almis personal blog

the worst songs ever

kürzlich zufällig eine liste der 50 worst songs ever auf blender.com entdeckt. 

interessanterweise sind viele der angeführten songs aus den 1980er jahren. kann aber auch zufall sein. als ich ihm davon erzähle, meint er, da wäre sicher auch we built this city von starship dabei. ich staune. der song ist nummer eins der liste. wie konnte das trotz der unsterblichen zeilen: "marconi plays the mamba, listen to the radio" passieren?

am besten gefällt mir die begründung für song nummer 4 – bobby mc ferrins don’t worry be happy. blender schreibt darüber: "oh great – a bumper sticker set to music". mc ferrin erreiche mit seinem song das gegenteil von dem, was er erreichen möchte – nämlich leute auzuheitern. im song heißt es: "the land lord said your rent ist late, he may have to litigate." blender meint dazu: "if your landlord is indeed threatening you with legal action, you should not under any circumstances follow mcferrin’s advice, which seems to involve chuckling at him and
saying "look at me, i’m ’appy’ in a comical jamaican voice."

beachtenswert ist auch, dass gleich zwei in der liste angeführte songs aus dem film cocktail stammen. neben don’t worry be happy auch noch kokomo von den beach boys. (most diabolical rhyme: "aruba, jamaica, ooh, i wanna take ya!")

sommerhits, eins

am ende eines jeden jahres fragt fm4 immer nach dem persönlichen "peinlichsten" lieblingslied. damit ist alles gemeint, was nicht auf fm4 läuft, typische "hitparadenmusik" eben, und folglich auch die gängigen sommerhits.

mein herz schlägt zugegebenermaßen gerade für primavera in anticipo von laura pausini und james blunt. pausini ist ein superstar in italien und das schon sehr lange zeit. bereits im gymnasium haben wir im italienischunterricht songs von ihr angehört. dabei ist sie nur zwei jahre älter als ich. und james blunt – den ein mir nahestehender mensch als den mann bezeichnet, der mit 10 jahren beschlossen hat, sich nicht mehr zu räuspern – kennt und liebt/hasst man ja weltweit.

wie pizza und campari gehören italo-hits irgendwie zwangsläufig zum sommer. und halb englische-halb italienische duette sind ja auch nicht der weisheit letzter schluß. da gabs schon zucchero und paul young (senza una donna), ramazotti und tina turner (cose della vita), sarah brightman und andrea bocelli (time to say goodbye) um nur einige zu nennen. das funktioniert immer wieder.

der zweite programmierte sommerhit dagegen, emiliana torrinis jungle drum, geht mir dafür komplett gegen den strich.

herbst gruesst sommer

der h&m katalog ist da. wie findet man das?

einerseits: man kommt aus der prallen sonne, öffnet das postkastel und da liegt ein herbstkatalog. ein HERBSTkatalog. pfui. 

andererseits: es gibt neue sachen bei h&m. und man will ja auch nicht völlig unvorbereitet ende september mal aufwachen und feststellen, dass man nichts langärmeliges mehr im haus hat.

being busy

meine damalige freundin b. bezeichnete mich während unserer teenagerzeit einmal als "langweilig" und warf mir an den kopf, dass ich nur daheim herumsitzen und bücher lesen wolle. ich hatte wieder einmal abgelehnt, mit ihr an einem freitag abend ins u4 zu gehen. 

unsere wege trennten sich daraufhin bald. das problem war, sie wollte mit einem hintern auf drei kirtagen tanzen und ich am liebsten auf gar keinem. als germanistin habe ich außerdem gar nicht das gefühl, besonders viel zu lesen. eher denke ich, dass die eine oder andere kleine oder große lücke im kanon klafft. in den literaturwissenschaftlichen seminaren an der uni gab es kollegen, die scheinbar alles verschlungen und – für mich noch erstaunlicher – auf zuruf detaillierte inhaltsangaben machen konnten. aber generell hatte b. schon recht damit, dass ich mich gerne zurückziehe. ich würde es schon einige zeit alleine mit büchern, zeitschriften, notizblocks und ein paar großen tafeln schokolade aushalten.

diesen sommer bin ich für meine verhältnisse aber richtig busy. urlauben, kurztrips, freunde besuchen, viel zeit im garten verbringen. dazwischen nachhause fahren und wäsche waschen. obwohl man ja meinen könnte, dass es mit kleinkind viel komplizierter ist, weil man auch für zwei tage unterwegs zimmer, küche und kabinett einpacken muss – dh. im klartext wechselwäsche, windeln, glaserln, tee, milch(flaschen), spielzeug. aber dafür gibt es ja die wirklich süßen sun fun in the summer-strandtaschen vom dm. bisher hatte ich die farben türkis und orange, heute musste ich auch noch die weinrote kaufen. nach der babyzeit, in der man relativ inmobil ist, hat man auch einen gewissen nachholbedarf. ich genieße es jedenfalls, diesen sommer ein bisschen aus dem koffer zu leben und etwas zeit für lektüre bleibt trotzdem noch, im freien unter einem schattigen baum.

coole genervtheit

im neuen falter habe ich folgenden pointierten kommentar zu den michael jackson trauerfeierlichkeiten im orf gefunden: 

"stell dir vor, du stirbst und roman rafreider kommentiert deine begräbnisfeier im fernsehen – zum fürchten. der fast schon zu fabelhaft aussehende "zib"-moderator, betont lässig wie immer, wurde bei der orf-übertragung der michael jackson-trauerfeier unter anderem von ö3 radiogesicht peter l. eppiger flankiert. das hat selbst ein fragwürdiger held wie michael jackson nicht verdient. vier stunden voll cooler genervtheit (rafreider) und anstrengendem tratsch (eppinger). jackson musste sich mit unserem falco selig vergleichen lassen, na ja beide spitzenmusiker (…)."

die angesprochene orf-übertragung wurde übrigens recht einhellig in diversen medien in der luft zerissen. relativ häufig bestand ein kritikpunkt darin, dass eppinger auch auf die jacksons "dunkle seiten" (sic!) eingegangen ist. das wäre bei einem toten pietätlos. hm. es gab schon todesfälle, da wurde ziemlich genau das gegenteil – also absolute kritiklosigkeit im angesichts eines todesfalles – vehement kritisiert. schwierige sache das.

inside the actors studio, zwei

als ich das erste mal inside the actors studio gesehen habe, war ich hin und weg von diesem format. dustin hoffman war zu gast und einfach großartig. ich hätte ihm noch lange zuhören können. ich habe es hier beschrieben.

leider war hoffmans auftritt anscheinend der höhepunkt dieser sendereihe. sämtliche interviews die ich danach gesehen habe, reichten bei weitem nicht an das niveau, den witz und das charisma der hoffman’schen fernsehstunde heran. was bedeutet, dass nicht jeder schauspieler auch automatisch eloquent sein muss. angelina jolie erzählte hauptsächlich von ihren (selbst)verletzungen. morgan freeman machte den eindruck, als müsse er in jedem satz eine pointe unterbringen. tom cruise fand alles und jeden einfach großartig. matt damon war…matt damon.

die folge mit edward norton brachte mich allerdings wieder zum lachen. norton nannte fight club als den film von allen seinen arbeiten, den er sich am liebsten ansieht. word! außerdem erzählte er, dass er von co-star helena bonham carter während der dreharbeiten einen guten tipp erhalten hätte, der ihm seither immer hilfreich gewesen sein. er, norton, wäre bei den dreharbeiten dauernd nervös hin und hergelaufen, ohne pause, so unter strom habe er gestanden. bonham carter habe sich das eine weile angesehen und ihm dann geraten: "if you are standing and you can be sitting, sit. if you are sitting and you can lie down – lie down!"

wenn das kein rat fürs leben ist.

drei tage fieber

die erste kinderkrankheit ist überstanden.

allerdings eine von den unbekannten. und gemeinerweise auch eine, die sich erst dann verrät, wenn sie schon wieder vorbei ist. nämlich nach drei tagen hoher temperatur von 40 grad und mehr mit einem ausschlag – das 3 tage-fieber

been there, done that. und langsam verschwinden der ausschlag bzw. die augenringe (meine!) wieder.

in suedtirol

vor und nach dem adria-aufenthalt waren wir in südtirol. nach lignano und zurück sind wir großteils über bundesstraßen gefahren. einmal an den drei zinnen vorbei, einmal durchs belluno

ich habe mich darauf gefreut nach südtirol zurückzukehren. aber natürlich war es diesmal ganz anders als bei den unzähligen fahrten davor. von der wohnung aus haben wir einen guten blick auf brixen, auch aufs krankenhaus. jedesmal wenn dort ein rettungshubschrauber landete, sagte irgendjemand: "ich muss dabei immer an dich denken." ich selbst war ziemlich erstaunt bzw. erschrocken (harhar) darüber, wie diese hubschrauber landen. respekt. selbst im hubschrauber mitzufliegen ist eine erfahrung, die ich zwar gemacht habe, die ich aber nicht beschreiben kann. als wäre es gar nicht passiert. ich wurde liegend transportiert, ich bekam einen dieser kopfhörer aufgesetzt, konnte mich weder bewegen, noch zum fenster hinaussehen. neben mir ein notarzt namens "vittorio", der kein wort sagte und finster dreinschaute. aber es gab ja auch nichts zu lachen. es war laut im hubschrauber, aber ich hatte keine sekunde das gefühl, zu fliegen.

als jemand mich fragt, wie es mir damit geht, wieder hier zu sein und an alles erinnert zu werden, weiß ich keine antwort. ich weiß aber, dass mir südtirol durch alles was passiert ist, viel mehr bedeutet als zuvor. durch die ereignisse habe ich eine beziehung zu dem land aufgebaut, die sonst gar nicht entstanden wäre.

schnappschuss aus dem auto, juni 2009

natürlich sind wir auch heuer nach bozen gefahren. bereits am vormittag war es dort drückend heiß. bozen ist aufgrund seiner talkessellage dafür bekannt, im sommer ein hitzepol zu sein. nachdem unser arzt auf urlaub war, haben wir die station nicht besucht. ich wollte aber unbedingt daran vorbeifahren und fotos machen, auch wenn ich nicht genau wusste, was ich mir davon verspreche. da waren sie wieder: die weinberge, die mich irgendwie immer getröstet haben. die kleine kirche. und mein bus. ich habe kürzlich im falter gelesen, dass sich manche autoren an einem lebensthema abarbeiten. vielleicht muss ich mich ja an bozen und allem was dort passiert ist "abarbeiten". ich werde immer wiederkommen.

moderner gottesbeweis

am ende jedes jahres wird ja immer das wort und unwort, sowie der spruch des jahres gewählt. 

heißer kandidat für letzteren erscheint mir jetzt schon eine aussage von klaus albrecht schröder, direktor der wiener albertina. das kunstmuseum ist ende juni gerade nochmal einer katastrophe entgangen, als über 2.000 liter wasser in ihren tiefspeicher eingedrungen waren. natürlich ist daran niemand schuld und keiner verantwortlich, und, dass es – zumindest nach derzeitigem stand – gut ausgegangen ist, ist laut schröder "ein moderner gottesbeweis"

ich habe das gefühl, dieser sager wird noch oft in verschiedenen zusammenhängen zitiert werden. höchstwahrscheinlich nicht ganz ohne ironischen unterton.