almis personal blog

Der Nikolozug

2011 haben wir im Sommer in Kärnten eine Fahrt mit der Dampflok gemacht. Es war einer der ersten gemeinsamen Ausflüge, wo wir uns wirklich als Familie gefühlt haben. Denn Adrian war alt genug, um aktiv dabeizusein und es mitzuerleben. Deshalb war und bleibt es für mich ein ganz besonderes Ereignis.

Unsere Freunde in Kärnten, die ältere Kinder haben, haben uns dann erzählt, dass es im Advent auch einen Nikolozug gibt. Im gleichen Jahr haben wir die Anreise nicht geschafft, letztes Jahr war Mr. Almi in Patagonien, also haben wir heuer schon im Oktober Karten reserviert. Wir wollten Sonntag hin und Montag heimfahren. Und dann die Ernüchterung: Mr. Almi hat Montag um neun Uhr ein Seminar. Was also tun? Früher fahren ging nicht. Wieder um ein Jahr verschieben? Wo dann jemand krank ist oder sonst was dazwischen kommt? Und dieses Jahr hat es sogar geschneit…

Wir habens kurzerhand einfach an einem Tag durchgezogen. Sind gegen halb 11 aufgebrochen, hatten in Fürstenfeld ein ausgiebiges McDo mittagessen und waren dann nach drei in Ferlach, um die Tickets abzuholen. Eigentlich wollten wir dann “unsere” Kärnter Familie besuchen, das ging sich aber doch nicht aus, denn um halb 5 mussten wir wieder beim Zug sein. Also noch schnell auf den Ferlacher Hauptplatz, Kakao trinken bzw. im Schnee stapfen, Schneebälle schießen, etc. Das war schön! Und frisch wars auch. Viel frischer als in Wien, das am Morgen bei 6, 7 Grad ziemlich mild war.

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Als wir zum Bahnhof zurückkamen, wars schon dämmrig. Genauso hatte ich es mir vorgestellt. Es gab Kinderpunsch und Glühwein und Würstel direkt am Bahnsteig. Dann hörten wir schon den Zug pfeifen und sahen jede Menge Rauch aus der Ferne. Die vorangegange Fahrt neigte sich dem Ende zu, jetzt waren wir an der Reihe! Eine große Menge an Erwachsenen und Kindern schoben sich in die Waggons. Wir haben einen guten Platz ergattert, Adrian natürlich am Fenster.

Dann ging es los. Der Zug fährt natürlich weder weit (nur zum Bahnhof Weizelsdorf, mit dem Auto vielleicht 8 Minuten entfernt, ha google maps sagt tatsächlich 8 min), noch schnell. Aber es ist immer wieder schön, in diesem gemächlichen Tempo die Landschaft vorbeiziehen zu lassen. Wobei Landschaft diesmal vor allem festlich geschmückte Häuser und Gärten waren. Dann wars soweit, der Nikolo betrat den Waggon. Er setzte sich zu jedem Kind und plauderte ein bisschen. Adrian wollte sich zuerst verkriechen, aber dann ließ er sich doch darauf ein und es war sehr nett. Es gab auch ein kleines Überraschungssackerl.

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Der Zug zuckelte noch eine Weile nach Weizelsdorf und dann gings wieder zurück. Bei Unterbergen stoppte der Zug für den Besuch der Krampusse. Dh Besuch war es keiner, die Krampusse durften nicht in den Zug, sie schlichen nur draußen vorbei, die Mutigen konnten aussteigen und sich die Krampusse aus der Nähe ansehen. Wir blieben dann lieber auf der Außenplattform des Zuges stehen – die Krampusse sahen nämlich wirklich (perfekt gestylt) sehr schauerlich aus. Mit weißem Fell, teiweise mit Hörner, mit großen Zähnen und einige mit leuchenden Augen. Manche Kinder hatten schon Angst, doch als die Krampusse ein paar Hände schüttelten, war das Eis gebrochen.

Nach dieser Begegnug dauerte die Fahrt dann nicht mehr lang und wir erreichten den Bahnhof Ferlach. Beim Aussteigen über uns ein tiefblauer Himmel mit unzähligen Sternen. Und obwohl es dann noch drei Stunden heimging, hat es sich sowas von gelohnt.

Der Dude

Kann mir nicht helfen, aber immer wenn wir Bowling spielen gehen – oder diesmal erstmals Kidsbowling – dann muss ich an The Big Lebowski denken.

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Das Bowling mit Kindern hat übrigens beim ersten Mal super geklappt, für die Kleinen wird neben der Bahn eine Art Schutzschild hochgeklappt, damit die Kugel nicht in die Rinne fällt. Die Kugel (sagt man bei Bowling überhaupt Kugel?) wurde zwar nicht immer sanft gerollt, manchmal wurde sie auch geräuschvoll geworfen oder plumpste einfach so zu Boden, aber es gab keine Schäden oder Verletzen zu vermelden.

Und weil es so schön war, gehen wir am Wochenende gleich schon wieder zu einer Bowling Geburtstagsparty. Da wird wahrscheinlich – mit an die zehn Kinder – noch etwas turbulenter.

Happy Halloween

Nachdem ich 36 Jahre meines Lebens keine Halloween-Party besucht habe, waren es heute gleich zwei. Und beide in Transdanubien.

Zuerst feiern bei Freunden in der Donaustadt (inklusive Süßes oder Saures-Tour), dann Glühweintrinken bei uns im Hof. Note to myself: nicht immer den ganzen Becher in zwei Minuten leeren. Hicks.

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Und nochmal note to myself: sich weiterhin vom Kind mitreißen lassen. Und Dinge mit 37 (neu) entdecken.

30.10.13 - 1

In der Bücherei

Als die erste längere Herbstkrankheit überstanden war, haben wir Ende letzter Woche die Nachbarfamilie recht spontan zur Bücherei Floridsdorf begleitet.

Gut, es war schon mal spannend, mit vier Kindern (zw. 1,5-6 Jahren) an der alten Donau entlang und dann am Bahnhof Floridsdorf vorbei, “anzureisen”. Am Bahnhof verweilten wir etwas, weil dort ein Klarinettist spielte, Adrian und E. tanzten und ihre kleinen Brüder setzten sich direkt vor ihn und schauten ihm fasziniert zu.

Na gut, irgendwann kamen wir in der Bücherei an und ich war erstaunt und erfreut, wieviel Auswahl an Kinderbüchern dort vorhanden war. Für alle Alterstufen, zu sehr vielen Themenbereichen (Natur bis Technik) geordnet, dazu gibts auch Hörbücher auf CDs, es gibt Kassetten und DVDs, und – für uns praktisch – ganz viele Vorlesebücher. Die Kinder stürzten sich gleich ins Getümmel und suchten sich einiges zum mitnehmen aus. Dann wurde mit den Mamas verhandelt, welches Buch jetzt noch unbedingt mitmuss und welches dann das nächste Mal (beim nächsten Mal werde ich auch sicher eine größere Tasche mitnehmen!)

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Wir erstanden übrigens drei neue Zilly-Bände und Das kleine Ichbinich, außerdem ein witziges Buch namens Das Froschl und u.a. auch ein Hörbuch von Geschichten von Michel, gelesen von Robert Stadlober (!). Außerdem habe ich ein Buch namens Adrian Adrenalin entdeckt. Hat mein Sohn seine Biografie geschrieben?

Jedenfalls kann man dann für ein Kind einen eigenen Ausweis lösen, der gratis ist. Man kann sich damit bis zu 25 Medien gleichzeitig ausborgen und das für vier Wochen. Kann dann aber auch noch verlängern. Außerdem kann man die Bücher in jeder anderen Bücherei Wiens auch zurückgeben. Die Kinder können unter drei verschiedenen Ausweiskarten wählen und bekommen noch ein Gratislesezeichen dazu. Sehr nett.

Anmerkung am Rande: die Bücherei in Floridsdorf ist besonders kinderfreundlich!

Möhre versus Karotte, zwei

Also bei Männern ist das mit dem Vorlesen offenbar anders, weil gestern hat der Mann vorgelesen und da hieß es dann “Sahne” und Adrian: “Schlagobers” und der Mann: “Hier steht Sahne” und Adrian: “Schlag-Ob-ers!!!” Bin schon auf den nächsten Lesedurchgang gespannt.

Jedenfalls ist das betreffende Buch derzeit ein Hit bei Adrian. Das hat uns übrigens die Nachbarin geliehen. Wenn sie morgens das Haus verlässt, dann ruft Adrian ihr manchmal vom Balkon aus nach: “Lesen wir heute Abend wieder die Zilly?”

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Zilly ist übrigens eine Hexe und ihr Kater heißt Zingaro. Ein paar Weltraumkaninchen spielen auch eine Rolle.

Möhre versus Karotte

Wenn man dem kranken Kind aus (von den Nachbarskindern netterweise vorbeigebrachten) Büchern vorliest, so muss man zahlreiche Wörter “verösterreichischen”. Heute wären das gewesen:

  • Möhren = Karotten
  • Sahne = Schlagobers
  • Schubkaren = Scheibtruhe
  • Eimer = Kübel
  • Schippe = Schaufel
  • Bordstein = Gehsteig
  • Bollerwagen = ähm Leiterwagerl?

Nicht, dass Ihr denkt, ich bin da so ein Sprachpolizist, es ist mir schon bei drei anderen Freundinnen aufgefallen, denen ich beim Geschichten vorlesen zuhörte und mitlas, dass sie das ebenso machen wie ich. Die “deutschen” Wörter sind einfach so ungewohnt.

Das Rauchen an sich

Wir haben unseren Großeltern noch Fragen zum Krieg gestellt, die heutige Kindergeneration (oder zumindest mein Sohn) erkundigt sich nach Raucherlokalen. Ähnlich weit weg, ähnlich mystifiziert offenbar.

Wie waren die und war es da wirklich so verraucht und musste man da husten und war das schlecht für die Gesundheit und sind da viele gestorben und wieviele tausend Zigaretten wurden da geraucht und wieso rauchen die Leute überhaupt (kurzer Abriss des Fragenkatalogs)…

Und dann heute im Bett, beim x-ten Einschlafversuch (ich zähle nicht mehr mit, wieoft ich demonstrativ “Gute Nacht” sage), bereits weit nach 21 Uhr: “Mama können wir noch kurz übers Rauchen reden?”

Und sonst…

Kinder haben ja manchmal rund um ihre Geburtstage irgendwelche Schübe (oder Phasen oder wie man auch immer das bezeichnen mag…), die hat Adrian allerdings nie im September, sondern rund um Weihnachten/ Neujahr, wo er eigentlich hätte geboren werden sollen. Am krassesten im ersten und zweiten Jahr, wo wir da jeden Tag um fünf aufstanden und der Tag trotzdem erst nach acht Uhr abends endete…Mann, das war vielleicht mühsam.

Aber darauf wollt ich nicht hinaus, sondern eher darauf, wie Adrian sich das letzte Jahr verändert hat und wie er wirklich im wahrsten Sinne zum Vorschüler geworden ist. Das Beispiel mit der Tortenauflage, das ich vor einigen Tagen gebracht habe, beweist das ganz gut. Er versteht schon sehr viel, was um ihn herum vorgeht, auch wenn das manchmal erst viel später ersichtlich wird.

Aber auch so Dinge wie: wenn seine Freunde aus dem Haus in besuchen und irgendwas spezielles spielen wollen, dann sagt er, er muss da erst seine Mama fragen. Ich habe ihm eigentlich nie gesagt, dass er mich vorher fragen soll, jedenfalls nicht bei sowas. Ich war sehr verblüfft, als ich das gehört habe. Und ich habe mich drüber gefreut.

Oder als wir letztens mit einem kleinere Freund von ihm neben dem Bus vorbeigingen und der Kleine dauernd den Knopf am Bus drücken wollte und Adrian dann meinte “Magst du statt mir drücken?” Oder als sie im Garten “Hollersaft” gemacht haben und alle dran rochen und er dann ein anderes Kind, dass gerade den Bottich hielt, fragte: “Darf meine Mama auch mal riechen?” Das fand ich ehrlich gesagt total rührend, dass ihm das in diesem Moment wichtig war. Und er kommt mir dabei so groß vor.

Aber dann gibts doch noch diese Augenblicke, wo er ein ganz normaler Sechsjähriger ist, und mich – in der einen Hand seinen Roller, zwei Taschen umgehängt und ein Kipferl in der anderen – mitten auf der belebten Straße fragt, ob ich ihm bitte jetzt sofort sein Stoffschwein geben könnte (das in einen der Taschen gaaaanz unten liegt). Oder wenn ich in meinem Büro sitze und er zwei Zimmer weiter mit drei lebhaften Kindern spielt und glaubt, dass ich jedes Wort von ihm registriere, wenn er den Satz mit “Mama” beginnt. Oder wenn er unten an der Sprechanlage drückt und sofort zu sprechen anfängt, und dann mit der Message natürlich lang fertig ist, wenn ich oben abhebe (ich höre ihn meistens schon am Weg unten in die Sprechanlage schreien.

Und wie jedes Jahr muss ich sagen: es wird immer schöner und interessanter!

Feiern im Lollipop

Noch ein paar Sätze zum Lollipop: die Location kann ich für eine Geburtstagsfeier wirklich empfehlen. Wobei ich das nicht mehr muss, feiert dort jedes zweite Kind aus unserem Kindergarten seinen Ehrentag. Und generell ist sie sehr beliebt und üblicherweise Wochen im voraus ausgebucht.

Der Vorteil dort: man hat einen tollen Partyraum mit “Kletterburg”, Rutsche, Bällebad… meistens tollen die Kinder dort die Hälfte der Zeit herum und brauchen sonst nichts. Man hat eine kleine Küche dabei, einen Esstisch und Sessel und viele Partyutensilien. Dekorieren muss man auch nicht sehr viel, da der Raum schon so sehr bunt und freundlich wirkt. Ich würde aber – so möglich – den Raum “Lisa” bevorzugen, da dort viel mehr Platz zum Laufen und Spiele spielen vorhanden ist als bei “Olli”.

24.09.13 - 1

Außerdem kann man, wenn man möchte, eine Betreuung dazubuchen, die dann quasi den Laden schupft. Das Geburtstagskind kann sich ein Motto aussuchen oder ohne Motto feiern. Es gibt Kinderschminken, Partyspiele, Torte essen, Geschenke auspacken, zeichnen, basteln, tanzen. Aber alles recht frei zu entscheiden, die Animateurin geht da sehr auf die Kinder und die Stimmung ein. Es kann viel frei gespielt werden und gemeinsame Spiele sind kein Muss. Preislich finde ich es auch ok.

“Nachteil”: Torte, Besteck, Getränke usw. muss selbst mitgebracht werden. Allerdings kann man das meiste davon im Supermarkt des Einkaufszentrums kaufen. Auch das Abendessen kann praktischerweise dort bestellt werden und wird dann zur vereinbarten Zeit gebracht.

Beim Abendessen ist es dann etwas unpraktisch, dass nur drei Erwachsene gleichzeitig anwesend sein dürfen: denn elf Kinder wollen gleichzeitig ihr Schnitzel geschnitten haben, das Ketchup geöffnet, ein, zwei, drei Gläser Saft eingeschenkt, oder einfach fragen, warum die Panier des Schnitzels so komisch (=Sesam) aussieht… aber ein bisschen Herausforderung muss auch sein!