almis personal blog

zuuuug

gestern über die gepflogenheiten im bereich ubahn-durchsagen in wien gesprochen.

es gibt ja den dezenten hinweis, der bei dementsprechendem fehlverhalten gerne abgespielt wird: "sehr geehrte fahrgäste, bitte beachten sie, dass nach abfertigen des zuges mit den worten ‘zug fährt ab’ das ein- und aussteigen verboten ist."

die problematik ist nur: es gibt die durchsage ‘zug fährt ab’ in wien gar nicht. in wien hört sich das so gut wie immer folgendermaßen an: "zuuuuuuuuuug!" das muss scheinbar reichen. quasi ein pars pro toto.

fragen zum tag

…wieso muss es immer dann regnen, wenn man zu einer netten grillparty und zum poolen geladen ist?

…warum trägt josef hader in seinem programm hader muss weg permanent einen grauen mantel, obwohl er damit ganz offensichtlich extrem schwitzt, was man besonders in der tv-aufzeichnung überdeutlich merken kann?

…wieso kann ich über einen scherz in die hard 4 lachen, obwohl ich nachher im gespräch mit ihm draufkomme, dass ich den gag vollkommen falsch verstanden habe?

…warum suchen manche kunden bei ikea ihr wohnzimmer-regal nach dem gesichtspunkt aus, wie gut man sich daran anlehnen kann?

…wieso wusste ich bis dato nicht, dass am kahlenberg süße kleine füchse zu hause sind?

was noch zum heulen ist…

"goodnight, you princes of maine. you kings of new england!" – kultsatz aus the cider house rules. wieder eine irving adaption, mit einem großartigen michael caine (best supporting actor 2000). sehr schön anzusehen, wenn auch stellenweise recht bitter. das lustigste an dem film ist, dass ich seinen titel zuerst immer affirmativ verstanden habe. (yeah, it rulez, man!). und nicht als "regelwerk".

gattaca. hier reicht es für schon, mir das intro anzusehen und vor allem die musik von michael nyman zu hören, um bereits feuchte augen zu bekommen, ohne, dass noch ein einziger satz gesprochen wurde. nicht, dass es viel fröhlicher wird, wenn dann gesprochen wird, ich möchte dem leser hier keine illusionen machen. man sollte schon in einer eher positiven stimmung sein, wenn man vorhat, diesen film zu konsumieren.

dann noch forrest gump. wahrscheinlich bin ich wirklich der einzige mensch, der forrest gump zum heulen findet. und zwar immer noch, obwohl er im free tv wirklich schon rauf und runter gespielt wurde. ich kann nichts tun, ich finde die geschichte rührend, ich finde forrests’ ausdrucksweise richtig schön ans herz gehend und bei manchen dialoge (keine spoiler hier!) muss ich mich schon sehr zusammenreißen.

wobei ich sonst generell nicht gerade zur tränenreichen konsumation von filmen neige. ehrlich!

oscarwatch und filmtipp

für cineasten wahrscheinlich nicht unbekannt, trotzdem ist die seite hier mal eine extra erwähnung wert: oscarwatch.com bzw. wie sie nun heißt awards daily

die page beschäftigt sich von oscarverleihung zu oscarverleihung (ja, der aufmerksame leser merkt, ich würde sehr gerne einen kleinen oscarschwerpunkt hier im blog starten, aber irgendwie ist gerade nicht die richtige zeit dafür, immerhin haben wir erst august) mit möglichen kandidaten für den jeweils nächsten academy award. das ist nicht nur insofern interessant, als man schon sehr früh tendenzen und trends in hollywood nachvollziehen kann, sondern auch für seine persönliche filmauswahl, wenn man ins kino möchte. die vorgestellten filme bürgen immer für qualität und auch wenn sie letztendlich doch nicht zu den favoriten zählen, entdeckt man dort manchmal kleine juwele, die man sonst vielleicht übersehen hätte.

so geschehen bei the door in the floor, der filmadaption des john irving klassikers witwe für ein jahr. jeff bridges und kim basinger wurden damals zum favoritenkreis für einen academy award gezählt. rückblickend betrachtet zwar zu unrecht, hat es mich aber bewogen, den film im kino anzusehen. und der film ist wirklich gut. teilweise etwas schwer verdaulich, schafft er es auf dem schmalen pfad zu tänzeln, bei dem ich gerade noch bereit bin, mich auf filmische trauer und leid einzulassen. wahrscheinlich weil er auch sehr positive und humorvolle züge hat, verkörpert in erster linie durch jeff bridges, ein generell, trotz 4 (!) oscarnominierungen, eher unterschätzer schauspieler in hollywood. und das, obwohl er sehr wandlungsfähig ist, wenn man etwa seine leistung als dude in the big lebowski betrachtet, wo er alles andere als den durchschnittlichen amerikaner in mittleren jahren verkörpert.

heute um 22.45 in der ard ist aber erstmal die tür der entscheidung (so der rosemunde pilcher-artige deutsche titel) zu sehen. und ein geräusch zu hören wie wenn jemand versucht, kein geräusch zu machen (j. irving).

gegen die lücken

nachdem ich gestern ein ausführliches gespräch über jack lemmon und billy wilder geführt habe und ich beschämenderweise sagen muss, dass ich kaum etwas vom – immerhin sogar -österreicher wilder gesehen habe, heute in aller frühe gleich zwei dvds bei thalia (ab einem wert von 20 euro liefern die übrigens gratis) bestellt. es sind dies: das apartement und irma la douce.

bei literatur kenne ich das gefühl, einfach viel zu wenig gelesen zu haben und vorallem auf wundersame weise die meisten plots ungefähr drei monate nach der lektüre bereits wieder vergessen zu haben. einige hauptwerke der deutschen literatur sind auch von mir noch nicht bezwungen worden. manns der zauberberg: bei seite 300 abgebrochen, und das ist noch lange nicht die mitte. kraus’ die letzten tage der menschheit immerhin schon dreimal begonnen und jedes mal komme ich dabei weiter. musils mann ohne eigenschaften schon mindestens fünfmal begonnen. w.o. jedesmal auf seite vier.

bei filmen habe ich mir vorgenommen, zumindest 90 prozent der top 250 filme, die auf der internetmovie database gelistet sind, zu sehen.

avanti!

nachmittägliche sofa-liegerei, zur abwechslung bei meinen eltern.

dort wurden gerade neue dvds erstanden. unter anderem avanti, avanti von billy wilder. nicht unbedingt wilders hauptwerk, aber – wie nennt man das so schön – ein feelgood movie, a light-hearted comedy, ideal für einen faulen samstagnachmittag. hauptrolle: jack lemmon.

kevin spacey hat seinen hauptrollenoscar 2000 für american beauty genau diesem mann, seinem väterlichen freund, seiner inspiration, gewidmet, mit den worten: "jack lemmon whereever you are, thank you, thank you, thank you". schnüff. und ja, ich habe ein unglaubliches gedächtnis für academy award details, auf viele jahre zurückliegend. ich würde daraus ja gerne irgendwie einen beruf zu machen und etwas damit verdienen.

zurück zu avanti, avanti: lemmon spielt einen schnoddrigen, grantelnden ami, der nach italien kommt, um seinen verstorbenen vater von der insel ischia abzuholen. dabei lernt er eine flotte, lebenshungrige engländerin kennen, juliet mills (eher unbekannt, aber ideal besetzt). es folgen natürlich einige italien/italiener klischees – aber nie platt – einiges an nacktheit, ein paar wirklich gute sager und eine menge an natürlich dargebrachter situationskomik. sechs globe nominierungen stehen zu buche, ein preis für lemmon war drinnen.

der hoteldirektor: "this is not like america. at lunchtime we make our pasta, we sprinkle our parmigano, we drink our wine, we make our love". lemmon: "what do you do in the evening?" hoteldirektor: "we go home to our wives."

so macht man das

gestern beim zappen auf eine wortspende von harald schmidt gestoßen:

gratuliere, sie sind ja vor kurzem zum fünften mal vater geworden!

bitte?

ich gratuliere zur geburt ihres kindes – sie sind ja wieder vater geworden!?

puh, das weiß ich gar nicht so genau, ich habe schon länger nicht zuhause angerufen.

*prust*

mein derzeit immer-noch lieblingssong

…heißt fluorescent adolescent, von der englischen band arctic monkeys.

der titel alleine ist ja schon ein geniestreich, der text verrückt, der rhytmus ist schön atonal, der gesang eiert irgendwie drüber, genau wie ich es mag. harhar.

das video ist gleichermaßen trist wie angsteinflößend. es reicht ja tatsächlich aus, irgendwo einen clown auftreten zu lassen, und schon sind die zuseher verstört. vergleiche auch das circus circus hotel in las vegas. very gruselig.