, trotz 4 (!) oscarnominierungen, eher unterschätzer schauspieler in hollywood. und das, obwohl er sehr wandlungsfähig ist, wenn man etwa seine leistung als dude in the big lebowski betrachtet, wo er alles andere als den durchschnittlichen amerikaner in mittleren jahren verkörpert.

heute um 22.45 in der ard ist aber erstmal die tür der entscheidung (so der rosemunde pilcher-artige deutsche titel) zu sehen. und ein geräusch zu hören wie wenn jemand versucht, kein geräusch zu machen (j. irving).

gegen die lücken

nachdem ich gestern ein ausführliches gespräch über jack lemmon und billy wilder geführt habe und ich beschämenderweise sagen muss, dass ich kaum etwas vom – immerhin sogar -österreicher wilder gesehen habe, heute in aller frühe gleich zwei dvds bei thalia (ab einem wert von 20 euro liefern die übrigens gratis) bestellt. es sind dies: das apartement und irma la douce.

bei literatur kenne ich das gefühl, einfach viel zu wenig gelesen zu haben und vorallem auf wundersame weise die meisten plots ungefähr drei monate nach der lektüre bereits wieder vergessen zu haben. einige hauptwerke der deutschen literatur sind auch von mir noch nicht bezwungen worden. manns der zauberberg: bei seite 300 abgebrochen, und das ist noch lange nicht die mitte. kraus’ die letzten tage der menschheit immerhin schon dreimal begonnen und jedes mal komme ich dabei weiter. musils mann ohne eigenschaften schon mindestens fünfmal begonnen. w.o. jedesmal auf seite vier.

bei filmen habe ich mir vorgenommen, zumindest 90 prozent der top 250 filme, die auf der internetmovie database gelistet sind, zu sehen.

avanti!

nachmittägliche sofa-liegerei, zur abwechslung bei meinen eltern.

dort wurden gerade neue dvds erstanden. unter anderem avanti, avanti von billy wilder. nicht unbedingt wilders hauptwerk, aber – wie nennt man das so schön – ein feelgood movie, a light-hearted comedy, ideal für einen faulen samstagnachmittag. hauptrolle: jack lemmon.

kevin spacey hat seinen hauptrollenoscar 2000 für american beauty genau diesem mann, seinem väterlichen freund, seiner inspiration, gewidmet, mit den worten: "jack lemmon whereever you are, thank you, thank you, thank you". schnüff. und ja, ich habe ein unglaubliches gedächtnis für academy award details, auf viele jahre zurückliegend. ich würde daraus ja gerne irgendwie einen beruf zu machen und etwas damit verdienen.

zurück zu avanti, avanti: lemmon spielt einen schnoddrigen, grantelnden ami, der nach italien kommt, um seinen verstorbenen vater von der insel ischia abzuholen. dabei lernt er eine flotte, lebenshungrige engländerin kennen, juliet mills (eher unbekannt, aber ideal besetzt). es folgen natürlich einige italien/italiener klischees – aber nie platt – einiges an nacktheit, ein paar wirklich gute sager und eine menge an natürlich dargebrachter situationskomik. sechs globe nominierungen stehen zu buche, ein preis für lemmon war drinnen.

der hoteldirektor: "this is not like america. at lunchtime we make our pasta, we sprinkle our parmigano, we drink our wine, we make our love". lemmon: "what do you do in the evening?" hoteldirektor: "we go home to our wives."

so macht man das

gestern beim zappen auf eine wortspende von harald schmidt gestoßen:

gratuliere, sie sind ja vor kurzem zum fünften mal vater geworden!

bitte?

ich gratuliere zur geburt ihres kindes – sie sind ja wieder vater geworden!?

puh, das weiß ich gar nicht so genau, ich habe schon länger nicht zuhause angerufen.

*prust*

mein derzeit immer-noch lieblingssong

…heißt fluorescent adolescent, von der englischen band arctic monkeys.

der titel alleine ist ja schon ein geniestreich, der text verrückt, der rhytmus ist schön atonal, der gesang eiert irgendwie drüber, genau wie ich es mag. harhar.

das video ist gleichermaßen trist wie angsteinflößend. es reicht ja tatsächlich aus, irgendwo einen clown auftreten zu lassen, und schon sind die zuseher verstört. vergleiche auch das circus circus hotel in las vegas. very gruselig.

zapping

da ich mittlerweile ungefähr 4 kilo mehr mit mir herumtrage als noch vor fünf monaten, kommt es zunehmend (kalauer!) vor, dass ich abends – einmal am sofa befindlich – nicht mehr so leicht aufstehe.

soviel zu meiner ausrede, wieso ich gestern um 20:15 tatsächlich gülcans traumhochzeit auf pro sieben verfolgt habe. und ganz ehrlich: gülcan ist in ihrer hochzeits dokosoap wesentlich unnerviger als in ihrer funktion als tv-moderatorin bei viva. sie kann tatsächlich in normalem tempo, in einer angemessenen stimmlage sprechen. und obendrein ist die sendereihe auch lange nicht so tief wie sarah connors heirats-berichterstattung vor zwei jahren. (ausrede für die konsumation dieser sendung wird nachgereicht). dass ich das diverse hochzeits tam-tam generell nie und nimmer werde nachvollziehen können, steht auf einem anderen blatt. aber dabei zusehen ist ok.

dann weitergezappt und auf eine extrem pointierte bbc show gestossen, für die man sich auch nicht genieren muss, knowing me, knowing you. vielleicht ist das ja höchst peinlich und steve coogan alias alan partridge ist in dieser comedyreihe schon ewig und ein jahr für alle leser hier kult, aber ich habe ihn gestern erstmals entdeckt. das konzept ist recht einfach erklärt, partridge führt durch die show, die visuell und formal an tv produktionen der 70er oder 80er jahre erinnert und lädt sich – fiktive – gäste ein. diese werden immer in gleicher art und weise vorgestellt, nämlich mittels des titelgebenden abba songs. knowing me, alan partridge, aha, knowing you, peter green, ahaaa. alan partridge ist der bewusst stupide, leicht anzügliche moderator, seine gäste sind kuriose eigenbrödler oder auch grandiose selbstdarsteller. köstlich. neuer running gag zwischen mir und ihm: knowing me…aha…

zum eindösen dann eine orf doku zum thema hexen gesehen. hexen, die am scheiterhaufen verbrannt werden, hexen, die kleine kinder verzehren (vergleiche: hänsel und gretel), hexen mit wilden haaren und langen nägeln. interessante firsurenwahl der sendungsmoderatorin, in diesem zusammenhang.

nun auch antonioni

derzeit erreichen uns jeden tag meldungen über das ableben von bedeutenden filmschaffenden bzw. schauspielen. gestern waren es michel serrault und ingmar bergman. heute michelangelo antonioni.

nun habe ich schon beschlossen, mir endlich bergmans wilde erdbeeren anzusehen, ein film, der in der süddeutschen dvd filmcollection enthalten ist und, den ich schon seit weihnachten zuhause habe. szenen einer ehe habe ich gelesen, also das buch zum film. vornehmlich im schloßpark in schönbrunn. in meinen mittagspausen als schauraumaufsicht.

auch blow up, der klassiker von antonioni, ist in der süddeutschen sammlung vertreten und diesen habe ich bereits genossen. interessanterweise steht in der imdb zu blow up: "the plot synopsis is empty". absolut passend, eigentlich. denn inhaltlich gibt es nicht besonders viel zu erzählen. viel mehr geht es um das einfangen von stimmungen. in diesem fall: das darstellen von leere, ein leeres leben, leere handlungsweisen, absolute oberflächlichkeit.

interessiert habe ich mich für antonioni seit sofia coppola in ihrer oscarrede (beste regie/lost in translation) erwähnt hat, dass antonioni eines ihrer großen vorbilder sei. denn, "ich will nicht sagen, dass ich dort weitermachen will, aber es gibt auf jedenfall die freiheit, einer figur, einer stimmung zu folgen, ohne, dass immer gleich jemand mit einer pistole um die ecke kommen muss". so umreißt sie ihre vorstellungen in einem interview mit dem standard.