almis personal blog

das kleine schwarze

ok, was den kalender angeht, habe ich mich in richtung bunt weiterentwickelt. aber was kleider betrifft, bleibe ich doch ganz gerne beim kleinen schwarzen.

ja, ich habe 4 verschiedene schwarze, knielange kleider im kasten. aber jedes davon hat eine andere funktion: eines ist mein akademische-feier kleid, eines ist mein gehobenes-sommerfest kleid, eines ist mein casino-roulette kleid und eines das candlelight-dinner-beim-italiener kleid.

man muss nicht mars und venus bemühen. es geht auch einfacher. frauen erzählen, dass sie ein schwarzes kleid gekauft haben und männer sagen darauf: schon wieder?

calendar girl

kalender 2008

ich bin ein kalender-fetischist. ich trage ein, was zu erledigen ist und was ich erlebe. ich trage sogar die termine von anderen, lieben menschen ein. ja, ich bin ein freak, aber ist ja nichts neues.

bisher hatte ich immer kalender, die entweder einfärbig schwarz oder blau waren. einmal war ich tollkühn, und habe mich für einen weinroten entschieden. dieses jahr kaufte ich meinen kalender erst mitte jänner und das angebot war schon etwas ausgedünnt. dann fiel mir ein "künstlerisches" exemplar in die hand. ich kämpfte mit mir. war das nicht zu wild, zu extravagant für meinen schreibtisch? meine gedanken sind durcheinander genug, muss da nicht zumindest das cover seriös sein? aber ich habe mich doch getraut. und mittlerweile kann ich es mir gar nicht mehr anders vorstellen.

changing places

ein orts-deja vu ist ein eigenartiges phänomen. ich hatte schon mehrere davon. das letzte in der vergangenen woche.

auf dem weg zum arzt, betrete ich erstmals ganz bewusst die donaucity. ein relativ neues urbanes center, das sich in der nähe der uno city formiert hat. die ubahn hält direkt davor, man kann dort arbeiten und auch wohnen, einkaufen und sogar ins kino gehen. dennoch macht es auf mich den anschein einer geisterstadt. viel wind, viel grau, verwirrend, lange gehwege, aber dennoch auch anziehend. ich denke dabei an den barbican in london, wo wir im museum waren. es ist london – und doch nicht. camden town beispielsweise assoziiere ich ganz selbstverständlich mit der stadt. the barbican nicht unbedingt. in der donaucity ist wenig wien zu finden.

anderswo in london – in der gegend kensington. wir steigen am sloane square aus, weil ich das haus am eaton place (aus der tv-serie) suchen will. und finden es auch. beinahe jedes haus in kensington sieht aus wie das haus am eaton place. dort ist auch ein park, in dem wir uns im august 1994 ausruhen. und im august 1998 sitzen wir in lissabon in einem park, der exakt dasselbe feeling vermittelt. ich bilde mir das nicht ein. denn als ich ihn frage, woran ihn das erinnert, denkt auch er an kensington.

2006 dann eine rast am vierwaldstättersee. eis essen in küssnacht. es ist wie 1999, villa borghese in rom. dort war es gelati. aber die bäume sehen ganz ähnlich aus. und die sonne steht vielleicht im selben winkel.

irgendwie vermittelt es vertrautheit, wenn man solche vergleiche zieht. manchmal ist es aber auch schön, an orte zu kommen, zu denen man gar keine assoziation hat. so geschehen 2005 in der mojave wüste. barstow liegt hinter uns – in fear and loathing in las vegas heißt es: "we were somewhere around barstow, on the edge of the desert, when the drugs began to take hold. wir kommen drogenfrei nach needles. es ist schon dunkel, aber immer noch heiß. wir springen in den pool, das wasser tut gut. in der ferne muss ein gewitter sein. wir sehen die blitze. später, auf unserem zimmer im motel, werden wir dann die coyoten heulen hören. sowas habe ich vorher noch nie erlebt. eine nacht, in der man wunschlos glücklich sein kann.

von einer die auszog, das schimpfen zu lehren….

heute am weg zum kinderarzt. ich möchte eine eigenartige rampe befahren. zu diesem zwecke habe ich vor, die räder des kinderwagens in den "gerade"-modus zu stellen. schon an dieser beschreibung merkt man: technik ist nicht meines.

ich weiß aber: das geht irgendwie, man muss da einen speziellen knopf drücken. er kennt natürlich alle funktionen des kinderwagens blind und hat mir auch schon davon erzählt. ich höre dabei auch zu, ehrlich. irgendwie. aber andererseits summt da gleichzeitig immer so eine penetrante melodie in meinem kopf, die meine aufmerksamkeit völlig in beschlag nimmt. so extrem, dass ich mich nachher an nichts mehr erinnern kann. aber so schwer kann das doch nicht sein. ich bücke mich. drücke den knopf, der mir am plausibelsten erscheint und…habe plötzlich ein rad in der hand. das war also nicht der knopf für den "gerade"-modus. das ist der "rad ab"-modus. wie passend. was macht man nun in so einer situation. man sagt mal richtig schön laut: "scheiße".

kann ich ahnen, dass mich ein ungefähr fünfjähriger und seine oma beobachten? und sich dabei köstlich amüsieren? und anschließend: "oma, das war lustig, die frau hat scheiße gesagt…" sorry, oma!

long shot

in einem österreichischen monatsmagazin wurden – aus anlaß "unseres" ersten oscars – heimische filmemacher gefragt, was film für sie leisten muss, was kino für sie bedeutet.

zuerst mal finde ich es beruhigend, dass die lieblingsregisseure, die von den neun befragten genannt werden, bekannt sind. gut, niemand rechnet damit, dass roland emmerich oder barry sonnenfeld als vorbilder oder idole gelten. vertreten sind da zuerst mal die independent klassiker wie pedro almodovar, luis bunuel oder lars von trier. die zwar keinen mainstream repräsentieren. aber doch nicht nur von einem insider publikum gekannt und geschätzt werden. inspirierend wirken auch scorsese und malick. und jemand, der meinen persönlichen (immer noch) lieblingsfilm gedreht hat: david fincher.

jeder nennt andere gründe, weshalb er filmemacher wurde, was einen guten film ausmacht. barbara albert mein: "gute filme müssen weh tun". sie sei "hardcore realistin". das bin ich nicht. ich meide filme, die schmerzen, weil sie ausweglos ihrem ende entgegenlaufen. als kind habe ich das märchen das mädchen mit den schwefelhölzern gemieden. aus eben diesem grund. ich halte es durchaus mit frou frou, in ihrem song let go (übrigens aus garden state): "there is beauty in the breakdown". aber es muss für die protagonisten zumindest die hoffnung geben, wieder aufzustehen, eine neue chance zu bekommen. außerdem muss für mich ein film selbstverständlich seine visuellen möglichkeiten nützen. deshalb kann ich mit dem dogma-stil nicht allzuviel anfangen. film muss schon in gewisser weise opulent sein. filme, die ich mag, sind fast immer auch ästhetische leckerbissen. und nicht in speziellen genre-sparten verhaftet. ich mag, wenn über menschen erzählt wird, über beziehungen, über die suche nach dem sinn des lebens. gerne auch aus einem sehr schrägen blickwinkel.

früher dachte, ich liebe die literatur von allen künsten am meisten. deshalb habe ich das auch studiert. harhar. doch tatsächlich bin ich doch eher dem film verfallen. weil er alles verbinden: musik, bild und wort. drehbuch-schreiben studieren. das wäre auch mal nett.