almis personal blog

more than this

katzen, so sagt man, haben drei vornamen. und wenn sie so auf der fensterbank sitzen und versonnen ins leere blicken…ja dann denken sie drüber nach, welche drei das wohl sind.

bei mir ist es so ähnlich. wenn ich versonnen ins leere blicke, denke ich drüber nach, welche lieder es waren, die damals aus dem küchenradio meiner mama kamen, als ich noch ein kleines mädchen war und im wohnzimmer spielte.

manchmal überfällt mich so ein früh-achtziger song völlig unvorbereitet, zum beispiel in einem film. so geschehen bei more than this in lost in translation. eigentlich von roxy music bzw. bryan ferry, liefert bill murray im film seine eigene performance des lieds in einer karoke bar ab. er selbst sagte in einem interview darüber, dass das lied furchtbar schwer zu singen und er sich sicher sei, dass bryan ferry selbst nicht genau weiß, welchen ton er wann wählen wird. natürlich ist murray nicht gerade ein sänger. aber im dunkeln dieser bar in tokyo, als er scarlett johansson tief in die augen schaut, hat wohl nicht nur sie das gefühl, dass niemand anderer diesen song besser interpretieren könnte. lost in translation ist so wie dieser song. geheimnisvoll und extrem sinnlich. will man einen erotischen film sehen, dann ist lit kein schlechter tipp, so strange das klingen mag.

wie komme ich nun eigentlich darauf? ich habe gestern as time goes by von bryan ferry geschenkt bekommen. laut schenkerin passend zum lit-poster in unserem wohnzimmer. genau da müsse diese cd- einer ihrer persönlichen highlights – laufen. und das tut sie gerade. schön!

thank you for smoking

gerade gesehen: thank you for smoking.

in zeiten, in denen über ein allgemeines rauchverbot an öffentlichen orten und in lokalen diskutiert wird – vor allem live ebendort zwischen erbosten nicht-rauchern und sich um ihre freiheit betrogenen rauchern – überrascht ein film, bei dem offensichtlich das "not" im titel nicht vergessen wurde. im mittelpunkt steht ein lobbyist (aaron eckhart) der tabakindustrie und der einblick in seine tägliche arbeit. wenn er nicht gerade in talkshows neben lungenkrebs-kranken sitzt, von deren los er sich offensichtlich nicht beirren lässt, trifft er sich gerne mit einem vertreter der schußwaffeninnung, sowie einer vertreterin der alkohollobby (maria bello – wie immer perfektes understatement), die natürlich gerne einen edlen tropfen zum gemeinsamen mittagessen trinkt. und dann diskutieren sie schon mal darüber, wer denn nun am bedeutensten von ihnen ist, sprich die meisten opfer zu verzeichnen hat.

eckhart hat die idee, das rauchen in hollywood filmen wieder zu kultivieren und es nicht nur – wie momentan in solchen produktionen üblich – den verbrechern und europäern zu überlassen. dafür spricht er bei einem einflussreichen was zu sagen – haber vor (rob lowe, keine ahnung unter welchen stein der hervorgekrochen ist, aber er ist, trotz nur 5 minuten auftritt, grandios). auch die sonstigen nebenrollen sind toll besetzt: von william h. macy bis robert duvall. ich frage mich lediglich, wie man bei der "gewifften" journalistin gerade auf katie holmes gekommen ist, aber ich gebe zu: ich bin dawon’s creek influenced.

der film ist enorm witzig und politisch natürlich nicht korrekt. allerdings auch nicht sonderlich unkorrekt. denn es handelt sich dabei, wie man fälschlicherweise annehmen könnte, nicht um ein filmisches pro-rauchen statement, sondern um ein plädoyer für die persönliche freiheit des einzelnen, selbst zu entscheiden. und dann dafür auch die verantwortung zu übernehmen.

diablos blog

gerade gelesen, dass die diesjährige drehbuch-oscar preisträgerin diablo cody (cooler name, btw) aufgrund ihres blogs von einem produzenten entdeckt und mit dem schreiben des drehbuchs für juno beauftragt wurde.

äh…das ist hier auch ein blog. ich würde auch gerne ein drehbuch schreiben, liebe mitlesende produzenten.

diablo war übrigens nebenbei noch stripperin und hat in einer äh, hotliine gearbeitet. hm, damit kann ich jetzt zugegebenermaßen nicht dienen.

ein tschoch

es ist schon lustig, wenn einem plötzlich ein begriff, den man bisher nur in seinem passiv-wortschatz gespeichert hatte, während eines gespräches rausrutscht. und das noch dazu an passender stelle. zumindest wenn ich das gelächter des gegenübers richtig deute.

jemand erzählt mir am telefon von den vielen operationen einer bekannten und, dass das alles ziemlich mühsam ist und wir seufzen gemeinsam "ja so ist das leben" und dann – mein einsatz: "das ist halt ein tschoch." stehender applaus. jubel auf den billigen plätzen.

ich glaube, da schlummern noch ganz viele andere wienerische ausdrücke, tief in mir drinnen, von denen ich zum jetzigen zeitpunkt gar nichts weiß.

jammi

achtung schleichwerbung: momentan fahre ich voll auf das ei-wachauer eines österreichischen großbäckers ab.

ein ei war für mich schon immer ein besonderes nahrungsmittel, eine just-for-pleasure speise sozusagen. ob man es sich daheim an einem sonntag morgen weich kocht und zu einer marmeladesemmel und einem häferl kaffee verzehrt, ob man sie zu ostern bunt bemalt schmaust oder gar nach einer traumhaft entspannten nacht an einem frühstücksbuffet eines hotels ordert: als spiegelei oder eierspeise oder als ei benedikt (keine ahnung was das ist, aber es klingt nett). ein ei hat für mich immer etwas verspieltes, boheme-haftes. ohne da zuviel bedeutung reinlegen zu wollen. grins.

jedenfalls: dieses ei-wachauer …jammi! und praktischerweise ist eine nahe filiale ebenerdig, also kinderwagentauglich, zu erreichen. derzeit ein perfekter mittags-imbiss.

wir sind oscar!

wer hätte das gedacht? also ich sicher nicht.

ein oscar für österreich, das ist bizarr. ungefähr so bizarr als würde die österreichische fußball-nationalmannschaft bei der kommenden em im juni ins finale, äh, halbfinale, äh viertelfinale kommen. aber es ist passiert.

hoffen wir mal, dass es bis zum nächsten mal nicht wieder 80 jahre dauert.

road to the oscars_vier

gute oscar momente der letzten zeit:

roberto benigni wird 1997 als bester hauptdarsteller für la vita e bella ausgezeichnet und gibt seine "i wanna make love to everyone in this room" rede zum besten. benigni mag man oder er geht einem fürchterlich auf den keks. er ist nicht nur durch seine "kz-groteske" bekannt in hollywood, auch wenn das so scheinen mag. er war damals bereits quasi ein jim jarmusch-star. empfehlung: night on earth mit roberto als taxifahrer. und vielleicht der kommerzielleste jarmusch vor broken flowers. und das, obwohl der film in orginalsprachen belassen wird (italienisch, französisch, finnisch, deutsch). na jedenfalls: roberto war schon sehr cool, 1999, als er auf spielbergs sessel kletterte.

kevin spacey dankt 1999 in seiner best-actor rede – für american beauty – jack lemmon. der eine vaterfigur war und ihn inspiriert hat. speziell in das apartment. ein rührender moment, weil man merkt, dass sein dank von herzen kommt. american beauty wird dann auch noch als bester film ausgezeichnet. zu recht, es ist ein ästhetisches meisterwerk. nicht nur der regnenden rosen wegen.

2000 batteln sich zwei wirklich gute songs um den oscar. bjorks (im duett mit thom yorke) i’ve seen it all (siehe: bjorks schwanenoutfit) versus bob dylans things have changed, mit der tollen zeile: "all the truth in the world adds up to one big lie". dylans song kommt sehr runtergeleiert daher, aber er hat definitiv was. und siegt. übrigens für wonderboys verfasst, in dem michael douglas einen rosa bademantel trägt. so was sieht man ja auch nicht alle tage.

kate winslet verdrückt 2004 ein paar tränchen, als charlie kaufman den hochverdienten drehbuch-oscar für eternal sunshine of the spotless mind einsackt. und diese tränen sind um sovieles glaubwürdiger und sympatischer als paltrows und berrys jeweilige heulorgien. neben ihr sitzt übrigens ihr ehemann, sam mendes, regisseur, oscar prämiert für american beauty. kaufman hat gerade seinen neuen film synedoche, new york abgedreht. wie kommt der mann auf diese genialen titel? über die synedoche lernt man im 1. semester germanistik-studium.

2006 öffnet jack nicholson das kuvert um den besten film zu verkünden und er und auch sonst jeder rechnet damit, brokeback mountain über seine lippen kommen zu hören. er ist offensichtlich höchst erstaunt, dass dem nicht so ist. crash (ein leichter verdaulicheres, witzigeres magnolia) siegt. und 2007 ist endlich martin scorsese an der reihe. er erhält den regie-oscar für the departed. bescheiden steht er am vorhang. verbirgt seine ergriffenheit nicht. mit the departed ist ihm ein junges, modernes und doch anspruchsvolles gangster drama geglückt, in dem sogar leo nicht negativ auffällt (im gegenteil).

pizza, pizza!

wir kriegen täglich soviele pizzeria-werbematerialien, dass man mit dem wegschmeißen kaum nachkommt.

wenn man beim frühstück nichts anderes zu tun hat, liest man gerne mal die speisekarte rauf und runter. tja und was bietet die neu eröffnete pizzeria bernardo da doch tatsächlich an? eine pizza sophia loren. mit tomaten käse und zwei spiegeleiern.

sophia loren freut sich sicher sehr über diese würdigung. prust.