almis personal blog

satc – the return of the carrie

alsbald wird der sex and the city-film, quasi ein sequel zur serie, die mit happy end inklusive offenbarung von "bigs" vornamen endete, in den kinos anlaufen.

ich war nie ein satc hardcore fan, den piloten fand ich sogar eher enttäuschend (andererseits: welchen piloten fand ich schon gut? nicht mal den von six feet under und das ist nach wie vor meine lieblingsserie). allerdings habe ich die serie regelmäßig und mit einigem vergnügen verfolgt. nicht, weil ich mich besonders mit einer der vier damen identifizieren konnte. samantha war mir zu schlimm, charlotte zu brav (aber ich hätte gerne ihren kleiderschrank), miranda war mir zu sperrig und carrie teilweise zu bemüht (aber ich hätte gerne ihre kolumne). ich mochte die stimmung, die satc vermittelte. den blick auf new york, den wichtigsten nebendarsteller.

die faszination für manolo blahniks hingegen konnte ich gar nicht verstehen. frauen und schuhe…das ist in meiner welt überbewertet. ebenso wie frauen und telefone. in einer folge sagt carrie: "it’s really hard to walk in a single woman’s shoes -that’s why you sometimes need really special shoes." ich würde mal sagen im alltag sind stöckeschuhel tagaus tagein eher hinderlich. etwa, wenn man einen bus erwischen will oder im büro ständig zwischen pc und drucker hin und herläuft. ganz zu schweigen von ausfahrten mit dem kinderwagen. ich kann damit nicht souverän einen 12-stunden auf den beinen tag bewältigen. stöckel sind was für special occasions wie candle light dinner. zum sitzen halt. aber ja, ich schaue mir gerne an, wie die vier satc-damen ihre blahniks tragen, das schon. ich trinke ja auch keinen cosmopolitan, aber es macht spaß zuzusehen, wenn sie es tun.

braucht satc eine filmische fortsetzung? vermutlich nicht. eigentlich ist alles gesagt. aber: neue schöne bilder sind sicher.

blink of an eye

adrian hat heute die erste wimper seine lebens verloren.

im babyalbum gibt es kein rubrik "erste wimper ausgefallen", deshalb vermerke ich es hier im blog. und ich hoffe natürlich, er hat sich etwas schönes gewünscht.

mothers day

heute denke ich besonders an die mamas, die ich auf der station terapia intensiva neonatale in bozen kennengelernt habe. sie haben alle einen nicht ganz einfachen weg ins muttersein hinter sich.

die mamas von federico, von christian, von sofia, die mamas von helena, von ana-chiara und besonders die mama von moritz. die wir auf jedenfall wiedersehen werden.

happy mothers day!

die wunschliste

in einem von mir frequentierten forum geht es gerade um die "100 dinge, die man im leben noch machen will".

ich liebe ja solche gedankenspielereien. und ich lese gerne listen, die andere über ihre lebensträume erstellen. jemand wünscht sich beispielsweise einmal ein nilpferd zu berühren, ein anderer möchte die mailänder scala besuchen. eine userin will cello spielen lernen, eine andere möchte ein atelier für sich haben, um zu malen. manche wollen einfach mal wieder im kino weinen. oder ihre persönlichen tagebücher veröffentlichen. sehr oft kommt der wunsch vor, nachts nackt baden zu gehen.

noch besser vielleicht, wenn man dabei heather nova hört.

bäulesieren

wir unterhalten uns über katzen im sommer. wie man das macht, wenn man einen balkon hat und so. wir haben keinen balkon und keine katze, wollen auch keine, das gespräch ist rein theoretischer natur.

ich: "da kannst dann nimmer die balkontüre offenlassen, weil sonst bäulesieren die katzen."

der südtiroler: "was?"

ich: "die katzen gehen bäule."

er: "beule…?"

wieder ein ausdruck, den ich eigentlich noch nie aktiv verwendet habe.

silberhochzeit

gestern beim zappen auf orf 2 die deutsche produktion silberhochzeit. ich bin etwas misstrauisch, aber der plot klingt interessant.

ok, anfangs haben wir uns über den erstaunlich prominent besetzen tv-film (axel milberg, corinna harfouch und sogar iris berben!) etwas lustig gemacht, aber dann…die peinliche und ungeheuer unangenehme grundstimmung der partyrunde zeigte auch bei den zusehern seine wirkung und wir wurden immer stiller. worum gehts also? alma und ben laden zu ihrem 25. hochzeitstage einige ihrer besten freunde zu einem – so ist es gedacht – festlichen abendessen. zuerst läuft es ab wie erwartet, mit geschenken, gratulationen und launigen gesprächen. sehr konventionell, sehr uninspiriert. aber "sicher". doch dann stellt sich eine partygästin als eine flüchtige, aber durchaus prägende alte bekannte von ben heraus. damit kippt die stimmung schnell. und wie es manchmal so ist: das jubelpaar hat nur nach außen hin etwas zu feiern. glücklich ist die beziehung schon lange nicht mehr.

aber nicht nur das. auch die geladenen gäste sind nicht so sehr in feierstimmung wie sie vorgegeben haben. obwohl jeder von ihnen in gewisser weise nachdenkenswertes sagt, offenbart sich bei jedem auch eine untiefe, ein bruch in der biografie, wenn man so will. ob der erfolglose schriftsteller, der gierig-voyeuristisch auch im freundeskreis nach einer "geschichte" sucht oder die scheinbar abgeklärte beste freundin, die nur die anderen durchschaut und messerscharf analysiert.

in goethes entwicklungsroman wilhelm meisters lehr- und wanderjahre heißt es sinngemäß, es gäbe einen zeitpunkt, wo ein freundeskreis, eine runde von mehreren guten bekannten quasi seine hochblüte erlebt. einen höhepunkt sozusagen. nach diesem geht es für gewöhnlich abwärts und der kreis formiert sich neu, gruppiert sich um oder dergleichen. der freundeskreis in silberhochzeit hat genau das bitter notwendig. denn die negativen gefühle, gegenseitiger neid, misstrauen, ressentiments oder einfach nur "angenervtheit" dominieren sehr deutlich. auch alma und ben müssen wahrscheinlich – so es möglich ist – neu anfangen. alma hätte am liebsten: "einen tag ben, dann einen tag abenteuer". schade, dass das abenteuer so häufig nicht mit dem eigenen ehemann möglich ist. aber hat man es versucht? will man es überhaupt versuchen? oder ist es bequemer, etwas hinterher zu träumen, wofür man nicht mutig genug ist. und im zweifel dann dem partner sein eigenes scheitern in die schuhe zu schieben?

wäre ich ein hollywood-macher, ich würde den stoff kaufen und als kammerspiel neu verfilmen. die schauspieler hierfür überlege ich mir noch.

moving out

heute vor einem jahr haben wir erfahren, dass wir zu dritt sind. nun sind die letzten wochen in der derzeitigen wohnung angebrochen. eigentlich wollten wir schon ende 2007 ausziehen, kurz bevor adrian zur welt kommen sollte. aber na ja. das leben hatte bekanntlich anderes vor.

nun ist es aber tatsächlich in kürze soweit. eine küche wird bestellt. ein neues sofa. wir schleppen fliesen aus dem baumarkt. packen bücher in schachteln. werfen "zeug" weg, das niemals mehr gebraucht werden wird.

fast acht jahre haben wir hier gewohnt. in einer belebten gegend. gleich bei der u-bahn. es war die erste eigene wohnung. ende juli haben wir damals die letzten besitztümer in unser ganz altes auto gepackt und sind losgefahren. kein blick zurück. mein zimmer, das ich verlassen habe, war in der sekunde…na ja, nicht vergessen, aber nicht mehr von bedeutung. es war ein schneller, keine sekunde wehmütiger abschied. etwas ganz neues, spannendes wartete schon. die erste pasta in den eigenen vier wänden. die erste nacht im eigenen reich.

und nun? ich bin wieder nicht sentimental und werde es wohl auch nicht werden. so schön es war: es ist zeit zu gehen. es ist zeit für etwas neues. adrian braucht ein eigenes zimmer. mama braucht eine kleine bibliothek. na ja brauchen…harhar. und wir bleiben ja in favoriten. man muss sich also nicht in einem neuen bezirk einleben.

clavigo

gestern mal wieder im volkstheater gewesen. endlich ist günter franzmeier zurück in wien.

es gab clavigo, ein goethe frühwerk. clavigo ist erstaunlich leicht zu folgen, es ist kurzweilig und ausgesprochen modern. das würde man im ersten moment gar nicht glauben, ist der protagonist doch "archivarius des königs". was nicht unbedingt großes identifikationspotential für die zuschauer bedeutet. doch bei seinem ersten auftritt, im gespräch mit seinem freund carlos, treten beide wie popstars auf. jung und hip. clavigo hat karriere gemacht. und dafür seine verlobte marie verlassen, ihr das herz gebrochen. als maries bruder clavigo zur rede stellt und angibt, marie möchte ihn nie wiedersehen, kehrt er zu ihr zurück. doch nur vorübergehend. zu sehr lockt die welt draußen…

es ist das typische: die äpfel in nachbarns garten-phänomen. die klassische situation: was ich nicht haben kann, will ich, doch kaum habe ich es, interessiert es mich nicht mehr. und es wäre nicht goethe, hätte clavigos handeln keine konsequenzen. wie carlos sagt: "weh dir, dass du eine bahn betreten hast, die du nicht endigen willst." clavigo ist nicht fähig zu seinen handlungen zu stehen, und er stürzt damit marie, ihre familie und letztendlich sich selbst ins verderben. ähnlich wie hofmiller in stefan zweigs ungeduld des herzens genießt er seine rolle als umschwärmter, als geliebter, aber gleichzeitig möchte er doch viel lieber frei sein und keine verantwortung übernehmen.

buenco, ein freund des hauses, ist der einzige, der clavigo kritisch sieht, als er marie letztendlich doch die heirat verspricht: "und warum jetzt? jetzt? musste er warten, bis ein tapferer bruder käme, dessen rache er fürchten muss, um wie ein schulknabe zu kommen und abbitte zu tun? wodurch macht er all das wieder gut, was er verbrochen…?" doch buenco verbreitet letztendlich doch nur "an inconvenient truth". die niemand hören will.