almis personal blog

truthahnschmaus

wie hier schon erwähnt gabs gestern einen truthahnschmaus bei freunden:

das über sechs kilo schwere truthuhn schmeckte hervorragend; zusammen mit typisch amerikanisches side-dishes wie süßkartoffeln mit marshmellows und nüssen, cranberry sauce und kürbisgemüse. nebenbei lief – stilecht – american football.

dickes lob nochmal an die gastgeber. es war ein wunderbarer abend.

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fotoquelle: a. erstellt mit der leme foto-app.

am zentralfriedhof

apropos allerheiligen, auf dem zentralfriedhof war ich mit adrian schon mal unlängst, weil er so gerne mal mit einem weißen dr. richard-bus fahren wollte, die ja normalerweise eher immer richtung niederösterreich unterwegs sind und dort gibt es eben eine buslinie, die regelmäßig fährt. ja, der friedhof ist sehr groß.

nach der busfahrt wollte ich dann noch das grab meiner urgroßeltern besuchen, die dort liegen. ich traute mir zu, dieses selbstständig zu finden, da es genau an einer friedhofsmauer liegt – beim tor drei. und ich kann mich daran erinnern, dass ich früher mit meiner oma öfters dorthin gegangen bin, es war immer herbst und neblig und kühl und es sind immer jede menge schwarzer raben umher geflogen, das ganze paket an klischees sozusagen. diesmal war es sonnig und warm und freundlich.

ich habe nicht damit gerechnet, was für eine ungeheuere vielfalt an fragen so ein friedhofsbesuch bei einem vierjährigen aufwirft – ich hätte es natürlich besser wissen können. wer sind die urgroßeltern und warum sind sie hier? was heißt, wir besuchen sie und dann ist doch niemand da? können sie da nicht rauskommen? können wir sie da nicht rausholen? wohnen sie da und warum ist es dort geschlossen? bald sah ich mich in eine komplizierte metaphysische diskussion verstrickt. ich glaube nicht, dass ich die plausibelsten erklärungen gefunden habe.

dann beim grab angekommen, geschah etwas für mich sehr eindrucksvolles. adrian fragte, ob er auf dem gras herumgehen darf. “aber nur einmal kurz”, sagte ich. er wurde sehr ruhig und nachdenklich und dann meinte er: “das gras ist wie die decke für die urgroßeltern, oder?”

das fand ich sehr rührend und treffend.

 

vorfreude

dieses lange wochenende freue ich ich auf:

…eine housewarming party *neugier*

…truthahnessen mit freunden

…einen freien halloween montag mit meinem sohn (ohne verkleidung natürlich)

…die alljährliche friedhofstour zu allerheiligen, samt aufwärmen im gasthaus

…einen film auf unserer to see-liste

 

ich freue mich nicht auf:

…die zeitumstellung. teufelszeug, wenn man ein kleinkind hat.

midnight in paris

spoilerfrei

ja, ich bin einer von denen. einer der fans von woody allens europäischem werk, welches ja von vielen naserümpfend als untypisch und nicht relevant bezeichnet wird.

aber meiner ansicht nach versucht allen noch etwas, wenn er in europa dreht. er geht neue wege, er erzählt frischer und jugendlicher als wenn er zum x-ten mal in den straßen von new york dreht. nicht alles mag dabei gelungen sein, nur weil man sich in europa befindet, es ist aber meistens innovativer. und allen wirkt mehr wie ein junger regisseur als in seinen letzten arbeiten in den usa. bestes beispiel dafür seine letzten beiden großen filme whatever works und midnight in paris.

whatever works ist – keine frage – recht lustig. aber er funktioniert als film mehr schlecht als recht. boris y. (larry david) ist ein schwätzer. und er macht einen der kardinalfehler im film, er spricht lange und ausdauernd direkt in die kamera, zum publikum. natürlich darf woody allen das. er setzt es nicht ein, weil er keine ahnung vom filmemachen hat, sondern über diesen szenen steht groß und breit “ironie” geschrieben. auch seine klischierten figuren sind natürlich so gewollt. aber wie thilo sarrazin sagen würden: “allen schafft sich ab”. indem er seine filme immer mehr als persiflage ihrer selbst inszeniert.

midnight in paris ist da ganz anders. ja, auch hier gibt es da und dort ein wissendes augenzwinkern des regisseurs. auch hier spielt er mit klischees und kitsch. aber es ist ihm – trotz der “märchenhaften” geschichte – andererseits auch wieder sehr ernst mit seinen figuren und dem plot. ironie wird hier hauptsächlich dazu eingesetzt, allzu zuckersüßes zu vermeiden. aber nicht, um seinen eigenen film zu denunzieren. und zauberhaftes darf hier unironisch zauberhaft bleiben.

ja ich mochte midnight in paris, hüte mich hier aber, zuviel zu verraten. nur soviel: adrien brody taucht endlich wieder mal in einem ihm angemessenen film auf und demonstriert in einer minirolle, weshalb er damals out of the blue und gegen starke konkurrenz seinen oscar bekommen hat. bitte mehr davon.

birth-performance

kunst ist vielleicht dann am besten, wenn man sich als betrachter nicht sicher ist, was man davon halten soll und tagelang überlegt, wie man zu einem kunstwerk steht.

die new yorker künstlerin marni kotak will die in kürze stattfindende geburt ihres kindes als performance inszenieren. und polarisiert dabei – wie man sich denken kann – enorm. in diversen foren ist zu lesen, wie abartig das sei und wie schlimm diesen intimen moment mit der weltöffentlichkeit zu teilen.

dazu ist zu sagen, dass wahrscheinlich jede nachmittagstalkshow im privatfernsehen abartiger ist, als eine geburt, die vermeintlich natürlichste sache der welt. aber sicher, eine geburt ist sicherlich nicht ansehnlich, es ist eher so wie in scrubs, als dr. cox einen kreissaal betrifft und ausruf: oh dear god, it’s like baghdad in there.” aber man wird ja nicht gezwungen, zuzusehen. pervers ist daran sicher nichts, es ist so wie es ist.

auch den einwand mit dem intimen moment kann man so nicht gelten lassen: das ist wohl die sache der eltern. sicherlich wäre es für die meisten frauen ein alptraum, sich dabei zusehen oder gar filmen zu lassen, aber auch hier gilt, dass es ja niemand nachmachen muss. abgesehen davon ist es einem während der geburt ganz egal, wer da aller im kreissaal herumsteht (bei mir waren es auch bis zu 10 leute), irgendwann nimmt man nur noch denjenigen wahr, der einem am lautesten ins ohr redet. harhar.

bedenklicher finde ich da schon, dass sie auch die erziehung ihres kindes (“baby x”) später mit der öffentlichkeit teilen will. ich bin dagegen, einem kind öffentlichkeit aufzuzwingen und es in den medien zu präsentieren.

zirkus roncalli

am mittwoch waren wir im zirkus roncalli, der bis gestern am wiener rathausplatz gastiert hat. er und ich sind ja zirkusskeptiker, ich habe zudem noch eine ausgeprägte coulrophobie, aber wir habens adrian versprochen und mit kind ist das alles ja auch wieder anders. und es hat sich gelohnt.

roncalli arbeitet weniger mit tieren (es gab aber pferde und hunde), sondern legt seinen schwerpunkt auf artistik und clownerie. bemerkenswert daran war, dass adrian sehr an den artisten interessiert war (so hoch oben, so schnell, was machen die da überhaupt?) und, dass ich den clown richtig nett fand. für einen clown hatte er sogar ein relativ subtiles humorverständnis. immer wieder bat er “freiwillige” um mithilfe und das war sehr witzig (solange man nicht selbst zum freiwilligen auserkoren wurde, wir hatten glück)

jedenfalls haben wir die ganzen zweieinhalb stunden (mit pause) durchgehalten und abgesehen von den ermüdungserscheinen zum ende hin, lief das wirklich gut. also auch für vierjährige schon empfehlenswert.

am beeindrucksten war ich davon, dass der clown am ende seine kappe verkehrt herum auf den kleiderständer wirft, also ohne hinzusehen. auch wenn das nicht gefährlich ist, ich möchte nicht wissen, wie lange man dafür trainieren muss…und wie unfassbar öd das ist.

cul de sac

lorelai und rory unterhalten sich in gilmore girls einmal darüber, was der plural von cul de sac ist. und laut lorelai ist das “culs de sac”, was rory gar nicht glauben kann: “that doesn’t even sound english” – “because it’s french”.

und ich wusste bis zu meinem dublin urlaub nicht, was das überhaupt heißt. ich dachte eher, es wäre sowas wie hoi polloi. na ja, wieder was gelernt.

überhaupt habe ich auf meinem dublin trip so einiges geübt. das wichtigste war vielleicht, zum ersten mal alleine zu fliegen, sich auf dem flughafen zurechtzufinden, sich seiner (latenten) flugangst zu stellen und sein kind das erste mal soweit loszulassen, dass man drei tage ohne es verbringen kann und das mit meer dazwischen. das war letztendlich das schwierigste überhaupt. man ist vier jahre mutter und wünscht sich schon lange wieder mal drei tage, wo man tun und lassen kann, was man will durchschlafen und ausschlafen, in ruhe essen, plaudern und erwachsensachen tun, und dann betrachtet man sein kind wie es schläft und küsst es dutzende male und will gar nicht mehr in irgendeinen flieger steigen…

es war trotzdem richtig, es zu tun. das wiedersehen war wunderschön und heiß ersehnt. zumindest von mir. harhar.

dublin skurill

hier ein paar schnappschüsse von skurillen oder witzigen dingen, die ich in dublin aufgespürt habe…straßenkunst…

…ein paar bärchen vor dem dublin-wheel…

…ein orginelles rad bei der temple bar…

…eine sympathische kinderbetreuungseinrichtung…

…und schließlich kafkas cafe, nicht in prag, sondern in dublin…