almis personal blog

Nice week!

Eine schöne und anstrengende Woche war das bisher, wie sie in der letzten Zeit oft vorkommen.

Am letzten Samstag waren wir auf einer Kindergeburtstagsparty im Kino eingeladen, das war sehr nett, während der Feier konnten die Eltern gemütlich auf einem Sofa abhängen & wurden mit belebenden Energytrinks versorgt (Aufstehzeit 6 Uhr, immer noch) und danach sahen wir uns alle den Film The Croods an. Manche Mädchen hat der Film ein wenig erschreckt, während die Buben das alles so cool fanden, die Lava und die Erde, die bebt und die Sümpfe, in denen Protagonisten versinken, bye bye Gender-Mainstreaming. Sonntag waren wir Geburtstag feiern in Laxenburg, mit Freunden, wir haben sehr gut gegessen, und waren dann spazieren bzw. konnte Adrian endlich wieder sein Rad entmotten, das Fahrradfahren ist ihm schon abgegangen. Außerdem wurden unsere Erwachsenenroller gestestet! Sowas haben wir jetzt auch.

Von Montag bis Freitag extrem viel Arbeit und neue Aufträge, aber am Dienstag Abend war ich trotzdem aus, im hippen neuen Einkaufstempel in Wien Mitte – The Mall – und habe mich mit L. getroffen, einmal ohne unsere gemeinsam vier Kinder, ich habe Kaffee getrunken, schließlich war es acht Uhr abends, eine Zeit, wo mir normalerweise meistens schon die Augen zufallen. Dabei müsste sie viel müder sein, sie hat viel mehr Kinder und steht noch früher auf! Aber ich bin halt schon älter… Jedenfalls haben wir bis halb elf durchgehalten und die Luft war sehr lau an diesem Abend, fast wie am Meer. Am Mittwoch ging es mit der Oma zum Tichy und Adrian wollte alle Stanizeln essen (Eis weniger).

Gestern schließlich waren wir im Tiergarten in Schönbrunn und ich bin wohl eine Legasthenikerin. Habe P. erzählt, meine Jahreskarte gilt nur bis 13. April und ich müsste mir eine neue kaufen. Kurz vor dem Kauf habe ich bemerkt, sie gilt bis 19. und P. hat dann entdeckt, dass es außerdem der Mai ist. Gut, dass ich nächste Woche einen Augenarzttermin habe. Jedenfalls waren wir am Spielplatz, im Regenwaldhaus (wenn man da drinnen war, ist es draußen übrigens angenehm kühl, obwohl es gestern 24 Grad hatte), haben auch ein paar Tiere gesehen und dann haben wir zufällig L. und eine Freundin getroffen und sind mit gesamt 6 Kids Bummelzug gefahren. Schön war das!

Ach ja und Adrian ist erstmal geritten. Wollte er bisher nie. Und dann plötzlich doch. Wenn man nicht mehr danach fragt. Klar.

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Skyfall

Viel positives war ja über den Jubiläumsbond zu lesen, der beste Bond aller Zeiten soll es sein, unter der Regie von Sam Mendes –  dessen Film American Beauty ich sehr liebe – der dritte Film mit Daniel Craig, den ich als Bond eigentlich ziemlich gut finde und dessen Erstling Casino Royale ich besonders mochte.MV5BMjM1MzMzOTA3MV5BMl5BanBnXkFtZTcwOTE3NzA1OA@@._V1_SX214_

Mit dementspechend hohen Erwartungen habe ich mir also endlich Skyfall angesehen und wurde für mich überraschenderweise deutlich enttäuscht. Ja klar, das sind sehr schöne Bilder, Shanghai bei Nacht, Schottland im Nebel, immer wieder London. Ästhetisch. Toll. Andererseits sind es gerade diese artifiziellen Bilder, die Skyfall sehr von seinem Zuschauer distanzieren und auf Abstand halten. Bond selbst ist diesmal so geschlagen und verletzlich und erinnert dabei etwas an Bruce Wayne in The dark knight rises. Nur wieviel Kraft schöpfte Wayne aus seiner Niederlage, welche Katharsis machte er (deutlich sichtbar) durch. Und Bond? Der schwelgt in der Vergangenheit, der Film besteht aus unzähligen Zitaten, Anspielungen an frühere Filme, Insiderverweisen. Das allerdings relativ ironiefrei und ohne großen Erkenntnisgewinn.

Und das ist so schade. Wie frisch und neu erfunden wirkte der 1. Craig-Bond Casino Royale (jaja, der Croupier hatte einen ziemlichen Wiener Slang, was etwas unfreiwillig komisch wirkte, zumindest auf das Wiener Publikum, großes Gekicher, aber selbst das störte nicht sehr) und wie altbacken dagegen der dritte? Der Plot war quasi nur selbstreferentiell, eine Bedrohung von außen nicht existent (in Zeiten wie diesen ein wirklicher Anachronismus), ein Kampf ganz innerhalb des eigenen Universums.

Der Bösewicht Javier Bardem hätte ich einer besseren Geschichte wirklich brillieren können, so wirkte selbst er trotz aller Bemühungen relativ comichaft-harmlos. Judi Dench als M. ist mir generell so fern wie nur irgend möglich, spielt aber diesmal eine so große Rolle im Film, dass man sie schwer übersehen kann. Letztendlich muss ich sagen: das Beste an diesem Film ist für mich der Song von Adele.

Bitte Ihr Leute, die Ihr Skyfall liebt, was habe ich falsch gemacht bei der Rezeption? Was mögt Ihr daran so gerne?

Besser

Jetzt habe ich also Doris Knechts zweiten Roman gelesen, er nennt sich Besser. Sehr mutiger Titel, wenn man erahnen kann, was Rezensenten mit solchen Titel gerne kalauern (“Wäre er doch nur besser gelungen usw…”)

MINIMALE SPOILER MÖGLICH

Ich liebe Knechts Kolumnen, vor allem im Falter und natürlich ihre zu Büchern gepressten Kolumnensammlungen. Ihren hochgelobten Erstling Gruber geht kenne ich nicht, aus dem Grund, weil mich das Thema (Krebserkrankung) abschreckt und ich auch nach der Leseprobe am Kindle nicht so leicht hineingefunden haben, in den Stil. In Besser findet man dagegen relativ unmittel rein, weil die erste Szene eine ausführlich beschriebene Sexszene ist. Harhar.

Nein, es ist von der ersten Seite an eine vertraute Welt, in die Doris Knecht uns da führt, diese Welt kennen wir aus ihren Kolumnen. Es geht um ein gutsituiertes Paar im besten Alter aus Boboville (in Wien, oft 2. Bezirk), sie haben Kinder, sie haben intellektuelle Freunde, essen kroatische Ziegenwürste und Bregenzerwälder Bergkäse und trinken Rotwein (was Knechts Hauptfigur auch selbstironisch als “wie aus dem Bobo-Handbuch” bezeichnet). Einmal baut sie sogar eine Art Wissensquiz für ihr Publikum und die geneigte LeserIn errät vielleicht das Video, das Knechts Hauptfigur sich gerade ansieht (für mich wars einfach: Arcade Fire, Suburbs, oute ich mich damit als Bobo?). Übrigens ein toller Song, welche Relevanz er für den Plot hat, wird mir nicht ganz klar.

Und da haben wir auch m.E. schon den Pferdefuß des Textes. Das alles ist eine nette, oft witzige, meist auch sehr hellsichtige Beschreibung einer Gesellschaftsschicht, eines Menschenschlages, eines städtischen Biotops. Das liest sich amüsant und flüssig. Doch darüber vergisst Knecht ihre Hauptfigur Antonia Pollak, und wie man weiß, ist das Ziel eines Buches halt eben doch, die Hauptfigur in die schlimmstmögliche Situation ihres Lebens zu bringen und sie dann ordentlich strampeln zu lassen. Habe man das nicht vor, so las ich einmal, dann wäre es keine Romanform wert.

Antonia Pollak strampelt nicht, sie tänzelt vielleicht da und dort etwas nah an den Abgrund, aber einen wirklichen (innerlichen) Kampf erlebe ich als Leser hier nicht. Was sind die Schatten ihrer Vergangenheit, welche Dämonen bekämpft sie wirklich? Und wieso manifestiert sich ihr Vorleben so wenig in der Gegenwart? Ich fürchte, ein Buch, dass das Thema Drogensucht beinhaltet, kann man nur glaubhaft schreiben, wenn man selbst Erfahrungen in dieser Richtung oder sehr viel drüber recherchiert hat. Frau Pollak hat angeblich Bedrohliches erlebt, aber irgendwie floatet sie dafür zu relaxt mit, in dieser sie stetig umspülenden liberalen Strömung.

Doris Knecht kann schreiben. Sehr gut sogar. Einzelne (kurze) Kapitel von Besser sind sogar regelrecht poetisch geraten, dass man den Atem anhält. Zahlreiche Metaphern wunderschön. Ob die Form eines Romanes hier die passende ist und ob Antonia Pollak die faszinierende Hauptfigur ist, wie es uns hier weisgemacht werden soll? Das bezweifle ich eher.

RIP Roger Ebert!

Gestern ist Roger Ebert gestorben, ein brillianter Filmkritiker, eine Ikone in den USA. Das geschah nicht unerwartet, er kämpfte seit über 10 Jahren gegen den Krebs, aber dennoch ist das sehr traurig und ein großer Verlust für die Filmwelt.

Wie oft habe ich zu Mr. Almi gesagt, Ebert gab Film xy soundsoviele Sterne und das war für uns eine Orientierungshilfe. Ganz selten verstand ich seine Urteile gar nicht, ein Beispiel dafür wäre Fight Club, den Ebert nicht mochte. Aber es war immer spannend, seine Argumente zu lesen, auch wenn man mit seinen Schlußfolgerungen einmal nicht übereinstimmte.

Ich habe alle Great Movies Hardcover von Ebert, ein Beispiel für eine hervorragende Kritik (für einen hervorragenden Film) wäre die zu Fellinis 8 1/2.

Ich besitze auch sein Buch Your Movie sucks, das ebenfalls gut und sehr oft sehr witzig zu lesen ist. Seine Urteile können hart sein, allerdings werden sie nie verletzend oder gehen unter die Gürtellinie. Meine Lieblings This-sucks Kritik handelt vom Film The Village und sie ist sehr pointiert verfasst, man kann sie hier nachlesen.

Das Schöne an Eberts Kritiken war: sie waren hervorragend geschrieben, nie überlang, nie über-intellektuell, arrogant oder herablassend. Sie waren für sich alleine genommen amüsant, klug und pointiert. Er hat nie mit seinem fundierten Wissen geprotzt, sondern immer versucht, seine Leser, begeisterte Kinogeher, direkt und unmittelbar zu erreichen. Ebert, der übrigens ein begeisteter Twitterer war – aufgrund seiner Krankheit konnte er seit Jahren nicht mehr sprechen – hat seine Abschiedsworte noch selbst verfassen können. Sie enden mit dem Satz: See you at the movies.

Rest in peace, Roger.

Osterurlaub in Südtirol

Das erste Mal in meinem Leben habe ich Ostern auswärts gefeiert und zwar in unserer zweiten Heimat Südtirol, bei Adrians Großeltern und seinem Onkel. Damit habe ich das weiße Ostern in Wien und Umgebung versäumt, denn in Südtirol war es mild und oft sonnig, und sehr nette Tage erlebt. Wohlgemerkt Tage. Die Nächte waren ziemlich unruhig und früh zu Ende, denn Adrian findet Südtirol so spannend, dass er leider nicht länger als bis sechs im Bett bleiben kann.

Am Samstag haben wir das heilige Grab in der Kiliankirche von Lüsen besucht. Die Kirche war stockdunkel, das Grab umsäumt von Glaskugeln, die mit gefärbtem Wasser gefüllt sind. Sah sehr beeindruckend und stimmungsvoll aus.

Am Ostersonntag suchte Adrian zunächst mal die Ostereier und kleinen Geschenke, die der Osterhase extra auch nach Südtirol gebracht hatte (das natürlich in aller Frühe). Später wurde gespielt und mittaggegessen und am Nachmittag fuhren wir ins nördliche Südtirol, woher Adrians Großeltern stammen, und sahen uns u.a. den alten Bauernhof der Urgroßeltern an. Später besuchten wir noch die Wallfahrtskirche in Maria Trens, und zündeteten eine Kerze an.

Am Montag haben wir uns mit Verwandten schon am Vormittag in einem Cafehaus in Brixen getroffen und dann einen kleinen Bummel durch Brixen gemacht, der uns auch am Dom vorbeiführte:

Zum Mittagessen gingen wir zum Wirt an der Mahr, ganz in der Nähe von Brixen – das Ambiente war sehr angenehm und das Essen vorzüglich. Ich entschied mich für einen Campari Orange zum Aperitiv und dann für das Eisacktaler Tris. Dieses wird in der Pfanne serviert und besteht aus Schlutzkrapfen, Spinatnocken und Käsenocken in brauner Butter mit Parmesan. Ich glaube, ich habe noch nie so einen köstlichen Nudelteller gegessen. Aber auch das Schnitzel dort hat Adrian sehr gut geschmeckt.

Nach einer kurzen Pause daheim wurden wir dann noch nach Rodeneck (leider ist die Burg dort erst ab Mai innen zu besichtigen, von außen sieht sie jedoch imposant aus) und nach Neustift. Den letzten Abend ließen wir gemütlich zuhause ausklingen.

Fazit: ich fühle mich nach den wenigen Tagen Auszeit wirklich gut erholt, was auch der Umsorgung durch die Familie geschuldet ist. Außerdem war es mal interessant, Südtirol in einer ganz anderes Jahreszeit zu erleben (Sommer, Herbst kenne ich gut, Frühling gar nicht). Ich fühle mich seit der Bozen Odysee 2007 dort immer irgendwie heimisch. Und Adrian, dem echten Südtiroler, gehts ebenso.

Nightmare before Easter

Das Selbstständigenschicksal ist wohl jenes, dass man immer vor Feiertagen, Urlauben und verlängerten Wochenenden am meisten (dringende!) Aufträge bekommt. Werde ich ja nie verstehen. Jedenfalls war die Woche sehr stressig und da ich damit nicht gerechnet hatte, waren wir auch freizeittechnisch gut verplant.

Desweiteren: Adrian äußerte den Wunsch nach einem blauen Baby Angry Bird Schlüsselanhänger. Seinen hatte er vor einigen Monaten im Kindergarten verloren und nun vermisste er ihn (und auch Mama Angry Bird vermisste ihr Junges). Ich gab einem Verwandten den Wunsch weiter, kurz vergessend, dass wir dieses Jahr Ostern auswärts feiern. Ok, nun wurde schon Ostern runtergezählt und damit die Tage, bis der kleine Angry Bird sein neues zuhause finden würde. Nun ja, jetzt wurde ich etwas unentspannt, da Adrian sich sonst eigentlich nichts spezielles vom Osterhasen gewünscht hatte (und ja auch absolut nichts Süßes isst) – dieser Wunsch wohl tatsächlich am Ostersonntag erfüllt werden sollte.

Verwandten angerufen, er hat das Stofftier noch nicht. Schwitz. Heute die letzte Gelegenheit. Dann lieber selbst besorgen. Am Vormittag neben Workdeadline Chaos beim Saturn angerufen. Antwort: “Das hatten wir mal im Sortiment?” Äh ja. “Ich verbinde”. Aus der Leitung gefallen. Wieder angerufen. Keiner weiß weiter. Zum dritten Mal angerufen, endlich eine Wissende in der Leitung: “Ja haben wir noch”, “In blau?”, “Nein, nur noch rot”. Argl. In einem Comicfachgeschäft angerufen. Der Mann sieht nach, hat er. Gut, dann noch vor dem Kindergarten dort schnell vorbeifahren, geht sich schon irgendwie aus. Fahre extra hin, im Laufschritt entere ich das Geschäft. Der freundliche Besitzer überreicht mir einen Angry Bird aus Gummi. Ähm, ich wollte einen in Plüsch. Hat er nicht, nie gehabt. Arglllll!!!!

Zum Kindergarten gehetzt. Hatte ich noch eine Chance? Nachmittag war Kindergeburtstag angesagt, zwar in einem Einkaufszentrum, aber ohne Media Markt, Saturn etc. Kurz mit P. gesmst, die mit ihrem Sohn, Adrians Kumpel, auch dort sein würde. Sie war auch ratlos, ob es den dort irgendwo geben würde. Chance gering. Gut, dann schnell bei einem Mediamarkt angerufen. Keiner hebt ab.

Ok, es muss diesmal die Flucht nach vorne sein. Ich sagte Adrian, der Osterhase hätte Schwierigkeiten, den Angry Bird zu besorgen und ob es vielleicht auch nach Ostern noch… “Aber Mama, die Angry Bird Mama wartet doch auf ihn!” Und noch schlimmer: “Es geht schon irgendwie auch nach Ostern, wenn wir ihn gar nicht finden….” Schüff. Diese Ansätze von bitterer Vernunft sind ja noch quälender als Wut. Ok gut, eine letzte Chance, der Mediamarkt, der auf dem Weg liegt. Und die Zusicherung, dieses eine Ostergeschenk würde es schon früher geben, WENN wir es denn bekommen (ja, das macht man nicht und die Überraschung ist dahin, aber ich hatte das Gefühl, ohne den kleinen Angry Bird würde Ostern irgendwie einsam werden…). Dort die Verkäuferin gefragt, nö sie haben nur die großen, aber ich könnte trotzdem noch in die Games-Ecke schauen. Ohne viel Hoffnung hingegangen. Doch da – ja, da ist er, ein einziger, kleiner blauer Angry Schlüsselanhänger. Er strahlt uns an. Adrian strahlt zurück. Er ist überglücklich – ich auch.

Damit könnte die Geschichte zuende sein, ich bin müde, abgekämpft, aber happy, doch es geht noch weiter. Erzähle P. voll stolz, dass wir fündig geworden sind. P. und ich geben die Kids beim Kindergeburtstag ab und bummeln durch das Einkaufszentrum, durch den Thalia, schauen herum und gustieren und da ist ein Regal, und ich sehe mir dieses Regal näher an und sage: “Nein…!” Ich zeige P. das Regal und sie: “Neiiiiin…..”

Ihr könnt Euch sicher nicht vorstellen, was wir dort gefunden haben.