almis personal blog

Wir san mim Radel do

Nachdem Adrian seit kurzem Radfahren kann und die Temperaturen in Wien gerade wirklich dazu einladen, haben wir uns am Sonntag auf den Weg zur Donauinsel gemacht.

Ich bin kurz zuvor draufgekommen, dass mein Rad einer Generalüberholung bedarf (bin ca. 15 Jahre nicht mehr gefahren) – und so habe ich mir direkt bei der Floridsdorfer Brücke im Radverleih eines ausgeborgt. Ich habe mich für ein Citybike entschieden, das pro Stunde 6 Euro Leihgebühr kostet. Und im übrigen keinen Rücktritt hat, ahhh Hilfe, bin losgefahren und konnten nicht bremsen, bis mir eingefallen ist, dass die Bremse am Lenker ist. Kleine Schrecksekunde im Angesichts eines herannahenden Autos.

Dafür war die Vermieterin von Adrians Fahrkünsten beeindruckt. Sie hat mich gefragt, wie alt er ist und als sie hörte, dass er fünf wird, meinte sie, er wäre aber sehr zart. Es folgte die übliche Frühchen-Erklärung. Dann erzählte sie mir, dass hier oft Kinder mit 7, 8 Jahren Räder ausborgen, und das Fahren erst zu diesem Zeitpunkt lernen.

Adrian dagegen fährt wirklich super und sehr sicher, es gab keinen Sturz und auch keine brenzlige Situation. Er fährt am Rand, achtet auf die anderen Radler und Fußgänger und passt bei Überholmanövern auf. Er brauchte auch wenig Pausen und wir haben an dem Tag 12 Kilometer geschafft, wobei Adrian noch weiter gefahren wäre, die Konditionsprobleme hatte eher ich. Aber die Donauinsel ist echt toll zum Fahren, sehr eben, und eine beeindruckende Aussicht aufs Wasser, die Schiffe und die Donaucity.

Kommenden Sonntag gibts schon das nächste Training.

Ein wütender Vogel auf Reisen

Kennt Ihr das, wenn das Kind sein Schmusetier in Papas Rucksack vergisst, Papa am Abend nicht nachhause kommt und das Kind das Tier zum Kuscheln braucht?

Als Kinderloser wird man sich denken: ja mei, dann bekommt es das Tier eben am nächsten Tag. Als Elter weiß man: das bedeuten L-E-I-D-E-N. Für Kind und Eltern gleichermaßen.

Gottseidank hatte der Papa eine brillianter Idee und hat den Ausflug des Angry Birds (der aber schon vorher angry war, nicht deswegen) per Fototagebuch dokumentiert. So kann das Kind quasi doch irgendwie in Verbindung mit seinem Tier sein und die Tränen trocknen halbwegs schnell.

Wasserspielplatz Favoriten

Heute waren wir mit Adrians Freund K. beim Wasserspielplatz in Favoriten. Dieser Spielplatz wurde vor einem Jahr eröffnet und ich habe ihn trotz der räumlichen Nähe zu unserer Wohnung noch nie getestet, aus dem einfachen Grund, weil mir gesagt wurde, dass es dort praktisch nur pralle Sonne gibt. Es wurden zwar zahlreiche Bäume gepflanzt, die auch sehr süß anzusehen sind, allerdings werden wohl erst meine Enkelkinder in den Genuß ihres Schatten kommen…

Daher haben wir uns einen Tag ausgesucht, der zwar warm, aber nicht extrem heiß ist, damit wir nicht alle miteinander einen Hitzeschlag bekommen. Die Rechnung ging auf.

Der Spielplatz selbst ist wirklich schön angelegt und sehr sauber und gepflegt. Es gibt einen nachgebauten Wasserturm (neben diesem Wahrzeichen des 10. Bezirks ist der Spielplatz gebaut) mit einer eingebauten Rutsche, es gibt jede Menge Sand, eine Art Kneippweg mit Steinen, einen größeren See, wo man auch mit dem Boot drüberfahren kann, eine Hängebrücke, eine Liegewiese und noch einiges mehr. Für das leibliche Wohl sorgt ein Eiswagen.

Die Kids können herumtollen, für die Eltern ist es praktisch, dass das Gelände relativ überschaubar ist und man die Kinder fast immer im Blickfeld hat. Natürlich muss man dort wo kleine Kinder und Wasser zusammenkommen immer doppelt und dreifach achtgeben, aber unsere (fast) fünfjährigen sind immerhin schon in einem Alter, wo sie Gefahren halbwegs einschätzen können, man also auch mal aus etwas Entfernung zusehen kann. Viel los war übrigens auch nicht.

Wir haben viereinhalb kurzweilige Stunden dort verbracht und ich habe auch am 28. August und trotz Vorbräune einen roten Nacken bekommen.

Jünger Kinder kriegen?

Auf Twitter wurde unlängst ein interessanter Artikel gepostet, der sich mit dem richtigen Zeitpunkt für das Kinder-kriegen beschäftigt. Unter dem vielversprechenden Titel “Frauen können alles haben“, wird mit dem Gedanken gespielt, schon früh, mit Anfang 20, für Nachwuchs zu sorgen, um dann in seinen 30er und 40er Zeit dafür zu haben, Karriere zu machen.

Das klingt erstmal gar nicht schlecht, umgeht man doch gewisse Schwierigkeiten, die mit späterer Mutterschaft verbunden sind, beispielsweise Empfängnisprobleme, aber auch das Risiko, als ältere Mutter schon zu sehr festgefahren zu sein, weniger Energie, dafür mehr Ängste zu entwickeln, als Mütter um die zwanzig.

Die Autorin des Artikels führt ins Feld, dass man gerade in der Studentenzeit soviele Freiheiten wie nie hat (also auch viel Zeit fürs Kind) und auch nicht soviele finanzielle Ansprüche hat. Das soziale Netzwerk, ist jünger und auf Mr. Right als zukünftigen Vater bräuchte man auch nicht unbedingt zu warten. Liest sich gut, doch bei nährerem Hinsehen werden einige Probleme dieses Erklärungsversuchs bewusst:

1. Wieso hat man in der Studentenzeit viele Freiheiten: weil man in erster Linie nicht voll im Berufsleben steht und eben “nur” studieren kann. Hat man ein Kind (und keine reichen Eltern bzw. will auf eigenen Beinen stehen), wird mal wohl nicht darum herum kommen, neben dem Studium zu arbeiten. Und das mitunter recht viel, wenn man eine Familie erhalten muss. Schon sieht es mit den zeitlichen Freiräumen um einiges magerer aus.

2. Man mag zwar weniger “luxeriöse” Ansprüche haben und sich mit einer kleineren Wohnung zufrieden geben, allerdings kostet auch diese Geld. Plus den übrigen Lebenserhaltungskosten, die immer höher werden, muss entweder einer sehr viel oder beide zumindest mittelmäßig verdienen. Wohlgemerkt: das alles neben einem Studium. Und einem oder mehreren Kindern.

3. Ist das soziale Netzwerk wie Großeltern zwar jünger und belastbarer, das hat allerdings den Pferdefuß, dass die meisten der nahestehenden Personen wohl noch voll im Berufsleben stehen und die jungen Eltern betreuungstechnisch wenig unterstützen können.

4. Nicht auf Mr. Right zu warten, mag im ersten Augenblick Druck nehmen, stellt einen aber irgendwann (spätestens wenn die Kinder aus dem Haus sind) vor die Frage, ob das alles war. Scheidung. Neuer Mann. Dann ist man vielleicht gerade 40 und es ginge sich noch ein Kind aus… und man ist wieder drinnen im Teufelskreis der “späten Mutterschaft”.

Fazit: mich überzeugt dieser Artikel nicht. Meine Überzeugung ist vielmehr: Es gibt tatsächlich keinen einheitlich richtigen Zeitpunkt zum Kinderkriegen. Commitment für das Kind/die Kinder ist in jeder Lebensphase gefragt. Und einfach ist es nie, wenn man “alles” will. Und ganz ehrlich: alles zu jedem Zeitpunkt ist unmöglich.

fruehe nostalgie

die Frage, ab welchem alter man nostalgisch wird, wurde gestern im naturpark sparbach beantwortet. ich habe dort gestern zwei ungefähr achtjährigen zugehört, die beim schaukeln eine mutter beobachteten, die gerade ihr baby auf einer picknickdecke wickelte.

darauf der eine: “ich finde es so schade, dass wir nicht mehr gewickelt werden”

der andere (seufzt!): “ja… das war super”

ice age tücken

beim billa (achtung schleichwerbung) gibt es jetzt kindergläser mit ice age motiven drauf. man sammelt als vorteilskunde punkte und wenn man quasi 100 euro einkaufssumme erreicht hat, bekommt man ein gratisglas.

wir haben unsere ersten 10 punkte geschafft und adrian hat sich als erstes sid ausgesucht.

adrian: “was ist das für ein tier?”

ich: “äh… ich glaube ein erdmännchen.”

(es ist schon ewig her, seit ich den film gesehen habe, ehrlich)

pause.

adrian: “hm, es sieht eigentlich nicht wie ein erdmännchen aus.”

ich: “äh… ich google das zuhause mal, ja?.”

aufklösung: es ist ein faultier. wie ihr sicher ohnehin alle wisst. aber das ist mal eine ganz nette aktion.

Aha-Erlebnis

Ich weiß nicht, ob andere Mütter das auch so empfinden, aber für mich war die Art und Weise, wie Adrian Fahrrad fahren lernte wie ein Wunder. Und zwar lernte er es so: er setzte sich aufs Rad, wir hielten das Rad hinten etwas fest, tauchten an und dann fuhr er. Das wiederholte sich ungefähr zehnmal und seitdem kann er alleine fahren.

Für mich ist das eigentlich unfassbar: denn bis Adrian alleine atmen konnte, dauerte es fast vier Monate und verlangte den Einsatz von mehreren Ärzteteams. Umdrehen lernen kostete ihn unermessliche Anstrengung, manchmal brauchte er dafür eine halbe bis dreiviertel Stunde, in der es um Millimeter ging. Es war frustrierend, aber er war ehrgeizig, er wollte es schaffen.

Krabbeln, robben und stehen lernen verdanken wir u.a. zwei netten Physiotherapeutinnen. Von den ersten Schritten bis zum tatsächlichen Gehen lagen monate. Festes Essen konnte er erstmals mit 22 Monaten zu sich nehmen (davor nur feinpüriert). Sprechen fing mit 2,5 Jahren (und ganz viel vorheriger anstrengung) an, Frühförderung und Ergotherapie unterstützen ihn. es fiel ihm nichts in den Schoß. Es ist für mich immer ein bisschen unfassbar, wenn andere Mütter erzählen, wie schnell ihre Kinder sich entwickeln oder wenn ich es mit eigenen Augen sehe – aha, so läuft das normalerweise.

Radfahren war erstmals kein Kampf, sondern etwas spielend leichtes. Schön ist das! Vor allem für ihn.

getauft

am vergangenen wochenende war soweit: adrian wurde getauft.

es begann feierlich…

..und ging dann eher leger weiter…

(regenlacken vom vormittag wurde von den kleinsten für badevergnügungen genutzt):

die gäste waren so lieb und haben statt geschenken für den verein frühgeborene südtirol gespendet. aber wie man sieht, gab es doch auch ein paar tolle überraschungen.

und dieses lied ist für adrian, es war das erste lied, dass wir im september 2007 im kreissaal gehört haben und gehofft habe, dass es eine taufe geben wird:

es war ein wunderschöner tag, den ich nie vergessen werde.

 

familypark

letzte woche war ich zum ersten mal im familypark (vormals märchenpark) im burgenländischen rust. da es am wochenende dort immer “etwas” voll ist, wie ich gehört habe, haben die mama eines kindergartenfreundes von adrian und ich beschlossen, dass wir uns donnerstag frei nehmen und losfahren. wir haben es – trotz der schlechten wetterprognose (die eh nicht gestimmt hat) – nicht bereut.

der eintritt im familypark erscheint auf den ersten blick mit 18 euro (kinder unter drei jahren sind frei) relativ hoch. allerdings berechtigt der eintritt zum fahren auf praktisch allen attraktionen und zwar sooft man will. wenn man bedenkt, dass eine fahrt im prater schon ca. 3 euro kostet, kann man sich ja ausrechnen, wie schnell man das in rust “herinnen” hat. das dauert keine viertelstunde.

die jungen männer fuhren mit enten am wasser und mit schildkröten, auf schweinen und in diversen bummelbahnen. im traktor haben sie uns chauffiert:

dann gibts noch so nette bahnen, wo die mamas und papas sich in schwindelerregender höhe abstrampeln dürften, damit der zug vorwärts fährt, immer gegen die übelkeit beim hinuterschauen kämpfend (ich). apropos: wieder etwas, was mein kind von mir nicht geerbt hat – höhenscheu. er wollte unbedingt auf dem riesenkarusell fahren, in das ich natürlich keinen fuß setzen würde, wenn mir keine pistole an die schläfe gehalten wird, gottseidank war die befreundete mutter unerschrocken und so bildeten die beiden ein mutiges dreamteam:

ja, es war so hoch wie es hier aussieht. wahhhh. die wasserrutsche haben sie dann auch noch getestet…

zwischendurch gabs zur stärkung drachenburger und feen- und zauberer-lunchboxen, lecker und recht günstig. das wetter hielt und man schafft es in fünf stunden nicht zu jeder attraktion, dh wir kommen sicher früher oder später (eher früher) wieder. es ist wirklich ein erlebnis. die kinder waren begeistert und schliefen im auto auf der heimfahrt sofort ein, kaum dass das erste kapitel des piraten-hörbuchs begonnen hat.

kann den familypark (werktags) nur empfehlen. er ist gepflegt und sehr liebevoll gestaltet, abwechslungsreich und amüsant. und von wien ist man auch in guten 45 minuten dort.