almis personal blog

szene ;)

im zuge der großen programmreform im april plant der orf ein neues szenemagazin, das praktischerweise seinen inhalt gleich im titel trägt: szene zwinkersmiley. (titel von der redakteurin ent-ikonisiert)

sollte man da etwas angst bekommen? oder zumindest eine gänsehaut? ich denke schon.

ok, ich mag als thirtysomething nicht mehr in die ganz junge zielgruppe fallen, trotzdem wage ich mal zu behaupten, dass (zwinker)smilies in sendungstiteln allenfalls noch im vergangenen jahrtausend als cool und innovativ durchgegangen wären, obwohl ich mir selbst da nicht ganz sicher bin. aber es gibt noch weitere indizien, die für misstrauen sprechen. zuerst mal: die dauer. 6 minuten. 6 minuten?! wieviel gemixte informationen aus aller welt lässt sich in so eine kurze zeitspanne packen? und wie fundiert und tiefgehend werden diese infos in diesem fall sein? dann der hinweis auf internationale agenturmaterial. klingt nach lieblos abgefilmten, vom orf nicht weiter bearbeiteteten beiträgen. wenig arbeit für den sender, höchstwahrscheinlich aber auch bescheidenen unterhaltungswert für den seher. und schließlich unmoderiert, von einer stimme aus dem off getragen, die "freche" kommentare abgibt. wieso denke ich dennoch, dass das ironischste an dem neuen format der schon erwähnte zwinkersmiley sein wird?

ok, der orf will mit szene zwinkersmiley seher von hi society auf atv abziehen. schwierige aufgabe, selbst wenn das format vielversprechender wäre. dominic heinzl nimmt sich zumindest volle 30 minuten für seine szenebetrachtungen zeit. und er nimmt sich selbst und die von ihm beobachteten promis und trends auch gerne aufs korn. mal abwarten, was der orf dem dann tatsächlich entgegenzusetzen hat.

color me kubrick

lange zeit hielt ich stanley kubrick für überschätzt. dann begann ich damit, seine filme zu sehen.

obwohl alle kubrick filme spezielle trademarks an sich haben und damit unverwechselbar die handschrift ihres regisseurs tragen, repräsentieren sie doch die unterschiedlichsten genres, epochen und weltsichten. lolita kommt anfangs wie ein harmloses sechziger jahre samstagnachmittags filmchen daher, hat es aber faustdick hinter den ohren. ungeheuer explizite dialoge lassen keinen zweifel daran, was ein nicht mehr ganz junger college professor und ein 14 jähriges schulmädchen in ihrer freizeit miteinander tun. 2001 – a space odyssey ist ein langsames, dialogarmes, dafür bild- und soundgewaltiges science fiction werk. und doch soviel mehr als das. das zusehen fordert allerdings geduld vom geneigten cineasten.

dr. strangelove or: how i stopped worrying and love the bomb, der titel sollte teaser genug sein. und ein kurzer hinweis auf peter sellers. the shining, ein horrorfilm der etwas anderen art. barry lyndon ein charmanter kostümfilm nach einem englischen schelmenroman. clockwork orange ist in all seiner brutalität und gleichzeitigen hochästhetischen aufmachung ohnedies eine klasse für sich. fesselnd, angstmachend, klug und kultig bis ins mark – und den ambivalenten nachgeschmack hinterlassend, ob man so eine art von film wirklich gut finden "darf". eyes wide shut ist besser als sein ruf. und hat schnitzlers traumnovelle durchaus gekonnt adaptiert. auch wenn man über die besetzung von tom cruise streiten kann.

ein neuer film, color me kubrick, beschäftigt sich nun mit dem kubrick impersonator alan conway, der in der letzten lebensphase des regisseurs als sein doppelgänger auftrat. john malkovich spielt die hauptrolle. sowas ähnliches wie being stanley kubrick also.

familie estevez und bobby

also es ist so:

martin sheen ist unter anderem der vater von charlie sheen und emilio estevez. genau, selbe familie, verschiedene nachnamen. eigentlich heißen sie alle estevez. martin nämlich original ramon, charlie carlos und emilio…na ja, ist klar. martin sheen hat seinen geburtsnamen aber durch den bekannten künstlernamen ersetzt. charlie tat ihm das gleich, emilio aber nicht. er wollte sich abgrenzen und außerdem fand er seine initialen ee gut.

nun hat emilio estevez seinen ersten wirklich großen film gedreht, bobby. die rezensionen sind durchwachsen. manche kritiker meinen, estevez hätte robert kennedy zu stark heroisiert. andere sehen ihn eher an den rand des geschehens gerückt, und kritisieren, dass die geschichten, die über die gäste des ambassador hotel am tag seiner ermordung erzählt werden, zu wenig relevanz haben. ich sehe das nicht so. es handelt sich hierbei um keine dokumentation des lebens von robert kennedy. das leistet der film nicht und will er auch nicht leisten. es ist ein stimmungsbild unter menschen, die ihn wählten, die von ihm fasziniert waren, die zusammkommen, um seinen vorwahlsieg zu feiern. und die nebenbei ihr leben leben, in diesem hotel, an diesem tag. und das ist nicht nur aufgrund der erstklassigen besetzung sehr sehenswert.

what happens in vegas…

heute themenabend las vegas auf arte. man gibt casino und eine dokumentation.

las vegas ist unglaublich. solange man nicht dort gewesen ist, kann man sich gar nicht vorstellen wie sehr. ein hotel wie das stratosphere ist arbeitsplatz für 2.400 menschen. ja, richtig gelesen. andererseits erklärt das, weshalb jeder zweite hotelparkplatz für mitarbeiter reserviert ist, was beim fahren durch das parkhaus doch noch etwas übertrieben erschienen war.

in vegas kann man tatsächlich schnell und unkompliziert heiraten. dazu muss auch weder ein elvis look alike anwesend sein, noch gerät man unter akute kitsch überzuckerung – wenn man das hiesige standesamt wählt.

in vegas ist es furchtbar heiß. so heiß, dass man es nicht darauf anlegen sollte, einen bummel über den strip zu wagen. dafür sind die hotels angenehm kühl und den himmel sieht dabei man auch, beispielsweise den von venedig im hotel venetian. im mgm grand kann man echten löwen begegnen, im new york new york ist eine hochschaubahnfahrt möglich. wenn man eher auf naturschauspiele steht, kann man auch einen vulkan beim ausbruch beobachten, im mirage. das highlight ist aber doch die wassershow des bellagio. ok, es ist auf wirkung getrimmt und vielleicht will man neutral bleiben. aber man schafft es nicht. es ist wirklich toll.

genauso wenig wie man die stadt auf kritische distanz halten kann. das lässt sie nicht zu.

soundtrack des lebens

in meinem lieblingsforum wurde vor kurzem über den individuellen soundtrack des lebens philosophiert. es ist spannend darüber nachzudenken, welche songs einem in bestimmten lebensphasen etwas bedeuten und warum.

der song, den ich in meinem leben am häufigsten gehört habe, ist sicher do you remember the first time von pulp. für manche ein simpler britpop song mit eigenartigem text, für mich ein stück jugendzeit, ein stück wut auf die schule, ein stück neugier auf fremdes und unbekanntes.

der song, in dem ich wiederfinde, ist don’t panic von coldplay. und das nicht nur, weil er in zwei tollen filmen gefeatured wird. das leben ist schön. aber es macht auch angst. das ist kein widerspruch.

der song, der mich an eine bestimmte begebenheit erinnert, ist wouldn’t it be good von nik kershaw. ich habe in einem geschäft gerade rote schuhe probiert, als kershaw sang: "wouldn’t it be good to stand in your shoes, even if it was for just one day".

der song, den wohl niemand außer mir gerne hört…das müsste praying für time von george michael sein. weil george michael generell unterschätzt wird. sein album listen without prejudice ist wirklich gut. jawohl. und der titel ist in dem fall auch programm.

der song, der mich vor allem wegen seiner lyrics beeindruckt, ist everybody’s free von baz luhrmann. die lyrics mögen etwas oberlehrerhaft rüberkommen. aber was luhrmann rezitiert ist großteils wahr und tröstlich.

fr. bündchen und fr. ritchie

derzeit teilen sich zwei frauen die plakatwerbeflächen im stadtgebiet von wien. eine davon ist gisele bündchen, das neue gesicht von stiefelkönig. sie hat heidi klum abgelöst. auch wenn ich kein mann bin, kann ich mir vorstellen, dass die konzentration auf das beworbene produkt (schuhe!) beim betrachten nicht allzu leicht fällt. die plakate sind sehr ästhetisch geworden.

die andere, die einem im moment alle paar schritte begegnet, ist madonna. heute startet der verkauf ihrer eigens für h&m designten modelinie. eigentlich hat man das gefühl, bereits alles von madonna zu wissen, eine zeitlang konnte man durchaus auch von einer madonna-reizüberflutung sprechen. das war vor allem anfang der neunziger der fall, als ihr skandalträchtiger bildband erschien. doch dann überraschte sie wieder einmal mit einem imagewechsel und durchaus auch mit dem einen oder anderen guten song. madonna konnte einem mit der zeit zumindest wieder weitgehend egal werden.

ihre modelinie wirkt erstaunlich down to earth, die kleidungsstücke sind allesamt alltagstauglich bzw. passend für ein chices abendevent, auch wenn dieses nicht in hollywood und umgebung stattfindet. ein basic standard in schwarz oder das asia teil sind jedenfalls eine überlegung wert, vorausgesetzt, die kollektion wird nicht bereits am ersten tag geplündert. und es gibt größen jenseits der 36.

dr. burke oder was besser ungesagt geblieben wäre…

edward norton hat einmal in einem interview zu protokoll gegeben, er würde nicht gerne dinge aus seinem privatleben preisgeben, denn je weniger das publikum über ihn als person wisse, umso stärker wirke die rolle, die er gerade spiele.

sehr gerne hätte ich auch auf die informationen zu isaiah washington – dr. preston burke in grey’s anatomy – verzichtet, die vor einigen wochen durch die medien gegangen sind. während eines heftigen streits mit seinem kollegen patrick dempsey hatte er einen anderen kollegen nicht nur als homosexuell zwangsgeoutet, sondern dabei auch worte benutzt, die eindeutig als herabwürdigend zu bezeichnen sind.

bisher war mir "dr. burke" nicht unsympathisch, jedenfalls ein interessanter und vielschichtiger protagonist. seitdem ich allerdings von seiner scheinbar schweren homophobie weiß, kann ich beinahe an nichts anderes mehr denken, wenn er auf dem bildschirm erscheint. "burke" ist also absolut hinter washington zurückgetreten, egal was er tun mag, ob er nun operiert, liebt, leidet oder einfach nur einen kaffee trinkt.

edward norton hatte recht, oft ist es besser, nichts aus den privatleben eines schauspielers zu wissen. für den anfang würde es aber auch reichen, sich nicht öffentlich derart niveaulos zu gebärden. oder besser noch: schnellstens mal die eigenen einstellungen einer kritischen prüfung zu unterziehen.

nie mehr schule

wann hören diese schul-versagensträume endlich ein für alle mal auf? herrje, ich bin 31!

heute sollte ich bei einer schularbeit einen englischen aufsatz über tony blair schreiben, der beim auftritt auf einer blumenzüchtermesse nicht nur sein kernwählerpotential ansprechen, sondern auch neue, konservative wählerschichten erschließen sollte. keine ahnung wieso das gerade mit blumen funktionieren soll. aber das schlimmste daran: die beiden anderen themen, die zur auswahl standen, waren noch uninteressanter – dank traumzensur kann ich mich an keine einzelheiten mehr erinnern.

der aufsatz sollte übrigens 350 wörter haben, aber ich schaffte es einfach nicht damit fertig zu werden, weil ich dazwischen autofahren musste, und schwimmen und weil ich dauernd abgelenkt wurde und ich letztendlich auch das wörterbuch nicht finden konnte. GNADE!

31

bruce willis hat heute geburtstag. und philip roth.

bruce willis kommt als seriendarsteller relativ anders rüber als wenn er den filmstar gibt. kleine aber feine auftritte in ally mc beal, friends oder mad about you beweisen das. willis scheint ein witziger typ zu sein, der über sich selbst lachen kann. beim staffelfinale von mad about you ist paul reiser (als paul buchman) kurz davor vater zu werden, hat aber noch keinen namen für seine tochter. auf der krankenhaus toilette trifft er bruce willis (als himself) und fragt ihn – in der hoffnung auf inspiration – wie denn seine töchter heißen würden. willis antwortet daraufhin wahrheitsgemäß: "rumer, scout la rue und tallulah belle". darauf reiser: "na ja…uns wird schon noch was einfallen".

philip roth wird jährlich default-mäßig zum kandidatenkreis für den literaturnobelpreis gezählt. roth schreibt über krankheiten, über amerika, über das jüdische milieu, in dem er aufgewachsen ist, über sex und neurotiker. er schreibt ironisch und bissig, gleichzeitig haben seine werke aber auch etwas melancholisches, oft auch depressives an sich. ich habe einiges von roth gelesen, aber interessanterweise erinnere ich mich nur daran, welche stimmungen seine romane bei mir auslösten, die plots vergesse ich sehr schnell wieder und kann mich auch durch intensives bemühen kaum an einzelheiten erinnern. gestern habe ich mit jedermann angefangen.