almis personal blog

Motherhood revisted

Stadt Land Mama – vom urban-suburban Mommy Talk Blog – haben kürzlich auf Facebook die Frage an ihre Leserinnen aufgeworfen, ob sie denn die Mama geworden sind, die sie ursprünglich werden wollten.

Eine nur scheinbar einfache Frage. Bevor ich ein Kind hatte, hatte ich von mir als Mutter ein idealtypisches Bild. In diesem Bild litt ich nie unter Schlafmangel, war immer gut gelaunt, hatte Geduld und Energie für Beschäftigung mit dem Kind ohne Ende, und ich lebte nebenbei mein Leben so weiter wie gewohnt. In 24 Stunden pro Tag. Ja, ich war immer schon schlecht in Mathematik.

Tatsächlich ist ein Kind die wahrscheinlich größte Herausforderung meines Lebens. Jetzt mal abgesehen von den Umständen seiner Geburt, wo mir ein naher Verwandter sagte, dass ich diesen Kind umso mehr lieben werde, weil es so ein Kampf ist, es zu behalten. Ich kann natürlich nicht mit einem Parallel-Leben vergleichen, in dem alles anders gekommen wäre, aber das, was wir sind, hat natürlich auch diese Erfahrung aus uns gemacht. Ich sehe es als Privileg an, ein gesundes Kind zu haben.

Jedenfalls ist mein Sohn ganz anders als ich. Er ist sehr sozial, aufgeschlossen, offen, sehr lebhaft und aktiv und vor allem kommunikativ. Seine Betriebstemperatur ist sehr viel höher als meine. Das ist körperlich für mich oft anstrengend. Manchmal strengt es mich auch an, dass er soviel Gespräch braucht, weil ich problemlos viele Stunden hintereinander nichts reden müsste. Ich komme an Grenzen, die ich nicht kannte und nicht erwartet hatte. Denn Ausruhen vom Mama-sein kann man nicht.

Das Muttersein nimmt ingesamt viel mehr Raum ein, als ich das vorher vermutet hatte. Er ist immer in meinen Gedanken, auch dann, wenn er nicht bei mir ist. Es erscheinen immer neue Vorstellungen davon, was ich tun muss, um eine gute Mama zu sein, was er braucht, was ihm guttut. Es ist eine permanente Reflexion und ein tägliches Dazulernen. Für ihn und für mich. Wann muss man die Zügel anziehen, wann lockerlassen. Es ist spannend und bunt und unerwartet. Und es ist mit sehr vielen Sorgen und Verdrängung von Ängsten verbunden.

Aber ich drücke mich ein bisschen um die Beantwortung der eigentlichen Frage, bin ich die Mutter, die ich sein wollte? Ich denke, hier spielen natürlich viele Erfahrungen aus der eigenen Kindheit hinein. Ich will eine Mama sein, die da ist, präsent ist. Ich will ein Fels in der Brandung sein und ein Rückhalt. Ich will mein Kind so nehmen wie es ist, ich will seine Vorstellungen und Gefühle nicht abwerten, ich will, dass es sich immer geliebt, gewünscht und geborgen fühlt. Und diese Dinge sind mir, so hoffe ich – trotzdem ich manchmal zu ungeduldig, viel zu müde, zu energielos und manchmal auch zu motzig bin – doch gelungen.

Schuleinschreibung

Derzeit läuft in Wien die Einschreibung für neuen Volksschüler und jetzt ist es auch für uns soweit. Schulstart 2014!

Wir hatten das Aufnahmegespräch und den Test über die Schulreife gleich am ersten Tag, dem Montag. Was soll ich sagen? Es lief wirklich gut.

Adrian hat sich in den letzten Wochen und Monaten immer mehr zum Vorschüler entwickelt, er will selbst lesen, also Buchstaben aneinander reihen, er will rechnen, er will Aufgaben gestellt bekommen – ohne, dass ich das extra anregen muss. Insofern hab ich mir bezüglich des Tests keine Sorgen gemacht, aber ein bisschen aufgeregt ist man vorher dann natürlich trotzdem. Also ich, er nicht.

War aber unbegründet, zum einen waren sowohl die Direktorin und die Lehrerin, die den Test durchführte sehr herzlich und kinderorientiert, zum anderen hat er alles geschafft, Takt nachklatschen, Sachen ausschneiden, sich selbst zeichnen, mehrere Dinge auf einem Bild finden, Sachen ordnen und so weiter. Ich habe inzwischen gefühlt 20 verschiedene Formulare ausgefüllt. Und im Hintergrund hörte ich: “Was, das kannst du auch schon?”.

Und das gab mir doch einige Genugtuung. Denn es ist gut 5 Jahre her, dass wir zur Entwicklungskontrolle im Krankenhaus waren und der Arzt mir dort prophezeite, dass es für ihn schwer werden würde, eine normale Schule zu besuchen. Kognitiv und aus motorischen Gründen, er würde nicht stillsitzen können, und überhaupt.

Ich sage nicht, dass man sich keine anderen Meinungen anhören und Ratschläge annehmen sollte, gar nicht. Und mir wurden in dieser Zeit öfters unangenehme Dinge mitgeteilt, die ich akzeptierte, weil sie fundiert begründet waren. Aber dieses Urteil nach fünf Minuten Kind ansehen war das nicht. Ich wusste natürlich um Adrians Bewegungsdrang und die Defizite, die er damals hatte, ich wusste aber auch, dass er anders sein konnte, sehr konzentriert und ehrgeizig nämlich.  Und ich war wütend, dass der Arzt sich nicht die Mühe gab, das auch zu erkennen und, dass er mich verunsicherte. Und auch, dass ich mich verunsichern ließ.

Das ist alles lange her. Und für viele andere ist die Feststellung der Schuleignung nur eine Formalität. Für mich aber ist sie ein Beweis, dass mich mein Gefühl damals nicht getäuscht hat.

Ice-Skating

Ich bin ja letztes Jahr erstmals nach 15 Jahren oder so wieder auf dem Eis gestanden. Und es war echt schwierig und anstrengend, wieder ins Eislaufen reinzukommen. Ich hab mich mehr an der Begrenzung am Rand entlang gehangelt, als wirklich zu fahren. Gar nicht dran zu denken, mit Adrian zu fahren oder ihn gar zu halten. Das musste Mr. Almi erledigen.

Gestern waren wir mit Freunden wieder – und oh Wunder, es war richtig lustig und ging viel besser. Ok, es war auch wärmer, fast frühlingshaft mild, sonnig und es war wenig los.

Jedenfalls haben wir uns jetzt ernsthaft überlegt, uns Eislaufschuhe zuzulegen (in Klosterneuburg haben wir die bisher immer ausgeborgt) und regelmäßig zu gehen. Gut, am Abend konnte ich meine Beine nicht mehr bewegen, aber generell soll es ja sehr gesund sein.

20140111_145157

Another dumb picture of my feet.

First days…

Silvester war schön. Wir sind drei Stunden mit Freunden auf dem Silvesterpfad gewesen und das war sehr angenehm, einerseits, weil es ziemlich mild war, andererseits, weil seit einigen Jahren Knaller dort verboten sind, und man also nicht schon um sechs Uhr abends Angst haben muss, gleich von irgendeinem pyrotechnischen Gegenstand schwer verletzt zu werden. Danach gabs noch Gulaschsuppe und dann sind wir nach Flodo zurück, weil Adrian das Feuerwerk an der alten Donau sehen wollte.

Und: holla die Waldfee. Ich dachte ja, als Favoriterin kann einen feuerwerkstechnisch nix mehr erschüttern, aber bumm Floridsdorf und Donaustadt könnens auch ganz schön. Vor allem natürlich am Ufer der alten Donau. Da wurden Raketen abgeschossen was das Zeug hält. Das war beeindruckend, aber auch ein klein wenig beängstigend, denn nicht jeder Raketenzünder ist geschickt, und manche Rakete verirrte sich dann etwas seitwärts und Funken haben gesprüht und rauchig wars auch. Sind dann nachhause gegangen und haben vom Balkon aus noch etwas in die andere Richtung geschaut.

Der 1. Jänner ist ja so als Tag irgendwie zu vernachlässigen, man ist etwas gelähmt und unproduktiv, aber am 2. Jänner waren wir dann im Prater, um mit dem Weihnachtszug zu fahren. Und während dieser Fahrt durch das Areal hat Adrian das Autodrom entdeckt. Tja. Eigentlich wollte ich ihn ja alleine fahren lassen, das ist aber erst ab 8 Jahren erlaubt und in Ermangelung eines anderen Erwachsenen bin also ich mitgefahren. Die erste (2., 3. und 4.) Autodromfahrt meines Lebens. Behave! Und eigentlich wars ganz lustig. Dass ich das mal sage…

Heute waren wir im jüdischen Museum. Ein Freund von uns arbeitet dort und hat uns in die Kantine und zu einer Führung eingeladen. Ich habe ja einen Faible für die jüdische Sprache und Kultur. Ich habe während des Studiums das Wahlfach Jiddisch für Anfänger bei Jacob Allerhand besucht. Ich mag den Klang dieser Sprache, obwohl ich es mir einfacher vorgestellt hatte, so als eine Art Wienerisch mit Hebräischen Einsprengseln. Ich wusste auch nicht, dass man dafür hebärische Schriftzeichen verwendet.

Jedenfalls ist das Museum außerordentlich mordern (Multimedia-wise, man kann sich sogar Tablets ausborgen und während der Ausstellung an bestimmten Orten Filmmaterial herunterladen) und äußerst interessant aufgebaut. Es geht nicht nur um die Shoa, sondern auch um das Leben der Juden nach 1945 in Wien. Prominente Juden kommen in Zitaten zu Wort. Es gibt viel TV-Material, zb. von der Rede Franz Vranitzkys 1991, in der er die Opferthese Österreichs relativierte und die Mitschuld am 2. Weltkrieg eingestand.

Abgesehen davon gibt es derzeit eine Ausstellung zum Thema Richard Wagner und das jüdische Wien und bald eine Ausstellung über Amy Winehouse (sic!) und Arik Brauer. Alles sehr ambitioniert und der Versuch, eine neue Perspektive auf das Judentum einzunehmen. Übrigens gibt es auch Spezialführungen für Kinder.

Apropos Arik Brauer, folgendes Zitat des Wiener Künstlers habe ich im Museum gefunden (ja, man darf Fotos machen):

brauer(zum anklicken)

Challenge Garage

Nachweihnachtliches Einkaufenfahren mit dem Sohn. Erstmals aus der Garage raus. Die verwinkelte Garage. Unser Parkplatz ist ganz hinten. Die Säule hab ich nicht touchiert. Aber hab unterschätzt, dass ich die Kurve doch irgendwie ganz anders nehmen muss. Also herumrangieren.

Beim Zurückfahren vom Supermarkt frage ich Adrian: “Sollen wir in der Garage parken?”.

Adrian: “Ja.”

Ich: “Denkst du, ich schaffe das?”

Adrian: “Wahrscheinlich nicht ganz, aber ein kleiner Unfall macht doch nix.”

Ehrlich währt am längsten. Harhar. Ich habs dann doch ohne geschafft.

Quarantäne

Schöne Grüße aus der Quarantäne. Adrian hat Scharlach.

Da ist Dr. Google falsch gelegen. Adrian hatte einen Ausschlag und Schnupfen, sonst nichts. Unsere Vermutungen reichten von Nesselsucht über Allergie bis zu Backenzähne. Dennoch haben wir die Nachbarskids gebeten, lieber nicht zum Spielen zu kommen, was zu Tränen auf allen Seite führte…

Aber gut wars! Denn die Ärztin meinte, nach der zutreffenden Bemerkung “du siehst ja lustig aus”, das sei eindeutig Scharlach, auch wenn das Fieber fehle und der Hals nicht besonders entzündet sei. Wäre ja gut gekommen, die neuen Mieter stecken das restliche Haus vorsätzlich an. Da macht man sich bestimmt sehr beliebt. Harhar.

Nun ja, dann streichen wir eben alle Termine dieser Woche (Christkindlmarkt, Geburtstagsparty, Oma, …) und igeln uns ein. Einen Vorteil hat das wohl, man entschleunigt deutlich. Man kriegt vom vorweihnachtlichen Trubel nichts mehr mit. Die letzten Geschenke werden online bestellt und es wird noch ein bisschen gebastelt.

Außerdem hört man mehrere Hörbücher, man stempelt Buchstaben, man spielt Auto, schaut Kinderfernsehen, liest vor, kocht zusammen, macht Fotos von den Angry Birds, usw. Und hofft, dass man als Erwachsener kein Scharlach mehr bekommen kann.

Hopefully not to be continued…

Der Nikolozug

2011 haben wir im Sommer in Kärnten eine Fahrt mit der Dampflok gemacht. Es war einer der ersten gemeinsamen Ausflüge, wo wir uns wirklich als Familie gefühlt haben. Denn Adrian war alt genug, um aktiv dabeizusein und es mitzuerleben. Deshalb war und bleibt es für mich ein ganz besonderes Ereignis.

Unsere Freunde in Kärnten, die ältere Kinder haben, haben uns dann erzählt, dass es im Advent auch einen Nikolozug gibt. Im gleichen Jahr haben wir die Anreise nicht geschafft, letztes Jahr war Mr. Almi in Patagonien, also haben wir heuer schon im Oktober Karten reserviert. Wir wollten Sonntag hin und Montag heimfahren. Und dann die Ernüchterung: Mr. Almi hat Montag um neun Uhr ein Seminar. Was also tun? Früher fahren ging nicht. Wieder um ein Jahr verschieben? Wo dann jemand krank ist oder sonst was dazwischen kommt? Und dieses Jahr hat es sogar geschneit…

Wir habens kurzerhand einfach an einem Tag durchgezogen. Sind gegen halb 11 aufgebrochen, hatten in Fürstenfeld ein ausgiebiges McDo mittagessen und waren dann nach drei in Ferlach, um die Tickets abzuholen. Eigentlich wollten wir dann “unsere” Kärnter Familie besuchen, das ging sich aber doch nicht aus, denn um halb 5 mussten wir wieder beim Zug sein. Also noch schnell auf den Ferlacher Hauptplatz, Kakao trinken bzw. im Schnee stapfen, Schneebälle schießen, etc. Das war schön! Und frisch wars auch. Viel frischer als in Wien, das am Morgen bei 6, 7 Grad ziemlich mild war.

20131201_162011

Als wir zum Bahnhof zurückkamen, wars schon dämmrig. Genauso hatte ich es mir vorgestellt. Es gab Kinderpunsch und Glühwein und Würstel direkt am Bahnsteig. Dann hörten wir schon den Zug pfeifen und sahen jede Menge Rauch aus der Ferne. Die vorangegange Fahrt neigte sich dem Ende zu, jetzt waren wir an der Reihe! Eine große Menge an Erwachsenen und Kindern schoben sich in die Waggons. Wir haben einen guten Platz ergattert, Adrian natürlich am Fenster.

Dann ging es los. Der Zug fährt natürlich weder weit (nur zum Bahnhof Weizelsdorf, mit dem Auto vielleicht 8 Minuten entfernt, ha google maps sagt tatsächlich 8 min), noch schnell. Aber es ist immer wieder schön, in diesem gemächlichen Tempo die Landschaft vorbeiziehen zu lassen. Wobei Landschaft diesmal vor allem festlich geschmückte Häuser und Gärten waren. Dann wars soweit, der Nikolo betrat den Waggon. Er setzte sich zu jedem Kind und plauderte ein bisschen. Adrian wollte sich zuerst verkriechen, aber dann ließ er sich doch darauf ein und es war sehr nett. Es gab auch ein kleines Überraschungssackerl.

20131201_163619

Der Zug zuckelte noch eine Weile nach Weizelsdorf und dann gings wieder zurück. Bei Unterbergen stoppte der Zug für den Besuch der Krampusse. Dh Besuch war es keiner, die Krampusse durften nicht in den Zug, sie schlichen nur draußen vorbei, die Mutigen konnten aussteigen und sich die Krampusse aus der Nähe ansehen. Wir blieben dann lieber auf der Außenplattform des Zuges stehen – die Krampusse sahen nämlich wirklich (perfekt gestylt) sehr schauerlich aus. Mit weißem Fell, teiweise mit Hörner, mit großen Zähnen und einige mit leuchenden Augen. Manche Kinder hatten schon Angst, doch als die Krampusse ein paar Hände schüttelten, war das Eis gebrochen.

Nach dieser Begegnug dauerte die Fahrt dann nicht mehr lang und wir erreichten den Bahnhof Ferlach. Beim Aussteigen über uns ein tiefblauer Himmel mit unzähligen Sternen. Und obwohl es dann noch drei Stunden heimging, hat es sich sowas von gelohnt.

Der Dude

Kann mir nicht helfen, aber immer wenn wir Bowling spielen gehen – oder diesmal erstmals Kidsbowling – dann muss ich an The Big Lebowski denken.

20131117_153113-1

Das Bowling mit Kindern hat übrigens beim ersten Mal super geklappt, für die Kleinen wird neben der Bahn eine Art Schutzschild hochgeklappt, damit die Kugel nicht in die Rinne fällt. Die Kugel (sagt man bei Bowling überhaupt Kugel?) wurde zwar nicht immer sanft gerollt, manchmal wurde sie auch geräuschvoll geworfen oder plumpste einfach so zu Boden, aber es gab keine Schäden oder Verletzen zu vermelden.

Und weil es so schön war, gehen wir am Wochenende gleich schon wieder zu einer Bowling Geburtstagsparty. Da wird wahrscheinlich – mit an die zehn Kinder – noch etwas turbulenter.

Happy Halloween

Nachdem ich 36 Jahre meines Lebens keine Halloween-Party besucht habe, waren es heute gleich zwei. Und beide in Transdanubien.

Zuerst feiern bei Freunden in der Donaustadt (inklusive Süßes oder Saures-Tour), dann Glühweintrinken bei uns im Hof. Note to myself: nicht immer den ganzen Becher in zwei Minuten leeren. Hicks.

20131031_194721

Und nochmal note to myself: sich weiterhin vom Kind mitreißen lassen. Und Dinge mit 37 (neu) entdecken.

30.10.13 - 1