almis personal blog

Farewell

Nach dem 15. August, so sagt man, verabschiedet sich der Sommer.

Hier bei uns auf dem Bauernhof kann man das abwandeln und sagen, wenn siliert wird (also der Mais geschnitten und dann im Silo gelagert), dann ist Herbst. Als Kind hab ich das nur einmal oder zweimal erlebt und es war sehr lustig, im Silo zu “baden”. Eine Menge Kinder waren dabei und man war den ganzen Tag auf den Beinen, lief in der immer höher werdenden Silage herum, es war total aufregend, man war king of cool wenn man dabei war (warum weiss ich nicht).

Morgen endet unser Urlaub hier und am Dienstag wird siliert. Sehr früh dieses Jahr, wegen der Dürre, es wird für die Helfer schon gebacken und Essen vorbereitet. Damit geht unser jährlicher Aufenthalt hier zuende und es war wieder mal eine herrliche Zeit. Rosental Urlaube sind für uns Erholung pur. Gottseidank mag Mr. Almi sie so sehr wie ich, Adrian so und so. Das Herbsteln jetzt ist bittersüss – wie jedes Jahr.

the artist

kino war und ist ein medium, das geschichten mittels bildsprache erzählt bzw. erzählen sollte. das bedeutet natürlich nicht, dass wir alle nicht kluge und witzige dialoge lieben, die informationen sollten allerdings zum guttteil die bilder geben.

ein gutes beispiel, das ich in einem lehrbuch für drehbuch autoren gelesen habe, betrifft den film outbreak, wo dustin hofmann sich am anfang an einen assistenzarzt wendet und feststellt: “sie wissen nichts über ebola? lassen sie mich ihnen etwas erzählen…” und dann einen mehrminütigen vortrag beginnt. das ist schlecht; denn einerseits ist es ziemlich idiotisch, einen arzt auf eine mission gegen das ebola virus mitzunehmen, der offenbar keine ahnung von der materie hat, auf der anderen seite ist es einfach nur ein sehr plumper versuch, die zuseher mit wissen zu versorgen.

zurück zur bildsprache – der stummfilm wusste noch, wie man geschichte alleine mit bildern erzählt; und zwar nicht nur die grobe handlung, sondern auch fast alle details, die dazugehören.

the artist ist natürlich kein stummfilm wie anno dazumal, wo man aus der not eine tugend machte. der film weiß, dass seine zuseher wissen, dass es sich hierbei um eine hommage, eine artifizielle story handelt. und die geschichte an sich ist natürlich nicht besonders aufregend: ein stummfilmstar kommt mit der einführung des tonfilms nicht zurecht. interessanter als der plot ist die metaebene, die immer wieder mit den polen stumm- und tonfilm spielt und zitate aus verschiedenen genre und epochen einbringt; hier sind dem regisseur ein paar orginelle details eingefallen, die den zuschauer überraschen.

jean dujadin, der mann, der dieses jahr den osar gewonnen hat, trägt den film und ist der hauptverantwortliche, dass dieser film über 100 minuten (fast) ohne text funktioniert. es ist eine freude, ihm zuzusehen. dujardin hat ausgeprägte und vielfältig einsetzbare mimische und gestische fähigkeiten, er schafft es aber auch  – passend zum verlauf der handlung – diese zurückzunehmen. er gibt dem film charakter und romantik, denn ehrlich gestanden, so wie dujardin stellen sich die meisten wohl einen stummfilmstar vor.

das bemerkenswerte am film selbst ist seine freude am experimentieren, der versuch, eine verrückte idee auf die spitze zu treiben. das mag nicht in jeder minute gelingen, ich finde aber die auszeichnung für den film des jahres bei den oscars gerechtfertigt, eine auszeichnung für mut und spielfreude nämlich. the king’s speech letztes jahr war zweifellos ein guter und unterhaltsamer film, aber er hat nicht viel gewagt und war sehr konventionell erzählt. the artist traut sich einiges zu, hat keine angst vor (im wahrsten sinn) großen gesten und fordert die zuseher in ihren normalen sehgewohnheiten heraus. und davor habe ich immer respekt.

oscar tweeting

die vorbereitungen für die oscarverleihung laufen an:

p.s. yes, wordpress ist so genial, man kann hier sogar tweets einbetten!

was ich nicht über den kindergarten wusste

manche gepflogenheiten sind einem ja völlig schleierhaft, bevor man nachwuchs hat, der in den kindergarten geht, und es ist interessant, sie zu entdecken und zu beobachten.

zum beispiel: bei uns hängt der speiseplan der woche direkt nach der eingangstür an der wand. praktisch alle eltern öffnen die türe, stürmen zum plan, lesen ihn und dann freuen sie sich oder seufzen laut, manchmal begleitet von einem “oje”. ich lese den plan ebenfalls und verhalte mich ganz genauso. automatisch.

oder: ich warte auf das kind, das gerade noch musikkurs hat auf dem gang, die kinder stürmen hinaus – manche kenne ich, andere aber nicht, aber alle kinder (auch die, die ich noch nie gesehen habe) kennen mich und mindestens ein halbes dutzend ruft: “adrian abgehoooolt”. das liegt nicht daran, dass ich so berühmt bin, das geht allen mamas und papas so.

das da unten ist übrigens ein bär mit hut, er sitzt im vorzimmer des kindergartens. nun dürfen meine leser gerne raten, wie lange der hut auf dem bären bleibt, wenn kinder dran vorbeigehen. und wie oft sich dieses prozedere im laufe mehrerer woche bei ein und demselben kind wiederholt.

und letztendlich, das schönste, was ich täglich beobachte: die freude der kinder, seine eltern zu sehen, aber auch – und fast noch umwerfender – die freude der eltern. es hat was von wiedersehen nach mehrwöchiger trennung, völlig überzogen natürlich, aber so sind wir allemal, seit wir kinder haben: ein bisschen gaga.

maennergespraech

das frauenmagazin woman ist in seiner letzten ausgabe investigativ und fühlt den beiden jungvätern clemens haipl (fm4 comedian) und max witzigmann (drehbuchautor) auf den zahn. herausgekommen ist ein etwas anderes vätergespräch, ein ziemlich freches, vor allem. zum beispiel, dass väter viel bier brauchen.

clemens haipl sagt über tragetücher: "diese tücher sind wirklich ein mist. aber im augarten in wien laufen die zitronengrasbobos alle so herum. und wollen ständig quatschen. mittlerweile spricht mich keiner mehr an, denn ich sage denen klipp und klar, dass ich mich nicht solidarisch erkläre, nur weil wir alle kinder haben. wir sind nicht beim GTI-treffen in kärnten, wo alle golffahrer zusammenkommen." 

witzigmann beschreibt seine vatergefühle: "die beziehung zum eigenen kind ist wohl die intensivste, die man haben kann. kinder sind gnadenlos ehrlich, emotional und harmoniebedürftig."

haipl fühlt sich als vater nicht männlicher –  "wenn man sich mit runtergelassener hose aufs topferl setzt, um dem sohn zu demonstrieren wie es funktioniert, fühlt man sich nicht sehr männlich."

und witzigmann auf die doch ziemlich tabuisierte frage, ob er angst hatte, mit seiner frau zu schlafen, als sie schwanger war: "na ja, man ist nicht mehr zu zweit. und nachdem ich nun auch nicht so oft in den swingerclub gehe, war das schon befremdlich zu dritt sex zu haben. aber es sind ja nur neun monate."

witzig und ehrlich!

wie man leben soll – der film

ganz ehrlich, ich fand ja schon das buch wie man leben soll von thomas glavinic nicht so prickelnd… kann man hier nachlesen.

und jetzt wurde das ganze verfilmt. von david schalko, den ich sehr schätze (er ist zb. für willkommen österreich verantwortlich). aber na ja, ich bin da skeptisch. ein schwaches buch, das überhaupt keinen filmstoff bietet, mit einem haufen personal in szene zu setzen, dazu einen deutschen hauptdarsteller… nix gegen deutsche mimen in österreichischen filmen, aber die hauptfigur charlie kolostrum (fürchterlicher name) spricht breites wienerisch und deswegen muss hier synchronisiert werden – ich weiß nicht.

tv media meint “schwach”, der falter, eigentlich schalko- und glavinic-affin, gibt sich bewusst zurückhaltend – und der trailer macht mir auch eher angst.

hinterm mond gleich links

wer meint, es wäre peinlich, dass das nobelpreis komitee einen toten ausgezeichnet hat, der irrt nicht grundsätzlich.

was ich aber persönlich noch peinlicher finde, ist, dass es noch keinen termin für die bekanntgabe des literaturnobelpreises gibt. hallo? es war jetzt bitte ein jahr zeit, sich auf jemanden zu einigen. und es ist auch nur noch ein wochentag (donnerstag) übrig, wo kein preis verliehen wird. wo liegt hier genau das problem? he, ihr seid das nobelpreis komitee, nicht der ÖFB!

p.s. außerdem interessiert mich der literaturnobelpreis natürlich am meisten.

kollwi

heute möchte ich auf eine webseite aufmerksam machen, die mich im letzten halben jahr sehr beschäftigt hat. nämlich weil ich dort mitgearbeitet habe. 

es handelt sich um das projekt kollwi – kollwi steht für kollaborative kreativwirtschaft und erzählt in mehr als hundert geschichten aus dem (arbeits)leben von selbstständigen und kreativen. besonderen fokus wird auf arbeiten in netzwerken und in kooperationen gelegt.

wer also selbst in der kreativwirtschaft arbeitet oder sich dafür interessiert, dem sei die page ans herz gelegt. es sind viele interessante stories dabei.

sturmwarnung und werwolf alarm

was für ein wochenende! zunächst mal ist es in wien (und auch anderswo) zur zeit so warm wie praktisch nie im oktober, wir hatten 25, 26 grad und sonnenschein. und ein tolles programm.

samstag haben wir zu mittag leckeres essen bestellt und sind dann in den garten gefahren. ich habe mir dabei einen leichten sonnenbrand (sic!) geholt. am abend haben wir das kind bei den großeltern abgeliefert (zur freude aller beteiligter) und waren zu einem netten spieleabend mit freunden eingeladen. dazu gabs sturm und most und meine irlandfotos als diashow (zumindest die, die ich auf den stick rübergeladen habe, harhar, es haben aber eh "nur" 35 gefehlt). danach wurde gespielt und zwar u.a. die werwölfe von düsterwald: ein echt geniales spiel!

jeder bekommt anfangs eine karte, die ihm den charakter eines dorfbewohners ODER die des werwolfes gibt. ist man werwolf, so hat man in der nacht, wenn alle schlafen – und die augen schließen – jemanden zu fressen. bei tag diskutieren dann alle, wer der werwolf sein könnte und natürlich streitet es jeder ab, auch der tatsächliche übeltäter. mit mehrheitsbeschluss wird dann der vermeintliche werwolf gehängt; der natürlich auch ein unbescholtener dorfbewohner sein kann. falls dem so ist, geht das spiel weiter. ein spielleiter überwacht das geschehen. das war wirklich sehr witzig, vor allem wenn man beobachtet, mit welchen strategien sind die einzelnen mitspieler verteidigen und man entscheiden muss, wie glaubhaft das ist. da sind manchmal schon rote wangen und das herumspielen mit seinen haaren verdächtig. spannend! wir werdens nicht zum letzten mal gespielt haben!

am sonntag dann ausschlafen und nachmittags nach laxenburg. wo gerade auch ein ritterfest stattfand. soviele menschen habe ich dort noch nie gesehen. riesen menschenschlange beim eissalon. und das am 2. oktober. doch laxenburg ist groß und so verläuft es sich so und so. das war dann der 5. nachmittagsausflug für diese woche, aber man will ja dieses wetter nutzen.

außerdem plan für nächsten sommer: eventuell in südtirol oder kärnten nach einem dirndl ausschau halten. denn heute endete in wien die wiener wiesn, die erstmals statt gefunden hat und die, die dort waren, waren ziemlich begeistert. und so ein dirndl ist ja schon recht kleidsam, auch wenn die anlässe, zu denen man es anziehen kann, beschränkt sind. 

popular dublin

weiter gehts mit ein paar populären sights aus dublin. das jüngste davon ist das wheel of dublin, das erst vergangenen sommer eröffnet wurde es steht in den docklands, gleich neben dem hafen. 

sehr bekannt ist auch das trinity college, das auf einem sehr netten campus steht. dort ist sicher fein zu studieren. außerdem habe ich zu meinen "doktorwürden" einen echten trinity college absolventenbären bekommen. der ist auch süß!

an der grafton street findet man molly malone, die statue zu dem bekannten dubliner volkslied:

in dublin’s fair city,
where the girls are so pretty,

i first set my eyes on sweet molly malone…

wem das jetzt bekannt vorkommt: ja, dieses lied wird auch in kubricks a clockwork orange gesungen, und zwar von einem betrunkenen obdachlosen, der dann von alex de large und seinen "droogs" nicht sehr nett behandelt wird. deshalb kann ich hier auch nicht auf das you tube video verlinken – wird wegen gewalttätigkeit nicht angezeigt.