almis personal blog

cannes

wer sich hier nach etwas niveauvollerem content seht, dem sei die cannes-berichterstattung von uncut ans herz gelegt. 

dieses jahr warten viele spannende filme an der croisette, unter anderem die neuen werke von woody allen, lars von trier, terrence malick und dem großen pedro. auch österreich ist diesmal vertreten. 

esc zweitausendelf

so, gestern habe ich mir also das gesamte 2. songcontest semifinale gegeben. und habe mich eigentlich gut unterhalten. song contest oder wie stermann/grissemann sagen: die paralympics des pop. harhar.

moderiert wurde das spektakel von stefan raab, anke engelke und einer zweiten frau (ähm, wer war das nochmal?). düsseldorf bot eine tolle show: bühne, lichttechnik, ton perfekt, aber was anderes erwartet man vom austragungsland deutschland auch nicht. künstlerisch verlief der abend sehr unterschiedlich, es gab – song contest typisch – jede menge schiefe töne, kurze röcke und aktionismus auf der bühne. eine kurze zusammenfassung findet sich auf der ö3-page.

am auffälligsten verhielten sich vielleicht die als mitfavoriten gehandelten jedward, ein hyperaktives zwillingsbrüderpaar aus irland. mit bizarren roten kostümen und gelfrisuren tanzten sie entfesselt über die bühne. im hintergrund videoclip-artige einspieler. das ganze erinnerte mich sehr an die pet shop boys (auf speed) und ihren song love etc. die mutter hatte es mit den zweien als kleinkinder sicher nicht leicht. weißrussland überraschte mit einer gesungenen liebeserklärung an ihr heimatland – corinna milborn twitterte "persönlich vom diktator ausgesucht": i love belarus, i can’t get enough. ok. rumänien lieferte eine performance, die auch 1991 genau so hätte aufgeführt werden können, punktete aber damit erstaunlicherweise. estland haben mit rockefeller street, wie oft, einen konkurrenzfähigen song am start, ganz stimmsicher ist die interpretin aber noch nicht. dänemark fand ich persönlich furchtbar: poser-rock, punkige styles, e-gitarren, schwarz gekleidet und dann eine ballade schmettern. schon mal was von: form follows function gehört? hitpotential gibts für den schwedischen beitrag. dana international, siegerin 1998 schaffte den einzug ins finale nicht.

nadine beiler hat eine wirklich hervorragende performance hingelegt (mehrmals zwischenapplaus!). ich gebe zu, ich habe gezweifelt, ich habe mir bei der internen österreichischen qualifikation einen anderen sieger gewünscht und so richtig ins ohr gehen tut mir the secret is love immer noch nicht, aber: beiler fällt durch ihre wahnsinnsstimme auf. wären wir mit den trackshittaz oder mit klimmstein gestartet, wären wir neben den hütchenspielern, den ausgeflippten zwillingen und anderen irren teilnehmern wahrscheinlich sang- und klanglos (im wahrsten sinn des wortes) untergegangen. mal sehen, was morgen noch drinnen ist, ich kann mir die top 10 vorstellen – top 5 wären für österreichische verhältnisse sogar eine sensation.

oder wie stermann/grissemann in der nadine beiler parodie sagen: "ich g’winn euch jetzt den schaß."

song contest prognose

dieses google-prognosetool, dass die suchabfragen nach den song contest teilnehmer auswertet und dann den sieger präsentiert, ist heuer natürlich mit vorsicht zu genießen.

bis letzte woche führte nämlich lena, die siegerin des vorjahres diese wertung an, was sich natürlich auch dadurch erklärt, dass sie die bekannteste song contest teilnehmerin des jahres 2011 ist und logischerweise öfters gesucht wird, als etwa die no name sängerin aus weißrussland. mittlerweile ist sie aber auch schon etwas abgerutscht.

was mir etwas kopfzerbrechen macht, ist die wertung der österreichischen starterin nadine beiler. die befindet sich nämlich beinahe auf dem letzten platz. obwohl es vor ein paar wochen noch hieß, dass sie ganz gute chancen hat. tatsächlich ist es wohl fraglich, ob sie überhaupt einen platz im finale ersingt, der song ist sehr…ähm lyrisch. schön wäre es schon, haben wir doch ein song contest event mit freunden geplant, nachdem ich das mit der favoritenrolle gehört habe, ooops. ich entschuldige mich schon mal.

mothers day

mir ist der muttertag ja nicht so wichtig. an sich.

aber jetzt wo ich mein erstes muttertagsgeschenk bekommen habe, das adrian im kindergarten gebastelt hat… ist das schon ein schönes gefühl. 

einst und jetzt

heute war ich mit adrian auf der uni, bücher zurückbringen. ich weiß nicht, ob er mal studieren wird, aber im arkadenhof abhängen gefällt ihm. für mich war es interessant zu beobachten, was sich seit meinem studienanfang vor, uhm gut 15 jahren dort verändert hat.

zuerst mal ist es viel gepflegter und einladender als zu meiner zeit. im sommer gibt es anscheinend jetzt in der laube ein kleines cafe, das zu vernünftigen preisen erfrischungen und kleine imbisse anbietet. außerdem stehen viel mehr sitzgelegenheiten zur verfügung, unter anderem stylische liegestühle, dazu gibt es eine rampe für rollstühle und buggys (und roller, anm. der red.) dazu eine menge hinweisschilder (wo gehts hier zum nächsten lift usw.). als ich zu studieren begonnen habe, hatte ich mal die idee, an der uni mit ihren verwinkelten und teilweise unbeleuchteten "geheimgängen" eine komissar rex folge zu drehen und tobias moretti mit hund herumjagen zu lassen. uni freitagabends im winter konnte schon manchmal gruselig sein, wenn man sich verirrte. das ist jetzt fast nicht mehr möglich, weil alles gut beschildert ist.

neu sind auch die vielen handys und die netbooks – sogar ausgesprochen linke studenten mit abgetragener wolljacke haben nun ihre laptops mit, zugegebenermaßen weiß und bemalt und mit anti-atom stickern verziert, aber trotzdem. die mode ist sehr achtziger, sehr retro, ringelshirts und converse, was wir damals eigentlich auch getragen haben. heute wurde ausdauernd geküsst wie ich es früher nicht beobachtet habe, aber vielleicht war ich auch zu sehr in meine bücher vertieft oder ich war mit einer dieser plomben-zieher schokolade bons beschäftigt, die eine kollegin oft mitbrachte. was immer gleich ist auf der uni, und was sie zu einem angenehmen ort macht: jeder kann tun was er will, kids (ok, mein kid) kann mit einem lauten matchbox auto hin und her rattern und es stört keine menschenseele. im gegenteil, von irgendwem kommt immer ein lächeln oder ein nicken.

ein wohlfühlort, auch eine generation später.

scharfe analyse

im zuge der bin laden ermordung fand ich die einschätzung des orf-korrespondenden hanno settele in der zib 2 relativ aufschlussreich. auf die frage von armin wolf, ob eigentlich zuerst eine verhaftung bin ladens im raum stand, antwortete er:

"offiziell heißt es, man wollte ihn gefangennehmen, aber es ist 25 bis an die Zähne bewaffneten navy seals offenbar nicht gelungen, einen unbewaffneten mitfünfziger zu bändigen…bin ladens frau ist auf die navy seals zugestürmt, der wurde gezielt ins Bein geschossen, bin laden wurde in kopf und brust geschossn, wir waren nicht dabei, im 2. Stock des bin laden hauses, erlauben sie mir, dass ich von hier aus keine weiteren spekulationen anstelle…"

nicht notwendig, die botschaft ist angekommen. 

lars

ja ist denn schon wieder 1. april? 

lars von trier hat einen neuen film gedreht, der melancholia heißt. soweit noch alles klar. darsteller sind u.a. kirsten dunst, charlotte rampling und – jetzt festhalten – kiefer sutherland. das hat etwas absurdes, wobei kiefer natürlich auch schon in anderen rollen zu sehen war als in der von jack bauer in 24.

der ganze film ist, dem trailer nach zu schließen, ziemlich strange und das sage ich als ausgewiesener fan von strangen filmen. außerdem dürfte trier sein dogma 95 nun endgültig ad acta gelegt haben, das ist schließlich ein science fiction film und alleine im trailer kann man mindestens ein halbes dutzend regelverstöße festmachen, oder hat es etwa gerade wirklich gehagelt, als die entsprechende szene gedreht wurde? und hat kirsten fingernägel, die blitze erzeuegen können? harhar. aber das stört mich weniger, ich bin kein freund des dogma-kinos, da kann ich gleich ins theater gehen. 

was ich auch tatsächlich gemacht habe. dogville habe ich zuerst auf einer bühne gesehen und dort hat es mir viel besser gefallen als im film. lars von triers werke haben etwas bitteres und resignatives, das ich an kino nicht mag. bisher bin ich mit ihm nicht warm geworden.