almis personal blog

In der Bücherei

Als die erste längere Herbstkrankheit überstanden war, haben wir Ende letzter Woche die Nachbarfamilie recht spontan zur Bücherei Floridsdorf begleitet.

Gut, es war schon mal spannend, mit vier Kindern (zw. 1,5-6 Jahren) an der alten Donau entlang und dann am Bahnhof Floridsdorf vorbei, “anzureisen”. Am Bahnhof verweilten wir etwas, weil dort ein Klarinettist spielte, Adrian und E. tanzten und ihre kleinen Brüder setzten sich direkt vor ihn und schauten ihm fasziniert zu.

Na gut, irgendwann kamen wir in der Bücherei an und ich war erstaunt und erfreut, wieviel Auswahl an Kinderbüchern dort vorhanden war. Für alle Alterstufen, zu sehr vielen Themenbereichen (Natur bis Technik) geordnet, dazu gibts auch Hörbücher auf CDs, es gibt Kassetten und DVDs, und – für uns praktisch – ganz viele Vorlesebücher. Die Kinder stürzten sich gleich ins Getümmel und suchten sich einiges zum mitnehmen aus. Dann wurde mit den Mamas verhandelt, welches Buch jetzt noch unbedingt mitmuss und welches dann das nächste Mal (beim nächsten Mal werde ich auch sicher eine größere Tasche mitnehmen!)

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Wir erstanden übrigens drei neue Zilly-Bände und Das kleine Ichbinich, außerdem ein witziges Buch namens Das Froschl und u.a. auch ein Hörbuch von Geschichten von Michel, gelesen von Robert Stadlober (!). Außerdem habe ich ein Buch namens Adrian Adrenalin entdeckt. Hat mein Sohn seine Biografie geschrieben?

Jedenfalls kann man dann für ein Kind einen eigenen Ausweis lösen, der gratis ist. Man kann sich damit bis zu 25 Medien gleichzeitig ausborgen und das für vier Wochen. Kann dann aber auch noch verlängern. Außerdem kann man die Bücher in jeder anderen Bücherei Wiens auch zurückgeben. Die Kinder können unter drei verschiedenen Ausweiskarten wählen und bekommen noch ein Gratislesezeichen dazu. Sehr nett.

Anmerkung am Rande: die Bücherei in Floridsdorf ist besonders kinderfreundlich!

12 years a slave

Unlängst habe ich mir für die Academy 12 years a slave angesehen.

Einer DER Oscarfavoriten, in einem Jahr, mit einer besonders hohen Dichte an Qualitätsfilmen. Oder wie es bei Next Projection hieß: Gravity is the film of the moment. 12 years a slave was the film of the last moment und maybe the film of the next moment. Gonna be a close race.

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Mal sehen. Ich rechne ziemlich fix mit einem Oscar für die beste weibliche Nebendarstellerin Lupita Nyong’o und mit Nominierungen für Chiwetel Ejiofor und Michael Fassbender, den ich bisher nicht kannte; er hat mich aber in seiner äußerst unsympathischen Rolle sehr beeindruckt.

Und hier meine Gedanken zum Film.

New hood, sechszehn

Letztens hab ich mir übrigens Mein Floridsdorf angesehen, das ist ein Teil dieser Dokureihe des ORF, über die verschiedenen Wiener Bezirke.

Und die Folge war eigentlich ziemlich fad. Zumindest im Gegensatz zur Folge Mein Favoriten, mein (früherer) Heimatbezirk. Das spannendste war, dass Brigitte Ederer ihre frühere Schule in der Franklinstraße englisch aussprach, während Hannes Androsch, Erika Pluhar und Co. die eingedeutsche Version bevorzugten.

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Es ist auch klar: Favoriten ist ein sehr polarisierender Bezirk. Jeder Wiener hat zu Favoriten eine Meinung, und die ist öfter mal nicht so positiv – obwohl der Bezirk sehr inhomogen ist (siehe ländliche Ausläufer am Laaerberg) und der Bezirk eigentlich schon alleine aufgrund der Größe differenziert betrachtet werden müsste. Aber er gilt halt als “wild”, habe zb. im aktuellen Falter gelesen, dass Leute vom Land fallweise meinen, man würde zwangsläufig von Türkenbanden zusammengeschlagen, wenn man den Reumannplatz quert. Das ist natürlich der Fall, ich weiß das, ich habe 8 Jahre am Reumannplatz gewohnt, aber ja, es weht dort ein anderer Wind als hier.

Das kam auch in der Doku raus, Floridsdorf sollte eigentlich zu Niederösterreich gehören, es war sogar mal angedacht, es zur Hauptstadt zu machen. Die Floridsdorfer sagen, wenn sie am Kahlenberg stehen, da drüben ist Wien und da ist Floridsdorf. Und drüben leben “die Pülcher“, wobei Androsch dann meinte, die Leute auf der anderen Seite der Donau sagen das auch über die Floridsdorfer und Donaustädter.

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Gelernt habe ich zb., dass Floridsdorf sieben Gemeinden hat (Androsch verglich das gewagterweise mit Rom), nämlich Donaufeld, Floridsdorf, Jedlsee, Strebersdorf, Großjedlersdorf und Stammersdorf. Wir wohnen in Donaufeld.

Möhre versus Karotte, zwei

Also bei Männern ist das mit dem Vorlesen offenbar anders, weil gestern hat der Mann vorgelesen und da hieß es dann “Sahne” und Adrian: “Schlagobers” und der Mann: “Hier steht Sahne” und Adrian: “Schlag-Ob-ers!!!” Bin schon auf den nächsten Lesedurchgang gespannt.

Jedenfalls ist das betreffende Buch derzeit ein Hit bei Adrian. Das hat uns übrigens die Nachbarin geliehen. Wenn sie morgens das Haus verlässt, dann ruft Adrian ihr manchmal vom Balkon aus nach: “Lesen wir heute Abend wieder die Zilly?”

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Zilly ist übrigens eine Hexe und ihr Kater heißt Zingaro. Ein paar Weltraumkaninchen spielen auch eine Rolle.

Möhre versus Karotte

Wenn man dem kranken Kind aus (von den Nachbarskindern netterweise vorbeigebrachten) Büchern vorliest, so muss man zahlreiche Wörter “verösterreichischen”. Heute wären das gewesen:

  • Möhren = Karotten
  • Sahne = Schlagobers
  • Schubkaren = Scheibtruhe
  • Eimer = Kübel
  • Schippe = Schaufel
  • Bordstein = Gehsteig
  • Bollerwagen = ähm Leiterwagerl?

Nicht, dass Ihr denkt, ich bin da so ein Sprachpolizist, es ist mir schon bei drei anderen Freundinnen aufgefallen, denen ich beim Geschichten vorlesen zuhörte und mitlas, dass sie das ebenso machen wie ich. Die “deutschen” Wörter sind einfach so ungewohnt.

Cooking, fünf

Jetzt wieder mal was zum Kochen.

Über den Sommer hab ich fast gar nicht gekocht. Einerseits wars zu heiß, andererseits war dieses ganze Übersiedlungsding, da hatte man hier keine Zutaten mehr und da noch keine und bis dann alle Töpfe und Pfannen übersiedelt waren etc. Ihr kennt das. Jedenfalls ist mir das Kochen schon richtig abgegangen.

Ab Mitte September gings dann wieder richtig los. Ich habe Picatta milanese perfektioniert (die ideale Hitzestufe in der Pfanne gefunden) und nachdem es eine von Adrians Lieblingsspeisen ist, gab es das praktisch jede Woche. Aufgrund des Biobauerhofes ums Eck gab es auch jede Woche Kürbiscremesuppe (ich weiß nicht, liegt es an den Biokürbissen, aber plötzlich schmeckt die mir?) und gestern Brokkolicremesuppe.

Eine Frage an die versierten KöchInnen: ist es mit Gemüsecremesuppe so, dass man sagen kann, kann man eine kochen, kann man alle kochen? Ich habe bei der Brokkolisuppe jedenfalls genau dasselbe Rezept angewendet wie bei Kürbis. Und es schmeckt echt gut so!

Faschierte Laibchen gabs in der letzten Zeit auch häufig und neu: Semmelknödel mit Championssauce. Die Knödel sind nicht ganz einfach, beim ersten Mal waren sie etwas zu weich, ich hab zuwenig Mehl verwendet, aber beim zweiten Versuch sind sie geglückt. Nur muss ich Adrian alle Petersilienreste raus zupfen. Aber ich finde, die gehören schon mitgekocht. Schmeckt irgendwie gschmackiger.

Und jedesmal, wenn ich etwas neues koche und der Mann kostet, fragt er mich, wieso ich die ersten 20 Jahre unserer Beziehung kaum gekocht habe. Manchmal muss die Zeit einfach erst reif dafür werden!

Direct Hits

Die Killers haben übrigens eine best of Platte herausgebracht, sie nennt sich Direct hits und vereint vier Songs der ersten Platte Hot Fuss, und jeweils drei Songs der nachfolgenden Alben Sam’s Town, Day and Age und Battle Born. Dazu zwei neue Songs.

Die Killers sind vielleicht meine Lieblingsband. Im Skoda höre ich praktisch nur ihre Songs, wobei ich denke, dass sie Adrian zu melancholisch sind. Er mags gerne wilder. Ich aber mag die Stimmung sehr, die sie vermitteln. Oft geht es bei den Killers um früher und früher ist meistens die Jugend, eine Art heile Welt, ein Fluchpunkt, wenn der Alltag zu übermächtig wird. Es geht um Freiheit, und Freiheit ist Straße, ist Autofahren, Autokino, Autoradio, Rummachen im/auf dem Auto.

In The way we were heißt es etwa: “Driving in my daddy’s car to the airfield, blanket on the hood, backs against the windshield” In Smile like you mean it: “Someone will drive her around, on the same streets that I did”. Man streitet am Parkplatz (Valentina). Und wenn man dann genug gestritten hat: “We took a backroad in my car. Down to the ocean, it’s only water and sand. And in the ocean we’ll hold hands” (Bones) Viele Songs haben das Reisen, (Weg)fahren schon im Titel: Runaways zum Beispiel, Joy Ride, Good Night – travel well, I can’t stay.

Sehr oft geht es bei den Killers um Lebenentwürfe, Träume, um Liebe. Die moderne Prinzessin sucht ihren Prinzen in der staubigen Wüste und kommt irgendwann nach Vegas, einer Stadt, die nicht offensichtlich romantisch ist. Zu laut, zu schrill, zu grell, zu glitzernd erscheint sie – und doch, sie hat in ihrer Freizügigkeit etwas Magisches. Das Gefühl, es könnte jederzeit alles passieren. Schön in Szene gesetzt im Video zum neuen Killers Song Shot at the night:

Das aktuelle Vegas so gut zu porträtieren, das schafft auch kaum jemand wie die Band, die genau von dort stammt.

New hood, fünfzehn

Und weil es so schön war, gibts noch Bilder aus dem herbstlichen Floridsdorf…

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…wir haben mit Freunden (fast alles Ex-Favoritner, einige Neu-Transdanubier) einen Ausflug an die obere alte Donau gemacht, vor unserer Haustüre…

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Indian Summer, Wasser, Schwäne inklusive

New hood, vierzehn

Gestern Nacht ist ein neuer Panik-Traum zu meinen bisherigen hinzugekommen.

Die bisherigen waren ua. Panik, nochmal die Matura machen zu müssen, Panik vor Flugzeugabstürzen, Panik, mein Baby zu zerquetschen, Panik, auf der Intensivstation etwas umzuwerfen, Panik meine Doktorarbeit nochmal schreiben zu müssen. Und natürlich Panik, bei der Kindergeburtstagsparty zu versagen.

Neu: Panik, woanders hinzuziehen?! Das ist wirklich noch nie da gewesen. Doch letzte Nacht zogen wir im Traum also in eine andere Gegend, in eine andere Wohnung. Die Gegend war gar nicht mal schlecht, eigentlich sogar hübsch und die Wohnung war auch völlig in Ordnung, aber ich wollte da nicht leben. Ich war entsetzt, wie man mich dazu überreden konnte, aus Floridsdorf wegzuziehen.

Hm. Ich glaube, ich bin eingelebt.