it’s that time of the year again, die golden globe nominierungen sind raus.
und jeder weiß, wohin das führt, nämlich direkt zu den oscars…
es wird wieder spannend, und ich liebe es!
my little place on the web…
it’s that time of the year again, die golden globe nominierungen sind raus.
und jeder weiß, wohin das führt, nämlich direkt zu den oscars…
es wird wieder spannend, und ich liebe es!
praktisch jeder österreicher, der im internet unterwegs ist, ist in den letzten tagen auf facebook, twitter, google plus und letztlich auch über orf.on auf die wutrede von roland düringer gestoßen, die quasi als finaler akt der letzten dorfer-donnerstalk sendung vom stapel gelassen wurde.
unzählige meiner freunde haben es geteilt und geliked, fanden es super, oder bescheiden, relevant oder nicht, aber irgendwie hatten viele das gefühl, sich dazu äußern zu müssen. haben erklärt, warum sie es mögen oder hassen.
ich persönlich bin ja eher ein skeptiker, so ganz habe ich den hype nicht verstanden, aber ich verfolge interessiert die statements und gegenargumente – wie ich schon beim “kunstwerk” live-geburt gesagt habe: kunst ist dann am besten, wenn man nicht weiß, was man davon halten soll. und düringer hat offenbar einen nerv getroffen und die menschen zum diskutieren gebracht. das ist schon was und nicht wenig.
beim punschabend gings auch um aberglauben, und, dass man sich nicht gegenseitig messer schenken darf, das bringt unglück. eine freundin erzählte daraufhin, dass sie von ihrer mutter zwar mal ein messer bekommen, dafür aber zehn cent bezahlt hat.
darauf unser freund, der anwalt: “aber genau genommen ist das ein symbolischer betrag, das heißt, es bleibt immer noch eine schenkung…”
aberglaube und juristerei kommen sich offensichtlich da in die quere, aber wir haben sehr gelacht.
war das ein schönes langes wochenende!
gestartet hat es am donnerstag – marienfeiertag – am christkindlmarkt am karlsplatz. vielleicht DER weihnachtsmarkt für kinder in wien. es gibt nicht nur ein ringelspiel, sondern auch jede menge stroh, clowns, ponyreiten und einen kleinen streichelzoo. nett, wenn auch akute reizüberflutung durch extrem viele kleinkinder. aber sehr guter kinderpunsch und leckere wurst und viel spaß mit einem befreundeten paar und kleinem sohn.
freitag war dann fenstertag und wir haben kindergartenfrei genommen und den vormittag vertrödelt. weil es am nachmittag so mild war, sind wir auf den spielplatz nebenan gegangen. dort war absolut nichts los und so hatte adrian alle geräte für sich. außerdem haben wir zwei wilde hamster gesehen, die dort offenbar wohnen, sehr süß!
am samstag abend waren wir bei freunden zum punsch- und glühwein trinken zuhause eingeladen. ein sehr netter abend, wo man warmes hochprozentiges (und kekse, maroni, usw) konsumieren konnte, ohne sich die zehen abzufrieren. beim heimfahren haben wir den vollmond gesehen und schnell vorüberziehende wolken, das war irgendwie sehr romantisch.
heute dann ausschlafen, kind von den großeltern abholen und nach einem stärkenden mittagessen mit lieben bekannten den christkindlmarkt am rathausplatz bezwungen. vielleicht verdrängt man es ja, aber ich habe das gefühl, es waren noch nie soviele leute dort wie heute. dabei praktisch keine einheimischen, geschätzt mindestens 90 prozent touristen. but we survived it und der rathauspark daneben bietet nette beleuchtung und ein karussel. dann noch brezel gegessen auf der freyung.
und jetzt aufs sofa und die beine hoch!
kleinere spoiler möglich
jim sagt zu katherine:
du hast versucht, dir ein neues leben aufzubauen,
ohne verlogenheit und heuchelei,
du hast versucht, die liebe zu befreien,
aber wer soetwas wagt, muss selbst ohne egoismus sein
katherine (jeanne moreau) ist in jim (henri serre) verliebt. und auch in jules (oskar werner). jim und jules sind intellektuelle, schöngeister, literaten – und beste freunde. und jims bemerkung sagt eigentlich alles, was man über dreiecksbeziehung bzw. polyamory wissen muss. es ist möglich, aber nur unter bestimmten bedingungen und, wenn sich alle beteiligten zu dieser liebesform bekennen können. ironischerweise ist katherine – eigentlich die treibende kraft dahinter – diejenige, die damit am schlechtesten zurecht kommt.
wir schreiben 1912: katherine, jim und jules sind jung, gut situiert, haben keine zukunftssorgen. wenn es in paris regnet, dann fahren sie einfach ans meer und verbringen dort den sommer. das problem ist, dass sie am alltag scheitern und immer wieder, um jeden preis versuchen, die leichtigkeit der sommertage zurückzuholen.
das erinnert mich an scenes from an italian restaurant von billy joel bzw. an das, was joel über die menschen in dem song, brenda und eddy sagt: “they’re typically people who peak too early. if you’re too popular in high school you’re probably going to go downhill from there.” nun sind jules und co. keine amerikanischen jugendlichen, aber wie brenda und eddy entwickeln sie sich nicht weiter, stagnieren, klammern sich an ihre jugend und deren fantasien, die sich nicht in die realität umsetzen lassen.
jules und jim ist sehr frisch, sehr modern erzählt, in schnellen schnittfolgen, mit hilfe einer flotten erzählerstimme. truffaut benutzt in manchen szenen einen freeze frame, um eine stimmung festzuhalten und tatsächlich eignet sich praktisch jede einstellung dazu, sie in einem standbild einzufrieren, so ästhetisch sind die einzelnen augenblicke inszeniert. dabei spielt nicht nur liebe zu dritt eine rolle, sondern auch homoerotik und cross-dressing.
zu den schauspielern braucht man nicht viel zu sagen: oskar werner ist immer großartig und jeanne moreau gelingt es hier, den schwierigen charakter ihrer filmfigur sehr differenziert zu porträtieren. als zuseher schüttelt man vielleicht den kopf über sie, aber gleichzeitig zieht sie einen in ihren bann.
fazit: ich wollte diesen film seit gut 20 jahren sehen und trotz der aufgebauten hohen erwartungen hat er mich nicht enttäuscht. übrigens auch einer der great movies-filme von roger ebert.
dem geburtstagskind wurde – als die torte serviert wurde – folgender spruch von seinen kleinen gästen zu ohren gebracht:
hoch soll er leben,
an der decke kleben,
runter fallen – popschi knallen,
ja so ist das leben
…
nur als anregung, falls jemand den noch nicht kennen sollte. der renner im kindergarten.
zauberer: “denkt jetzt bitte alle an ein tier…”
bub: “ein frosch”
zauberer: “…und verratet nicht, welches es ist”
bub: “es ist kein frosch.”
während der arbeit an den dokumentationen passierte eigenartiges – die geschichte wurde nicht bloß abgebildet, sondern sie entwickelte sich weiter.
john mark byers – der stiefvater eines opfers – überreichte den regisseuren relativ unmotiviert ein messer, das sie an die staatsanwaltschaft weitergeben. das messer weist seine blutspuren und die seines stiefsohnes auf. näher dazu befragt, gibt byers an, seinen stiefsohn am tag seines todes mit einem gürtel geschlagen zu haben. die spuren des gürtels auf der haut des jungen waren ursprünglich als weiteres indiz für einen satanistischen mord der drei jugendlichen gewertet worden. bysers ehefrau starb übrigens 1996 unter nicht näher geklärten umständen.
roger ebert bemerkt in seinem review (er gibt dem film 4 sterne), dass der film viele, sehr viele informationen bereithält, und ihn am ende unschlüssig zurücklässt. ebert ortet ein sehr diffizil gezeichnetes bild der familien der opfer und der (mutmaßlichen) täter. klar wird dabei, dass der fall keineswegs so eindimensional zu bewerten ist, wie anfangs angenommen. zuviele widersprüche und unklarheiten tun sich bei näherer betrachtung auf. der meinung waren auch hollywood größen wie peter jackson und johnny depp, musiker wie robert smith und henry rollins, die sich für eine neuaufnahme des verfahrens stark machten und freiheit für die “west memphis three” forderten.
im sommer 2011 dann die wende: bei genaueren DNA untersuchungen wird festgestellt, dass die gefundenen DNA mit keinen der drei inhaftierten übereinstimmt. nach 18 jahren werden sie im vergangenen august aus dem gefägnis entlassen. aber damit ist die geschichte natürlich immer nicht zu ende. denn der offensichtlich tatsächlich mörder ist immer noch nicht bekannt, obwohl es – wie gesagt – verdachtsmomente gibt.
ja und die eltern eines getöteten kinds haben nun eben die oscar-jury aufgefordert, paradise lost aus dem oscar-wettbewerb auszuschließen. weil sie immer noch glauben (wollen), dass sie die täter kennen. das ist aus eltern-sicht auch verständlich. nur haben drei menschen, die offensichtlich opfer eines justizirrtums wurden, es verdient, ihr leben nach 18 jahren haft endlich in freiheit leben zu dürfen. nun wäre es an der zeit, den/die wahren täter endlich zur rechenschaft zu ziehen. ob die örtliche polizei und staatsanwaltschaft dessen gewachsen ist…?
gestern habe ich folgendes auf der imdb gelesen:
“the parents of one of three west memphis, ark., boys found dead 18 years ago are asking that a documentary about the killings be excluded from academy award consideration.”
diese notiz hat mich neugierig gemacht, denn sowas passiert doch nicht so häufig, und ich habe angefangen zu recherchieren; der einspruch bezieht sich auf die dokumentation paradise lost 3: purgatory, dem bereits dritten film über die morde am robin hood hill. damals ist folgendes passiert: drei kleine jungen, acht jahre alt und schulfreunde, waren im mai 1993 in west memphis, arkansas beim spielen plötzlich verschwunden und wurden kurz darauf tot aufgefunden. sie wurden bestialisch ermordet. eine ganz furchtbare geschichte.
relativ schnell wurden drei sozial auffällige jugendliche, (damals zwischen 16 und 18 jahre alt), einer davon geistig behindert, festgenommen und bekanntgegeben, das sie die morde während eines satanistischen rituals begannen haben sollen. die beweislage war dünn – der beeinträchtigte jugendliche wurde 12 stunden ohne anwalt oder angehörige verhört und hat “gestanden”, die gründe für eine verurteilung vage, alternative tathypothesen wurden kaum geprüft; dennoch wurden die später als west memphis three bekannte jugendliche zu lebenslangen haftstrafen bzw. der volljährige unter ihnen zu todesstrafe mittels giftspritze verurteilt.
durch die dokumentationsfilme (der erste wurde 1996 produziert) zu diesem fall von joe berlinger und bruce sinofsky wurden die fakten nochmal aufgearbeitet; und plötzlich kamen zweifel auf: sind die verurteilten tatsächlich schuldig? oder befinden sich der oder die wahren täter immer noch in freiheit?
to be continued…
gestern war die premiere eines neuen comedy orf-formats zu sehen: wir staatskünstler mit florian scheuba, robert palfrader und thomas maurer.
sagen wir mal, die erste folge war ganz ok. alle drei sind etablierte kabarettisten in österreich, die mehr (maurer) oder weniger (palfrader) für subtilen witz bekannt sind. wir staatskünstler ist jetzt auch nicht sonderlich doppelbödig. dem zuschauer soll die welt – zumindest die politische in österreich – erklärt werden, die comedians (v.a. scheuba) machen kein hehl daraus, dass sie sich hierbei für sehr geistreich halten. praktisch alle witze zielen auf das politische geschehen ab. in der rubrik gaugg den meischi soll an fast vergessene politi-stars erinnert werden, beim dokument der woche werden unveröffentliche abhörprotokolle launig zu gehör gebracht. so richtig innovativ ist das nicht, wenn auch stellenweise ziemlich witzig.
eine wirklich gute rubrik ist dagegen die mit laura rudas (claudia kottal) und niko pelinka (nicholas ofczarek); pelinka mischt sich – im dienste des orf – in die sendung ein: “wie gsagt wir wollen euch da überhaupt nix dreinreden, gfallt uns alles auch recht gut…” – und bespricht mit den staatskünstler, welche elemente der show der orf-führung vielleicht doch zu heftig sein könnten: “es wär für uns überhaupt kein problem, wenn diese szene nicht drinnen wäre – aber nicht, dass dann im tv-media steht, wir haben das abgschossn”. eine nette metaebene und ofczarek und kottal spielen wirklich gut, kottal im typischen rudas-slang, als pelinka sie filmen will: “geh bitte oida ich bin voll nicht hergrichtet”
erstes fazit: die grundidee gefällt mir persönlich besser als dorfers donnerstalk und wir sind kaiser (einer show, der ich nie viel abgewinnen konnte), und von der professionalität der protagonisten schlägt es die pilotsendung von willkommen österreich um längen, die heute zurecht kultstaus besitzt. ob es mehr wird, als eine ambitionierte nummernrevue, werden die nächsten sendungen zeigen.