almis personal blog

inside the actors studio

auf rtl living verfolgte ich vor kurzem das erste mal inside the actors studio, ein talkformat mit moderator james lipton,  "where successful and accomplished actors, directors and writers would be interviewed and would answer question from acting students."

klingt interessant – ist es auch. in der ersten sendung, die ich gesehen habe, war dustin hoffman zu gast. hoffman ist einer der großen hollywoods. siebenmal für den oscar nominiert (zwei auszeichnungen für kramer gegen kramer und rain man), steht er in einer reihe mit robert de niro, al pacino oder jack nicholson. würde ich mich entscheiden müssen, mit wem der genannten ich gerne mal zu abend essen würde, so würde ich hoffman wählen. denn er ist nicht nur ein extrem wandlungsfähiger mime, ein genuß in jedem seiner filme, er wirkt auch erstaunlich down to earth, selbstironisch, normal. außerdem ist er ein guter freund von gene hackman, den er gleich zum essen mitbringen könnte.

lipton stellt gute fragen und hoffman gibt interessante antworten. wer hätte beispielsweise gedacht, dass er in rain man einmal nach ende einer gefilmten szene mal einfach weiter – auf regieanweisung hin – mit tom cruise improvisieren sollte. was den beiden gerade einfällt, um besser in ihre figuren "hineinzukommen". hoffman hatte zum zeitpunkt dieses experimentes noch große schwierigkeiten, sich richtig in den autistischen raymond babitt hinein zu fühlen und erzählt lipton, dass cruise fabelhaft improvisiert hätte (sic!), ihm selbst allerdings gar nichts einfiel. egal was cruise sagte, er antwortete immer nur mit: "ja…ja…ja". furchtbar schlecht sei er gewesen – dachte er. bis regisseur levison auf ihn zukam und ihm gratulierte. nun "habe" er die figur. und tatsächlich. genau dieses "nicht wissen, wie man handeln soll" macht ja gerade seinen protagonisten in rain man aus.

zum method acting sagt hoffman, es wäre ihm unmöglich, alles "nachzufühlen", was man empfinden solle: "you can’t. you just can’t". er habe einen anderen zugang. sein schauspiellehrer früher habe gesagt: "you are no musican. you do not have a violin. you are the violin." und man kann lernen, gewisse dinge "abzurufen". wichtig sei ihm aber auch, sein talent nicht zu verschwenden. keinen job annehmen, der bequem ist, sondern, der herausfordert. sei ihm immer klar gewesen, dass er schauspieler werden wollte? ja. manche dinge im leben ändern sich nicht. 

besonders schön seine antwort auf die frage: "dustin, what turns you on?". er: "seeing someone, whether male or female who is completly out of control
laughing". das passiert mir ziemlich oft und ich geniere mich immer etwas dafür. jetzt weiß ich, immerhin turnt es dustin an. harhar.

the incredible mr. norton

ich habe große sympathien für edward norton.

er spielt hervorragend in meinem lieblingsfilm fight club, er ist toll in primal fear (mir ist gerade der deutsche titel entfallen), american history x (den ich trotzdem kein 2. mal sehen will) oder the people vs. larry flint. er sagt kluge dinge wie: "life, like poker has an element of risk. it shouldn’t be avoided. it should be faced." oder "i always felt that acting was an escape, like having the secret key to
every door and permission to go into any realm and soak it up. I enjoy
that free pass." ja, mit salma hayek und courtney love war er auch mal zusammen.

soweit so gut, was derzeit etwas verstört, ist vielleicht sein umfassendes mitwirken, beim 2008-er aufguß von the incredible hulk. das ist diese (ursprünglich tv-) comic-serie mit diesem mann, der bei größerer aufregung grün wird. wer die orginalserie nicht kennt, hat vielleicht den damaligen hauptdarsteller lou ferrigno mal in king of queens gesehen, wo er sich selbst spielt und jede menge seitenhiebe auf seine damalige figur einstecken muss. anyway: erst 2003 gab es von ang lee (regie etwa bei brokeback mountain) den versuch einer adaption für den big screen. eric bana spielte damals bruce banner (alias the hulk) und schon ihn bewunderte ich für seinen mut, seine hoffnungsvoll gerade anspringende "charakter"-karriere für eine comic verfilmung zu gefährden. na ja, er hat es mit münchen wieder ausgebügelt.

ok, was habe ich gegen comic verfilmungen? tja, das beste, was man über eine comic verfilmung vielleicht sagen kann – wenn man kein ausgesprochener comic-fan ist, mag sein, dass sie "sehr untypisch" für ihr genre ist. dass norton den hulk gut oder "anders" spielen wird, traue ich ihm natürlich zu. dass er am drehbuch herumgefeilt, sich mit dem regisseur und dem produktionsteam angelegt hat, verstehe ich aus diesen überlegungen hinaus auch. norton hat wohl ebenfalls nichts für konventionelle comic-filme übrig bzw. will in die tiefe. doch irgendwie macht das auf mich den eindruck, als würde man in ein eisgeschäft gehen und eine portion vanille-eis verlangen, das aber bitte ausschließlich nach schokolade schmecken soll. die frage dabei ist nur, weshalb bestellt man nicht gleich schokolade? 

reisen durchs leben

vorgestern zufällig auf dem digi kanal focus gesundheit die dokureihe fünf reisen durchs leben erwischt. und fasziniert davor gesessen. obwohl ich sonst nicht so der doku-fan bin, ich ziehe fiktion immer vor. fünf reisen durchs leben setzt sich mit "universellen aspekten bzw. lebensphasen auseinander". geburt, jugend, heiraten, eltern sein und sterben. und zwar in fünf unterschiedlichen kulturkreisen.

gestern war die ankunft eines babys dran. die mama aus indien erfährt beim ultraschall nicht, welches geschlecht ihr kind hat. das ist seit kurzem verboten, um die abtreibung von mädchen zu verhindern. die mama aus südafrika hingegen freut sich auf ihre tochter. sie wurde von ihrer glaubensgemeinschaft verstoßen, weil sie nicht verheiratet ist. obwohl sie sich gegen eine abtreibung entschieden hat. in argentinien findet die beschneidungsfeier für einen frühchen-buben statt. der hebräische klang der worte bei der zeremonie ist wunderschön.

auf den philippinnen bringt eine mutter ihr baby in einem abglegenen dorf zur welt. es gibt keine medizinische unterstützung, der geburtshelfer (extrem cool und gelassen) ist 72 jahre. er hat schon über tausend babys auf die welt geholfen. direkt nach der ankunft ihres sohnes greift die philippinin nach ihrem bauch. es ist erstmal unfassbar, dass er "weg" ist, das kann ich sofort nachvollziehen. ein paar stunden später sitzt sie schon mit ihrem sohn im arm auf der terrasse. der vater spielt baby can i hold you tonight von tracy chapman auf der gitarre. am ende der welt. 

in beirut schließlich findet man sich in einem recht modernen krankenhaus wieder. die mama dort steht kurz vor dem kaiserschnitt, ihre mutter (modern, westlich gekleidet) und die schwiegermutter (traditionell, mit kopftuch) sitzen an ihrem bett und beten. die zukünftige großmutter wird nach der geburt für einen monat zu ihrer tochter ziehen und ihr mit dem baby helfen. die anderen familienmitglieder lachen. "nur einen monat wirst du bleiben? pass’ auf, sie bleibt bei dir, bis die kleine in die schule geht". direkt nach dem kaiserschnitt wird das kleine mädchen der mutter gereicht, damit sie sie küssen kann. da schießen mir tränen in die augen.

hm…

normalerweise politik-sommerloch zeit, ist in österreich derzeit doch einiges los

ich muss dabei an das maschek programm beim gusenbauer denken. da überlegte sich die gusenbauer puppe einen titel für die eigene autobiografie: "von der sandkiste ins bundeskanzleramt und zurück."

dass gusenbauer nicht der längsdienende bundespräsident der 2. republik werden würde, war schon länger klar. dass es so schnell zuende geht, überrascht nun aber doch etwas.

aufgeholt

heute beim kinderarzt die nachricht, dass adrian – real nun etwas über 9 monate alt – tatsächlich die größe und das gewicht eines 9 monate alten babys hat.

er hatte 7,5 kilo, bei einer größe von 70 cm.

zum vergleich…

bei der geburt wog er 900g

mit einem monat:

1.130g (wegen OP und anderen gründen durfte er nicht zuviel zunehmen)

mit zwei monaten:

1.720g

mit etwas über drei monaten (am errechneten termin):

3.290g

mit sechs monaten:

5.500g

und nun beginnen wir mit beikost (karotten!). scheinen anklang zu finden.

juli

juli ists, die fanzone ist wieder abgebaut, menschen schlendern entspannt mit halben wassermelonen auf der straße und die schüler haben ferien.

das erinnert mich immer an den letzten schultag, früher ein absolutes highlight des jahres. nur mit einer einzigen dünnen mappe in die schule gehen (wo dann das zeugnis hineingelegt wird) und dann schon gegen halb 11, 11 bei meinen großeltern ankommen, anschließend eiernockerl und orangensaft und schwedenbomben und dann den ganzen nachmittag lesen, keine hausübung für zwei monate, kein nachmittagsturnen, kein wahlpflichtfach und nicht immer eingepfercht in die "klassengemeinschaft".

dieser sommer als mama ist ganz neu. heute mittag habe ich im park gegessen, während adrian die bäume beobachtet hat und jedem kind nachgeschaut. er hat gerne gesellschaft und menschen um sich herum, das hat er wohl nicht von mir. harhar. zwei kleine buben spielen fußball. der eine hatte anscheinend kurz vorher die entdeckung der langsamkeit von sten nadolny gelesen. nach jedem schuß bindet er sich das schuhband neu, als wäre er in einer mit 1:0 führenden fußballmanschaft, kurz vorm ende der nachspielzeit. sein kollege findet es nicht schlimm, er hat es auch nicht so eilig. eine andere mama hat ein chices sommerkleid an und geht barfuß. daneben ein paar "krocha". ein pensionistenpaar. und das nur zwei gassen von der neuen wohnung entfernt. i’m loving it.

die schweiz en detail

ich hatte ja vor anlässlich der em, die wir gemeinsam mit der schweiz ausrichten, einen kleinen schweiz schwerpunkt hier im blog zu machen. irgendwie ist der juni so schnell und vollgepackt mit to-do’s vorbeigegangen, dass ich es gerade noch mal so zum em-finale hin schaffe. 

ende august 2006 sind wir in die schweiz gefahren. unser letzter urlaub vor meiner schwangerschaft und so ironisch (oder zukunftsweisend?) es klingen mag – zuerst mal ging es nach bozen bzw. an bozen vorbei. haben wir damals, auf der autobahn, das ospedale di bolzano mit einem seitenblick wahrgenommen? damals war bozen einfach eine stadt in südtirol, die wir zum shoppen und eis essen besucht haben. heute verbinde ich damit soviele erinnerungen, meine perspektive hat sich total gewandelt, aber dazu bald wieder mehr. nun geht es ja erstmal in die schweiz.

übers stilfser joch – passstraßen be-beifahre ich ängstlich, aber fasziniert – direkt in die schweiz. bei einem ein-mann grenzposten vorbei, in eine gegend, in der sich fuchs und hase gute nacht sagen bzw. in der schafe einfach mal so, ohne auf autos zu achten, über die straße laufen.

ein road trip durch die schweiz ist abwechslungsreich, handelt es sich doch auch hier um ein mehrsprachiges land, das kulturell sehr unterschiedlich geprägt ist. einerseits ländlich, waldreich, almambiente, wie hier (in der schweiz gibt es ja auch das heidi-land!):

…andererseits mondän – st.moritz, genfer see, chur.

was bleibt in erinnerung? leckeres essen in urigen lokalen oder draußen an der frischen luft, etwa beim vierwaldstättersee. die speisekarte führt "äs päärli hüüswirtschli". auf einer gasthaus-toilette eine, beidseitig, erschreckte begegnung mit einer katze. spartanisch "eingerichtete" kirchen – im zuge der reformation ließ man jegliches beiwerk weg. das gegenteil von überladenem prunk also. wenig möglichkeiten, um ins internet einzusteigen. ein grün-graues bern an einem regnerischen tag. vielleicht auch deswegen und es ist sonst bunter dort. ein bezaubernd-malerisches luzern. mit schwänen, die permanent mit ihrem kopf auf tauchgang gehen. ich zu ihm: "knips das schnell, wer weiß, wie oft der das noch macht". na ja, noch weitere gefühlte fünfzig mal dann.

lausanne, im vergleich laut und unordentlich, eine stadt, mit der man nicht sofort warm wird. obwohl sie eigentlich sehr fotogen ist. den breakdancern haben wir auch gerne und lange zugeschaut, dort:

nach zürich möchte ich auch nochmal extra. es gibt dort ja ein hotel, zürich, zum storchen, dem paul celan in einem gedicht für nelly sachs ein denkmal gesetzt hat:

vom zuviel war die rede, vom/zuwenig. von du/ und aber-du, von/der trübung durch helles, von/ jüdischem, von/ deinem gott.

ich habe mal ein semester ein seminar über celan besucht, er ist sehr schwer zu interpretieren, aber ich mag den rhytmus seiner sprache und die stimmungen, die er erzeugt.

babyfon

an alle babyfon-erprobten: 

benutzt ihr das ding auch als radio? wir kriegen da abenteuerliche "wellen" rein… zuerst handelte es sich bei uns scheinbar um den gute-laune kanal, jedenfalls etwas schlagermäßiges, dann steigerte sich das niveau deutlich und man konnte ashes to ashes von david bowie fast in voller länge genießen. ganz nett eigentlich, wenns nicht gerade 3 uhr nachts ist.

vielleicht verfolgen wir in kürze auch den wiener taxifunk?

@home

man sagt, dreimal umziehen ist einmal abgebrannt. so gesehen habe ich glück, dass dieser umzug erst mein zweiter ist. 

nun sind wir also endlich angekommen. haben die wohnung mit jede menge eis samstag spätabends gebührend begrüßt. ich liebe jetzt schon den 6. stock und den ausblick. so hoch habe ich noch nie gewohnt. das gegenüber eines anderen hauses, wo menschen am vormittag auf ihren balkonen sitzen und kaffee trinken. kinderlachen und hundegebell.

derzeit ist es wie im urlaub. sonntag mittags pizza (herd ist noch nicht in betrieb) und dann ein gemeinsames nickerchen zu dritt. das haben wir schon ewig nicht mehr gemacht, da in letzter zeit viel zu erledigen war. draußen ist hochsommer, hier drinnen ist es angenehm. die haut ist trotzdem ganz warm, als wäre man gerade vom meer gekommen. nur ohne sand.