mit 12, 13 beschränkte sich mein musikkonsum vor allem auf – shame on me – kuschelrock. mit 15 hatte ich dann einen freund, der der gitarrist der band the brighton experience1 war. die band spielte british independent musik, was mir gar nichts sagte, und deshalb begann ich, meinen horizont zu erweitern. wir verbrachten nachmittage damit sowas wie jimi hendrix zu hören, pink floyd, led zeppelin oder deep purple. auf "zimmerlautstärke" bei ihm. nicht alles fand ich gut, aber meine hörgewohnheiten veränderten sich doch zusehens.
ebenso änderte sich mein geschmack, was liebeslieder betraf. ich stellte höhere erwartungen an deren lyrics. ähnlich wie bei film wollte ich mir liebe jetzt auch musikalisch neu erklären lassen. von den dire straits stammt das wunderbare romeo and juliet, in denen sich das wohl berühmteste fiktionale liebespaar der welt in einer neuen hippen sprache unterhält. ein "lovestruck romeo" singt ein lied für juliet, "something like you and me babe, how about it?" juliet ist spröde und zieht sich zurück, doch romeo lässt nicht locker: "when we made love, you used to cry, i love you like the stars above…" und dann gibt er zu: "i can’t do a love song, like the way it’s meant to be."
das verbindet ihn mit dem britischen pop-duo scarlet, das mit seinem independet love song kein herkömmliches liebeslied singen will: "i’m doing it a different way". nämlich: "i’ll show you how to take me – i’ll show you how to turn me on". wenn das alles noch zu konkret ist, kann man auf pink floyd zurückgreifen, die singen "we are just two lost souls swimming in a fish bowl, year after year. running over the same old ground, until we found the same old fear – wish you were here." oder man hält es mit the cure: "i don’t care if monday’s blue, tuesday’s grey and wednesday too, thursday i don’t care about you, it’s friday I’m in love."
1 bezieht sich auf den film quadrophenia von the who, der geschichte von jimmy, einem londoner mod in den frühen sechsziger jahren. in brighton liefern sich die mods und rocker straßenschlachten, in brighton schließlich stürzt sich jimmy am ende das films mit seinem mofa2 von den felsigen klippen der südenglischen küstenstadt.
2 eigentlich: vespa mit vielen tollen spiegeln