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Dare to dream – Review Semi 2

Paenda bzw. Österreich hat den Einzug ins ESC nicht geschafft und mehr ist dazu eigentlich auch nicht zu sagen. Es war leider vorhersehbar.

Das Semifinale war – auch wie erwartet – geprägt von soliden bis sehr guten Performances. Mein Favorit, auch für das Grand Final am Samstag, ist Aserbaidschan, Chingiz mit Truth. Der Song ist musikalisch einfach ganz jetzig, wir befinden uns definitiv im Jahr 2019, oder sogar etwas später, – auch thematisch am Puls der Zeit (Stichwort toxisische Beziehung), die Inszenierung ist originell und grad noch nicht over the top, die Töne stimmen und Chingiz kommt sympathisch rüber.

Pluspunkt der Live-Performance: Das Ethno-Solo von Chingiz, das es in dieser Form nicht auf der Radiosingle gibt. Das gibt dem Song dann noch den gewissen letzten überraschenden Kick.

Die Favoriten sind wie erwartet alle weiter, am wenigstens kann ich dabei die (Mit)Favoritenrolle von Schweden nachvollziehen. John Lundvik ist ein netter Typ, aber sein Caesar Sampson Gedächtnissong Too late for love ist mir viel zu beliebig, ich war jetzt auch kein riesen Fan von Nobody but you, aber Sampson hat mich live überzeugt. Außerdem war er Österreicher, da ist man dann eh bissl biased.

Da ist mir persönlich Russland verständlicher, weil dieser Song ist perfekt spektakulär inszeniert. Bissl größenwahnsinnig naürlich auch, mit den Spiegeln, Sergey Lazarev mal neun. Da möchte man doch darum bitten: “Will the real Sergey Lazarev please stand up?” Wo ist der echte? Darauf schrieb jemand aus der ESC Whatsapp Gruppe. “Im Gulag, wenn er nicht gewinnt”. Ich seh seit gestern auch Norwegen in den Top 10. Das ist eine gutgelaunte, mehr als gefällige Peformance, oder wie Andi Knoll meinte: “Es ist generell olles drin, wos es in den letzten 60 Jahren Songcontest schon gab.” LOL.

Ob Duncan Laurence mit Arcade tatsächlich siegen wird? Es ist ein sehr guter Song, zweifelos. Er berührt. Und Laurence am Klavier, mit gewissen Chris Martin Open Air Stadion Gestus, alles fein. Aber irgendwie… Vielleicht der Gewinner, aber womöglich knapper als erwartet. Wobei wie gesagt: Meine ESC Prognosen sind immer mit Vorsicht zu genießen.

Und man darf die big five auch nicht vergessen, die ja noch nicht aufgetreten sind, wobei: beschränken wir uns auf Italien und Frankreich als ernstzunehmende Konkurrenten. Ich empfinde Soldi immer noch als perfekten Song, der aber auf der Bühne nicht wirklich zünden will. Einen ähnlichen Befund hat gestern auch Knoll abgegeben. Extrem schade, finde ich.

Das ist übrigens die Startreihenfolge für morgen.

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