Wie in allen Ferien gibt es einen Oma/Kind Ausflug. Diesmal habe ich die Helnwein Ausstellung in der Albertina (unbezahlte Werbung) vorgeschlagen. Die Oma musste ich da nicht überreden, schließlich hatten wir daheim früher auch Hausner-Werke hängen – und Helnwein war ein Hausner Schüler; das Kind kriegt man mit dem Hinweis, dass die Bilder sehr arg sind. Zuerst waren wir noch beim Italiener zur Stärkung.
Gottfried Helnwein kennt man eh soweit. Ein Künstler, der schon in meiner Kindheit in Wien “umstritten” war, weshalb er heute auch großteils in L.A. und in Irland lebt; was aber auch immer für für ein interessantes Euvre spricht. Gleich am Anfang begegnen mir der Mickey Mouse, die bei Helnwein Zähne hat.
Helnwein ist ja bekannt dafür, dass er gerne mit Populärkultur spielt, alleine schon deshalb, um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Er gehört nämlich nicht zu den Künstler, die glücklich darüber sind, nur eine gewisse Klientel der eh schon kunstinteressieren Bevölkerung anzusprechen, nein, er möchte am liebsten auf Titelblättern von Zeitungen zu sehen sein, also muss er auch irgendwie breitenwirksam arbeiten und wer ist breitenwirksamer als Mickey. Das Bild fand ich schon früher irgendwie gruselig, nur aufgrund von Mickeys Zähnen.
Noch besser funktioniert eine Disney Maus natürlich in Verbindung mit Adolf Hitler. Auch Donald Duck kommt vor:
Bekannt ist Helnwein aber vor allem auch für seine Darstellung von verwundeten Kindern und generell Menschen mit körperlichen Deformationen. Das folgende Bild gehört da eher zu den harmlosen Exemplaren:
Und durch Darstellung von Gewalt bzw. Kinder und Gewalt.
Ich finde dabei immer wieder faszinierend, dass die Bilder eigentlich wie Fotografien aussehen, dieser Hyperrealismus ist schon ziemlich gruselig. Das Kind fand aber die Bilder gar nicht so grausig wie versprochen, aber schon sehr verstörend (und demzufolge auch interessant). Helnwein kommt also auch bei Jugendlichen von heute an. Außerdem hat mich das Kind in der Ausstellung auch entdeckt.
Am Ende durfte sich noch jeder Postkarten im Souveniershop aussuchen (leider gab es den Hasen nicht) und anschließend lud Oma auf einen Absacker ins Grand Hotel ein, was teurer klingt als es ist, man kann in der Lobby ganz normal Kaffee trinken. Ein sehr schöner Tag.
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