almis personal blog

Spotify Jahrescharts

Das Jahr mag anders als andere gewesen sein, gleich ist aber, dass in meinen Spotify Jahrescharts wieder mal die ersten ca. 20 Plätze von Songcontest Songs belegt werden.

Und die Nummer 1 ist Diodato, der mit Fai Rumore heuer bei ESC für Italien angetreten wäre, hätte es einen Songcontest gegeben.

Fai Rumore ist nicht gerade ein fröhliches Lied. Antonio Diodato besingt hier seine gescheiterte Liebesbeziehung. Lärm machen ist gut, besser als die “unnatürliche Stille”, die zwischen ihm und seiner ehemaligen Liebsten herrscht.

Es gibt auch eine Aufnahme vom Lockdown in Italien, als ItalienerInnen dieses Lied aus ihren Wohnungen gesungen haben. Davon hab ich schon mal erzählt.

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Die Eurovision Songcontest Seite auf Facebook betreibt fortgeschrittenen Eskapismus und fragt nach Songs, die in den Qualifikationsrunden ausgeschieden sind, es aber ins große Finale des ESC hätten schaffen müssen/sollen.

Da fällt mir sofort ein Song ein, bei dem ich es bis heute nicht verstehe, warum er ausgeschieden ist (und diese Einschätzung teile ich mit Marco Schreuder), nämlich Time von Izabo, Kandidat 2012 für Israel:

Den hab ich seit geraumer Zeit auf meiner Songcontest-Playlist und finde ihn immer noch super und total underrated.

Was gibts noch außer Corona und Terror? Ich habe den neuen Podcast von Mari Lang gehört, Frauenfragen. In diesem Podcast wird Lang Männer treffen und sie mit typischen Fragen konfrontieren, die sonst noch Frauen gestellt werden – beispielsweise nach den Designern, die sie gerade tragen oder nach Vereinbarkeit von Kind und Karriere. Interessantes Konzept, in der ersten Folge war Armin Assinger zu Gast und es war ein ziemlich idealer erster Gast, würde ich sagen. Er war auch sehr offen und hat nur einen Joker von dreien gebraucht. Ja, in diesem Podcast gibt es auch Joker, immer dann, wenn man eine Frage nicht beantworten will. Dann kann man die Frage entweder abwählen, jemand anrufen oder die Frage der Moderatorin zurückspielen, die sie stattdessen beantworten muss.

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Kommt ein neuer Lockdown? Es kommt ein neuer Lockdown (light).

Problem: Ich kann nicht – wie im Frühling – um halb neun irgendwie aus dem Bett fallen, mich gemächlich ins Wohnzimmer vorarbeiten, am Sofa hängenbleiben, dort ewig ins Nichts starren und dabei schluckweise Kaffee trinken, um dann irgendwann ins Bad zu gehen usw, denn: die Schule bleibt offen und ich habe jede Menge Arbeit. So hat man zwar irgendwie einen Lockdown, aber dann doch nicht wirklich das passende Gefühl dazu. Das ist eigenartig.

Am Samstag, als ich nach 20 Uhr das Haus verließ und Ubahn fuhr, war es jedenfalls schon wieder erstaunlich leer in derselben. Viel leerer als in den letzten Wochen und dabei war eh noch alles geöffnet. Allerdings hatte der Bundeskanzler um 20 Uhr zum Volk gesprochen.

Dafür betreibe ich das, was ein Freund gestern als Übersprungshandlung bezeichnet hat. Statt mich mit Corona zu beschäftigen, mache ich nach wie vor beim Suchen der besten Zweitplatzierten in der Geschichte des ESC mit, in unserer ESC Facebookgruppe. Wir haben uns schon bis 2010 vorgearbeitet. Und somit haben wir auch eine(n) Zweitplatzierte(n) erreicht, der IMO das Zeug hat, ins zumindest Viertelfinale zu kommen, nämlich Verka Serduchka 2007 mit Dancing Lasha Tumbai. Die Kontroverse um den Titel hab ich eh schon öfters erzählt (Stichwort Russia Goodbye)

Um etwas Schwung in die trübe Stimmung zu bringen und falls sich jemand nicht mehr an Verka erinnern kann:

ESC, deine Texte zwei

Weils so lustig war, noch ein paar Gedanken zu Lyrics von Song Contest Songs.

Eine Zeile, die Marco Schreuder im Merci Cherie Podcast besonders gut gefallen, gerade im ESC-Kontext, kommt von der “Combo” Sisters, die 2019 Sister performten. Die Zeile lautete. “I am tired of competing”. Wie gesagt, im Wettbewerbskontext gesungen.

Sehr nett auch Verka Serducka 2007 mit Dancing Lasha Tumbai: “Me English nix verstehen, let’s speak dance.” Vorgeworfen wurde der Ukrainerin allerdings, dass sie nicht “Lasha Tumbai” singen würde, sondern “Russia Goodbye”. Was übrigens “Lasha Tumbai” tatsächlich heißt, darüber gibt es diverse Spekulation. Die wahrscheinlichste davon ist: es heißt gar nichts.

Von den Strichmännchen bei ESC Sieger 2015 – Mans Zelmerlöw mit Heroes – sollte man nicht verwirren lassen. Der Song ist gar nicht fröhlich und easy going. Hier wird zwar auch getanzt, allerdings “with the demons in my mind.” Er singt auch: “Don’t tell the gods I left a mess”. Irgendwie fast etwas gruselig.

Da gehts bei Netta dann – trotz massiver Kritik an männlicher Toxität – bei Toy doch wieder etwas entspannter zu. Da läuft der Teddybär weg und die Barbie hat etwas zu sagen, aber am wichtigsten: “I’m taking my Pikachu home.” Das finden sogar die Kids von heute cool, weil Pikachu ist ja wieder “fresh”.

Noch erwähnenswert an dieser Stelle – die Konjunktiv-Hymne von Frans, If I were sorry. Da zählt er auf, was er nicht alles tun würde, würde es ihm leidtun. Durch die Wüste auf allen vieren kriechen, den höchsten Berg erklimmen, tausend Meilen rennen, so lange tauchen bis seine Lungen explodieren. Problem nur: “If I were sorry. But I’m not sorry. No.” Ok, wäre das auch geklärt.

ESC, die Runner Ups

Siehe letzter ESC Beitrag, ich nehme jede Gelegenheit wahr über den ESC zu bloggen.

Diesmal ist es so, dass unsere ESC Gruppe auf Facebook den besten Zweitplatzierten der Song Contest Geschichte sucht. Man soll für alle Jahrzehnte eine Bewertung von 6 bis 1 Punkt abgeben. Das ist recht spannend, denn oft sind ja die Zweitplatzierten sogar die spannenderen Acts.

Ich habe mich jetzt erstmal für den Moment mit den Runner Ups der 2010er Jahre beschäftigt, da ich diese noch sehr klar in Erinnerung habe. Und meine Punkteverteilung sieht folgendermaßen aus

6 Punkte: Soldi / Mahmood / 2019 / für Italien

Ehrlich gesagt, ist das eines der besten ESC Lieder der jüngeren Verganheit überhaupt. Nur wiedermal laborierte der italienische Beitrag an akuter Bühnenshow-Schwäche. Die Italiener schaffen es oft nicht, ihre wunderbaren Songs auch live vor Publikum attraktiv zu präsentieren. Auch Mahmoods Auftritt ist massiv überladen mit zuvielen Sinnesreizen. Weniger wäre mehr gewesen. Der Song geht dabei etwas unter. Aber an sich gehört er zu meinen all time Favorits.

5 Punkte: Beautiful Mess /Kristian Kostov / 2017 / für Bulgarien

Hier gilt ein bisschen das Gegenteil. Nein, der Song selbst ist auch wunderschön. Aber hier tut das Staging auch einiges dazu, dass man richtig Gänsehaut bekommt, bei der Performance von Kostov. Der Song ist von den Erfolgsgarantien Symphonix, er hat einen wunderbaren Titel, es ist eine reduzierte, sehr zeitgemäße Ballade, top.

4 Punkte: Sound of Silence / Dami In / 2016 / Australien

Dami In ist ein perfektes Beispiel für jemanden, dessen Song auf der Bühne rein stimmlich genauso gut, wenn nicht besser klingt als aus der Konserve. Der Auftritt als ganzes ist so perfekt und durchgestylt, dass es fast schon weh tut. Ich mag ihn trotzdem (harhar) sehr.

3 Punkte: Fuego / Eleni Foureira / 2018 / Zypern

Höre ich immer noch sehr gerne, diesen Partyhit, aber auf sophisticated, Lyrics: “Take me in, take a breath. Ain’t no hidden agenda.” Von der Live Performance her hat mir das sogar besser gefallen als der Siegersong.

2 Punkte: Calm after the Storm / Common Linnets / 2014 / Niederlande

Die Common Linnets hatten 2014 nur ein Problem und das hieß Conchita Wurst. Sie waren der große kommerzielle Gewinner des Jahres 2014, mit einem absolut Radio-tauglichen Lied, das dort auch sehr häufig gefeaturted wurde. Auch hier gefällt mir die Bühnenshow sehr gut.

1 Punkt: Madness of love / Raphael Gualazzi / 2011 / Italien

2011 kehrte Italien nach langer Abstinenz zum ESC zurück, und wurde gleich Zweiter. Mit einem verrückten, nicht gerade idealtypischen Song, Jazz geht eigentlich nie beim ESC, aber in der Erscheiungsform, in der ihn Italien verpackt, dann doch.

ESC, deine Texte

Mir ist ja kein Anlass zu gering, dass ich ihn nicht nütze, um über den Songcontest zu bloggen harhar.

Am Samstag war wieder Eurovision Again, diesmal das Jahr 2005. Ich war nicht daheim und hab es daher nicht gesehen, aber ich habe folgenden Tweet dazu entdeckt:

Wir erinnern uns (oder, oder??) 2005 hat Griechenland mit My number one gewonnen. Und mit eben dieser ersten Zeile.

Mir persönlich gefällt ja folgende Zeile aus der Sergey Lazarevs Nummer You are the only one – btw. hat der Titel Ähnlichkeiten zu oben angesprochenem griechischen Song – noch besser: “Thunder and lightning, it’s getting exciting”. Aber Russland wurde damit “nur” Dritter.

Und weil wir alle etwas Aufheiterung brauchen, hier Lazarevs Auftritt 2016 – reduziert und zurückhaltend, wie die meisten russischen Beiträge harhar. Aber ehrlich gesagt: den Effekt bei Minute 2 finde ich schon auch toll.

ESC 2021

Die gute Nachricht – einsam im Schatten aller miesen Nachrichten der Woche – im Jahr 2021 wird es wieder einen Songcontest geben. Und weil die Veranstalter in Rotterdam ja nicht hinter dem Mond leben, gibt es gleich vier mögliche Austragungsszenarien.

Erstens ein ganz normaler ESC. Let’s face it, das wirds nicht sein.

Zweitens einen ESC mit 1,5 Meter Abstand. Da gäbe es zwar Shows und alle würden vor Ort performen, aber natürlich mit deutlich reduziertem Audiotorium.

Drittens bei Reisebeschränkungen. Da würden diejenigen live performen, die reisen dürfen. Die andern würden in ihrem jeweiligen Land auftreten und zugespielt werden.

Viertens Lockdown Szenario. Alle performen daheim.

Zu viertens ist zu sagen: Sorry Island, Litauen, Malta und Bulgarien, ihr Favoriten für 2020. Das hätte man dieses Jahr nämlich auch noch hinkriegen können.

Cesar: Nachtrag

Eines muss ich noch anmerken, zur Merci Cherie Podcast Folge mit Cesar Sampson:

2018 hatte Symphonix ja – wie erwähnt – zwei Acts beim ESC am Start, Bulgarien und Österreich. Das vierköpfige Team splittete sich also, zwei unterstützten die bulgarischen Starter Equinox und zwei unterstützten Österreich. Oder wie Sampson launig anmerkte: “Einer der beiden war ich” Harhar.

Das erinnert mich an 1989, als damals Dieter Bohlen die Songs für Deutschland und Österreich geschrieben hatte. Nino de Angelo trat mit Flieger für Deutschland an und zählte zum Favoritenkreis; alles drehte sich um ihn, während Thomas Forstner relativ naiv und unbehelligt weitgehend aufmerksamkeitsfrei sein Ding durchzog. So erzählte es auch Dieter Bohlen rückblickend. Nur ein Lied wurde damals 5. (bis heute eine der besten Platzierungen Österreichs beim ESC) und Nino de Angelos Flieger 14.

Merci Cherie- Cesar!

In der neuen Folge des Merci Cherie Podcast war Cesar Sampson zu Gast, in der Folge Nobody but him.

Jener Cesar Sampson, der 2018 sensationeller Dritter beim Songcontest für Österreich wurde, mit Nobody but you. Ich war ja, wie ich schon öfters erwähnt habe, kein so glühender Fan des Songs, fand die Bühneperfomance und seine Stimme aber wirklich gut. Nachdem ich nun das ausführliche Interview mit ihm gehört hab, weiß ich auch warum er so gut abgeschnitten hat. Er kommt wirklich authentisch rüber, klug, charismatisch, dabei aber auch noch total locker. Ihm glaubt man, wenn er sagt, dass er aus Spaß am ESC teilgenommen hat und würde er es wieder tun, dann auch nur aus diesem Grund. Aber dann wohl für England – denen er schon 2018 fast im Wort war, als er dann letztendlich doch auf Österreich umgeschwenkt ist.

Was man vielleicht nicht weiß: Sampsons Vater ist Pilates Trainer, seine Mutter hat den Kommisar Rex Titelsong gesungen und er selbst ist erfolgreicher Komponist und Teil des Musikkollektivs Symphonix. Über dieses habe ich erst kürzlich geschrieben. 2018 hatte Symphonix zwei Songs beim ESC am Start, neben Nobody but you auch noch den Beitrag für Bulgarien von Equinox – Bones. Bones kam sehr gut an und war im Vorfeld viel besser eingeschätzt als Nobody but you. Sampson erzählt im Podcast, dass Borislaw Milanow – der Symphonix Chef – aber schon damals sagte, er schätzt dass Nobody but you in die Top 5 kommt und Bones bestensfalls in die Top 10. Weil den Song Bones auf die Bühne zu transformieren wesentlich schwerer zu bewerkstelligen wäre. Niemand hätte ihm geglaubt, erzählt Sampson. Doch Milanow sollte recht behalten: Bones wurde am “nur” Ende 14.

Ich denke aber, dass ein bedeutender Grund für Sampsons’ Erfolg tatsächlich auch seine Persönlichkeit war/ist. Nachdem ich jetzt schon viele ESC (Ex)Starter beim Podcast gehört habe, muss ich sagen: es ist wirklich so. Dieses gewisse Etwas für einen ESC Erfolg ist tatsächlich hörbar.

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Heuer ist so ein Sommer, in dem man sich mittags zum Essen trifft und sich wiederholt wechselseitig versichert, was für ein Glück man mit dem Wetter hat.

Der Sommer fiel diese Woche auf Mittwoch und ich war glücklicherweise genau an diesem Tag griechisch Essen, im Lokal Retsina – unbezahlte Werbung, aber es war irrsinnig gut – auf der Hernalser Hauptstraße, es war gefühlt der einzige Sommertag der letzten Zeit, aber ein Sommertag wie früher, nicht übermäßig heiß, nur warm, und man konnte so angenehm im Innenhof sitzen und plaudern und Tomatensuppe mit Feta und Bifteki mit Spiegelei auf Püree essen. Wie ein echter Foodblogger musste ich natürlich gleich ein Foto machen. Und, übrigens: praktisch jedes Essen ist besser mit Ei.

Danach waren wir noch auf ein Zanoni Eis und dann durfte ich Fahrrad fahren, oder mich rollen lassen, vom Hernalser Gürtel hinunter bis zur Nussdorfer Straße. Genau das will man im Sommer, sich treiben lassen, auch und gerade heuer, in diesem in jeder Hinsicht unberechenbaren Sommer.

Heute, Samstag, schüttet es schon um sieben Uhr früh und es wird vielleicht bis sieben Uhr abends weiter schütten. Auch da kann man sich relativ planlos durch den Tag treiben lassen.

Ich bin früh aufgestanden und habe mit selbst gefrühstückt, im Doris Knecht Buch über ihre Teenagertöchter gelesen, am Sofa den Kaffee weitergetrunken. Jetzt arbeite ich und dann werde ich einkaufen gehen und für das/mit dem Kind kochen und die neue Merci Cherie Podcast Folge über den ESC Film hören, danach in die Badewanne hüpfen und später ausgehen, und Unterschlupf finden, für eine weitere lange Nacht voller Regen. Auch schön!