almis personal blog

in suedtirol

vor und nach dem adria-aufenthalt waren wir in südtirol. nach lignano und zurück sind wir großteils über bundesstraßen gefahren. einmal an den drei zinnen vorbei, einmal durchs belluno

ich habe mich darauf gefreut nach südtirol zurückzukehren. aber natürlich war es diesmal ganz anders als bei den unzähligen fahrten davor. von der wohnung aus haben wir einen guten blick auf brixen, auch aufs krankenhaus. jedesmal wenn dort ein rettungshubschrauber landete, sagte irgendjemand: "ich muss dabei immer an dich denken." ich selbst war ziemlich erstaunt bzw. erschrocken (harhar) darüber, wie diese hubschrauber landen. respekt. selbst im hubschrauber mitzufliegen ist eine erfahrung, die ich zwar gemacht habe, die ich aber nicht beschreiben kann. als wäre es gar nicht passiert. ich wurde liegend transportiert, ich bekam einen dieser kopfhörer aufgesetzt, konnte mich weder bewegen, noch zum fenster hinaussehen. neben mir ein notarzt namens "vittorio", der kein wort sagte und finster dreinschaute. aber es gab ja auch nichts zu lachen. es war laut im hubschrauber, aber ich hatte keine sekunde das gefühl, zu fliegen.

als jemand mich fragt, wie es mir damit geht, wieder hier zu sein und an alles erinnert zu werden, weiß ich keine antwort. ich weiß aber, dass mir südtirol durch alles was passiert ist, viel mehr bedeutet als zuvor. durch die ereignisse habe ich eine beziehung zu dem land aufgebaut, die sonst gar nicht entstanden wäre.

schnappschuss aus dem auto, juni 2009

natürlich sind wir auch heuer nach bozen gefahren. bereits am vormittag war es dort drückend heiß. bozen ist aufgrund seiner talkessellage dafür bekannt, im sommer ein hitzepol zu sein. nachdem unser arzt auf urlaub war, haben wir die station nicht besucht. ich wollte aber unbedingt daran vorbeifahren und fotos machen, auch wenn ich nicht genau wusste, was ich mir davon verspreche. da waren sie wieder: die weinberge, die mich irgendwie immer getröstet haben. die kleine kirche. und mein bus. ich habe kürzlich im falter gelesen, dass sich manche autoren an einem lebensthema abarbeiten. vielleicht muss ich mich ja an bozen und allem was dort passiert ist "abarbeiten". ich werde immer wiederkommen.

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