almis personal blog

cineasten-eltern

woran man merkt, dass cineasten eltern sind:

er und ich sehen der mandant – matthew mc conaughey und seine ex-frau im film marisa tomei vergnügen sich gemeinsam in einer bar. die beiden haben eine gemeinsame kleine tochter.

ich denke mir: "wer passt jetzt eigentlich auf das kind auf?"

zehn sekunden später lehnt er sich zu mir herüber und fragt: "und wo ist das kind?"

kein kinderloser wird in diesem film jemals diese gedanken haben. es ist für die handlung auch völlig unerheblich. ja selbst mc conaughey und tomei scheinen sich darüber keine großen sorgen zu machen… aber wir, wir schon!

man wird sehr pragmatisch, wenn man elter ist….

the lincoln lawyer

das wulfenia in klagenfurt ist ein arthousekino, das dem blockbusterkino cine city zugehörig ist. es liegt recht versteckt, die getränke und snacks kosten einen bruchteil und wenn man den kinosaal betritt, ist immer schon ein freundeskreis da, der mit seinen lauten gesprächen die restlichen zuschauer "unterhält". dieses mal haben wir dort the lincoln lawyer (der mandant) gesehen. 

matthew mc conaughey alias mick haller wird deshalb lincoln lawyer genannt, da er als anwalt seine kanzlei nicht in einem büro, sondern in seinem auto betreibt. er hat einen schwarzen fahrer, seinen laptop, unterlagen, handy und cafe dabei, es sieht ziemlich wüst aus und als er einmal darauf angesprochen wird, meint er, die putzfrau sei noch nicht dagewesen. sein arbeitsplatz – die straße – ist auch charakteristisch für sein klientel: seine mandaten leben dort. eines tages allerdings wird er von dem einflussreichen und hervorragend situierten erben louis roulet (ryan philippe, der wie immer aalglatt auftritt) angeheuert. das wundert und verwirrt ihn, zurecht wie der zuseher bald feststellt. dieser neue fall ist aus verschiedenen gründen ganz anders als seine bisherigen fälle. sein vater, ebenfalls anwalt, hat ihm immer gesagt, das schlimmste ist, wenn der klient unschuldig ist und der anwalt es nicht merkt. ist das diesmal der fall?

ich bin kein mcconaughey fan, aber in diesem film ist er als auf der oberfläche arroganter, dahinter aber sehr bodenständiger jurist sehr gut besetzt. phasenweise tritt er, wie anno dazumal dr. renz, mit einem privatdetektiv (quasi matula) an seiner seite auf, und dieser wird vom immer fabelhaften william h. macy kongenial verkörpert. wie roger ebert in seiner kritik schreibt: "the privat investigator role isn’t very big, but macy makes it distinctive; he brings a quirky familarity that creates a history between the two men without a lot of setup." das ist fein beobachtet. und – was ich jetzt in den standardwerken zum drehbuchschreiben immer lese – es wird dabei darauf geachtet, dass sich conaughey und macy nicht gegenseitig ihre gemeinsame geschichte erzählen; ein no go für gelungene drehbücher. man soll zeigen, nicht erklären. eigentlich wünscht man sich für macy einmal eine wirkliche hauptrolle, andererseits braucht es genau solche markanten nebendarsteller, wie er einer ist, um einem film die gewisse würze zu verleihen.

der plot ist klassisch erzählt (die kamera agiert öfters mal etwas experimentell) – die handlung spitzt sich bis zur letzten minute zu, zumindest wenn man (wie ich) relativ unbelenkt in juristischen dingen ist. die auflösung passiert ohne klischees und pathos, m.e. immer ein pluspunkt, gerade wenn es um die justiz in amerika geht. 

hier noch der trailer

wilde hunde in trieblach

die produktion der zweisprachigen ortstafeln läuft auf hochtouren – die anbringungen derselben nächste woche verpassen wir leider. allerdings bekommt st. margareten im rosental jetzt doch keine, nur der ortsteil trieblach.

in trieblach waren wir auch öfters spazieren, es handelt sich dabei um eine pittoreske gegend voll mit übel gelaunten, freilaufenden hunden. was die spaziergänger etwas nervös macht, die besitzer jedoch nicht sonderlich. belauschter dialog eines ehepaares (das lieber hätte slowenisch sprechen sollen harhar) während wir bekanntschaft mit ihrem hund machten.

sie: wo ist der hund?

er: draußen, er knurrt gerade leute an.

schnaeppchen

hier im geschäft des dorfs (es ist nur eines vorhanden) gibt es kleine matchbox-autos zum preis von 1,70 euro. 

mein sohn hat sich für einen roten toyota entschieden. dabei hätte es um den gleichen preis auch einen chicen silbernen mercedes gegeben.

irgendwie schecht kalkuliert…

racing-afternoons

jeden nachmittag treffen sich die kids des dorfs hier auf "unserem" großen hof, um sich rennen zu liefern. mit rollern, bobby-cars, kleinen traktoren (mit und ohne anhänger) flitzen sie herum. da ist man nachher froh, wenn alle in einem stück bleiben.

der älteste sohn meiner freundin meinte zu adrian: "du fährst so schnell, hast du keine angst, dass die polizei dich aufhalten wird?"

adrian: "aber ich bin doch die polizei."

wenigstens nicht um eine antwort verlegen.

bridesmaids

der film bridesmaids gilt als weibliches equivalent zu den beiden hangover teilen. das ist insofern richtig, als dass bridesmaids keine herkömmliche rom-com, kein normaler chic flic und keine klassische frauencomedy ist, sondern ebenso frech, phasenweise derb und unverblümt daherkommt, wie die jungsklamotte. anderseits gibt es doch einige unterschiede.

zunächst mal würde wohl kein mann sentimentale tränen verdrücken, wenn er hört, dass sein bester freund vor ihm heiratet. selbst wenn er – wie protagonistin annie (kirsten wiig) – gerade keine beziehung hat. aber das ist nur ein detail.

offensichtlicher werden die abweichungen, wenn man die struktur des films betrachtet. in hangover gibt es ein relativ unbedeutendes vorgeplänkel, während dem die charaktere vorgestellt werden. dann gehts nach vegas und boooom. annie hat ein leben und dieses leben steht im mittelpunkt des films, erst dann kommt ihr engagement als trauzeugin, ihre pläne für den junggesellinnenabschied, die anproben, das shopping mit den girls usw. erzählt wird ihre geschichte, nicht die eines polterabends. auch wenn es da wie dort hoppalas und unplanmäßigkeiten gibt.

hangover hat es mit seinen 4 bzw. de facto drei protagonisten einfacher als bridesmaids, wo es gleich fünf maids und eine braut gibt – freilich haben nicht alle gleich viel screentime. den derben part übernimmt die als süße sookie aus gilmore girls bekannte melissa mc carthy und zwar ohne rücksicht auf verluste und sehr schmerzfrei, was peinliche momente betrifft.

generell hat bridesmaids viele szenen, die kultverdächtig sind, die gut gespielt sind, und auf unkorrektem, frechem humorverständnis basieren. ein film, bei dem man sich außergewöhnlich gut und dennoch nicht unter niveau amüsieren kann.