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Friends, lovers and the big terrible thing, 2

Auch wenn das Buch natürlich schwere Kost ist und Perry sehr schonungslos mit sich selbst umgeht – Mitleid will er in keiner Weise – ist es andererseits auch sehr amüsant und selbstironisch geschrieben. Er berichtet beispielsweise darüber, dass er als Letzter bei Friends gecastet wurde, als die übrige Besetzung schon feststand. Er war eigentlich für eine andere (sehr schlechte) Serie verpflichtet, las das Friends-Skript und stellte fest: Ich bin Chandler Bing! Nur konnte er nicht vorsprechen, weil ihm das andere Engagement das untersagte. So versuchte er seinem Freund Craig Birko bei dessen Vorsprechen für die Rolle zu helfen, dem die Rolle dann auch angeboten wirde, der sich dann aber letztendlich überraschend doch für eine andere Serie entschied. Perrys Serie wurde nicht realisiert und bämm: Chandler wurde doch noch Chandler.

Der Zusammenhalt bei Friends war offenbar nicht geheuchelt. Die sechs Schauspieler wurden tatsächlich Freunde und sind es noch heute. Anfangs war David Schwimmer (Ross) der Shootingstar und machte Perry nach der ersten Staffel den Vorschlag, wenn sie ihr Honorar neu aushandeln, dass sie das als Team machen sollten, obwohl Schwimmer die beste Verhandlungsposition gehabt hätte. Diese Entscheidung rechnet Perry ihm bis heute hoch an:

“Ich würde gern glaube, dass ich es genauso gemacht hätte, bin mir aber nicht sicher, ob ich es gieriger 25-jähriger dazu bereit gewesen wäre.”

Matthew Perry, S. 147

Diese Entscheidung gab ihnen als Team enorme Macht und sorgte auch dafür, dass sie sich immer gegenseitig umeinander kümmerten, wie Pinguine, beschreibt es Perry an einer Stelle im Buch, die sich auch umeinander scharen, wenn es einem aus der Pinguin Gruppe schlecht geht.

Perry erzählt weiters von seinen vielen Affären (auf die er nicht stolz ist), von der Frau, die er sehr liebte, die Beziehung aber nicht von Dauer war – er nennt ihren Namen nicht, aber man kann sich die Zusammenhänge ergoogeln. Er erzählt von Kollegen, von denen er viele sehr geschätzt hat, wie River Phoenix oder Bruce Willis – mit dem er seinen wahrscheinlich erfolgreichsten Film Keine halben Sachen drehte. Willis war, laut Perry, jemand, mit dem man ordentlich feiern konnte, der aber sofort damit aufhören konnte, beispielsweise Alkohol zu trinken und ins Bett zu gehen. Das sei der Unterschied zwischen ihnen beiden gewesen, er hätte niemals aufhören können, und noch etwas lernte er an den Abenden, die er mit Willis allein verbrachte:

“Dann sah ich den echten Bruce Willis, ein gutherziger Mann, ein fürsorglicher Mann, selbstlos. Ein wunderbarer Vater und Schauspieler und vor allem: ein guter Kerl

Matthew Perry, S. 186

Am Ende dieses Kapitels ergänzt Perry noch, dass er Bruce Willis alles erdenklich Gute wünsche.

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