almis personal blog

finally

ich habe damals meine brötchen als schauraum aufsicht im schloß schönbrunn verdient, als sie uns einen von sisis haarklammern, einen "stern", gefladert haben. wir aufsichtspersonen konnten da natürlich nicht wirklich was dafür, hatten wir ja nicht nur einen raum zu betreuen, sondern einen ganzen rayon. wir konnte nun mal nicht überall gleichzeitig sein. trotzdem war damals natürlich feuer am dach.

und nun – nur nur neun jahre später – ist er ja doch wieder zurück.

sonntag, früh

…zwitschernde vögel um halb sechs uhr früh, sonst kein geräusch auf der straße

…angenehm kühle regenluft zum schlafzimmerfenster hinein

…marmaledentoasts, harte eier und kaffee mit blick auf den hinterhof

…diverse sonntagszeitungen, gehaltvolle und trashige kost gemischt

…nicht auf die uhr schauen müssen

…cause there is no one like you in the universe

in 18 tagen wird map of the problematique als fünfte single des aktuellen muse albums black holes and revelations ausgekoppelt werden. als die platte letztes jahr herausgekommen ist, war das mein erster lieblingssong daraus. hat etwas von depeche mode. das 53 sekunden lange intro ist der helle wahnsinn.

ansonsten klingen muse auf ihrem vierten studioalbum genau wie muse, und doch haben sie ihre stetige weiterentwicklung konsequent fortgesetzt. die erste single supermassive black hole war gewöhnungsbedürftig, so ganz anders präsentierte sich die band dabei. starlight und knights of cydonia dagegen sind richtige gassenhauer geworden, die auch nicht so ganz muse-affine menschen gerne im auto hören. allerdings ist bei diesen beiden songs beim wien konzert im dezember in der stadthalle auch die eingeschworene fangemeinde so richtig "abgegangen".

invincible ist ein ruhiges liebeslied, das bei jedem mal hören besser wird, "cause there is no one like you in the universe". hoodoo, exo-politics, assasin oder city of delusion runden das album ab, das einen wiederum daran zweifeln lässt, dass da möglicherweise noch mehr gehen kann. auf der anderen seite braucht man sich um die kreativität von matt bellamy und co. wohl nicht wirklich sorgen zu machen. ob er nun über verschwörungstheorien grübelt oder seine mind machine anwirft.

am wochenende 16. und 17. juni 2007 werden muse das neue wembley stadion bespielen. wer das auch immer miterleben darf, wird eine wahnsinnshow geboten bekommen, gelten muse doch zur zeit als eine der besten live bands der welt. ein sicher epochales ereignis.

everything about you is so easy to love

es muss 2000 gewesen sein – wir fuhren gerade vom zahnarzt nachhause – spielte er mir muscle museum von einer gewissen band namens muse vor. ich fand das lied irgendwie etwas merkwürdig, konnte aber nicht viel dazu sagen, da mein ganzer mund geschwollen war, von der davor verabreichten spritze.

für ihn war das jedenfalls kein strohfeuer. in der nächsten zeit wurde unsere wohnung regelmäßig mit showbiz beschallt, dem ersten album der britischen alternative rockband. ich begann vor allem sunburn mit seinem eigenwilligen rhythmus zu mögen und das leidenschaftlich leidende showbiz. 2001 erschien origin of symmetry. er sagte, er weiß, welche zeile ich in bliss lieben werde. und er hatte recht, wie genial ist denn: "everything about you is so easy to love"? dazu new born, space dementia (live ein absolutes ereignis), plug in baby (rastet aus, liebe konzertbesucher!), citizen erased

konnte es dazu eine steigerung geben? oh ja. 2003 erschien absolution. muse waren plötzlich auf mtv zu sehen. scheinbar wurde langsam die welt auf sie aufmerksam. time is running out war fast schon kommerziell. dafür stockholm syndrome und hysteria (mein gott wie geil ist diese nummer live, auf platte macht sie mir immer etwas angst) ungewöhnlich hart, während man bei sing for absolution oder endlessly die leisen töne von muse kennenlernt. thoughts of a dying atheist ist unglaublich traurig und der text geht ans eingemachte. jedenfalls die bis zu diesem zeitpunkt vielfältigste platte der band.

to be continued…

gebt dem kind einen schönen namen

ich finde ja, gute albumtitel sind extrem wichtig. ich glaube, viele leute lassen sich vom namen einer platte durchaus auch zum kauf verleiten. also zumindest früher als man noch platten gekauft hat, ähm.

besonders einfallslos sind traditionell die werkschauen, die meistens rund um weihnachten auf den markt geworfen werden. fällt einem künstler da wirklich nichts anderes ein als so far so good oder the (very) best of xy? die interpreten denken scheinbar es reicht völlig, sämtliche gassenhauer zu versammeln. dabei macht so ein best of album so und so wenig arbeit. da könnte man sich beim titel eigentlich schon ein wenig mühe geben, um zumindest im ansatz zu überraschen. da muss so was wie the immaculate collection drinnen sein oder von kurz nach früher bis jetze.

gute albumtitel unterstreichen beispielsweise den nimbus einer formation, wie the invisible band von travis. ein bisschen selbstironie ist nie von nachteil. frech und programmatisch kommt auch the miseducation of lauryn hill daher. the auteurs vermitteln mit after murder park was der hörer erwarten kann, nämlich dunkelgraue songs wie light aircraft on fire oder unsolved child murder. grusel. genial auch a momentary lapse of reason, eigentlich mein lieblingsalbum von pink floyd. der albumgebende titel versteckt sich beiläufig auch nochmal im song one slip.

nett ist auch, wenn irgendwie das ambiente einer platte mitschwingt wie bei queens a night at the opera oder bei innuendo. perfekt wird auch der plattentitel a pocketful of kryptonite der spin doctors mit dem ersten song auf dem album jimmy olsens blues verbunden, also die dramaturgische klammer "superman" gesetzt. intellektuelle titel wie origin of symmetry oder oder black holes and revelations von muse repräsentieren gekonnt den musikalischen facettenreichtum der band.

da tschick

gestern im promi wer wird millionär – btw. dieter bohlen kam unglaublich weit ohne joker – die frage: was meint der österreicher wenn er sagt "wuzel ma a tschick?" richtige antwort natürlich: "dreh mir eine zigarette".

aber ist die frage wirklich so korrekt gestellt? heißt es nicht eher: "wuzel man an tschick"? ich denke mal, dass man beides sagen kann, aber rein vom gefühl her, würde ich zu zweiterem tendieren. der tschick ist doch männlich. oder ist das erstere umgangssprache in der umgangssprache?

gedanken zum lifeball

gestern wurde der life ball erstmals im orf übertragen und das war eine gute entscheidung. die show, die von christian clerici und barbara schöneberger moderiert wurde, war kurzweilig, witzig und farbenfroh. hauptdesigner waren diesmal heatherette, musicacts unter anderem die scissor sisters.

das motto des diesjährigen balls war "märchen" und die lieblingsfrage der journalisten: "welches ist dein lieblingsmärchen?" meines ist ja schon immer einäuglein, zweiäuglein, dreiäuglein. und als ich gestern daran dachte, fiel mir auf, dass dieses märchen auch sehr gut zum event passt, denn schließlich geht es da um ausgrenzung und mangelnde toleranz.

anschließend an den ball lief wieder mal philadelphia im tv. ich war 1993 schwer von diesem film beeindruckt. in der schule sprachen wir gerade über indianer, ihre lebensweisen und die mangelnde akzeptanz ihrer kultur gegenüber und eine professorin betonte immer, wie wichtig es sei, hier bewusstseinsbildung zu schaffen. gleichzeitig meinte sie allerdings eines tages (eher so halblaut zu einem mitschüler) sie fände es unpassend, eine film wie philadelphia zu drehen, und homosexualität so in den mittelpunkt zu stellen.

ich hielt während meiner gesamten schulzeit nie recht viel von der sehr gehypten "mitarbeit", ich war eine ziemlich passive schülerin. aber als ich diese aussage hörte, meldete ich mich zu wort und hielt eine flammende pro philadelphia rede und wie wichtig dieser film gerade in unserer zeit wäre, wo soviele menschen immer noch vorurteile gegen homosexualität hätten. das war mir wirklich ein herzensbedürfnis. wenn meine damals 74 jährige oma diesem film wohlwollen und sympathie entgegenbrachte, dann konnte es nicht sein, dass eine gerade mal halb so alte lehrerin an einem gymnasium eine derartige doppelmoral an den tag legte.

konsumterror

abgesehen davon, dass sich die werbung im moment mit leidenschaft verdauungsproblemen in allen ihren facetten widmet, laufen derzeit auch ganz brauchbare spots bzw. gustomacher.

ich habe beispielsweise unheimlich lust auf auf den süßen glücksbringer von eskimo, obwohl ich gar nicht der größte eisfan vor dem herrn bin, aber das produkt spricht mich doch an, genauso wie der kleine sonnenschein. dieser allerdings nur rein optisch, ich mag nämlich kein marilleneis.

dann schiele ich – besitzerin eines französischen autos – schon mal rüber zu den italienern, wenn ich den hochästethischen fiat bravo spot sehe, untermalt von gianna nanninis meravigliosa creatura. ein wunderbares wesen und vorallem ein wirklich schöner spot.

immer noch gerne sehe ich den darbo fruchtsaft spot, in dem eine verschrobene familie im mittelpunkt steht, der onkel ist schmetterlingssammler, seine gattin teilt diese passion aber nicht, dann gibt es noch die reizenden zwillinge mona und lisa, "die vorallem eines können – sich vortrefflich langweilen" und einen cousin, der flieger ist, "verwandt, aber entfernt genug um ihn zu mögen." sehr schräg. dass der song von den dresden dolls, coin operated boy, inhaltlich nur semi perfekt dazu passt, ist schon wieder irgendwie stimmig.

und schließlich die kylie bademode collection bei h&m. starke farben und interessante designs zu erschwinglichen preisen.